Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Max1 am 10. April 2020, 13:37

Titel: Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Max1 am 10. April 2020, 13:37
Hallo zusammen.

Im Hinblick auf mein Anliegen erwarte ich gar nicht unbedingt konkreten Tipps, sondern erhoffe mir auch, dass jemand vielleicht einmal selber vor dieser Frage stand und mir berichten kann, wie er oder sie sich entschieden hat.

Ich bin 29 Jahre alt und habe nach meinem Abitur die letzten 8 Jahre studiert, was in meinem Fach -Rechtswissenschaften- auf Grund des ohnehin langen Studiums und des Referendariats "leider" fast normal ist. Nun, da ich komplett fertig bin, stehe ich vor der für mich schwierigen Frage, wie es nun weitergehen soll. Ich habe einen konkreten Berufswunsch und denke, dass ich mit diesem auch glücklich werden kann. Das ist also nicht das Problem. Dennoch hadere ich aktuell sehr damit, meine Bewerbung abzuschicken. Mit jedem Tag wird der Gedanke in mir lauter, dass ich vor dem Berufsbeginn noch einmal "richtig frei sein" möchte, denn ich fürchte, dass die momentane Zeit - Corona mal außen vor gelassen - die letzte vor der Rente sein wird, in der ich diese Möglichkeit haben werde. Zumindest für einen längeren, zusammenhängenden Zeitraum.


Meine Freundin und ich haben schon seit einigen Jahren immer wieder den Gedanken, dass wir unbedingt einmal ein paar Monate am Stück, also zB ein gutes halbes Jahr, ununterbrochen durch die Welt reisen würden. Wir haben die große Sorge, dass wir uns im Alter fragen werden, warum wir uns von unseren Sorgen haben bremsen lassen und es nicht einfach versucht haben.
Abgesehen davon, dass das Reisen aktuell für unbestimmte Zeit ja ohnehin nicht möglich ist, kommt hinzu, dass meine Freundin im Gegensatz zu mir mit ihrem Studium noch nicht ganz am Ende ist. Voraussichtlich wird sie Mitte , spätestens Ende nächsten Jahres genau wie ich fertig sein.

Ich stecke nun in einer ziemlichen Zwickmühle, über die ich mir seit vielen Tagen den Kopf zermartere und die mich ein wenig verzweifeln lässt. Einerseits fühle ich auf Grund meines Alters mittlerweile einen ziemlich starken Druck, nun doch endlich mal in das wirkliche Berufsleben in meinem Wunschberuf einzusteigen und Geld zu verdienen. Andererseits ist da dieser ständige Gedanke, dass ich es immer bereuen werde, nicht doch diesem Wunsch nach einem gemeinsamen längeren Auslandsaufenthalt nachgegangen zu sein. Der Beruf im öffentlichen Dienst, den ich mir ausgesucht habe, erlaubt zwar sogar die Möglichkeit eines Sabbatjahres, dies allerdings nur unter bestimmten Bedingungen und außerdem wäre dies extreme Zukunftsmusik. Realistisch gesehen wäre eine solche Auszeit frühestens in etwa 8 Jahren möglich.

Ich habe nun also zwei Möglichkeiten. Ich kann nun in meinen Wunschberuf einsteigen, mich verbeamten lassen, in diesem für die nächsten 35 Jahre arbeiten, etc. Oder ich suche mir einen anderen Job, der zu meinem Abschluss passt, und arbeite in diesem für etwa ein Jahr, bis meine Freundin auch fertig ist. Dann könnten wir unseren Traum verwirklichen und ich würde mich erst in etwa zwei Jahren für meinen Wunschberuf bewerben. Bei der zweiten Option habe ich allerdings die nicht ganz kleine Sorge, dass ich im Bewerbungsgespräch später schief angeschaut werde, wenn ich nach meinem langen Studium erst in einen anderen Beruf einsteige, dort ein Jahr arbeite, und dann für eine längere Zeit "Urlaub mache". Ich habe Sorge, dass man mich - auch wenn mein Lebenslauf bisher "geradlinig" war - gerade im öffentlichen Dienst in meinem Wunschberuf dann nicht mehr haben möchte, weil man an meiner Einstellung zum Arbeiten zweifelt. Zumal der Job, den ich mir jetzt zur Überbrückung für etwa ein Jahr suchen würde, voraussichtlich einfach nur zum Geldverdienen da wäre und mich im Hinblick auf meinen späteren Wunschberuf kaum weiterbringen würde.

Ich weiß nun einfach nicht, ob ich dieses "Risiko" eingehen soll, um mir später nicht vorwerfen zu müssen, in jungen Jahren nicht meinen Träumen nachgegangen zu sein. Hoffentlich versteht ihr, was ich meine.

Vielleicht kann mir der eine oder andere ja helfen, das würde mich wirklich freuen. Frohe Ostern!
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: gismarett am 10. April 2020, 14:30
Hallo Max1,

ich glaube das sich sehr viele Personen auch die Frage nach einer möglichen Karriereeinschränkung stellen. Mir ging es damals auch so! Trotzdem war meine Situation insofern anders, als dass ich kein Job Angebot  vorliegen hatte (falls ich dich richtig verstanden habe).

Die Reise wird sicherlich kein Problem darstellen. Alles hat Vor- und Nachteile! Für die Reise sprechen aus beruflicher Perspektive: verbesserte Sprachkenntnisse, Lebenserfahrung, interkulturelle Kompetenz, Organisationsfähigkeiten, etc.
Dagegen das man ein Jahr später in den Beruf einsteigt und damit im Vergleich zu einem solchen Kollegen über 1 Jahr weniger Berufserfahrung verfügt.

Ich arbeite sehr viel mit Juristen und empfehle dir die Reise. Auf der einen Seite sind die Skills, welche man auf einer Reise lernt auch beruflich sehr viel wert. Meinen Legal Kollegen fehlt es hier oft an Weitsicht, Interkulturalität, Organisationstalent (sowie Projektmanagement) und vor allem an Sprachkenntnissen. Auf der anderen Seite ist eine Weltreise eine unglaublich schöne Erfahrung, etwas an das man sein ganzes Leben zurück denken kann, allerdings auch etwas das süchtig machen kann ;)


Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann könnt ihr erst in ca. einem Jahr starten. Du stehst hier allerdings vor der Herausforderung diese Zeit zu überbücken. Du kannst beispielsweise 1 Jahr als Anwalt in einer Big 4 oder eine Kanzlei einsteigen. Das wäre dann eine anderer Erfahrungshintergrund, welcher dir durchaus auch Vorteile verschaffen könnte. Insbesondere in einer Big 4 wirst du mehr als nur Legal lernen. Vermutlich weniger Litigation und mehr drum herum.

Diesen Weg haben viele meiner Kollegen eingeschlagen. Sie sind für ca. 1 Jahr in eine Big 4. Dort haben sie dann zum einen gelernt welche Vorgehensweisen Unternehmen anwenden bzw. welche Perspektive vertreten wird. Zudem auch viele weitere Skills wie IT-Kompetenz, Digitalisierung, unternehmerisches Denken, usw. Letztendlich wechselten die meisten dann allerdings direkt ins Gericht. Auch weil ihnen eine 50-60 Stundenwochen nicht gefallen hat.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Max1 am 10. April 2020, 14:45
Hallo gismarett, danke für deine Antwort! Ich könnte jetzt in die Justiz einsteigen, oder müsste eben die Zeit von etwa einem Jahr überbrücken, wie du schon richtig aus meinem Text herausgelesen hast. An die von dir genannte Option habe ich auch schon gedacht. Eine nicht so leichte Entscheidung. Es würde mir leichter fallen, wenn es jetzt direkt losgehen könnte, aber das funktioniert ja auf Grund mehrerer Gründe aktuell leider nicht. Aber ich werde es mir nochmal durch den Kopf gehen lassen. Danke!
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: method am 16. April 2020, 12:04
Hi Max!
Meine kurze Antwort: Mach die Reise!
Warum?
Selbst wenn es später schwerer werden sollte, bin ich mir sicher, dass Du die Entscheidung etwas gemacht zu haben weniger bereuen wirst als die Entscheidung etwas nicht gemacht zu haben.
Der Beruf und das Berufsleben werden Dich ohnehin viele Jahre vereinnehmen. Was sind da schon ein paar Monate oder ein Jahr?

Nun etwas ausführlicher:
Kurz zu mir. Ich bin erst mit 36 Jahren losgezogen, weil zum einem mein Job mich nicht wirklich gepackt hat und zum anderen mich etwas rausgezogen hat in die Welt. Der Plan war 1-2 Jahre. Das war Juni 2016. Jetzt sitze ich daheim in Wien fest wegen Corona. Immer noch nicht fertig mit dem Reisen. Doch mittlerweile zum dritten Mal heimgekehrt. Eigentlich wollte ich die Reise mit meiner Frau bei dieser letzten Runde (gestartet Dez.2019) beenden. Pustekuchen!

