Thema: Wandertouren Neuseeland  (Gelesen 5466 mal)

Traveltour

« am: 21. Oktober 2012, 13:47 »
Hi!

Wollte Euch bezüglich Wandertouren in Neuseeland um Rat bitten.

Mein grosser Traum war Milford Track, nur leider ist das schon komplett bis März ausgebucht  :'(. Welche Touren sind noch zu empfehlen (ein und mehrtägig)? Sind 4 Wochen in Neuseeland (Nord und Südinsel).

Würde mich riesig über zahlreiche Antworten freuen!
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vera

« Antwort #1 am: 22. Oktober 2012, 05:02 »
Hallo Traveltour.

Alle Infos zu Wanderungen, egal ob Great Walks oder andere, findest Du hier: http://www.doc.govt.nz/parks-and-recreation/tracks-and-walks/

Wir waren 8 Wochen in NZ und haben folgende Wanderungen gemacht:
Lake Waikaremoana (Nordinsel) - 3 Tage um einen See, erster Tag heftig, Tag 2 lang, Tag 3 kurz. (mit Zelt)
Whanganui Journey (Nordinsel) MIT KANU - 3 Tage auf dem Fluss inklusive kleiner Wanderung, Übernachtung im Zelt, sehr toll!
ansonsten Tageswanderungen Cape Reinga, Coromandel.
Hätten gerne das Tongariro Crossing gemacht, das war aber leider wegen der schlechten Witterung (Ende Winter) nicht möglich.

Queen Charlotte Track (Südinsel) - 3 Tage am Marlborough Sounds, 71 km, anspruchsvoll, aber gut. Übernachtung wieder im Zelt. Praktisch: Transport des Gepäcks mit Boot möglich. Heißt: Du wirst am Startpunkt abgesetzt, sagst, wo Du übernachten wirst und findest dort dann Deine Sachen am Pier.
Abel Tasman (Südinsel) - 3 Tage, im Vergleich zu den anderen recht einfach, aber landschaftlich toll, Zelt.
Routeburn (Südinsel) und Kepler (Südinsel) - Tagestouren, auch wegen des noch zu schlechten Wetters bei uns. Mittelparts waren gesperrt.
 
Milford Track war 1. noch gesperrt, 2. uns zu teuer.
Tagestouren am Mount Cook und Arthur's Pass. Mount Cook lohnt sich. Mehr zu unseren Erfahrungen in NZ http://ourroad.wordpress.com/category/ozeanien/neuseeland/

Wann bist Du denn da? In NZ (und OZ) sind im Dezember und Januar lange Ferien und gerade die Kiwis sind begeisterte Wanderer, da sind ganze Familien unterwegs.
Bei manchen Wanderungen, zB Heaphy oder Routeburn, ist das Problem, dass die Wanderungen kein Loop sind. Start- und Endpunkt liegen weit auseinander, es fahren kaum öffentliche Verkehrsmittel, der Transfer Deines Fahrzeugs ist super teuer. Bei Waikaremoana oder Whanganui wurden wir abgeholt bzw. das war im Kanurental mit drin. Bei Abel Tasman holt Dich ein Boot ab, bei Queen Charlotte gibt es dieses Transportticket (Hin- und Rückfahrt und Gepäcktransfer).
Wir hätten gerne den gesamten Kepler gemacht, weil der nämlich ein Loop ist und man am Parkplatz bei Te Anau wieder herauskommt.
Wenn Du  noch Fragen hast, meld Dich!
Viele Grüße
Vera
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Diggidi

« Antwort #2 am: 22. Oktober 2012, 12:29 »
@vera: Hattet ihr auch einen Mietwagen dort? Wie ist es denn dann mit dem Wagen, kann man den dann irgendwo sicher stehen lassen?

lg diggidi
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vera

« Antwort #3 am: 22. Oktober 2012, 13:02 »
Wir waren mit einem Camper unterwegs. Bei den meisten großen Wanderungen kann man den Wagen recht sicher abstellen. Heißt am Eingang, beim Queen Charlotte Track zB auf einem bewachten Parkplatz in Picton, beim Abel Tasman auf dem Parkplatz der Firma, die dich mit dem Boot wieder abholt, beim Kepler auf einem Parkplatz beim DOC-Büro in Te Anau (das kann man da aber sicherlich auch noch mal nachfragen), beim Lake Waikaremoana beim Campingplatz in der Nähe. Da hat alles problemlos geklappt.
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vadasworldtrip

« Antwort #4 am: 22. Oktober 2012, 13:56 »
kann man die Wandertouren ohne Führung machen?
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vera

