Thema: Kosten bei Autokauf  (Gelesen 4123 mal)

jodlherz

« am: 05. Oktober 2013, 00:03 »
Hallo alle zusammen ;)

Ich plane derzeit meine erste große Reise. Im Juli 2014 soll's losgehen und momentan sieht's so aus als würde ich in Washington starten, dann über Chicago, Denver, Yosemite die Nationalparks runter über Las Vegas nach Los Angeles.

Vorweg: Ja ich habe die Suchfunktion benutzt, jedoch habe ich da keine klaren bzw. aktuellen Antworten gefunden.

Problem: Wie beschaffe ich mir ein Vehikel? Mieten kostet in einem Zeitraum von 1 1/2 Monaten gute 2.100€ mit einem zweiten Fahrer und das ist mir ehrlich gesagt ein wenig zu teuer. Gebrauchte Fahrzeuge (Ich muss etwa 6.000 Meilen weit kommen, dann kann das Ding von mir aus explodieren) gibt's ab 1.200$ in Washington. Kann man sich zu 2. gut leisten aber da gibt's dann doch ein paar Probleme:

  • Wo bekomme ich ein Licence Plate her und wieviel kostet das?
  • Geht das ohne amerikanischen Wohnsitz auch?
  • Gibt es eine verpflichtende Versicherung (Haftpflicht bei uns in Ö)?
  • Kann man das alles im Voraus regeln sodass ich in den ersten Tagen bereits fahren kann?
  • Ich hoffe ich bin mit 21 Jahren nicht zu jung ein Auto zu registrieren!?

Ich hoffe das war alles, sonst melde ich mich nochmal :D

Liebe Grüße aus Österreich,
Simon
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White Fox

« Antwort #1 am: 05. Oktober 2013, 07:52 »
Ich würde mir ehrlich gesagt für 6 Wochen kein Auto kaufen. Du musst für Kauf und Verkauf jeweils 1-2 Wochen (absolutes Minimum!) einkalkulieren und verlierst so schnell einen Monat damit - soviel Zeit hast du leider nicht. Außerdem kostet auch das einen Haufen Geld. Mit einen Auto für $1200 würde ich auch nicht quer durch die USA fahren. Der Preis sagt ja schon, das das Auto alt und abgefahren ist, das bleibt dir fast sicher auf solch langen Strecken mehr als einmal liegen. Und so Reparaturen kosten auch. Wenn du jetzt mindestens 4-6 Monate in den USA unterwegs wärst und mehr Geld übrig hättest um ein Auto zu kaufen würde ich sagen ok, aber so nicht.
(Ganz davon abgesehen sind 6000 Meilen (10 000 KM!!) in 6 Wochen eine Tortur ... ich hab mal 3500 km in 2 Wochen gemacht und das war ein riesen Stress, kann ich echt nicht empfehlen).

An deiner Stelle würde ich entweder doch das Geld für einen Mietwagen ausgeben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Oder eine Tour buchen. Oder ein preisgünstigeres Land wählen.
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jodlherz

« Antwort #2 am: 05. Oktober 2013, 13:24 »
Alles klar.

Ein anderes Land kommt für mich nicht in Frage. Ich habe bis dorthin nach meinen Sparmaßnahmen und Berechnungen etwa 5.500€ und maximal 3 Monate Zeit.

Meine Route würde wie folgt aussehen:

Washington - Cleveland - Wheatley, CA - über Detroit nach Chicago - Denver - Yellowstone National Park - Salt Lake City - Grand Canyon National Park -  Las Vegas - Yosemite National Park - Los Angeles

Das sind 4.223 Meilen/67 Stunden Fahrt. Wenn ich jetzt sage, ich fahre an einem Tag 5 Stunden brauche ich 13,4 Tage. Wenn ich jetzt also 45 Tage Zeit hätte lege ich jeden 3. Tag einen "Autotag" ein. Bei 60 Tage Zeit wären das 4,5 Tage die ich an einem Ort verweilen kann.