Viel hab ich gehört von "mutig" oder "was kommt danach"?
Eigentlich uninteressant!
Keiner von uns hat in seiner Planung Coronavirus oder Covid-19 stehen.  ;)

Ich habe gelernt, dass zu weit in die Zukunft schauen und planen nicht viel bringt. Natürlich ist es sehr gut, dass Du Dir Gedanken machst. Aber stell Dir nur diese eine Frage: "Was kann schlimmstens passieren, wenn Du die Reise machst bzw. wenn Du die Reise nicht machst?"

Meine Antwort damals auf diese Frage war:
Wenn ich die Reise mache, komm ich zurück und bin eine Zeit lang arbeitslos. So what? Was das betrifft, sind wir in Österreich und Deutschland ganz gut abgefedert.
Wenn ich die Reise nicht mache, werde ich mich ein Leben lang fragen, was wäre wenn.

Deine Situation ist eine andere. Du hast noch nicht gearbeitet. Und doch geht es nur um die Frage, was das Schlimmste wäre, was passieren könnte. Wenn Du Dir das bewusst machst, wird Dir die Antwort viel leichter fallen.

Ich zum Beispiel denke mir sehr oft: "Wie geil wäre es gewesen, wenn ich zehn Jahre vorher gestartet wäre." Aber auf der anderen Seite bin ich einfach losgezogen und habs NIE bereut. Ich kenne auch keine/n im Forum, der/die es bereut hätte.

Abschließend würde ich sagen, dass es zur Zeit ohnehin besser wäre einen Job zu ergattern, um Kohle für die Reise zu horten. Noch BEVOR Du Auto, Wohnung, Fixkosten und ein "geregeltes Leben" hast. Wenn das alles mal am Start ist, dann wird es nur umso schwerer. So wie bei mir, aber ich hab es dennoch gemacht.  ;D ...und würde es wieder tun!  ;D ;D

Mit Corona kann man eh nicht reisen. Somit kannst du eh nicht abhauen. Aber Geld sparen.  ;)
Das würde ich tun, ohne Deine Situation voll zu kennen:
Sparen auf eine Reise. Reisen, so bald und so lange es geht.
Zurückkommen und Job suchen, Haus, Wohnung, Famile, Auto, etc...

Wer weiß, vielleicht ergibt sich ja unterwegs eine Arbeit. Dann bleibst in Singapur oder Sydney hängen, und plötzlich hat sich deine Lebensplanung komplett geändert.  :)

Ach ja, und wenn Du dann beim Bewerbungsgespräch schief angesehen wirst (glaub ich jetzt eher weniger, da die meisten total fasziniert sind und dich beneiden werden), dann ist die Reise schon immer ein Teil Deiner Lebensplanung gewesen, um Deine eigenen Skills vor allem im Umgang mit Menschen und ungeplanten Situationen zu perfektionieren.

PS: Wenn Du jedoch unbedingt beamtet sein möchtest und von Anfang an ein geregeltes Leben führen willst, dann wähle den Job. Wähle die Reise und stürtze Dich ins Abenteuer Deines Lebens.  8)

PPS: No Risk no fun! #blöderspruch
Ich weiß nun einfach nicht, ob ich dieses "Risiko" eingehen soll, um mir später nicht vorwerfen zu müssen, in jungen Jahren nicht meinen Träumen nachgegangen zu sein. Hoffentlich versteht ihr, was ich meine.
Ich versteh Dich total! Wie gesagt, ich bin mit 36 los. Hatte dafür einen supersicheren Job bei Siemens gekündigt. Was kommt, wenn ich fertig bin? Keine Ahnung! Interessiert es mich? Ja, eigentlich schon, aber ich gebe diesem Gedanken sehr wenig Raum.
Wofür lebst Du? Für die Arbeit? Hoffentlich nicht. ;)
Lebe Deinen Traum! Das klingt kitschig, aber ist einfach so. Wenn Du mal am Sterbebett liegst, wirst Du darüber lächeln, dass Du es gewagt hast. Ganz sicher wirst Du Dir nicht denken, dass Du zu wenig Zeit im Büro verbracht hast.
Nutze das eine Leben, das Du hast! ;)

PPPS: Sorry, ich könnte ewig so weiterschreiben...  :o ::) :P
Greetz aus der Zwangspause!
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Beate am 16. April 2020, 12:41
Ich würde gerne hier mal eine andere Sichtweise beitragen. Das ist wahrscheinlich die Sichtweise einer "alten Frau", denn für die meistens hier könnte ich die Mutter sein, für einige auch die Grossmutter.

Ich stelle immer wieder fest, dass für die heutige "Jugend" immer alles gleich und sofort sein muss, vor allem das Reisen scheint keinen Aufschub zu dulden. Nur: weshalb? Ihr könnt doch alle auch in späteren Jahren Eure Träume noch verwirklichen. Was spricht dagegen?

Als wir in Eurem Altern waren (jaja, da spricht die Oma!!) wollten wir ja auch alle so schnell und weit weg wie irgendwie möglich. Nur war das Reisen damals noch nicht so einfach und billig wie jetzt und wir alle hatten wesentlich weniger Geld zur Verfügung (und auch keine Eltern, die uns unterstützen konnten). Also blieb uns allen nichts anderes übrig, als erst mal zu arbeiten und zu sparen. Das beinhaltete natürlich auch, dass man erst mal "sesshaft" wurde, sich einen guten Job suchte, Familie gründete. Und dann, als das Geld reichte, begann das reisen.
Auf diese Art konnte ich bisher schon 40 Jahre reisen, habe fast die ganze Welt gesehen, und habe wahrscheinlich in Summe mehr Reisetage insgesamt als die meisten hier im Forum.

Und habe trotzdem alle Sicherheiten fürs Alter!!!

Denn das ist der Punkt, der mir an einigen Kommentaren hier gar nicht gefällt: da bleibt die Zukunfts-Vorsorge total auf der Strecke. Rente ansparen??? Bah, wer wird denn an sowas denken!!! Und das sind dann genau DIE Fälle von Altersarmut, die ja, wie erwähnt, in Deutschland trotzdem sehr gut abgefedert werden. Ja, von wem denn? Vom Staat?? Klar, von all den "Blöden", die einer geregelten Arbeit nachgegangen sind und dann immer noch nachgehen. Die Anderen haben Ihr Leben gelebt, ohne Gedanken an später, und legen sich dann faul in die soziale Hängematte. Tut mir leid, wenn das jetzt etwas böse rüberkommt.

Und da Max anscheinend zu den vernünftigeren Zeitgenossen zählt, denn er macht sich wirklich Gedanken, würde ich ihm raten, erst einmal auf seine Karriere zu schauen. Er kann dann später immer noch ein Sabbatical nehmen (oder auch zwei oder drei!) ohne grosse Einbussen zu haben. Und wird dann wahrscheinlich die Reisen noch mehr geniessen können, da er ja auch mehr Geld zur Verfügung hat.
Die einzige Bedingungen: mit dem Reisen nicht zu lange warten. Wenn man erst mit 50 Jahren die erste Langzeitreise antreten will, hat man wahrscheinlich viel zu viele Bedenken, bzw, ist schon zu träge geworden.

Beate




Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: method am 16. April 2020, 13:15
Ohne jetzt gemein rüberkommen zu wollen, denke ich nicht, dass eine Auszeit von einem Jahr (oder auch zwei) jemanden direkt in die Altersarmut treibt. Wir reden von einem Jahr Reise gegenübergestellt zu 30-35 Jahren Arbeit.

Wenn jemand sparen kann, wird er/sie das auch tun. Egal wofür - ob nun die Rente für später oder die Reise für jetzt... oder beides! :)
Das Eine schließt doch das Andere nicht aus.

Und eine Langzeitreise ist etwas ganz Anderes als 3-4 Wochen unteregs sein. Hat man mal einen guten Job, will man den auch logischerweise nicht hergeben. Und je älter man wird, umso schwerer wird eine Langzeitreise (aus bekannten Gründen).  ;)
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Beate am 16. April 2020, 14:00
Und je älter man wird, umso schwerer wird eine Langzeitreise (aus bekannten Gründen).  ;)

Das habe ich ja auch erwähnt.

Und eine Auszeit von 1 Jahr wird niemand in die Altersarmut treiben, da hast Du ja Recht. Aber muss diese AUS-Zeit gleich am Anfang einer Berufstätigkeit sein? Mit dem Risiko, dann bei der Rückkehr keinen angemessenen Job zu finden? Das Risiko ist ja gerade in der heutigen Zeit nicht unbedingt klein. Und dadurch ist dann die Altersarmut vorbestimmt. (Es sei denn, Euch erwartet ein grosses Erbe).

Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: dirtsA am 16. April 2020, 14:44
Naja, er ist ja nicht alleine, Beate. Und in 99,9% der Firmen kann man nicht so einfach ein Sabbatical nehmen, wie er als Beamter vielleicht später noch kann. Schöner ist es ja, zusammen mit der Freundin unterwegs zu sein. Und dass es später bei beiden gleichzeitig nochmal ideal passt für ein Sabbatical, ist eben relativ unwahrscheinlich. Da muss meistens einer gerade den Traumjob aufgeben oder aber einer alleine losziehen oder es kommt sogar zur Trennung! Da ist es um ein Vielfaches einfacher, wenn man noch keine grossen Verpflichtungen angefangen hat.