« Antwort #5 am: 22. Oktober 2012, 13:59 »
ja, kann man. überhaupt kein problem, es gibt karten und schilder. wir haben uns nie verlaufen. ich glaube, für alle great walks muss man sich allerdings anmelden. online beim DOC, findet man auch alles auf der seite, die ich gepostet habe. oder halt vor ort oder in den i-sites (infocentren). wir haben alles mit dem zelt gemacht, weil uns die übernachtungen in den hütten zu teuer waren. in der off-season ist es günstiger und teilweise umsonst, aber ab oktober ist halt saison.
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eucaloa

« Antwort #6 am: 22. Oktober 2012, 15:38 »
@ Traveltour:
Der Milford Track ist doch im März noch buchbar...ich versuche das grad selbst weil ich die Wanderung im März selbst machen möchte.

Kann man die Wanderungen auch alleine angehen? Man findet doch sicherlich auch Gleichgesinnte. Oder empfiehlt es sich dafür lieber geführte Touren zu buchen?
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Jenny_far_away

« Antwort #7 am: 22. Oktober 2012, 16:14 »
Milford Track kann man in jedem Fall auch alleine gehen...man startet ja mit 40 Leuten, da ist man 1. sowieso eher selten allein unterwegs und 2. fällt es spätestens Abends auf, wenn ein Bett leer bleibt ;)
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vera

« Antwort #8 am: 22. Oktober 2012, 16:44 »
wie gesagt, auch die anderen wanderungen kann man alleine machen. spätestens auf den campingplätzen oder in den hütten trifft man andere wanderer. nur auf dem lake waikaremoana track waren wir alleine, aber war auch erst anfang frühling UND rugby-wm mit neuseeland-spiel an dem wochenende.
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Litti

« Antwort #9 am: 22. Oktober 2012, 18:44 »
Danke vera für die ausführliche Liste :)

Würde mich freuen wenn noch von anderen ein paar Wanderungen hinzukämen und nicht wieder über die Wahl des motorisierten Untersatzes diskutiert wird (dazu gibt es hier ja schon viele Threads).
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Traveltour

« Antwort #10 am: 23. Oktober 2012, 01:09 »
Hallo Vera,

vielen Dank für die ausführliche Wandertourenliste. Hat uns bei der Planung schon sehr weitergeholfen!

Wir sind im Januar in Neuseeland und wollen auch, wenn möglich, im Zelt übernachten da wir nur ein Auto mieten.  Wo habt ihr beim Whanganui Journey das Kanu gebucht? Sind Queen Charlotte Track und Abel Tasman Looptouren? Braucht man für die Touren richtig gute Wanderschuhe?

Viele Grüße
Traveltour
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vera

« Antwort #11 am: 23. Oktober 2012, 07:14 »
Hallo Traveltour,

gern geschehen! Wir haben einige der Wanderungen in drei Tagen gemacht und einige Kilometer am Tag abgerissen. Man kann viele auch in vier oder fünf machen und sich mehr Zeit lassen.

Also wir hatten richtig gute Wanderschuhe mit, weil wir im Anschluss nach Nepal geflogen sind. Außerdem waren viele Tracks bei uns nach dem Winter noch sehr matschig. Ich würde die Wanderungen nicht nur in Chucks oder so machen, Trekkingschuhe sollten es schon sein. Aber da man in Neuseeland ja eh fast nur draußen ist und durch die Gegend stiefelt, braucht man sie auch nicht nur für mehrtägige Wandertouren. Jetzt wird wahrscheinlich wer schreiben, er/sie hat aber alles in Chucks gemacht... jeder so, wie er möchte. Ich würde nach NZ immer wieder Wander- oder halt diese leichteren Trekkingschuhe mitnehmen. Wir sind an manchen Tagen 30 Kilometer gelaufen, da braucht man halt vernünftige Schuhe.

Wir haben das Kanu hier gebucht: http://www.whanganui.co.nz/index.php
Auto oder Camper kann man dort lassen und Steve hat uns zum Startpunkt gebracht und am Ziel wieder abgeholt. Man bekommt auch ausreichend Tonnen zum Verpacken der Sachen. Und es ist als Anfänger gut möglich - wir hatten so eine Tour vorher auch noch nie gemacht!

