Thema: Reise durch ganz Afrika ???  (Gelesen 12907 mal)

springdinkel

« Antwort #15 am: 21. August 2011, 00:39 »
Hallo zusammen,

eine Reise durch Afrika ist schon möglich, wie auch sonst auf der Welt muss man nat. auch dort achtsam sein.

Auf keinen Fall ist es richtig, Afrika pauschal als zu gefährlich zu stigmatisieren. Zumal alle Länder unterschiedlich sind und sowieso nicht pauschal zu vergleichen sind.

Ich kann nur empfehlen, sich auf diese einzigartige Reise zu machen und den Kontinent zu erkunden.

Bislang kenne ich nur Uganda (3Monate Work und 3 Wochen Travel), Kongo (6Monate Work), Tansania (Travel) und Südafrika (Work & Travel 3 Monate).

Ich selbst bin als 24jähriges Mädchen nach Uganda gegangen, habe dort gearbeitet und habe das Land mit drei anderen Mädels bereist. Das war auf dem niedrigsten Travel-Niveau, ein Auto haben wir uns von einem wildfremden Mann auf der Straße geliehen, einfach mal gefragt, ob wir es für 3 Wochen haben könnten. - Generell sind wir nur deshalb so gut voran gekommen, weil wir immer auf Einheimische zugegangen sind und in dieser Hinsicht keinerlei Berührungsängste hatten.

Über Länder wie Kongo ist zu sagen, dass man momentan gar kein Visum bekommt, ohne das eine Organisation bzw. Firma ein sogenannte 'Einladung' als eine Art Bürgschaft, ausstellt. Insofern muss man sich diesen Gedanken aus dem Kopf schlagen, auch wenn das Land unfassbar schön ist. Dennoch: als Reiseland völlig ungeeignet, eine Infrastruktur besteht ausserhalb Kinshasas bzw. der gängigen NGO-Netzwerke so gut wie nicht. Sicherheit ist auch ein Thema, und zwar nicht nur im Osten, sondern auch in der Hauptstadt.

Ostafrika und Südafrika sind fast ausnahmslos sicher zu bereisen. Viele Traveller sind dort auch alleine unterwegs, auch Frauen. Dass man nicht nachts reist, versteht sich aus Verkehrssicherheit und sonstigen gängigen Sicherheitsaspekten von selbst.
In Grossstädten, wie Nairobi, Dar, Jo'burg etc, sollte man auch tagsüber besonders achtsam sein - manche Orte sind dort generell zu meiden.

In afrikanischen Ländern bin ich -anders als sonst auf der Welt - mit dem Lonely Planet immer ausgesprochen gut unterwegs gewesen, besser auf engl. Ausgaben zurückgreifen! Zu Themen wie Sicherheit und Empfehlungen jeglicher Art war der echt hilfreich.

Ansonsten, sollte man sich diese Erfahrung nicht entgehen lassen - ich habe ausser einigen gruseligen Busfahrten, keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht und bin mit Offenheit und Respekt immer gut zurecht gekommen. Wenn man sich von den riesigen Tourismusorten fernhält, kommt man sogar relativ günstig zurecht.

Ich habe viele Traveller getroffen, viele die ganz Ostafrika, oder Teile bereisen - und immer Begeisterung erfahren.
Sicher, es ist schwieriger in Afrika, zu reisen als in Süd-Ost-Asien bsw., man braucht in der Tat Geduld und ein positiv gesinntes Wesen. Auch sollte man sich von vornherein, auf eine entschleunigte Reiseform einstellen.

Aber dann wird man es für immer lieben, bestimmt! 
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Bella

« Antwort #16 am: 21. August 2011, 02:11 »
Schöner Beitrag  :) Herzlich willkommen hier im Forum!
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reisende

« Antwort #17 am: 01. September 2011, 15:18 »
Ich habe bei meiner Reise durch Afrika jemanden getroffen, der von Kapstadt bis Aegypten mit dem Fahrrad fahren wollte. Und zwar habe ich ihn im Norden Namibias getroffen... Auf der Suche nach Wasser... Meine beiden Reisebegleiterinnen kannten ihn lustigerweise von Suedafrika. Und sie kannten noch einige solcher Fahrradfahrer.
 