Ob man nach der Rückkehr lange arbeitslos wäre, kann man wirklich nicht pauschal sagen. Das hängt vom Job und der eigenen Person ab. Ich hab's 2mal gemacht und es hat bei mir beide Male nicht länger als 1 Monat gedauert, bis ich wieder einen Job hatte. Auch kenne ich in meinem Freunden- und Bekanntenkreis nur eine Frau, die je länger als 3 Monate am Stück arbeitslos war. Und da ist berufstechnisch alles recht bunt gemischt dabei - ABER alle mit Studium. Keine Ahnung, ob es vielleicht das ist, was einen Unterschied macht und meine Wahrnehmung anders als deine macht.

Naja, Pension... ich glaube ja nicht daran, dass unsere Generation noch sehr viel davon sehen wird - und so geht es wohl den meisten. Wir werden sowieso v.a. privat vorsorgen müssen (ob das per Anlage oder Immobilien oder sonst was ist). Ob man das nach oder vor 1 Jahr reise beginnt, macht das Kraut nicht fett.

Von daher schätze ich das Risiko minimal ein und würde mir für 1 Jahr einen Job suchen, der sich halbwegs gut in meinem Lebenslauf macht und dann mit der Freundin los. Vielleicht dauert es danach ein paar Monate länger zum Traumjob, oder er muss erst mal in den alten Job zurück, während er sich weiterhin um den Traumjob bewirbt. Aber mit etwas Geduld sollte das doch klappen. (Und aus meinen Erfahrungen braucht man nicht mal so viel Geduld denke ich...)
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: karoshi am 16. April 2020, 14:51
Was die Chancen auf einen angemessenen Job nach der Reise angeht, sehe ich nicht den großen Unterschied zwischen einer Auszeit vor dem Berufseinstieg oder nach ein paar Jahren. Wer als Berufsanfänger wegen der Auszeit keine Arbeit bekommt, hätte wahrscheinlich später auch Probleme.

Aber natürlich sehe ich Deinen Punkt, Beate. Du bist ja ein gutes Beispiel, dass es auch anders geht. Wobei ich jetzt nicht weiß, ob Du in Deinen 40 Reisejahren auch mal richtig lange Reisen (so ab 6 Monate) dabei hattest. Denn wie Max schreibt, geht es ihm ja darum, ein Zeit lang "frei" zu sein. Und das geht meiner bescheidenen Meinung nach auf einer kurzen Reise tendenziell nicht so gut wie auf einer langen. (Ausnahmen bestätigen die Regel: wer eine Langzeitreise komplett durchtaktet, wird sich weniger frei fühlen als jemand, der alleine mit dem Motorrad 3 Wochen durch Kanada fährt.)

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin auch bei der Machs-lieber-jetzt-Fraktion, allerdings ist das nicht ganz so schwarz-weiß, wie man vielleicht denken könnte. Dazu kann ich die üblichen Gepflogenheiten in Max's Wunschberuf zu wenig einschätzen. Wenn die Behörde sehr konservativ ist, könnte die Sabbatical-Variante schon wieder sehr attraktiv erscheinen. Vorausgesetzt natürlich, dass dann in den mindestens 8 Jahren bis dahin nicht z.B. Kinder ins Spiel kommen. Das wäre dann wieder eine ganz andere Art des Reisens.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Max1 am 16. April 2020, 14:53
Vielen Dank für alle eure Antworten. Es hilft mir sehr, hier verschiedene Sichtweisen kennezulernen.

Der Gedanke, dass ich dann in etwa, 1,5 bis 2 Jahren Probleme bei der Bewerbung für meinen Wunschberuf "Probleme" bekommen bzw. schief angeschaut werden könnte, ist genau der Grund, der mich zweifeln lässt. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Personaler eine lange Reise als Bereicherung für den Charakter erachten und somit keinerlei negative Schlüsse für den Bewerber ziehen. Andererseits gibt es sicher auch Menschen, die das anders sehen. Es bliebe für mich eben ein gewisses Risiko, das ich eingehen müsste. Andererseits ist die Arbeitsmarktsituation in meinem Bereich aktuell zum Glück äußerst gut (und wird es auch trotz Corona auch noch in 2 Jahren sein), sodass ich aller Voraussicht nach keine Probleme haben dürfte, generell einen Job zu finden. Es bleibt eben das kleine Fragezeichen hinter der Frage, ob es genau der Beruf in der Justiz werden könnte, den ich mir auf lange Sicht wünsche.

Die Frage, warum ich nicht einfach erst einmal 5-10 Jahre warte und dann ein Sabbatjahr nehme, ist eine gute Frage, die ich mir auch gestellt habe bzw. stelle. Sollten sowohl meine Freundin als auch ich in den öffentlichen Dienst gelangen, dann stünde uns ein solches Sabbatjahr tatsächlich zu und bei normalem Laufe der Dinge könnten wir uns unseren Traum dann in etwa 7-8 Jahren verwirklichen. Es bleibt da nur der Gedanke, dass ich gar nicht wissen kann, was in den ganzen Jahren passiert. An den schlimmsten Fall, dass jemand von uns ernsthaft krank wird, möchte ich nicht denken, aber ausgeschlossen ist so etwas natürlich auch nie. Und ich möchte tatsächlich nicht in dem Moment dann denken, dass wir es vor 10 Jahren hätten versuchen sollen, als wir es noch konnten.

Während ich schreibe, klingt es so, als hätte ich mich schon entschieden. Dem ist nicht so. Mir fällt diese Entscheidung unheimlich schwer und sie bereitet mir Kopfzerbrechen.  Ich werde noch ein paar Tage abwägen und mich dann entscheiden müssen.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: GschamsterDiener am 16. April 2020, 14:54
Der Zusammenhang zwischen einem um 1 Jahr späteren Jobeintritt und Altersarmut erschließt sich mir nicht. Ganz im Gegenteil. Man ist 1 Jahr älter, aber auch um eine Weltreiseerfahrung reicher. Weltreise bedeutet auch Projekterfahrung und Fremdsprachen. In Summe der bessere Kandidat.

Ich weiß nicht, ob es schon eine Untersuchung zu den Ursachen von Altersarmut gibt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass "Reisen" ein Grund sein könnte.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: dirtsA am 16. April 2020, 14:54
@Beate - Ich finde es total toll, dass ihr in eurem Alter (soll jetzt nicht blöd klingen!!) noch solche Reisen machen könnt, Beate! Aber bei vielen geht das eben leider nicht und viele sterben auch schon vor der Pension. Was ist einem wichtiger? Ein paar Euro mehr in der Pension zu haben und dann (hoffentlich) eine längere Reise machen zu können oder sich einen Traum zu erfüllen, danach vielleicht schlimmstenfalls ein paar Jahre verschiedene Jobs zu haben bis man im Traumjob ankommt, und 1 Jahr weniger für die Pension angerechnet bekommen?

Ich würde ja nichts sagen, wenn Max sagen würde, dass die Reise ihm zu 100% die Chance auf den Traumjob nimmt. Oder wenn er sagen würde, dass er in seinem Arbeitsfeld nur schwer Jobs finden kann. Aber das scheint ja beides kein so ein Problem zu sein. Von daher...??

Wenn man erst mal ein paar Jahre gearbeitet hat, ist alles viel schwieriger: Man will vielleicht die Karriere nicht aufgeben (nicht immer ist ein Einstieg genauso einfach wieder möglich), hat vielleicht ein Haus gekauft und einen monatlich hohen Fixbetrag an Kredit zu bezahlen oder aber verschiedene Kündigungsfristen etc. etc. Ein Start einer Langzeitreise geht einfach nie mehr so einfach, wie direkt nach der Schule, dem Studium, oder eben einem erst mal vorübergehenden Einstieg in die Arbeitswelt in einem Job, den man eh nicht behalten will.

