Thema: Aaaangst!!!  (Gelesen 4493 mal)

schwarzermann

« am: 17. Mai 2010, 09:04 »
Hallo alle zusammmen,
Habe hier schon mehere Artikel gelesen und um um so mehr ich lese desto verunsicherter werde ich. Meine Reise beginnt im August 2010, soll ca. 11 Monate dauern und die Stationen sehen folgendermaßen aus:
Reykjavik 10 Tage
New York 10 Tage
Brasilien (Landung in Sao Paulo und über Land nach Rio) 4 Wochen
Peru 4 Wochen
Chile 4 Wochen
Argentinien 4 Wochen
Neuseeland (wollte mir da ein Auto kaufen, und drin pennen = Kosten sparen?) lande in Aukland und fliege von Queenstown.
9 Wochen
Australien 3 Wochen
Singapur 3 Wochen
9 Wochen für Thailand, Kambodscha und Vietnam (über Land von Thailand nach Kambodscha)
und zum Schluss noch 3 Wochen China

Habe für die Tour zur Zeit 11000 Euro eingeplannt. Flüge, Ausrüstung, Impfungen sind bezahlt.

Haltet ihr das für zu knapp, oder habt ihr Tipps zum wie ich Geld einsparen könnte? Habe nicht viel Ansprüche an die Übernachtung und muss auch nicht im Restaurant essen.


Freue mich über eure Antworten!!
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Jens

« Antwort #1 am: 17. Mai 2010, 09:25 »
Hallo Schwarzermann,

bin zwar kein Experte, da meine Reise noch ansteht, aber ich denke, dass die 10 NY und die 3 Monate Australien/Neuseeland die teuersten Reiseländer sind, wo du mit ca. 1000,00 euro pro Monat vielleicht nicht hinkommst. Für die anderen Länder rechne ich mit dem selben Geld wie du.
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Skraal

« Antwort #2 am: 17. Mai 2010, 09:27 »
Ich komme mittels dieſer Seite auf 8900 € ohne NY und Reykjavik und in den Ländern ohne teure Touren oder Eintrittsgelder (Ankor Wat, Macchu Picchu).
In NY, Reykjavik NZ und Oz bietet ſich zum Geld ſparen ſicherlich Couchsurfen an.

Andererſeits geht es ja ſchon bald bei Dir los, da kannſt Du ja wahrſcheinlich nichtmehr viel am Budget änder, oder?!
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Dee

« Antwort #3 am: 17. Mai 2010, 11:29 »
Hi schwarzermann

Eine anständige Überschrift wäre schon angebracht, wenn du auch anständige und hilfreiche Antworten erwartest  ::)

Kennst du das Kalkulations-Tool dieser Website (http://weltreise-info.de/budget/kalkulation.html )? Diese Zahlen wurden im Forum schon ein paar Mal diskutiert, aber ich denke man kann diese ganz gut als Richtwerte nehmen. Diese Kosten beziehen sich nur auf die laufenden Kosten (was das genau beinhaltet, kannst du auch dort nachlesen), da bei dir Flüge etc. bereits bezahlt sind gehst du jedenfalls mal von der richtigen Basis aus. Ich rechne für dich mal grob ein paar Zahlen zusammen.

  • Australien: 3 Wochen x 7 Tage x ~ 45 € = ~ 950 €
  • Neuseeland: 9 Wochen x 7 Tage x ~ 58 € = ~ 3700 €[
  • Südostasien: 9 Wochen x 7 Tage x ~ 30 € = ~ 1900 €

Das gibt zusammen bereits ca. 6500 €. An deiner Stelle würde ich das ganze mal tabellarisch mit Richtwerten berechnen, jeweils mit einem unteren und mit einem oberen Betrag. Dann wirst du sehen, wo du etwa hinkommst und kannst entweder deine Reise (Route) oder deine Reiseart entsprechend anpassen.