Ein anderes Mal habe ich einen jungen Italiener getroffen, der von Aegypten bis Kapstadt ueberwiegend per Anhalter gefahren ist, allerdings auch mit Bussen und Zuegen, wenn welche zu kriegen waren, so seine letzten vier Tage von Swakopmund bis Kapstadt in Begleitung von mir. :) Uebrigens hatte er sich zur Tarnung einen Obdachlosenbart wachsen lassen, der ihn vermutlich so manches beschuetzt hat. ;)

Gerade von aelteren Maennern habe ich oefter gehoert, dass sie durch Afrika hitch hiking machen. Ein Deutscher (der uebrigens 14 Jahre in Neuseeland gelebt hat) kommentierte das lustig mit: "Ist alles im Preis inbegriffen!"

Als Frau (und dazu keineswegs alt) wuerde ich das nicht alleine machen. Obwohl ich in Mozambique ein amerikanisches Maedel getroffen habe, das oefters von Inhambane zu ihrem Dorf (und zurueck) trampen musste (mehrstuendige Fahrt!). Zum Glueck sprach sie aber schon sehr gutes Portugiesisch (Amtssprache dort) und kannte sich gut aus. Ausserdem ist Mozambique generell viel sicherer als zum Beispiel Suedafrika. Fuehlte sich fuer mich auch viel relaxter an. Endlich jeden Minibus nehmen koennen! In Suedafrika ging das a) nur in Staedten und b) nur tagsueber.

Naja... jedenfalls wollte ich damit sagen: Vieles ist moeglich. Man sollte sich aber nicht ueberschaetzen und alle noetigen und moeglichen Vorsichtsmassnahmen treffen. Im Zweifel lieber die sicherste Variante nehmen. Deswegen macht Afrika ja nicht weniger Spass. :)





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icono

« Antwort #18 am: 03. Oktober 2011, 17:25 »
Ich bin gerade im nordwesten von kenia und arbeite an einer schule. Anschliessend werde ich mit meinem bruder 3 wochen durch ostafrika reisen. Ich kann schon jetzt sagen, dass ich mich in diesen flecken erde verliebt habe.

Ostafrika ist sicher ein guter ausgangspunkt um den kontinet vorsichtig kennen zu lernen, da schliesse ich mich anderen an. Es ist auch richtig, dass das reisen generell deutlich langsamer ist. Was die idee der radtour angeht, so habe ich auch schon darueber nachgedacht. Und kenne einen kumpel, der von tunis nach tansania mit dem rad gereist ist. Alles ist moeglich. In aegypten wurden sie fuer mehrere hundert kilometer von der polizei eskortiert. Zeigt, dass die menschen sehr hilfsbereit sind, es aber auch gefarhrlich werden kann.

Ich denke das A und O ist die planung und intensive vorbereitung.

Was das moralische gewissen bei reisen in autoritaere regime angeht: man kann sicher durch gezielte vorbeteitung sicher gehen, dass auch die kleinen leute vom tourismus profitieren. Wenn man mit den einheimischen in kontakt kommt, fuehrt das ausserdem zu nicht messbar effekten, die man vielleicht untet kulturellem austausch und beidseitiger horizontetweitetung zusammen fassen kann.
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strizzo

« Antwort #19 am: 26. Oktober 2011, 19:54 »
Eine Reise in Afrika wäre schon längst mein Traum, aber wo soll man anfangen?
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Chrissi

« Antwort #20 am: 26. Oktober 2011, 20:17 »
Ganz am Anfang, als ich mir der Gedanke mit der Weltreise kam, stand Afrika ganz oben auf meiner Liste. Jetzt bereise ich "nur" SOA, Neuseeland, Australien und ein kleines bisschen die Südsee, weil ich es mich einfach noch nicht traue.

Es ist meine erste Reise (abgesehen von den normalen Urlauben) und da möchte ich doch erst mal mit was einfachem beginnen. Dennoch schlägt mein Herz für Afrika und ich werde alles daran setzen, dieses Land in den kommenden Jahren zu bereisen zu können!
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Jens

« Antwort #21 am: 26. Oktober 2011, 22:15 »
Eine Reise in Afrika wäre schon längst mein Traum, aber wo soll man anfangen?