Und eine Langzeitreise ist einfach was Einmaliges und kann niemals mit einem 2-3 wöchigen Urlaub mithalten (ja, bei den allermeisten Firmen bekommt man leider nicht mehr als 2-3 Wochen am Stück frei und selbst wenn Max 5 Wochen nehmen kann, kann seine Freundin ja evtl. immer nur 2 nehmen in ihrem zukünftigen Job). Klar kann man über sein Leben hinweg auch viiiiiele tolle Reisen in 2-3 Wochen unternehmen! Aber das Gefühl einer Langzeitreise, die Zeit, richtig in ein Land einzutauchen,... das ist halt einfach was ganz anderes.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: dusduck am 16. April 2020, 14:57
Vielleicht hast du auch nur die normale Angst vor dem nächsten Lebensabschnitt?  ;) Sorry to say
Du kannst auch noch Sabbiticals während deines Berufsleben machen, das geht in laufenden Jobs (kenne inzwischen viele, die gemacht haben) oder zwischen zwei Jobs. Es ist also nicht so, dass du danach nie wieder wegkannst.
Allerdings sind die 30er die Rushhour des Lebens, Jobeinstieg, Karriereschritte, Heirat, Kinder und Hausbau etc machen die meisten Akademiker in genau dieser Zeit.
Wenn es zu deiner festen Lebensplanung gehört, 3 Kinder mit fettem Haus im Vorort zu haben, dann vielleicht besser jetzt. Zwischen Kind 2 und 3 und dem Ausbau eines Hauses machst du eher nicht.
Lange Rede: Es ist weniger vom Job abhängig, Sabbiticals kann man immer machen.
Und nun zu Corona, schwierig:
Weite Reisen dieses Jahr, glaube ich nicht. Nächstes Jahr wohl besser, aber ob das dann schon genauso easy sein wird, wie die letzten Jahre hmm, besonders falls es dann noch keinen breiten Zugriff zu einer Impfung gibt.
Ich fürchte es könnte erstmal länger eine saure Gurkenzeit sein vor allem für Berufsanfänger.  Das gab es ja jahrelang nicht, und kann einem die Lebensplanung auch erstmal verhageln, wenn man erst mal nicht durchstarten kann (sei es für Reisen oder Job), obwohl man es will. Also unterschätze nicht, wenn du jetzt einen konkreten guten Jobeinstieg hast, das auch zu nutzen und Geld zu sparen.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: dirtsA am 16. April 2020, 15:04
Das Thema scheint ja zu polarisieren ;) Und ich finde es auch spannend, andere Gedankenansätze zu lesen. Worüber ich mir selbst nie Gedanken gemacht habe. Bei mir ist es aber auch so, dass ich bestimmt nie einen "Traum"job haben werde, sondern dass ich halt arbeite, um zu leben. Vielleicht kann ich es deshalb nicht nachvollziehen, dass einem die kleine Chance, exakt einen bestimmten Beruf doch nicht (sofort) zu bekommen, die Idee einer Langzeitreise nehmen könnte.

Die Haus/Kinder-Frage spielt für mich tatsächlich eine grosse Rolle (die du uns natürlich hier im Forum nicht beantworten musst). 8 Jahre lang arbeiten und in einer Mietwohnung sitzen wäre für mich Geld aus dem Fenster... in dem Fall würde ich lieber etwas kaufen und somit schon mit der Abbezahlung beginnen. Aber vielleicht seid ihr ja auch der Typ, der lieber kein Eigenheim und keine Kinder möchte, kenne ich auch von Freunden! Hängt auch davon ab, wie alt deine Freundin ist wenn/falls ihr Kinder wollt. Jeder denkt da anders darüber und hat individuelle Zukunftspläne.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Beate am 16. April 2020, 16:05
""viele sterben auch schon vor der Pension."""

Deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass man nicht zu lange mit der ersten grossen Reise warten soll. Wir kennen auch solche Leute, die jahrzehntelang immer sagten, diese oder jede Reise würden sie machen, wenn sie in Rente sind. Als es dann soweit war, waren sie viel zu müde und zu ängstlich dazu.

Wir haben mit Mitte Dreissig zum Reisen angefangen. Erst mal die üblichen 4 Wochen. Dann später hat mein Mann mit seinem Arbeitgeber eine Teilzeit-Variante vereinbart, die es bis dahin in dieser Weltfirma noch nie gab: 11 Monate arbeiten, 1 Monat bezahltes Sabbatical, dafür jeden Monat 1/12 weniger Gehalt. Das hat uns dann, zusammen mit dem Jahresurlaub, jedes Jahr 9 - 10 Wochen Reisezeit geschenkt, die wir auch voll genutzt haben. Und ganz ehrlich: länger am Stück hätte ich auch nicht unterwegs sein wollen.


""Der Zusammenhang zwischen einem um 1 Jahr späteren Jobeintritt und Altersarmut erschließt sich mir nicht"""
Dieser Zusammenhang besteht ja auch nicht. Sondern eher dieser: wenn man von einer solchen Reise zurückkommt wird es sehr schwierig, wieder einen gut bezahlten Job zu bekommen. Wir können ja nicht davon ausgehen, dass die gute Arbeitsmarktlage so weitergeht wie bisher. Und mit einem schlecht bezahlten Job ist logischerweise auch die spätere Rente wesentlich niedriger.
Wir haben leider in der Familie einige Mitglieder, die sich mit schlecht bezahlten Jobs über Wasser gehalten haben und jetzt im Alter wirklich jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Und das wünsche ich niemanden.

Da bin ich doch eher bei Dusduck:
"Also unterschätze nicht, wenn du jetzt einen konkreten guten Jobeinstieg hast, das auch zu nutzen und Geld zu sparen."


Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: dirtsA am 16. April 2020, 16:16
Zitat
""viele sterben auch schon vor der Pension."""

Deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass man nicht zu lange mit der ersten grossen Reise warten soll. Wir kennen auch solche Leute, die jahrzehntelang immer sagten, diese oder jede Reise würden sie machen, wenn sie in Rente sind. Als es dann soweit war, waren sie viel zu müde und zu ängstlich dazu.
Das war auch eher auf eine Langzeitreise bezogen, nicht aufs Reisen allgemein. Eine Langzeitreise geht halt meistens nur am Anfang der Karriere oder später in der Pension. Reisen an sich geht natürlich immer.

Zitat
Wir haben mit Mitte Dreissig zum Reisen angefangen. Erst mal die üblichen 4 Wochen. Dann später hat mein Mann mit seinem Arbeitgeber eine Teilzeit-Variante vereinbart, die es bis dahin in dieser Weltfirma noch nie gab: 11 Monate arbeiten, 1 Monat bezahltes Sabbatical, dafür jeden Monat 1/12 weniger Gehalt. Das hat uns dann, zusammen mit dem Jahresurlaub, jedes Jahr 9 - 10 Wochen Reisezeit geschenkt, die wir auch voll genutzt haben. Und ganz ehrlich: länger am Stück hätte ich auch nicht unterwegs sein wollen.
Da habt ihr aber eben auch einfach riesen Glück gehabt! Wie gesagt sind 2-3 Wochen am Stück die Norm und nur ganz wenige Arbeitgeber lassen sich auf etwas anderes ein. Wie war das bei dir? Oder warst du Hausfrau? Wenn beide arbeiten, ist es halt nochmal ein grösseres Fragezeichen, ob man jemals länger als 2-3 Wochen gehen kann, weil dann 2 Arbeitgeber bei was mitspielen müssen, was sowieso schon sehr selten genehmigt wird. Dazu kommen evtl. unterschiedliche Saisonalitäten, Urlaubssperren, Kollegen, die berücksichtigt werden müssen, Chefs die Workaholics sind und sowieso jede Reise unnütz finden etc. etc. MAL ZWEI wenn beide arbeiten.
Also ich würde eure Situation einfach nachträglich glücklich schätzen. Ich kenne bei mir im Umfeld niemanden, bei dem mehr als 4 Wochen (als Ausnahme einmal in ein paar Jahren) möglich sind. Das sind leider glückliche Einzelfälle. Und in 2-3 Wochen kommt man halt leider nicht so weit/kann nicht so tief eintauchen und nicht so viel sehen von einem Land.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: GschamsterDiener am 16. April 2020, 16:36
Wir haben leider in der Familie einige Mitglieder, die sich mit schlecht bezahlten Jobs über Wasser gehalten haben und jetzt im Alter wirklich jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Und das wünsche ich niemanden.

Und das lag daran, dass sie 1 Jahr auf Weltreise waren und danach keinen Job mehr bekommen haben? Oder vielleicht an ganz anderen Faktoren?

Dieser Zusammenhang besteht ja auch nicht. Sondern eher dieser: wenn man von einer solchen Reise zurückkommt wird es sehr schwierig, wieder einen gut bezahlten Job zu bekommen. Wir können ja nicht davon ausgehen, dass die gute Arbeitsmarktlage so weitergeht wie bisher. Und mit einem schlecht bezahlten Job ist logischerweise auch die spätere Rente wesentlich niedriger.

Dieser Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Warum soll eine Weltreise dazu führen, dass ich im Vergleich zu jemandem mit gleichem Ausbildungsstand, aber ohne Weltreise, einen schlechter bezahlten Job bekomme? Und wenn es jetzt nur um Corona/Wirtschaftskrise geht: Nur, weil ich mit einem schlechten Gehalt einsteige, heißt doch nicht, dass ich ewig schlecht bezahlt bekomme. Eine Krise geht vorbei, Gehälter können angepasst und Jobs gewechselt werden. Die meisten Einsteigerjobs sind nicht so gut bezahlt. Die ersten 1-2 Jahre Gehalt haben doch keinerlei Auswirkung auf meine Rente 40 Jahre später.

Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Svenja am 16. April 2020, 16:45
Sehr spannend die verschiedenen Perspektiven hier!