Kann man das so rechnen

Liebe Grüße,
Simon
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Vombatus

« Antwort #3 am: 05. Oktober 2013, 13:52 »
Unterwegs ist mal schlechtes Wetter und du wartest bis es besser ist, dann ist der Ort doof und du bist schneller wieder weg, dann warst du mal Party machen und schläft den ganzen Tag, dann hast du mal keine Lust weiter zu fahren weil es gerade so toll ist oder wirst von Leuten eingeladen dies und das zu machen oder änderst die Route weil XYZ … alles kommt wie es kommen musste, wenn du erst mal unterwegs bist … :)

Hast du schon ein paar deiner Fragen recherchieren können?
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waveland

« Antwort #4 am: 05. Oktober 2013, 14:41 »
Auto kaufen an sich dürfte kein Problem sein, das Registrieren und Versichern aber schon. Je nach Bundesstaat kann es z.B. sein, dass du einen US-Führerschein und/oder eine SSN brauchst. Wenn du es dennoch schaffst, wird gerade mit 21 J. die Versicherung nicht gerade billig ausfallen, sondern eher sehr sehr teuer. Mit einem alten Gebrauchten würde ich in den USA sicher nicht rumfahren, oder nur wenn ich Mechaniker wäre und mich sehr gut mit Autos auskenne. Da gibt es keinen TÜV oder so, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass ein Billig-Gebrauchter in einem ähnlichen fahrsicheren Zustand ist, wie man es bei uns erwarten würde, ist eher gering. Ausserdem wird sich ein Kauf bei nur 6 Wochen erst recht nicht lohnen, wenn man den Zeitbedarf und die Scherereien berücksichtigt. Bei einem Mietwagen fällt eine Einweggebühr an, dabei verlangt National pauschal $200 (oder waren es $250?), das dürfte wohl das Beste für euch sein. Leider bin ich mir nicht sicher, ob das Geld für die ganze Reise mit Flug etc. reicht.

1000 Meilen pro Woche zu fahren, ist in den USA m.E. kein Problem. Ich bin seit 20 Jahren mind. 1x im Jahr drüben, meist für 2-3 Wochen, oft alleine und fahre dabei fast immer mehr als das. Das Autofahren läuft viel entspannter ab als bei uns in Europa. Auf dem Interstate die Cruise Control auf das Speed Limit (oder knapp drüber) eingestellt, das Lenkrad locker mit zwei Fingern (oder dem linken Knie) festgehalten, das strengt überhaupt nicht an, sondern finde ich sogar entspannend ;). In 6 Wochen einmal quer von Ost nach West zu fahren, halte ich für gut machbar.

Ihr müsst allerdings die Route optimieren, sonst werdet ihr im Endeffekt auf (deutlich) mehr als 6000 Meilen kommen. Die Entfernungen sind sehr gross und vor allem werdet ihr vor Ort noch viel rumfahren. Im Yellowstone NP oder anderen größeren Parks kann den ganzen Tag rumfahren, wenn man möchte, da fallen schnell mal ein paar zusätzliche hundert Meilen an. Viel Zick-Zack ist da nicht drin. Las Vegas - Los Angeles z.B. sind direkt ein paar Stunden Fahrt durch die Wüste, für Las Vegas - Yosemite - Los Angeles würde ich aber inkl. Besichtigungsprogramm und auch mal einer Wanderung mind. 5-8 Tage einplanen.
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waveland

« Antwort #5 am: 05. Oktober 2013, 14:48 »
Habe gerade nochmal grob nachgerechnet: 5500€ pro Person und 6 Wochen, das wären dann so 115€ pro Tag und Person, je nachdem wie viel der Flug kostet. Wenn ihr zu zweit seid, ein bischen aufpasst bei den Übernachtungen (z.B. in den größeren Städten im Hostel), dann dürftet ihr damit hinkommen.
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jodlherz

« Antwort #6 am: 05. Oktober 2013, 14:57 »
Da hast du recht. Die meistens Pläne erreichen schon sehr bald einen Knackpunkt wo man alles über den haufen wirft und spontane Entscheidungen treffen muss :D Sowas kennt man :D

Wenn ich mir das Auto miete fallen die Fragen im 1. Post ja weg, denn wenn das wirklich einen Monat dauert bis ich dann fahren kann/darf, ist mir das viel zu lange. Ich habe jetzt meine Reisedauer aufgrund der Empfehlungen auf 2 Monate ausgeweitet. Somit kostet mich das dann für einen kleinen Offroader wie einen Ford Escape etwa 3.000 € (inkl. Versicherung und Fahren ab 21). Das geteilt durch 2, wegen meiner Begleitung, bin ich dann auf 1.500 € zuzüglich Flug sind's in etwa 2.700€. Bleiben noch ungefähr 2.800€ für alles andere (exklusive Ausrüstung etc., da diese im Voraus bezogen wird.) Ich hoffe bis dahin geht diese Rechnung auch wirklich auf.