In Südafrika, da ist die Hostel und Backpackergemeinde sehr gut ausgebaut!
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Maggus

« Antwort #22 am: 27. Oktober 2011, 14:57 »
Moin Strizzo,
die Antwort auf die Frage "Wo soll man in Afrika anfangen?" fällt vielschichtig aus - Eher könnte man sich fragen, was man in Afrika erleben möchte und welche Erwartungen man an die Region hat.

Auf den Wunschlisten der meisten Afrika-Reisenden stehen Safaris, Besuche in den Nationalparks, Sportarten (Tauchen, Fischen, KLettern, Surfen...)oder aber auch verstärkt Interesse an der Kultur (Trommeln, Voodoo, Afro-Ethno-Interesse, Sklavenschicksal und präkoloniale Strukturen).
Diese drei Themenbereiche könnte man in die drei Kategorien "Natur", "Sport" und "Menschen" aufteilen.

Als nächstes gilt es die Länder in ihrer Bereisbarkeit zu analysieren, wo wir in vielerlei Hinsicht Einschränkungen ausgesetzt sind:
1. Informationen sind rar und/oder verzerrt dargestellt. Meiner Meinung nach hat Afrika ein riesiges Image-Problem in seiner Außendarstellung. Mach' mal selbst den Test und nenne ohne groß nachzudenken zehn Begriffe, die Dir bei dem Thema einfallen:

....

Das dies nur sehr eingeschränkt gilt, brauche ich Dir als Kenner nicht darzulegen - die mediale Berichterstattung greift allerdings selten andere Themen als die "üblichen" Horror-/ und Klischeemeldungen auf. Das schreckt natürlich die einen ab - erhöht den Reiz für andere (UNS!). Die wahren "Perlen" des Kontinents sind nur wenigen bekannt.

2. Afrika ist teuer - hat ein schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis.
Ich spreche jetzt von Afrika abseits der "touristisch erschlossenen Gebiete" (dazu zähle ich: Südafrika, Namibia, Ägypten, Tunesien, Marokko, teilweise Kenia, Senegal, Kapverde)
Das hat wirtschaftliche Gründe, da teilweise selbst Nahrungsmittel importiert werden müssen. Touristische (Hotels) und Transportdienstleitungen (Bus, Zug, Flug) sind unverhältnismäßig teuer, aufgrund der geringen internen Nachfrage. Die Infrastruktur (Straßen, Eisenbahn, Kommunikationswege) sind sehr dürftig. Demzufolge sind auch internationale Verbindungen schlecht ausgebaut, oder wegen der geografischen Begebenheiten (Dschungel, Wüste, Seen) nicht-existent. Auch die jüngste Initiative der NEPAD wird erst in ein paar Jahren/Jahrzehnten Früchte zeigen.

3. Ja, es gibt Kriege, politische und ethnisch motivierte Gewalt und eine (und das ist das eigentlich schlimme) unsichere, verzerrende Nachrichtenlage. DR Kongo, VR Kongo, Sudan, Nigeria, Tschad, Zentralafrikanische Republik schieben geradzu einen Sperrgürtel durch den Kontinent und verhindern so vielerlei Überlandstrecken. Angespannt ist die Situation an der Elfenbeinküste, Libyen und auch im Grenzgebiet Kenia-Somalia. Andere Länder erholen sich erst allmählich von einer Misere (positiv: Mosambik!) auch wenn dies zuweilen bizarre Stilblüten treibt (Luanda in Angola ist aufgrund des Erdölbooms mittlerweile eine der teuersten Städte der Welt!).

4. Die medizinsche Versorgung ist punktuell sehr gut - vor allem in den sog. "Katastrophenländern" in welchen es von NGOs nur so wimmelt. Ich habe nirgendwo auf der Welt eine so gut augestattete Polyklinik gesehen wie in Kigali, Ruanda!
Abgesehen davon fehlt abseits der Hauptstädte selbst das Nötigste.

Tipps: Kapverdische Inseln für eine Mischkultur aus Afrika-Karibik und Portugal, als Einstieg ideal!
Kenia/Uganda für Safaris
Namibia für "schwarz-weiss-rotes Disneyland" (Zitat des Journalisten Peter Scholl-Latour), Nationalparks, Wüste und den sagenhaften Canyon.
Marokko für den arabischen Maghrebteil.