Für alle die eine große Reise in der Rente machen wollen schlechte Nachrichten: Jede_r 5. wird keine 70 Jahre alt. Darauf zu setzen, dass ich Nummer 1-4 bin und auch noch fit genug um zu reisen, finde ich eher riskant.
https://www.sueddeutsche.de/karriere/rente-mehr-als-jeder-fuenfte-wuerde-rente-mit-70-nicht-erreichen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160427-99-736845

Ich bin auch bei der Jetzt-Fraktion dabei. Im Freundeskreis sehe ich bei den um die 30-jährigen sehr starken Nestbau, selbst die abenteuerlustigen können es sich plötzlich nicht mehr vorstellen, Mal länger zu reisen. Und auch auf Reisen habe ich kaum Langzeitreisende über 35 getroffen. Entweder hat erst die jüngere Generation den Reisedrang oder die älteren werden durch verschiedene Faktoren dran gehindert.

Und wenn du jetzt ein Jahr arbeitest hast du nach deiner Rückkehr Anspruch auf Arbeitslosengeld 1, was die Jobsuche entspannter macht (unbedingt vor Ausreise die Ansprüche feststellen lassen, damit die nicht verfallen).

Ich hab einen unbefristeten Arbeitsvertrag ausgeschlagen für die Reise. Jetzt hocke ich arbeitslos bei meiner Mutter (laut Jobcenter sind gerade deutschlandweit 31 Ausschreibungen für meinen Bereich, also nicht viel) und bereue es trotzdem keine Sekunde den Schritt gewagt zu haben!
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Beate am 16. April 2020, 16:49
"""Und das lag daran, dass sie 1 Jahr auf Weltreise waren und danach keinen Job mehr bekommen haben?"""

Entschuldige bitte, aber das ist jetzt Blödsinn und habe ich nie behauptet. Ich schrieb nur, dass es diese Möglichkeit geben könne, wenn bei der Rückkehr die Arbeitsmarktlage schlecht ist und das Geld dann halt im Alter fehlt.

Und das gilt jetzt auch für Dein zweites Argument: das Risiko nach einer so langen Reise keinen guten Job mehr zu bekommen wäre für mich einfach zu hoch. Vielleicht auch, weil ich weiss was es heisst, mit zuwenig Geld auskommen zu müssen.

Da es Euch allen anscheinend finanziell recht gut geht, könnt Ihr evtl. gar nicht überblicken, was es heisst, jeden Cent anschauen zu müssen. Und dieses Risiko besteht halt mal (in meinen Augen) wenn man gleich am Anfang des Berufslebens ein Sabbatical braucht.

Und zu Deinem dritten Argument: Hast Du schon mal versucht, von einem einfach, schlecht bezahlten Job, meinetwegen Hilfsarbeiter auf dem Bau oder in einer Fabrik, einen hochbezahlten Job zu bekommen? Nach spätestens einem Jahr in einem solchen Job wird Dir kein Arbeitgeber Deine Qualifikation mehr abnehmen, bzw. sich bei Deiner Bewerbung darauf zurückziehen, dass Du ja "keine Übung mehr hast" oder keine Erfahrung.




Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Beate am 16. April 2020, 16:51
Svenja, es hat hier wirklich NIEMAND empfohlen, eine solche Reise erst in der Rentenzeit zu machen. Hast Du meine diversen Beiträge dieserhalb nicht gelesen?

Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Jef Costello am 16. April 2020, 16:56
Ich habe meine längere Reise (13 Monate) zwischen Bachelor und Master gemacht. Dann war ich noch mal während den Semesterferien zweimal für 3 Monate während dem Master weg. Mit dem Berufseinstieg hatte ich keinerlei Probleme (Marketing/Kommunikation). Auf meine Langzeitreise habe ich ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen. Bedenken hatte ich natürlich auch, wie du. Aber ich habe mir immer gedacht, dass ich sowieso noch lange arbeiten werde. Und mit jedem Jahr, dass man wartet, wird es natürlich schwieriger. Wenn du jetzt 8 Jahre auf das Sabbatical wartest, bist du 37. Vielleicht zahlst du dann schon ein Haus ab und hast zwei Kinder? Weiß man nicht.

In die Frührente kannst du auch nach deiner Reise noch investieren.  ;)
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Svenja am 16. April 2020, 17:25
Beate, ich habe NIEMALS behauptet, dass du das geschrieben hast...
Dieses "Ach, das mache ich wenn ich in Rente bin" wird aber schon gesagt oder wurde mir von der Familie teilweise auch empfohlen, als ich meine Reisepläne ausgepackt habe.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: GschamsterDiener am 16. April 2020, 17:32
@Beate: Du hast noch immer nicht erklärt, wieso eine einjährige Weltreise für einen jungen Rechtswissenschafter in Deutschland das Risiko von Altersarmut irgendwie signifikant erhöhen soll. Kennst du ehemals junge Rechtswissenschafter, die jetzt in Altersarmut leben, weil sie vor 40 Jahren ein Jahr auf Weltreise waren? Das spielt doch im Vergleich zu anderen Faktoren keine Rolle. Dass du altersarme Bekannte hast und mal mit wenig Geld auskommen musstest, beeinflusst sichtlich deine Sicht auf Risiken, das Risiko wird dadurch aber nicht wahrscheinlicher.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: serenity am 16. April 2020, 17:39
Da ich - ähnlich wie Beate - vermutlich deine Mutter oder Großmutter sein könnte, sag ich dir nur : Mach! Es! Jetzt!

Schieb es nicht auf, wenn sowohl du als auch deine Freundin wirklich mal mehrere Monate lang die Welt erkunden wollen! Zum einen verändert sich die gesamte Welt dermaßen rasant, dass viele Ecken, die noch vor ein paar Jahren Geheimtipps waren, heute völlig überrannt sind. Andere wird es - Stichwort Klimawandel - möglicherweise in einigen Jahren gar nicht mehr geben.

Du weißt heute nicht, ob du mit 50, 60, 70 Jahren noch gesund genug für lange Reisen sein wirst. Du weißt nicht, was es bedeutet, Kinder zu haben, die eventuell gesundheitliche Probleme haben oder sich nicht so entwickeln, wie du es erhoffst. Für die du möglicherweise deutlich länger Unterhaltsleistungen erbringen musst, als du dir das vorgestellt hast. Du weißt nicht, wie es deinen Eltern in 20, 30 Jahren gehen wird und ob du dann evtl. für sie da sein musst und deine eigenen Wünsche, Träume, Pläne hintenan stellen musst ...

Ich bin mittlerweile fast 70 Jahre alt, mein Mann fast 80 - vor 3 Wochen sind wir wieder von einer tollen 3-Monats-Reise nach Australien und Südostasien zurück gekommen, die letzten 10 Jahre haben wir fast jedes Jahr so eine lange Reise gemacht. Das klappt, weil wir beide relativ gesund sind, die Kinder mittlerweile erwachsen und auf eigenen Füßen, die Eltern gestorben bzw. versorgt.

Aber das ist nicht selbstverständlich - und es war auch nicht immer einfach. Eine Reise von mehr als 3 Monaten kannst du ab ca. 60 Jahren fast gar nicht mehr machen, weil du kaum eine Krankenversicherung kriegst, die dich im Ausland zu einigermaßen akzeptablen Tarifen noch versichert. Von anderen Einschränkungen (Mietwagen, die nur an Leute unter 65 vermietet werden etc.) ganz zu schwiegen.

Denk dran, was Mark Twain geschrieben hat “In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche.Träume.”
Also - mach es!

(PS - Sowohl ich als mein Mann sind übrigens auch Juristen!)
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: gismarett am 16. April 2020, 17:56
Ich finde es super das hier diskutiert wird und unterschiedliche Perspektiven vertreten sind  :)

In meinem Fall hat die Weltreise sogar einen positiven Effekt auf meine Karriere gehabt! Hier ein etwas längerer Bericht für alle interessierten. Ich habe diesen Bericht gerade in wenigen Minuten geschrieben. Alle Rechtschreibfehler dürft ihr als Geschenk behalten  ;D Außerdem habe ich auch nicht alle Erfahrungen hier reingepackt. Hoffe aber, dass es irgendjemand nützlich findet.

Ich habe mich nach einer schmerzhaften Trennung dazu entschlossen nach meinem Studium eine Weltreise zu machen. Am liebsten wäre ich sofort los aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich weder genug Geld noch wollte ich meinen geplanten Weg vollkommen aufgeben. Bis dahin war ich sehr auf meine Karriere fokussiert und hatte für meine erste große Liebe und mich eine besondere Zukunft geplant. Das war ca. 6 Monate vor meinerm Bachelorabschluss, also ca. 2,5 Jahre bevor ich dann wirklich losgezogen bin. Bachelor und Master habe ich jeweils als Jahrgangsbester abgeschlossen, Nebentätigkeit, Ehrenämter, Stipendium usw. Dafür habe ich aber auch sehr hart gearbeitet, viel Geld weggelegt und weit über 40h gearbeitet. Alleine diese Vorbereitungszeit hat mich enorm geformt, da man für ein spezifisches und greifbares Ziel zumeist härter arbeitet als für ein sehr wage formuliertes Ziel oder ganz ohne Ziel. In dieser Zeit habe ich bewusst und unbewusst viele Dinge gelernt die mir auch heute noch helfen aber auch gesprürt was eine 60-70h Woche über einen längeren Zeitraum mit einem anstellen kann... Trotzdem bin ich bis heute Stolz darauf, dass ich das gepackt habe!  ;D
Demgegenüber haben sich einige meiner Kollegen deutlich mehr Freiheiten genommen und auch mal rumgelungert (Ich meine das vollkommen wertneutral!). Hätte ich evtl. auch ab und zu mal machen sollen  ;) Denn geschadet hat es ihren beruflichen Werdegängen nur marginal.

