Thema: Weltreise mit Open End - Erfahrungen?  (Gelesen 5707 mal)

dirtsA

« am: 13. Juli 2010, 19:56 »
Hallo ihr Lieben! :)

Meine Reisedauer verlängert sich Schritt für Schritt. Nun bin ich zum ersten Mal bei dem Gedanken angekommen, wirklich mit Open End und Oneway Ticket loszuziehen. Irgendwie ist mir aber nicht gaaanz wohl bei der Sache...weiß gar nicht so recht, warum!?

Hat das schon jemand von euch gemacht? Was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht?
Wird man des Reisens irgendwann müde, wenn es keine "Deadline" gibt, bis zu der man nur Zeit hat? (Das ist wohl eine meiner größten Ängste)
Schon jemand wirklich wo "hängen geblieben"? Also für Monate, Jahre, evtl. sogar immer noch dort?

Was haltet ihr von der Idee, einfach so lange zu reisen wie das Geld reicht ohne sich ein Zeitlimit zu setzen?

Würde mich freuen, wenn ihr mal eure Gedanken dazu schreibt :)

LG dirtsa
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Skraal

« Antwort #1 am: 13. Juli 2010, 20:45 »
2007 habe ich einen Engländer in Mumbai getroffen, der gerade ſeine zweijährige Reiſe durch Aſien nach Auſtralien begonnen hatte. Zu Weihnachten 2009 habe ich eine Mail von ihm bekommen, daß er ſich in Thailand als Tauchlehrer niedergelaſſen hat und dort nun lebt. Das fand ich inſpirierend und bin ſeitdem bereit, wenn ſich etwas ergeben ſollte, irgendwo zu bleiben und nicht wieder zurück zu kommen.
Je näher meine Reiſe rückt, deſto mehr ſpühre ich die Bereitſchaft, weg zu bleiben, das Zuhauſe hier in Deutſchland aufzugeben. Auch wenn mir das durchaus Angſt macht und ich eher der Typ bin, der Sicherheit braucht. Daher habe ich ja auch noch eine Arbeitsſtelle, zu der ich zurückkehren „muß“.

Ich finde die Idee alſo großartig und kann Dich nur ermutigen − auch wenn ich mich ſelbſt nicht traue. ;)

Die beiden Webmaſter von www.weltreisend.de (ſorry für die Konkurrenz-Werbung, Karoſhi) ſind ſeit 10 Jahren auf Weltreiſe, vielleicht findeſt Du da ein paar Tips.
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Eidechsenkönigin

« Antwort #2 am: 13. Juli 2010, 21:56 »
hallo dirtsa,

ich habe zwar keine erfahrung damit gemacht, plane meine reise aber genauso...ohne rückflugticket, weil ich nicht weiss, ob es mich nicht irgendwo länger hält. auch irgendwo noch länger als lange zu bleiben, wäre kein problem für mich. irgendwo fuss zu fassen außerhalb europas ist eh ein gedanke, der mich schon seit langem reizt, also mal sehen  ;) du wirst auf der reise sicherlich merken, ob das nun eine gute oder eher eine schlechte idee war und ein rückflugticket ist immer schnell besorgt! demzufolge kann auch ich dich nur dazu ermutigen und in 2- 3 jahren frag ich dich dann nach deinen erfahrungen  ;D
einen schönen abend noch!
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Einmalrundum

« Antwort #3 am: 13. Juli 2010, 21:59 »
Wir gehen in 5 Wochen los und haben nur die ersten Flüge gebucht. Wohnung un job ist auch weg. Wir können also Reisen so lange das Geldt reicht oder bis wir keine Lusst mehr haben. Das erstere wirt uns nach hause tragen hoffe ich. So besonders finde ich das gar nicht mit dem open end, ich denke die meisten kommen wieder zurück so nach 12-18 Monaten. Ich glaube auch das du hängenbleiben kannst wenn ales vorgeplant ist
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cielo

« Antwort #4 am: 13. Juli 2010, 23:25 »
find ich super :).
ich hab auch mal von einem deutschen (so um die 40 jahre) gelesen (der hat auch einen eigenen blog, der mir nicht so recht einfallen will), der irgendwo in soa hängen geblieben ist und sich da ne hütte gebaut hat. ebenfalls am anfang seiner reise.
hier im forum schwirrt auch einer rum, der mit seinem umgebauten lkw durch europa in richtung asien reist und wohl momentan in griechenland hängen geblieben ist.