Viel Spass bei der Planung,
Beste Grüße,
Maggus
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strizzo

« Antwort #23 am: 02. November 2011, 16:40 »
Wie ist es so mit Internet in Afrika? Findet man einfach Internet Cafes?
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Jens

« Antwort #24 am: 02. November 2011, 19:32 »
Internetcafes findest du schon, sind aber meistens sehr sehr sehr langsam und teuer!
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runterwegs

« Antwort #25 am: 14. Januar 2012, 15:24 »
Hallo,
wir reisen zZ durch Afrika, allerdings als Selbstfahrer. Wir sind mit der Fähre von Venedig nach Alexandria (die Fähre gibt es nicht mehr) übergesetzt und die Ostroute (Ägypten, Sudan, Äthiopien, Kenia, Uganda, Ruanda, Tansania, Malawi, Sambia) bis Namibia gefahren (danach sollen noch Südafrika, Mosambik, Simbabwe und Botswana folgen). Wir haben die Route eigentlich als nicht zu schwer und relativ sicher (es gibt halt einiges zu beachten, wie möglichst nicht nachts zu fahren). Deine vorgeschlagene Route ist so nicht möglich, da eine Reise vom Südsudan in den Nordsudan im Moment nicht möglich ist. Kongo sollte auch nur bereist werden wenn man weiß auf was man sich einläßt...
Internet war bisher auf unser ganzen Reise  kein Problem. Meist sind wir jedoch nicht in Internetcafes, sondern haben lokale SIM-Karten (in der Regel kosten die 1-2€) gekauft und sind mit diesen sehr günstig gesurft (z.B. im Sudan ein Tagesflatrate ca 0,25€). Die Geschwindigkeit war in den verschiedenen Ländern auch sehr unterschiedlich, jedoch bis auf Äthiopien durchaus OK.

Grüße aus Kamanjab, Namibia

runterwegs
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max1994

« Antwort #26 am: 13. April 2012, 15:27 »
Hallo Boeltner 94,
ich bin ebenfalls ein Naturfreund und fasziniert von der afrikanischen Natur. Jedoch will ich mich vor so einer Tour trainieren und auf alles vorbereitet sein. Da ich ebenfalls 18 Jahre bin und noch in die Schule gehe, plane ich eine kleinere Tour in den Sommerferien. Heißt eine 4-6 wöchige Wanderung auf dem Jakobsweg, oder ähnliche Strecken. Ich suche schon angestrengt nach einer Wanderbegleitung, da das Wandern in Gesellschaft viel mehr Spaß macht. Also falls du Lust und Zeit hast eine Wanderung zu unternehmen, kannst du mich kontaktieren.
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pantitlan

« Antwort #27 am: 25. Juni 2014, 01:20 »
Ich bin im Internet auf jede Menge Leute gestossen, die auf die eine oder andere abenteuerliche Weise durch Afrika gereist sind. Momentan gilt die Ostroute als sicherer und leichter passierbar, aber auch die Westroute wird noch immer von Touristen zurückgelegt.

Naturgemäss haben die meisten Overlander eigene Fahrzeuge. Teilweise Oldtimer-Lastwagen, teilweise Pickup-Jeeps mit Aufbau oder auch ganz gewöhnliche Autos (wobei ich gerade vor wenigen Tagen in einem Blog von einem Deutschen gelesen habe, der in Sudan einen Achsenbruch erlitt...)

Ebenfalls gibt es eine ganze Reihe von Motorradfahrern. Mir leuchtet das nicht so recht ein, aber offenbar kommt man mit einem Motorrad bei schlechten Strassenverhältnissen besser durch. Ich habe auch von zwei Deutschen gelesen, welche die ganze Strecke geradelt sind.

Ich denke nicht, dass man Reiseerfahrung braucht. Das ist so ein Traveller-Hierarchien-Denken, das irgendwie wenig Sinn ergibt. Denn mal ehrlich: Die Erfahrungen in Thailand helfen in Afrika kein Stück weiter. Selbst in tougheren Ländern wie Indien wird man doch nicht wirklich auf die für Afrika spezifischen Situation vorbereitet. Umgekehrt allerdings auch nicht. So bald du dich auf den Weg machst, wirst du deine Erfahrungen sammeln. Hin und wieder trittst du in ein Fettnäpfchen, aber in der Regel ist das alles halb so wild. Sei einfach stets kritisch und versuch dich in die Situation deiner Gegenüber zu versetzen. Dann passt das schon.
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