Auf meiner Weltreise habe ich dann sehr viel tolles erlebt. Erfahrungen die ich nicht missen möchte! Der ganze Planungsprozess hat meine Organisationsfähigkeit verbessert. Das hilft mir heute definitiv bei der Organisation meiner Arbeit, war aber sicherlich kein direktes Einstellungsargument.

Auf der Weltreise habe ich meine Sprachkenntnise enorm verbessert. Es ist unglaublich was ein Jahr im Ausland bewirken kann. Bei mir waren meine Englischkenntnisse sicherlich ein Manko, das ich durch die Weltreise verbessern konnte. Ich konnte zwar zuvor Texte lesen und problemlos alles verstehen, aber beim Sprechen hatte ich immer wieder meine Schwierigkeiten (Stichwort mangelnde Sprachpraxis). Auch habe ich viel über verschiedene Kulturen gelernt und in jedem Land Menschen getroffen mit denen ich mich auch mal über Politik und Wirtschaft unterhalten konnte.
Da viele Unternehmen heute in einem internationalen Rahmen agieren, haben mir sowohl die Sprachkenntnisse, als auch das Wissen über Kulturen, geopolitische Gegebenheiten als auch Besonderheiten im ökonmischen Kontext Vorteile gebracht.

Anmerken sollte ich allerdings, dass ich nach ca. 3,5 Monaten Reise (SOA) in den Philippinen gestrandet bin. Über viele Zufälle habe ich vor Ort einen Auftrag/Projekt akquiriert. Ursprünglich war der Plan nach SOA weiter nach Australien/Neusseland zu fliegen und dann ggf. nach Süd Amerika oder nach Hause (je nach Laune). Ich habe diesen Plan dann über den haufen geworfen, da ich es unglaublich spannend fand als freiberuflicher Unternehmensberater im Ausland zu arbeiten. Auch wenn die Bezahlung echt schlecht war, war das eine berufliche Erfahrung der absoluten Extraklasse. Nichtnur dass dieses Projekt inhaltlich für mich super spannend war... Sondern zudem habe ich eine Kultur tiefgreifend mit allen Vor- und Nachteilen erlebt. Ich habe mich oft über die philippinische Kultur aufgeregt, da meine Arbeit davon betroffen war. Vorher auf der Reise war mir das egal. Allerdings habe ich dadurch eine gewisse Ressilienz und Felxibilität aufgebaut. Heute sagen viele meine Kollegen, dass ich die Ruhe weg habe. Sicherlich ist das auch durch meiner Erfahrungen im Ausland geprägt worden.
Zudem konnte ich meine Zeit frei einteilen und dadurch viele spannende Abenteuer erleben. Die Auslandserfahrung macht sich in meinem Lebenslauf sehr gut, obwohl das Projekt nur ca. 9 Monate dauerte.

In Deutschland angekommen habe ich mir erstmal 2-4 Wochen Zeit gegeben mich selbst zu ordnen und wieder anzukommen. In dieser Zeit habe ich auch meine Bewerbungsunterlagen vorbereitet um ein Grundgerüst zu haben. Anschließend habe ich mich beworben und hatte nach weiteren 2 Monaten einen passende Stelle gefunden. (Arbeitsantritt war allerdingsnochmal einen Monat später). Das macht dann 4 Monate "Arbeitslosikeit", davon einen Monat selbstverschuldet bzw. gewollt.

Im Gesamten Bewerbungsprozess gabe es nur 2 Unternehmen die meine Weltreise negativ aufgefasst haben. Allerdings glaube ich, dass sie mich damit Testen wollten. Zumeist wurde die Reise nicht angesprochen und nur auf die Auslandstätigkeit eingegangen. Bei allen für mich sehr interessanten Stellen war die Weltreise und die Auslandstätigkeit einer der Hauptgründe für die Einladung zum Jobinterview. Das wurde mir sogar Mehrfach am Ende des Gesprächs gesagt.

Ich habe mich dann übringens für eine Stelle bei einem internationalen Top Unternehmen entschieden, auch wenn das Unternehmen nicht umbedingt für besonders gute Konditionen bekannt ist. Eine 50-60h Woche kann durchaus zur Normalität werden (Dafür habe ich aber ein Überstundenkonto und kann mehr Urlaub machen). Auch die Bezahlung ist eher im mittleren Bereich aber die Erfahrung dafür umso mehr Wert. Ich habe für mich geplant diese Stelle als weiteres Sprungbrett zu sehen. Man kann nicht immer alles quantifizieren.

Ab und an sind latente Faktoren wie Erfahrungen mehr wert als ein hohes quantifizierbares Gehalt! Das Betrifft nicht nur den beruflichen Werdegang, sondern auch die besondere Erfarung einer Weltreise!

Ob ichs nochmal so machen würde? Ja fast  ;D Vermutlich würde ich rückblickend nichtmehr den Fehler machen und auf der Reise jeden Cent umdrehen  ;) Der große Nachteil? Ich habe keine Nachteile gespürt. Oder doch einen kann ich nennen  ;) Ich bin nun süchtig nach der Welt. Irgendwann möchte ich nochmal los und eine Weltreise machen. Auch eine Miniunterbrechung von 3-4 Monaten für einen Teilabschnitt wäre denkbar bzw. ich denke immer wieder daran. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis ich wieder losziehe.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: dirtsA am 16. April 2020, 20:56
Zitat
Denk dran, was Mark Twain geschrieben hat “In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche.Träume.”
Ich liebe dieses Zitat von Mark Twain! Bisher kann ich das für mein Leben auch so unterschreiben. Auch meine Eltern und Großeltern habe ich noch nie darüber reden gehört, dass sie was nicht machen hätten sollen in ihrem Leben. Aber ständig, was sie nicht alles machen hätten sollen und wie Leid es ihnen tut, das nicht getan zu haben.

Ich bereue ja jetzt schon so eine Kleinigkeit im Vergleich, dass ich heuer von Jan-März vor Corona keine einzige Reise bis auf einen Heimatbesuch (bei dem ich gearbeitet habe) unternommen habe! Was man nicht macht, bereut man mehr... Eindeutig.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Blume am 17. April 2020, 17:59
Wenn ihr die Reise in naher Zukunft macht, wird es bestimmt sehr schön und danach gibt es auch keine größeren Probleme.

Aber glaubt nicht, dass eine Reise zu einem späteren Zeitpunkt gar nicht geht. Wir haben unsere Weltreise mit 38/39 Jahren gemacht. Mein verbeamteter Mann hat ein Sabbatjahr genommen und ich habe gekündigt. Es war kein Problem für mich, danach schnell wieder einen gleichwertigen Job zu bekommen. Allerdings geht es mir da wie Astrid - ich kann mir nicht vorstellen, einen absoluten "Traum"job zu haben, weil Arbeit bei mir dem Geldverdienen dient und ich dabei keine Selbstverwirklichung empfinde.

Es hatte insoweit Vorteile die Weltreise später zu machen, dass wir auch mal teurere Gebiete besuchen konnten wie Antarktis und Galapagos. Das Geld hätten wir vor dem Berufsbeginn so nicht gehabt. Und wir waren durch normale Urlaube schon sehr reiseerfahren und konnten so ganz entspannt durch die Welt tingeln.

Ich gehe davon aus, dass wir innerhalb der nächsten zehn Jahre nochmal für ein Jahr verreisen. Natürlich muss es dann wieder passen, dass die Eltern keine Hilfe brauchen und wir selbst gesund sind.

Eine Weltreise ist also auch später gut machbar, es sei denn, ihr habt Pläne, Kinder zu bekommen und eine Immobilie zu kaufen. Auf dem Gebiet kann ich nicht mitreden. 

Macht's also in naher oder späterer Zukunft - es wird so oder so ganz wunderbar.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Marla am 17. April 2020, 19:33
Ich finde es auch super, dass hier so eine lebhafte Diskussion entstanden ist. Ich weiß nicht, ob das dir, Max, bei seiner Entscheidungsfindung hilft oder du lieber eindeutigere Aussagen hättest. Aber auf jeden Fall finde ich diese Soll-ich-soll-ich-nicht-Threads, die wir auch in der Vergangenheit schon hin und wieder hatten, sehr interessant, gerade wenn wie jetzt sehr konträre Meinungen aufeinanderstoßen.