bei meiner reise ist auch das ende offen, aber trotzdem mit rückflugticket (immerhin umbuchbar, was ich sicher auch nutzen werde, mit rückflug war es nur unwesentlich teurer als ohne, deshalb mit, sonst wäre ich auch lieber ohne los). money is the limit :D. also je nachdem wieviel ich brauche, so lange werde ich reisen. da ich mir viel zeit lassen möchte und so gut wie gar nicht fliegen werde, wird es auch günstiger als wenn ich mir weniger zeit lassen würde. find ich einen schönen nebeneffekt. und ohne zeitdruck macht man weniger tourikram, sondern lernt eine stadt, ein land anders kennen.

trotzdem plane ich grob mit 8, 9 monaten, länger wird das geld wohl einfach nicht reichen. aber ich möchte es auch mit wwwoofen etwas hinauszögern und was sich sonst so unterwegs ergibt :). und ein ungefährer zeitraum beruhigt auch die eltern etwas mehr als "open end".

und alles was danach kommt halte ich mir komplett offen. wenn ich feststelle, dass es mir irgendwo besonders gut gefällt und ich dort eine arbeit finden würde, könnte ich mir auch vorstellen, dort hinzugehen. mich hält in deutschland nichts mehr, weiß aber auch dass das eine sehr naive vorstellung ist, denn so einfach ists dank der behörden nun auch wieder nicht. man muss in südamerika oft geldmittel vorweisen und und und. von daher male ich mir diese option lieber gar nicht aus ;).

am liebsten hätte ich natürlich dieses finanzielle polster und dann würd ich auch erstmal nur reisen (mit richtigem open end) und dann vielleicht auch irgendwo hängen bleiben. leider ist dem nicht so. leider hab ich auch keinen beruf, den ich überall auf der welt ausführen könnte. ich hätte einen handwerkerberuf wählen sollen. die sind überall gefragt. so kann man unterwegs immermal jobben und dann weiterreisen. oder hängen bleiben ;).

also wenn du die möglichkeit hast: just do it! ist sicherlich unglaublich befreiend für den kopf.
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After Backpacking

« Antwort #5 am: 14. Juli 2010, 00:20 »
Cielo, kann es sein das du den Thomas meinst, der sich auf den Philippinen niedergelassen hat, nähere Infos hier:
http://www.rechtsrum-oder-linksrum.de/

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Jens

« Antwort #6 am: 14. Juli 2010, 00:38 »
Cielo, kann es sein das du den Thomas meinst, der sich auf den Philippinen niedergelassen hat, nähere Infos hier:
http://www.rechtsrum-oder-linksrum.de/
Nee, Thomas hat sich in Indonesien niedergelassen, allerdings ist er 50 und hat seine Frau lange gepflegt bis sie an Krebs gestorben ist. Dann ist er auf Weltreise gegangen und ist dort geblieben. Toller Blog alle paar Monate postet er mal wieder was, finde es sehr interessant. Mal sehen, ob ich ihn besuche in 2 jahren! Vielleicht komme ich dort vorbei!
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karoshi

« Antwort #7 am: 14. Juli 2010, 08:13 »
Die beiden [...] ſind ſeit 10 Jahren auf Weltreiſe
So steht es jedenfalls auf der Website. Die beiden sind aber auch schon vor langer Zeit auf Barbados hängen geblieben und leben mehr oder weniger stationär dort. Ob der Ausdruck Weltreise da noch zutrifft, darüber kann man diskutieren.
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cielo

« Antwort #8 am: 14. Juli 2010, 08:40 »
Cielo, kann es sein das du den Thomas meinst, der sich auf den Philippinen niedergelassen hat, nähere Infos hier:
http://www.rechtsrum-oder-linksrum.de/



ja, genau den mein ich. hier geht ja nix verloren, hihi.
ok, dann wars indonesien und der mann ist schon 50, hatte es auch nur noch schwach in erinnerung ;).
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Eidechsenkönigin

« Antwort #9 am: 14. Juli 2010, 10:58 »
@skraal: weltreisend.de ist jetzt worldtrip.de :)
der blog von thomas ist echt interessant und bei ihm findet sich wiederum ein weiterer blog einer langzeitreisenden frau, der ist ebenfalls sehr gut und ausführlich noch dazu.
 :)
 
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dirtsA

« Antwort #10 am: 14. Juli 2010, 13:13 »
Danke für eure Antworten. :) Das klingt ja alles sehr positiv... Vielleicht werde ich es wirklich "wagen"! Ich denke nicht, dass ich die Chance zu einer zweiten Weltreise (oder Langzeitreise) bekommen werde, daher möchte ich wirklich alles ws mich interessiert und man nicht in normalen Jahresurlauben "abdecken" ;) kann, sehen! Mal schauen... Jetzt ist erst mal noch sparen angesagt. Schwierig ist halt, was man den Eltern/Freunden sagt, "open end" klingt ja schon hart. Aber denke man kann auch mal sagen 1 Jahr und dann unterwegs verlängern... ;)