Beim Autokauf bezweifle ich (Erfahrung habe ich jedoch keine), ob du damit wirklich günstiger kommst. Mit dem Auto ist es ja noch nicht getan – Benzin, Versicherung etc. Überlege es dir folgendermassen. Nimm einen geschätzten Wert für den Auto-Kauf (z.B. 3000 €/AUD etc), überlege dir, wie viele km du fährst, rechne Benzin, Versicherung ets. Alles so gut wie möglich zusammen und verteile es an die Anzahl Tage. Wenn du mit allem auf 4500 € kommst und du 9 Wochen in Neuseeland bleibst würde dich das Auto als Unterkunfts-Ersatz über 70 € pro Tag kosten (Restwert mal ausser Acht gelassen). Das solltest du dir als mal genauer überlegen und durchrechnen, ich kann mir vorstellen, dass es als Alleinreisender eher teurer kommt.

Auf der anderen Seite findet man bei den Kostenbeispielen (http://weltreise-info.de/budget/kosten.html) eine 1-jährige Reise mit etwa 16'000 € Gesamtkosten; bei dieser Zahlen sind die Tickets etc. offenbar enthalten. Zur Ausrüstung steht allerdings nichts.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen …

Gruss


deltamy

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CPT_CHAOS

« Antwort #4 am: 10. Juni 2010, 16:19 »
Also ich weiß nicht: Diese ganzen Kalkulationstools und Beispielrechnungen sind ja nett gemeint, aber das hängt immer so vom persönlichen Reisestil und subjektiven Bedürfnissen ab - Kann mir nicht vorstellen dass die als Hilfestellung wirklich nutzen. Für nen generellen Überblick über die Preislage im Land gibt es eh genug Seiten (Lonely Planet etc) wo man in Erfahrung bringen kann wie die Kosten IM VERHÄLTNIS zu den hiesigen Kosten sind. Und aus diesen Informationen kann man dann seine ungefähren Kosten hoch oder runterrechnen. (Also wenn ich in Dtl. 1000 Euro zum puren Überleben im Monat brauche, dann in Thailand 300-500?)

Wie auch immer: Wie auch hier zuhause hängt das Ausgabeverhalten auch von dem verfügbaren Geld das man hat ab --- Der Mensch ist ein Improvisationsgenie. Sprich: Wenn ich 16.000 Euro für ne Weltreise habe, dann geb ich die höchstwahrscheinlich aus. Hab ich nur 12.000 komm ich wahrscheinlich auch IRGENDWIE klar. Dann werd ich wohl notgedrungen mal öfter im Zelt pennen, per Anhalter oder Mitfahrgelegenheit fahren statt mit dem Greyhound, Couchsurfing nutzen, WWOOFEN, HelpX nutzen, Work&Traveln, öfters mal Nudeln mit Tomatensauce für 50 cent ausm Supermarkt etc., im Hostel fragen ob ich mal ne Nacht umsonst bekomme wenn ich dafür morgens putze: Also alles Sachen die ich einfach nicht mache wenn ich eh genug Geld hab (ist doch einfach so, wir sind meistens faul und gehen den "bequemen" Weg)...

...Natürlich gibt es ne gewisse Untergrenze unter der nix mehr geht - Aber ich  glaube die ist sehr deeeehnbar ;) Letztens war ne Sendung im ZDF wo es einer mit Gelegenheitsarbeiten und Gastfreundschaft OHNE GELD die halbe Welt umrundet hat. OK, versteht mich nich falsch: Ich nin nicht naiv: Natürlich hatte der ein bissel (viel) vorgeplant, hatte den "Ich dreh ne Sendung fürs Fernsehen"-Bonus und auch nicht jeder will sich sein Essen aus dem Mülleimer fischen oder an die Suppenküche gehen - in manchen Ländern auch fast unmöglich. Aber auch wenn das nicht zur Nachahmung empfohlen wird,macht es doch eines klar: Die ganzen Rechnungen von wegen: Hmm ich war für x Wochen / y Tage = z Geld dort also brauchst du auch so viel sind Quatsch. Jeder hat da ganz andere Vorstellungen und Bedürfnisse, und während einer in 3 Wochen East-Coast Australia jeden Tag ein Event mitnimmt ("Jetz wo ich schonmal da bin") und mit teuren Bussen rumreist, ist der andere auch da aber gibt nur ein Drittel aus weil er halt langsam reist, nur selten teure Events macht und mehr die Landschaft erkundet etc. Trotzdem würden sich beide als independent backpacker die im billigen hostel schlafen kategorisieren und in die Datenbank eintragen....