Ich bin auch bei der Pro-Fraktion. Klar kannst du auch später noch deine erste Welt-/Langzeitreise machen, ich habe mit 36 angefangen. Wie du ja selber sagst, sind Sabbaticals für Beamte möglich. In der freien Wirtschaft wird es sowieso immer üblicher. Aber falls Familienplanung bei euch ein Thema ist und ein Sabbatical wirklich erst in 8 Jahren möglich ist, wird sich das eventuell beißen. Du kannst auch mit Kindern längere Reisen machen, aber es ist eben nicht das gleiche. Immoblienkauf würde ich nicht als Ausschlusskriterium sehen, war es bei mir zumindest nicht ;)

Es klingt für mich so, als wärst du überzeugt davon, deinen Traumjob sicher zu bekommen, falls du dich sofort bewirbst. Warum sollte das in zwei Jahren anders sein? Ich kenne auch Leute, die sich mit (weit) über 30 für die Beamtenlaufbahn entschieden haben (andere Bereiche, aber trotzdem), das war kein Problem, im Gegenteil. Ich arbeite selber in einer konservativen Branche, dort bin ich mit meinen Reisen zwar eine totale Exotin, aber ein Problem war es nie. Es hängt halt sehr an Angebot und Nachfrage. Wenn du gut qualifiziert bist und in deinem Wunschbereich Leute gefragt sind, dann ist doch das Risiko gering.

Tatsächlich kann ich aber auch Beates Einwand etwas nachvollziehen. Ich treffe auf meinen Reisen auch junge Leute, die sich wenig Gedanken um ihre Zukunft machen und sich vom Spaßprinzip leiten lassen, also sich alle Wünsche sofort erfüllen und sich wenig Gedanken um Vorsorge machen. Finde ich auch nicht so toll, vor allem bei Leuten, die was studieren wollen oder studiert haben, mit dem es eh schon nicht einfach ist, einen guten Job zu finden. NUR: Das trifft ja wohl hier überhaupt nicht zu. Das was du, Max, schreibst, klingt ja wohl grundsolide. Mir ist das schon fast zu viel, mit 29 davon zu träumen, verbeamtet zu werden und 35 Jahre in dem gleichen Job zu arbeiten :D Das wäre mein Albtraum :D Also überhaupt nicht bös gemeint, ich finde das auch cool, dass du schon so genau weißt, was du willst. Trotzdem könnte ja auch die Reise bzw. davor eine Zeitlang in einem ganz anderen Bereich zu arbeiten (Unternehmensberatung finde ich eine super Idee, da ist es normal nach einem Jahr zu gehen) deine Perspektive erweitern.

Also ich wünsche dir alles Gute bei der Entscheidungsfindung!
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Styles78 am 17. April 2020, 21:12
Ach Max...mach Dir das Leben doch nicht so kompliziert und hör auf Dir unnötig Gedanken zu machen um Arbeit. Die unwichtigste Sache der Welt! :-)
Evtl. macht es Sinn dich mal damit auseinander zu setzen was du unter "leben" verstehst, falls Du damit für Dich den Wunsch nach einem Hamsterrad verbindest, dann leb das auch so! Hol dir den Beamtenjob und hoffe darauf das du irgendwann mal länger weg kannst.

Falls dein Bauchgefühl was anderes sagt ist die Entscheidung so klar...klarer könnte sie nicht sein. Geld verdienen bis deine Freundin fertig ist, dann so lange es geht weg bleiben(Kein Mensch wird dir danach einen Strick daraus drehen....
) und dich dann verbeamten lassen und sofort ein Sabatical beantragen.

Ich bin 42 und habe letztes Jahr im August alle meine Zelte abgebrochen, gekündigt und war die letzten 8 Monate unterwegs und unfreiwillig wieder in Deutschland :-) und ich frage mich heute ernsthaft welcher Teufel mich eigentlich geritten hat, sowas nicht schon vor 15 Jahren gemacht zu haben.

Mein Vater z.B. dem wurde vor 2 Jahren Parkinson diagnostiziert und auch er hätte noch gerne so viel gemacht...nur hat es nie weil vieles "wichtiger" war...du kannst dir vorstellen wie sehr er es jetzt bedauert. Auch dein "Morgen" ist in keinster Weise garantiert
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: method am 18. April 2020, 11:55
Während ich schreibe, klingt es so, als hätte ich mich schon entschieden. Dem ist nicht so. Mir fällt diese Entscheidung unheimlich schwer und sie bereitet mir Kopfzerbrechen.  Ich werde noch ein paar Tage abwägen und mich dann entscheiden müssen.

Kennst Du den Spruch?: "Das schwerste an einer Weltreise ist die Entscheidung sie zu machen!"
Sobald Du Dich entschieden hast, kommt der Rest wie ganz von allein. ;)

Eines noch: Die Reise WIRD dich DEFINITIV verändern. Sie wird Deine Perspektiven verändern. Deine Wünsche. Deine Sorgen. Deine Pläne. Nach der Reise wirst Du besser wissen, was Du willst - oder eher was Du NICHT wilst. Da bin ich mir sicher. 8)

UND?
Ich habe noch nie eine Person getroffen, die eine Weltreise/Langzeitreise bereut hat. Ganz gleich wie die nachfolende Lebenssituation ausgesehen mag bzw. aussieht. ;D

Denk dran, was Mark Twain geschrieben hat “In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche.Träume.”
Also - mach es!

Tolles Zitat! 100%ig wahr. :-* :-*


Ich bin 42 und habe letztes Jahr im August alle meine Zelte abgebrochen, gekündigt und war die letzten 8 Monate unterwegs und unfreiwillig wieder in Deutschland :-) und ich frage mich heute ernsthaft welcher Teufel mich eigentlich geritten hat, sowas nicht schon vor 15 Jahren gemacht zu haben.

Genauso ging/geht es mir. Das einzige, das ich bereue bezüglich meiner Weltreise ist, dass ich nicht viel früher losgezogen bin. :o

********************************************************************************************************************************************************

@Beate:
Auch ich kann Deine Sichweise absolut verstehen, und es ist gut, dass Du Deine Meinung vertrittst. Ich denke persönlich halt auch, dass Altersarmut und Weltreise nicht Hand in Hand gehen; erst recht nicht bei Max, der ein abgeschlossenens Studium hat. Akademiker gibt es ohnehin in den meisten Bereichen zu wenige.

@all:
Tolle Diskussion, die mir ein wenig darüber hinweghilft, dass ich meine Weltreise ungeplant und abrupt beenden musste und nun daheim "festsitze".

Schlusssatz:
Für mich war Arbeit auch immer nur Mittel zum Zweck. Ich arbeite um zu leben; ich lebe nicht um zu arbeiten.
Wenn ich meinen absoluten Traumjob in Aussicht hätte (wobei ich nicht wüsste, was das sein sollte *lol*), dann würde ich nicht reisen.

PS: Statistisch gesehen gehen in Frankreich jedes Jahr 100 Familien mit schulpfichtigen Kindern auf Weltreise per Segelboot. Hab ich in einem Artikel gelesen.
Soll heissen: Alles ist möglich, wenn die Entscheidung in der Gegenwart ruht und nicht auf ein eventuelles Ereignis in der Zukunft. Wir wissen alle nicht, was die Zukunft bringt.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Max1 am 18. April 2020, 12:23
Ich bin sehr positiv überrascht von euren ganzen Antworten und dem angenehmen Klima hier im Forum. Findet man wirklich nicht oft im Internet, sonst wird man hauptsächlich angefeindet  ::)

Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Marla am 18. April 2020, 12:34
Ich bin sehr positiv überrascht von euren ganzen Antworten und dem angenehmen Klima hier im Forum. Findet man wirklich nicht oft im Internet, sonst wird man hauptsächlich angefeindet  ::)
Ja, finde auch, dass das hier was besonderes ist :)

Also ich möchte noch ergänzen, dass im Unterschied zu den anderen mir meine Arbeit echt wichtig ist. Ich hatte so wie du auch zum Abschluss meines Studiums meinen "Wunschberuf", in den ich gegangen bin und hätte mir auch nichts anderes vorstellen können. Inzwischen hat der sich verändert, erst in Richtung Consulting, jetzt sogar selbständig, aber immer in der gleichen Materie. Auf allen Stationen war und ist auch längeres Reisen immer möglich gewesen (zumindest, wenn man eine gewisse Risikobereitschaft mitbringt). Aber in dem völlig theoretischen Fall, dass ich mich zwischen meinem Job und langen Reisen entscheiden müsste, würde ich mich tatsächlich gegen das Langzeitreisen entscheiden... Aber zum Glück muss ich das nicht! Und nach dem, was du schreibst, glaube ich, du auch nicht :)
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: FriBaBonn am 18. April 2020, 17:23
Danke Marla! Ich dachte schon, ich wäre hier der Einzige, der seinen Job gerne macht. Ich bin auch der Meinung, dass das so sein sollte, da man genug Zeit seines Lebens mit seiner Arbeit verbringt. Un dann immer nur Frust, das ist wirklich nicht erstrebenswert.

Max, du solltest natürlich bei deiner Abschätzung auch die Risiken des Wartens mit berücksichtigen.
Weißt du, ob du in einem Jahr probpemlos reisen kannst (ich wünsche es dir).
Weißt du, ob in einem Jahr mit deiner Partnerschaft alles in Ordnung ist (ich wünsche es dir).
Weißt du, ob du in einem Jahr nicht Vater wirst (kommt manchmal vor).
Weißt du, ob du oder deine Partnerin zu dem Zeitpunkt fit seid (meinen einzigen stationären Krankenhausaufenthalt hatte ich mit Anfang 30).