Was mich wirklich noch interessieren würde, wäre die Frage mit der Deadline. Ob man nicht irgendwann "reisefaul" wird und nicht mehr weiterziehen möchte. Ich habe ja nichts gegen eine oder zwei Wochen am selben Ort, aber ich habe ja meinen Plan, dass ich viel sehen will ;)

Meint ihr nicht, dass man irgendwann die Nase voll davon hat ständig nur unterwegs zu sein? Ich will mir mein größtes Hobby ungern verderben ;)
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karoshi

« Antwort #11 am: 14. Juli 2010, 13:29 »
Wenn Du irgendwann eine Pause brauchst, kannst Du Dir immer noch für 2-3 Monate ein möbiliertes Appartment oder eine Wohnung mieten, wenn das Visum das erlaubt. Man muss ja nicht immer in Hostels oder Hotels wohnen.
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cielo

« Antwort #12 am: 14. Juli 2010, 14:06 »
Meint ihr nicht, dass man irgendwann die Nase voll davon hat ständig nur unterwegs zu sein? Ich will mir mein größtes Hobby ungern verderben ;)


also ich kann mir schon vorstellen, dass sich mit der zeit ein gewisser alltag einstellt und man etwas träger wird ;). aber dann ist das eben so. wichtig ist doch dass man weiter spaß hat und sich nicht zum weiterreisen zwingen muss, nur um die ziele schnell abhaken zu können. die laufen dir ja nicht weg, also immer mit der ruhe :D.

mir ist übrigens noch wer eingefallen, diese frau: http://www.reisend-leben.de/ ist zu fuß von deutschland aus gestartet, immer den jakobsweg entlang bis nach spanien. hat sich dann dort unten spontan ein einfaches fahrrad gekauft, ohne große schnickschnack ausrüstung und ist dann nach argentinien geflogen und erkundet seitdem mit dem fahrrad südamerika. als das wetter in patagonien zu ungemütlich wurde ist sie einfach umgekehrt und hat es auf irgendwann später verschoben. find ich gut. reisen soll ja spaß machen :).
jedenfalls ist sie auch open end unterwegs.
hab länger nicht mehr bei ihr gelesen, muss ich dringend mal nachholen :).
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dirtsA

« Antwort #13 am: 14. Juli 2010, 16:02 »
Hmm...naja ein bisschen Zeit bleibt mir ja noch, mir das zu überlegen. Aber irgendwie fällt mir nicht so wirklich viel ein, was dagegen spricht!  ;D
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Susu

« Antwort #14 am: 15. Juli 2010, 05:24 »
Wir sind vor ca. 14 Monaten open End gestartet, allerdings dachten und denken wir nie, dass wir irgendwo hängen bleiben werden. Es gibt zu schöne Orte, die zum Verweilen einladen aber ich denke dann immer wieder, dass mir meine Freunde und Familie, die ich zu Hause in Deutschland habe, fehlen würden.
Dadurch, dass wir keinem festen Timetable folgen, ergeben sich so tolle Möglichkeiten und Chancen, von denen wir vorher nie gedacht hätten, dass es sie gibt. Einfach mal länger an einem Ort bleiben, einen Umweg machen (z.B. durch eine Empfehlung von anderen Reisenden) oder auch noch mal ein Stück zurück zu gehen, all das ist nicht so leicht oder gar unmöglich wenn du weißt, dass du am xx weiterfliegen sollst.
Klar, ist Reisen ist auf Dauer auch mal anstrengend oder nervig, wir gönnen uns daher auch Auszeiten. Das erste Mal war das nach 6 Monaten, als wir 4 Wochen in San Francisco bei Freunden „pausierten“, das nächste Mal sind wir nach insg. 9 Monaten in Valparaiso/Chile in einem netten Hostel für 3 Wochen geblieben und dann nach 12 Monaten haben wir für einen Monat lang Strandurlaub bei Bekannten in Honduras gemacht. Es war schön mal wieder einen Alltag zu entwickeln, für eine Weile im selben Bett zu schlafen und einen Kühlschrank zu haben. Auch wenn die Abstände zw. unseren Reisepausen kürzer werden, heißt das nicht, dass wir des Reisens müde sind. Aber so eine Auszeit hilft auch, den Kopf wieder frei zu kriegen für neue Eindrücke.
Reisen ist großartig. Wenn du die Chance hast, es open end, ohne feste Tickets zu tun, dann mach das!
Viele Grüße, Susu

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