Generell will ich aber keine Öffis benutzen oder eine Tour buchen, da ich das auf eigene Faust durchziehen will und dadurch dann auch unabhängig bin was als Nächstes gemacht wird.

@ waveland: Danke für die Anregungen! Ja, wie oben beschrieben sind 2.800€ übrig für Übernachtung und Verpflegung. Ist es in den USA möglich (Ich denke da speziell an die Strecke Chicago - Denver), dass man sein Auto einfach ein wenig abseits abstellt (irgendwo in die Pampa) und dann ein Zelt aufstellt?
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waveland

« Antwort #7 am: 05. Oktober 2013, 15:19 »
2800€ pro Person wären bei 8 Wochen nur 50€ pro Tag (wobei das Auto schon bezahlt ist), das ist m.E. etwas wenig, besonders wenn man weite Strecken fährt. Ich sehe noch ein wenig Optimierungsmöglichkeiten beim Flug (1200€ sollte ein einfacher Gabelflug nicht kosten!?) und evtl. beim Mietwagen. Ist da die Einweggebühr schon dabei und ist das klar, dass ihr das Auto länger als 28 Tagen mieten könnt (das ist nämlich oft die max. Mietdauer)?

Einen "Off-Roader" würde ich nicht mieten. Erstens sind die SUVs wie ein Ford Escape auch keine richtigen Geländewagen und zweitens braucht man auch überhaupt keinen SUV, ausser man will wirklich z.B. im Südwesten entsprechende Routen fahren. Zweitens sind die Kosten schon deutlich höher, wenn ihr den sicherlich höheren Verbrauch mit einkalkuliert.

In der Pampa einfach so ein Zelt aufstellen ist in den USA durchaus nicht so leicht möglich bzw. nicht unbedingt empfehlenswert, erst recht nicht im mittleren Westen ;). Was sicherlich geht ist in National oder State Parks (auf Campingplätzen) zu zelten, wobei die besten Plätze im Sommer oft voll und über Monate ausgebucht sind. Eine Option ist es, sich ein Backcountry-Permit zu besorgen und dann im Hinterland der Nationalparks zu zelten. Das kostet nichts bis wenig, ist ein tolles Erlebnis, setzt aber Outdoor-Tauglichkeit, -Ausrüstung und -Erfahrung voraus, zumal ihr wenig Zeit für solche Aktivitäten haben werdet. Eine weitere Option könnte es sein, mal im Auto zu übernachten, wobei sich evtl. dann doch ein SUV oder anderes etwas größeres Fahrzeug lohnen könnte.
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bogboo

« Antwort #8 am: 05. Oktober 2013, 15:54 »
50€ pro tag finde ich persönlich extrem wenig! Ist in deiner Rechnung Sprit schon eingerechnet? Falls nicht sehe ich schwarz dass das reicht. Denn auch die NP's kosten und Übernachten ist auch nicht gratis. Falls du selber kochst, was aber entsprechendes equipment voraussetzt wäre es ev möglich. Auswärts essen liegt da nicht drin!
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jodlherz

« Antwort #9 am: 05. Oktober 2013, 16:40 »
[...] nicht unbedingt empfehlenswert, erst recht nicht im mittleren Westen ;)

Was meinst du mit "nicht empfehlenswert"?

Stimmt, Sprit ist noch nicht eingerechnet. nach aktuellen Benizinpreisen kostet der Sprit 0.65€, also 0,88$ in den USA (durchschnittlich). Wenn ich meinen Ford Escape hernehme, gehen da 57 Liter rein, macht 50,22$ für einen Tank. Reichweite sind durchschnittlich 393 Meilen, also bräuchte ich für die aktuelle Strecke (4.180 Meilen) gut 11 Tankfüllungen. Damit sind wir auf 552,52$ für den Sprit. Also rechne ich mal pauschal 750$ für den Sprit ein. Bin ich auf etwa 2780$ (2050€) runter was ich noch zum ausgeben habe. Ich fange im November einen neuen Job an. Durch das werde ich dann zum Schluss auf jeden Fall mehr als nur 5.500€ zur Verfügung haben. Nach meinen berechnungen des Gehalts werden's ungefähr 7.500€ sein, jedoch möchte ich gerne so billig wie möglich planen, damit ich später noch ein bisschen Freiraum habe ;)