Und zu guter letzt darfst du auch nicht vergessen, dass du eine Menge Geld weg wirfst, wenn du wirklich erst in zwei Jahren mit dem Job beginnst. Einen bezahlten Urlaub zu machen ist schon ein gutes Gefühl.

Und warum soll es nicht auch bei dir in den nächsten Jahren möglich sein, eine Vereinbarung wie Beates Mann mit einer 90%-Stelle zu erreichen. Ich habe das schon Ende der 80er Jahre ausgehandelt und auch jetzt wieder. Und mit 55 Tagen bezahlten Urlaub im Jahr kann man schon einiges anfangen, insbesondere wenn du den Urlaub von zwei Jahren über Silvester zusammen nehmen darfst.
 

 
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Max1 am 18. April 2020, 17:28
Hey FriBaBonn,

danke für deine Antwort.

Eine solche Regelung wäre wirklich attraktiv, allerdings ist das in dem von mir angestrebten Beruf in der Justiz leider nicht möglich. Es bliebe, wie gesagt, ein Sabbatjahr in - realistisch gesehen - 8 Jahren. Und dafür müsste meine Freundin auch erstmal diese Gelegenheit im gleichen Zeitraum bekommen.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: FriBaBonn am 18. April 2020, 17:40
Dann macht es wahrscheinlich wirklich mehr Sinn, es in einem Jahr zu beginnen. Vielleicht kann man ja in dieser Zeit statt Jobben eine Weiterbildung oder Spezialisierung machen. Offizielle Sprachkurse machen sich eigentlich immer ganz gut im Lebenslauf.
Zwar haben sich die Zeiten geändert, ab wenn du ein Sabbatjahr machst oder eine etwas längere Elternzeit dir nimmst gibt es immer wieder dumme Bemerkungen auf dem "Flurfunk". Und wenn der nächste Karriereschritt ansteht, bin ich mir nicht sicher, ob du dann gleich behandelt wirst. Vor dem Gesetz muss das natürlich sein, aber das hilft dir meist nicht viel in der Realität.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: serenity am 18. April 2020, 20:09
Offizielle Sprachkurse machen sich eigentlich immer ganz gut im Lebenslauf.
Ob offiziell oder nicht - für eine Weltreise ist es definitv sehr vorteilhaft, wenn du mehr als nur Deutsch und Englisch sprichst. Falls Südamerika auf dem Plan steht, wäre z.B. Spanisch oder Portugiesisch unbedingt ein Plus!

Auch das könnte dich später interessant für einen Arbeitgeber machen - vielleicht entwickelst du ja durch so eine Reise auch Interesse an einer Arbeit außerhalb der Justiz.

Ich kann fast alle Argumentationen gut nachvollziehen und verstehen - denke aber auch, dass sich viele Reiseziele sehr schnell und sehr stark verändern, so dass aus meiner Sicht ein längeres Aufschieben manches nicht mehr möglich machen wird.

Vor 20-25 Jahren waren viele Ziele in Südostasien z.B. noch halbe Geheimtipps - mittlerweile tritt man sich fast überall auf die Füße, auch, weil sich sehr bevölkerungsstarke Länder wie China mittlerweile in alle Welt aufmachen. Denkt man an all die Konflikte in der Welt, an Bürgerkriege und vieles mehr, die Reisen erschweren oder unmöglich machen, würde ich lieber heute als morgen aufbrechen. Klar, das geht im Moment nicht wegen Corona ... aber jahrelang vor mir herschieben würde ich das eher nicht.

Gerade wenn jemand schon recht konkrete Vorstellungen von seiner Zukunft hat, würde ich vorher noch eine Auszeit einschieben. Denn egal ob man später seine Arbeit liebt oder es ein reiner Broterwerb ist - wenn man da erst mal drin steckt, ist es dann ganz entschieden schwerer, mal zeitweise auszusteigen als jetzt einfach etwas später einzusteigen.

Früher gab es im angelsächsischen Sprachraum das "Gap Year" - eigentlich eher zwischen Schulabschluss und Studium, aber oft auch nach Ende des Studiums/der Ausbildung, bevor man in die Arbeitswelt eintauchte. Das Gap Year sollte dazu dienen, dass man mal was anderes kennenlernt, dass man sich mit fremden Kulturen auseinandersetzt, mal mit völlig unerwarteten Schwierigkeiten fertig werden muss, improvisieren lernt und generell einfach nur Erfahrungen jenseits von Schule und Ausbildung sammelt.

Auch im Handwerk gab es die Wanderjahre, die viele auch ins Ausland führten, wo sie Sprachen lernten und auch mal ganz neue Herangehens- und Sichtweisen oder Techniken.

Stromlinienförmig ist möglicherweise einfacher und glatter - aber auch ganz entschieden langweiliger. Nur - genau das muss jede/r für sich ganz alleine entscheiden - denn jeder muss sein ganz eigenes Leben so leben, wie es für sie/ihn passt.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Max1 am 21. April 2020, 10:31
Schade, dass wir nicht wissen, wie es mit Corona in den nächsten Monaten und vielleicht sogar Jahren weitergeht. Ich kann nur hoffen, dass das Reisen in die Ferne Mitte nächsten Jahren schon wieder möglich sein wird, wenn vielleicht auch unter strengeren Sicherheitsvorkehrungen. Ich denke aber, dass ich dieses Risiko eingehen werde.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Biene am 21. April 2020, 10:48
Falls ich auch einmal meinen Senf dazugeben darf... Ich habe einmal sogar meinen Job gekündigt, bin 2 Jahre gereist und habe mich dann wieder auf eine Stelle beworben. In meinem Lebenslauf gibt es keine Lücke, denn ich habe diese 2 Jahre als "persönliche Weiterentwicklung und Weiterbildung" bezeichnet :)
Im Bewerbungsgespräch wurde ich dann darauf angesprochen und ich habe erklärt, dass ich gereist bin, um mich auszutoben und jetzt bereit bin mich niederzulassen. Das fanden die anscheinend gut! Ich habe den Job dann bekommen. Die Sorge, dass ich nochmal auf die kommen könnte eine Weltreise zu machen, habe ich ihnen auch gleich genommen. Immerhin war ich schon fast überall :) Jetzt reicht mir normaler Urlaub.
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: dirtsA am 21. April 2020, 10:58
Denke, da gibt es viele Beispiele im Forum, dass das gut geklappt hat! Bei mir wie gesagt ja sogar 2mal (jedes Mal gekündigt und innerhalb von 1-2 Monaten einen neuen Job gefunden). Dass man die Reise als etwas Besonderes verkaufen kann, wird glaub ich immer weniger, weil immer mehr junge Leute so was machen. Aber dadurch wird es eben auch normaler und akzeptierter! :)
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Max1 am 01. Juni 2020, 14:14
Hallo zusammen,

ich wollte euch nur mal berichten, wie ich mich entschieden habe. Die Entscheidung ist zugunsten der Weltreise ausgefallen. Ich habe jetzt einen relativ gut bezahlten Job als angestellter Rechtsanwalt, den ich jetzt in den kommenden Wochen antreten könnte, und das werde ich wohl machen.  Zwar ist es nicht wirklich das, was ich mir dauerhaft vorstelle, aber es ist voraussichtlich ja nur für noch nicht einmal ein Jahr und ich kann auf diese Weise ein wenig Geld für die Reise sparen. Und ich gehe jetzt einfach in der Hoffnung in die Zukunft, nach meiner Reise den Wunschberuf zu bekommen. Entweder den, den ich mir aktuell beim Staat erhoffe, oder vielleicht auch etwas, an das ich gerade noch gar nicht denke.

Jetzt bleibt nur noch die Sorge, dass Corona uns nächstes Frühjahr noch ein paar Probleme machen könnte. Aber das müssen wir wohl auf uns zukommen lassen.

Ich bleibe euch auf jeden Fall treu und freue mich schon auf den Austausch und weitere Tipps bei der Planung unserer Reise. :-)

Danke euch! :)
Titel: Antw:Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?
Beitrag von: Einmalrundum am 03. Juni 2020, 16:37
Ich denke das ist die Richtige Endscheidung. Mann soll das Leben Geniessen wenn immer das geht und das nicht auf später verschieben. Wir sind nur einige Jahre auf diesem Planeten und nicht ewig. Einen Traumjob für 35ig Jahre oder länger gibt es doch sowieso nicht. Abwächslung bringt auch Schwung ins Arbeitsleben. Es ist für mich nicht wirklich die Erfahrung der Reise die einen Vorteil für deinen Arbeitgeber bietet, sondern deine Erholtheit und Frische. Nach der Reise bist du endspannt und voller Elan für etwas neues. Abgesehen würde ich keinen Job annehmen den ich nie mehr künden sollte weil er so einzigartig sein soll.
Also du machst das genau richtig, warte auf deine Freundin und schnappt euch ein Flieger.