Hallole Stecki,
Denke, da hast Du Dir eine schöne Route rausgesucht.
Ich habe 2010 die Route Lima, Huancayo, Huancavelica, Ayacucho, Cusco genommen.
Ich weiß nicht, was die Leute gegen Lima haben. Redet der Eine dem Anderen nach oder kommt die Meinung aus dem Lonely Planet? Lima hat eine angenehme Altstadt mit netten Gebäuden, Kolonialbalkone, Museen, schöne Plaza, außerhalb Zentrum Meer. Im Zentrum kann ich ein sehr gutes Museum empfehlen. Auf mehreren Stockwerken macht es einen Rundumschlag durch die Geschichte und in einem Überblick kannst Du dort die komplette Geschichte nachvollziehen. Weiß nicht mehr welches (falls Interesse bei Dir dann meld Dich, im Tagebuch hab ichs vielleicht aufgeschrieben) jedenfalls ist es gratis. In Callao gibts ein nettes Marinemuseum und ein kleines Quartier mit netten Gebäuden, nähe Meer. Außerdem Blick auf Inseln und ein Mahnmal zum ich glaube Pazifikkrieg.
Ja, Sicherheit Blablabla. Du bist Reiseprofi. Übliche Maßnahmen und Dir passiert nix. Ich bin damals nach Callao und wollte Fußballderby kucken und dann entdeckt, dass nebenan in einer Halle Volleyball- Copa Suramerica der Mädchen war. Callao hat zwecks Sicherheit einen schlechten Ruf, man empfahl mir deswegen, weil das Turnier abends endete, ein Taxi zurück in die Stadt zu nehmen. Das hab ich gemacht und Punkt. Aber trotzdem, die Gegenden der anderen Stadien sind auch nicht die besten. Sei umsichtig, vor allem wenn Spiel nachts ist.
Wie schon erwähnt, der Zug Lima-Huancayo fährt nur selten. Kannst aber einfach den Bus nehmen, würde sagen im Großen und Ganzen nimmt der dieselbe Route (schöne Landschaft, Städtle teilweise direkt in die Berge reingebaut), teilweise auch direkt an der Bahnlinie entlang. Huancayo selbst ist nicht sonderlich spannend für mich gewesen, außer das mich das Touriinfo-Mädel mit Ihrer Freundin (für eine Nacht?) verkuppeln wollte. Die Hauptattraktion liegt am Stadtrand (kannst Du glaub ich hinlaufen), solche skurilen Felsformationen, „Torre Torre“ (siehe Bilder in meinem Blog September 2010). Netter Halb-Tagesausflug. Dann hatte ich mir eingebildet eins meiner Lieblingsessen in Peru "Papa huancaina" käme vielleicht von dort und wollte es unbedingt dort nochmal essen. Habs aber nur in teurerem Rest. gefunden und war nicht mal besonders gut. Empfehle ich Dir aber, gibts in weiten Teilen Peru's.
Dann kommst Du mit Bus noch locker nach Huancavelica. Dort gibts ein nettes Thermalbad (einfaches Becken), wo Du mit Blick auf die Berge im Pool chillen kannst. Kostet wenig Eintritt und wie alles in Huancavelica wenig touristisch. Dann kannst Du auf eine alte Quecksilber-Mine hochlaufen (frag Dich gut nach dem Weg durch). Ist nicht ohne, sind ordentlich Höhenmeter, aber Du als Schweizer... Es handelt sich um die Ruinen der Mine bzw. dem was man davon draußen sieht (Maschinen/Wohnräume der Arbeiter), in den Stock selbst kann man (zumindest alleine) nicht rein. Generell ist aber schon die Wanderung an sich sehenswert und Du wirst kaum eine Menschenseele treffen. Ich hatte noch eine nette Begegnung mit LLamas (oder Alpacas) und einer Bäuerin samt Viechern.
Von Huancavelica weiter nach Ayacucho kommt dann der schwierige Part. Zu meiner Zeit musste man um ca. 4 Uhr morgens einen vollgestopften Bus nehmen (wenns geht Ticket am Vorabend nehmen auch wenn sie Dir Gegenteiliges erzählen; ich musste damals deswegen am Tag darauf nochmal mitten in der Nacht aufstehen…), der dann ca. 3 h später irgendwo an einer Kreuzung auf dem Land mit paar Essbuden rauskam. Dort Bisle gewartet und ca. 8 Uhr kam kleines Colectivo nach Ayacucho.
Ayacucho ist die Stadt der Kirchen, sie werben mit derer 33. Außerdem fand ich sie hatte eine der schönsten Innenstädte mit einer in SA so seltenen Fußgängerzone. Außerdem mein Lieblings - Plaza de Armas. Außerhalb der Stadt (Colectivo nehmen) gibt es alte Ruinenstätten.
Von Ayacucho nach Cusco ist dann simpel. Aguas calientes ist, das stimmt, in Verpflegung deutlich teurer. Unterkunft kannst Du aber gut handeln, Du kommst ja außerhalb der Hauptsaison und es gibt sehr viele. Der Vorredner hat aber recht. Der Ort mit O. ist sehr nett und hat auch noch direkt am Dorfrand Ruinen. Nur musst Du Dir dann überlegen wie Du zu MP und am selben Tag wieder zurück kommst. Wenn Du vor hast diesen Schwachsinnsrun auf den Waynupicchu in aller Herrgottsfrüh zu machen wird es aus O. wohl schwierig.
Puno ist als Stadt nicht besonders hübsch, da ist Cobacabana netter. Von Puno hast Du aber einen tollen Ausblick über den See, bei Condorstatue. Den Besuch der Islas flotantes oder der "richtigen Inseln", wo meist in Familien übernachtet wird, habe ich nicht gemacht aus meinen Prizipiengründen (sehr touristisch, sind die Islas flotantes nur für die Touris hergerichtet worden?? Man soll die Plastikauftriebskörper sehen). Bei den Familien auf den festen Inseln geht es scheinbar auch touristisch zu (Verkleiden,teils aufdringlicher Verkauf von Produkten in den Gastfamilien?), aber schön ist es evtl. dennoch und Du könntest diese Leute unterstützen.
Ich habe seinerzeit mit 2 Colectivos und viel Laufen einen Abstecher an irgendeinen Strand, den ich mir auf der Karte auf gut Glück rausgesucht habe, gemacht. (Name weiß ich nicht mehr Tagebuch??) Dort war ein Anwesen, ein Sandstrand, Ruderboote, Schilf, der See, Topp Wetter und nur ich. Für mich genaus das Richtige. Du kannst Dir das auch in meinen Bildern ankucken.
Isla del Sol gibts immer 2 Seiten: Die einen schwärmen, die anderen finden's mäßig und teilweise Abzocke. Ich fand's nicht so toll. Begründung: Dafür, dass man z.B. Wegzoll bezahlt bekommt man kaum Infos über die Geschichte. Man spürt, dass viele der Leute dort nur stehen, um Geld zu kassieren (habe ich auch bei anderen Ruinen in Bolivien festgestellt). Wohingegen bei allen Ruinen, die ich in Peru gesehen habe, immer Leute waren, die gerne Wissen vermittelt haben und offensichtlich stolz auf die Geschichte waren.
Colca Canyon lohnt sich sowieso.
In der Nähe von La Paz kann ich Dir den 3-4 – tägigen Taquesi-Trek (nicht einfach, aber wunderschön) empfehlen.
Jetzt hab ich aber viel geschwallt. Falls Du noch Fragen hast, schreib mich einfach direkt an.
Grüßle
ulmi