Übernachten möchte ich soweit es geht in billigen Motels, Hostels, Zelt oder im Auto wär's mir auch egal. Und gerade für die Nationalparks hört sich so ein Backcountry-Permit sehr gut an. Im Zelten und generellen Outdoor-Aktivitäten habe ich Erfahrung, war 6 Monate bei den Aufklärern im Militär, da macht man fast nur sowas :D
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Stecki

« Antwort #10 am: 05. Oktober 2013, 16:42 »
Du weisst schon dass ein "billiges" Motel selten unter 50-60 USD kostet? Parkplätze sind in den Städten auch sehr teuer.
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waveland

« Antwort #11 am: 05. Oktober 2013, 17:06 »
Mit "nicht empfehlenswert" meine ich, dass wenn ihr auf Privatgrund campiert, es gut sein, dass dann Eigentümer mit seiner Knarre und/oder die Polizei auftaucht. Wenn es sehr einsam und abgelegen ist, würde ich mich auch nicht wohlfühlen. Wenn man ein Zelt aufstellt, fällt man leicht auf, ein paar Stunden im Auto schlafen sollte weniger ein Problem darstellen.

Ich war letztens wieder drüben, der durchschnittliche Spritpreis war ziemlich genau $1 pro Liter. 4180 Meilen werden kaum reichen, da ihr wie gesagt, auch vor Ort noch viel fahren werdet, nicht nur von A nach B. Ich bin im September 14 Tage Denver - Black Hills/South Dakota - Badlands NP - Rapid City - Cody - Yellowstone - Grand Teton - Jackson - Aspen - Denver gefahren, kannst ja mal bei Google Maps kalkulieren, wieviele Meilen es wohl sind. Dann sage ich dir, dass es lt. Mietwagen-Abrechnung genau 3333 waren (wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob das Meilen oder evtl. Kilometer sind, da steht nur was von "gefahrene M/K"). Im Yellowstone NP war ich 5 Tage, aber bin ich mehr rumgefahren als an den Tagen, bei denen man tatsächlich eine Strecke von A nach B zurücklegt.

Um welchen Zeitraum geht es denn? Ich würde den Hochsommer von Ende Juni bis Mitte August vermeiden, dann ist alles voll und noch teurer.
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jodlherz

« Antwort #12 am: 05. Oktober 2013, 17:34 »
Alles klar. Wieviel Geld würdet ihr für so eine Reise denn überschlagsmäßig kalkulieren (exkl. der genannten Kosten für Flug und Auto)?

Ich hab' jetzt nochmal nachgeschlagen. Der Gabelflug Wien-Washington | Los Angeles - Wien kostet 1.147€
Plus Auto sind wir also auf 2.647€ pro Person.
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waveland

« Antwort #13 am: 05. Oktober 2013, 17:52 »
Schwer zu sagen, vielleicht 65-70€ pro Person und Tag.

Der Flug kommt mir teuer vor, selbst für Hochsaison. Ich sehe auf die Schnelle z.B. einen Flug VIE - IAD // LAX - VIE (1.7.14 - 30.8.14) für ca. 750€ mit Turkish Airlines über Istanbul. Wobei ich wie gesagt den Hochsommer eh meiden würde, dann sollte sich ein günstigere Flugpreis auf alle Fälle realisieren lassen.
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jodlherz

« Antwort #14 am: 05. Oktober 2013, 17:56 »
Echt? Ich hab' auf Checkfelix und auf Swoodoo geguckt, da war nix billigeres dabei. Wo hast du den Flug gefunden?

Ich muss leider Anfang Juli bis Anfang September fahren, da mein Kumpel bis 30. Juni noch Zivildienst hat und Anfang Oktober das Studium für uns beide losgeht.

Ich war letztens wieder drüben, der durchschnittliche Spritpreis war ziemlich genau $1 pro Liter.

Nachgeschlafen auf dieser Seite sind wir bei durchschnittlich 0,65€ pro Liter
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