Nein, Queen Charlotte und Abel Tasman sind keine Loops. Wie schon geschrieben, bei Queen Charlotte bucht man ein Bootsticket. Man wird zum Startpunkt gebracht und nach 71 Kilometern wieder abgeholt und zum Auto gefahren. (das in Picton steht, direkt am Hafen, wo die Fähren von der Nordinsel anlegen) Man kann allerdings auch, wenn einem das Ticket zu teuer ist, zumindest den letzten Campingplatz (Cowshed Bay), auf dem wir waren, ansteuern und von dort aus Tagestouren machen. Das ist ein ganz normaler DOC-Platz, der mit Fahrzeug zu erreichen und auch in der DOC-Campingbroschüre aufgelistet ist.
Bei Abel Tasman ist es ähnlich. Wir haben unseren Camper am Startpunkt gelassen (bei der Bootscompany, die uns 3 Tage später - vorher Ticket kaufen und Uhrzeit vereinbaren! - abgeholt hat) und sind dann nach Norden gewandert. Aber "nur" 40 Kilometer.  :) Auch dort besteht wieder die Möglichkeit, mit dem Auto (da weiß ich allerdings nicht, wie gut die Strecke ist) zum riesigen Campingplatz nach Totaranui zu fahren (direkt am Strand!) und von dort aus zu wandern.
Was die Bootstickets kosten, weiß ich nicht mehr aus dem Kopf, könnte ich aber in meinen Unterlagen nachschauen.

Viele Grüße und allen ganz viel Spaß in NZ - ein traumhaftes Land!!!
Vera
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Diggidi

« Antwort #12 am: 23. Oktober 2012, 08:45 »
Die großen Touren werden wahrscheinlich jetzt eh schon ausgebucht sein, wir sind in zwei Wochen dort  ::) Aber tolle Tipps vielen Dank!! lg diggidi
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vera

« Antwort #13 am: 23. Oktober 2012, 12:12 »
das lässt sich ja leicht auf der DOC-seite testen, was ausgebucht ist oder nicht. habe gerade nur mal zum test abel tasman eingegeben für ende november und da ist viel frei. wir haben das auch alles erst kurzfristig gebucht, weil wir gar nicht wussten, wann wir wo sind. ihr könnt also noch walks einplanen!  :)
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sidna2012

« Antwort #14 am: 24. Oktober 2012, 00:06 »
Hallo Traveltour,

im Januar ist in NZ wie schon erwähnt wurde ganz schön viel los. Lohnt sich aber trotzdem!! Je nach Wahl der Wanderroute werdet Ihr Euch die Wege und Hütten mit einigen Leuten teilen (was ja an sich sehr nett ist, wenns zuviel wird jedoch eher nervt). Aber es ist auch in der Hauptsaison möglich, fast alleine unterwegs zu sein!

Vier Wochen für beide Inseln lässt ehrlich gesagt gar nicht so viel Spielraum für mehrere, ausgedehnte Wanderungen, es sei denn Ihr wollt Euch wirklich nur auf das Wandern konzentrieren und lasst die anderen Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten außen vor. Versucht trotzdem zeitlich so flexibel zu sein, dass Ihr eine Wanderung auch mal um einen Tag nach hinten verschieben könnt (wegen Wetter)

Von den Wanderungen kann ich Dir einige empfehlen, wichtig ist nur grob zu wissen:

- wieviel Wandererfahrung habt Ihr? habt Ihr eine Grundausrüstung?
- wie fit seid Ihr? wollt Ihr schnell oder eher gemütlich unterwegs sein?
- welche Landschaft wollt Ihr sehen (Vulkane, Seen, Berge, ...)
- ist Hüttenübernachtung kein Problem oder wollt Ihr ausschliesslich zelten
- habt Ihr finanzielle Engpässe (gerade einige der Great Walks sind mit allen Nebenkosten sehr teuer)

Das geile an Neuseeland ist ja, dass für jeden Geschmack, Anspruch und Geldbeutel etwas dabei ist.

Eine Wanderung auf der Nordinsel ist unser (meine Freundin und ich) Highlight und bei schönem Wetter absolut zu empfehlen: Tongariro Crossing (1 Tages Variante) oder der Tongariro Circuit (Mehrtagesvariante). Vielleicht als Idee: Am ersten Tag auf den Mt. Ngauruhoe kraxeln (ohne Gepäck), Aussicht geniessen und zurück zum Camp Magatepopo und am nächsten Morgen zeitig vor den Massen über den Krater. (Aber Vorsicht: Nach der Vulkanbesteigung haben sich meine Sohlen der Wanderschuhe auf- und abgelöst. Also unbedingt Schuhe danach säubern!)

Für die Südinsel kann ich gerne ein paar Tipps geben, wenn Ihr mir etwas näher die Rahmenbedingungen beschreibt.

Liebe Grüße

sidna2012
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