P.S. Z.b. wird oben geschrieben: Neuseeland für 58 Euro am Tag??? Im Schnitt? Klar kann man das ausgeben aber MUSS ich das? Hab noch nie gehört dass Neuseeland teurer sein soll als Australien, und da wird nur 45 € angegeben (weitaus realistischer IMHO, und selbst das WETTE ich könnte ich drücken). Auch 30 Euro am Tag für Südostasien ist sehr luxuriös als Durschnittswert. Kenne Leute die da letztes Jahr für 20 Euro am Tag waren, und die waren gar nich mal so knauserig...

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cielo

« Antwort #5 am: 10. Juni 2010, 16:37 »
ich bin grundsätzlich bei dir, nur bei dem ersten punkt nicht. die kosten in deutschland sind ganz andere als anderswo. sprich man hat hier ne wohnung, was du mit hotelkosten nicht gleichsetzen kannst. auch reist du in deutschland nicht alle paar tage etliche hundert km mit den öffis. hinzu kommen verträge, etc. das ist so nicht vergleichbar.
aber man weiß ja was für ein typ man ist. also ob man viel teuer essen geht, viele kostspielige unternehmungen machen möchte usw. ob man eher auf geführte touren steht oder sich kostengünstiger selber was plant. sprich: wenn man sonst eher das gegenteil eines sparsamen typs ist, wird einem das auf reisen nicht unbedingt leichter fallen, weil überall verlockungen lauern. wenn man aber eh ein sparsamer typ ist, kann man sich das auf reisen auch leichter beibehalten, wenn man drauf angewiesen ist ...

und zu kalkulation: ich bin lieber auf nummer sicher gegangen und hab mal grob geschaut wie die unterkunftspreise in meinem zielland sind, mit was für fahrtkosten ich rechnen muss und wie teuer die ausflüge sind, die ich zwingend organisiert machen muss und will. so konnt ich grob im kopf durchrechnen ob mein budget passt oder nicht, eben mit einem puffer für kleinigkeiten und essen etc.. das hat mir viel weiter geholfen als spannen zwischen 20 und 40 euro tagesbudget. das macht bei einem monat schon einen großen unterschied ;). und so hab ich auch schon vorab ein gefühl was dort teuer und günstig ist. vor ort kann man dann ja immer noch bilanz ziehen und schauen ob man über seinen verhältnissen lebt oder bestenfalls drunter :).
ich mach mir daher nun keine so großen sorgen mehr. und wie du sagst: zur not kann man immer noch irgendwo woofen gehen oder auf tourikram verzichten, dann kommt man auf jeden fall günstig rum. und erlebt trotzdem was. vielleicht mehr als sonst. man sollte halt nur keinen starren fahrplan im kopf haben.
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CPT_CHAOS

« Antwort #6 am: 10. Juni 2010, 17:15 »
Richtig so. Und ja okay das mit den Kosten Dtl. - Ausland, da haste schon recht, muss ich zugeben. Wichtig ist halt dass man sich nicht verrückt macht. Den Eines ist ja auch klar: Im Notfall fliegt man halt früher heim als geplant. Da geht die Welt auch nicht von unter. Hauptsache man hat ne gute Zeit gehabt. Iss ja heute nich mehr so dass man auf ne 12-Monatige Expedition geht und praktisch "committed" ist. Internet, Telefon und Airlines haben die Welt klein gemacht. Nicht uninteressanter aber "gefühlt" kleiner. Das hilft mir selbst ungemein wenn ich Zweifel an meiner geplanten grossen Reise bekomme. Wenns Geld alle ist flieg ich halt heim. Motiviert auch ungemein dann sparsam zu sein (hoffe ich zumindest).... Daher bin ich auch absolut gegen feste RTW Tickets. Da ist man dann schon gebunden...
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karoshi

« Antwort #7 am: 10. Juni 2010, 17:26 »
Die ganzen Rechnungen von wegen: Hmm ich war für x Wochen / y Tage = z Geld dort also brauchst du auch so viel sind Quatsch. Jeder hat da ganz andere Vorstellungen und Bedürfnisse, und während einer in 3 Wochen East-Coast Australia jeden Tag ein Event mitnimmt ("Jetz wo ich schonmal da bin") und mit teuren Bussen rumreist, ist der andere auch da aber gibt nur ein Drittel aus weil er halt langsam reist, nur selten teure Events macht und mehr die Landschaft erkundet etc. Trotzdem würden sich beide als independent backpacker die im billigen hostel schlafen kategorisieren und in die Datenbank eintragen....

Ich bin mir nicht 100%-ig sicher, ob Du wirklich berücksichtigt hast, wie die Tageskosten-Datenbank funktioniert, wie die Ergebnisse zu lesen sind, welche Kosten da enthalten sind (und welche nicht), und wie die Aussagekraft der Zahlen mit der Größe der Stichprobe zusammen hängt.

Aber Du hast natürlich Recht, dass die Gefahr besteht, einen Durchschnittswert einfach unhinterfragt als Aussage: "so viel wird es kosten" misszuinterpretieren.

Die perfekte Methode, ein Budget aufzustellen, gibt es nicht. Manche sagen sogar, dass man überhaupt kein Budget aufstellen sollte -- eine Meinung, die ich respektiere, aber nicht teile. Die Datenbank ist eher ein Top-Down-Ansatz (der sich bei langen Reisen ganz gut bewährt hat, weil sich einzelne Ausreißer nach oben oder unten oft neutralisieren), andere bevorzugen vielleicht einen Bottom-Up-Ansatz (also das Aufaddieren von Einzelpreisen für typische Dinge des täglichen Bedarfs). Und wieder andere wollen sich überraschen lassen. Warum auch nicht, wenn man solche Überraschungen mag?

LG, Karoshi
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CPT_CHAOS

« Antwort #8 am: 10. Juni 2010, 17:35 »
Okay, zugegeben, "Gesetz der grossen Zahlen" und andere statistische Methoden sind mir schon bekannt. Und ich sage auch nicht dass solche Datenbanken ganz nutzlos sind - Ich wollte halt nur davor warnen, das als unverrückbare Größe zu sehen (so kam es in manchen Posts rüber), insbesondere da ich das Gefühl habe dass in der besagten DB doch bei manchen Länern die Datensatzgrösse sehr gering und daher nicht wirklich aussagefähig ist...

Jaja die Budgetkalkulation ist schon ne Wissenschaft für sich ... und dann kommt es eh immer anders als man denkt ;)

Aber trotz allem Danke für deine Mühe mit dem Tool und der Seite --- hat mir schon viel geholfen und ist auch ne wichtige Inspirationsquelle.
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karoshi

« Antwort #9 am: 10. Juni 2010, 17:57 »
Ich wollte halt nur davor warnen, das als unverrückbare Größe zu sehen (so kam es in manchen Posts rüber), insbesondere da ich das Gefühl habe dass in der besagten DB doch bei manchen Länern die Datensatzgrösse sehr gering und daher nicht wirklich aussagefähig ist...

Ja, da hast Du Recht. Ein gutes Beispiel haben wir ja auch schon in diesem Thread. Wenn zu einer bestimmten Reiseart für Neuseeland nur 2 weit auseinander liegende Erfahrungswerte vorliegen, von denen einer als "knapp" und der andere als "großzügig" bezeichnet wird, dann ist es (vorsichtig ausgedrückt) gewagt, einfach mit dem Durchschnitt weiter zu rechnen. ;)

In anderen Ländern sieht es schon besser aus. Für Thailand gibt es schon relativ viele Einträge, und wenn man als Reiseprofil z.B. "Hostels/einfache Restaurants/zu zweit" wählt, kriegt man sehr plausible Werte (auch im Vergleich zu anderen Ländern in der Region).

Fazit: Es ist Eure Datenbank. Je mehr Leute sich mit Input beteiligen, desto höher ist der Nutzen für alle. Perfekt wird sie aber nie sein, und den eigenen Kopf ersetzt sie auch nicht.

LG, Karoshi
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