Thema: Weltreise alleine mit ende 30 nach Erfolgreicher Selbständigkeit...  (Gelesen 3133 mal)

Neomacross

Hallo an die Weltreise hungrigen.

kurz zu mir.

Ich bin 37 und habe seitdem ich 17 war durchgehend viel gearbeitet.
Seit nun 4 Jahren bin ich erfolgreich Selbständig und habe ein eigenes Geschäft im Einzelhandel.

Habe mir nebenbei ein Verkaufscoach aufgebaut was auch sehr gut läuft.

Je mehr ich arbeite desto mehr überlege ich einfach mal komplett mich für längere Zeit rauszuziehen.
Früher hatte ich dafür mehr zeit aber weniger Geld...heute ist es genau andersherum.

Da noch keine Familie da ist wäre ich was das Private angeht noch Flexibel.
Auch meine Frau würde mitspielen.

Ich habe jedoch bedenken das die Arbeit von den letzten Jahren dann "umsonst" war.
Jedoch bin ich der ÜBerzeugung das das meine "letzte" chance  in jungen Jahren eine Weltreise zu unternehmen.

Wie würdet ihr das sehen ?

Wie bekommt man aus der Selbständigkeit einen guten übergang in das Abenteuer ?
Kann ich mich z.B. Arbeitssuchend melden und bekomme in meiner Abwesenheit Hartz4 bzw bekommt meine Frau unterstützung ?
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karoshi

Wie bekommt man aus der Selbständigkeit einen guten übergang in das Abenteuer ?
Ich würde sagen, durch eine gut gefüllte Privatschatulle, die auch noch Reserven für die Zeit nach der Rückkehr hat.

Kann ich mich z.B. Arbeitssuchend melden und bekomme in meiner Abwesenheit Hartz4 bzw bekommt meine Frau unterstützung ?
Nein, das ist weder für Selbstständige noch für Angestellte möglich. Während der Reise hat man keinerlei Ansprüche. Hier gibt's mehr Details dazu.

Was ggf. gehen würde, ist, dass Ihr Euch durch freiwillige Zahlungen in die Arbeitslosenversicherung (das müsst Ihr mindestens 360 Tage lang machen) einen Anspruch auf ALG1 für die Zeit nach der Reise aufbaut. Das lohnt sich aber eigentlich nicht so richtig, weil Ihr ja vorher sowohl den Arbeitnehmer- als auch den Arbeitgeberanteil (auf ein fiktives Bruttoeinkommen) aus eigener Tasche zahlen müsstet, und dann nur einen Teil des fiktiven Nettoeinkommens für einen relativ kurzen Zeitraum kriegt, den Ihr vielleicht nicht einmal voll ausnutzen könnt/wollt.
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ReiseBernd87

Go for it. Als Selbstständiger kannst du ja auch Online-Coachings machen. Wäre doch schade wenn du zwar dann später alles Geld der Welt hast, aber deine jungen Jahre nicht die Welt gesehen hättest. Bisher habe ich noch kein Geld bereut, das ich in Reisen gesteckt habe  :)
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Surfy

(..)
Da noch keine Familie da ist wäre ich was das Private angeht noch Flexibel.
Auch meine Frau würde mitspielen.

Ich habe jedoch bedenken das die Arbeit von den letzten Jahren dann "umsonst" war.
Jedoch bin ich der ÜBerzeugung das das meine "letzte" chance  in jungen Jahren eine Weltreise zu unternehmen.

Wie würdet ihr das sehen ?

Wie bekommt man aus der Selbständigkeit einen guten übergang in das Abenteuer ?
(...)

Je mehr man ereicht hat, desto schwerer fällt es dann auch, das erreichte wieder zu riskieren.

Auch hat es einige neue Gedankengänge mit dabei, die man in jüngeren Jahren zu Recht nicht so beachtet.

Ich bin auch in erst mit 39 auf die grösseren Reisen gegangen, die Gedankengänge dazu findest du ja vielleicht auch spannend:

(...)
Das finanzielle Sicherheitsbedürfniss hat mich doch 39 Jahre Alt werden lassen, bis ich mir die grösseren Reisen ermöglichen konnte. Dieses Alter hat seine eigenen "Opportunitätskosten" hinsichtlich der "Rentenbildenden Jahre", der Famillienplanung und Karriereleiter (es ist auch schwieriger das erreichte loszulassen) - da wäre vielleicht das Reisen in jüngeren Jahren - dafür mit engem Budget - vielleicht der bessere Plan.

Andererseits reist man im mittleren Alter doch anders, was eine eigene Qualität hat.
(...)

Es hat alles ein dafür und dawieder.

Als eine "letzte Chance" würde ich es nicht sehen, aber man wird eben auch nicht jünger - die Gedanken die Du dir jetzt machst, sind in 5-10 Jahren dann erst recht ein Thema.

Wäre das Leben etwas Planbares was sich designen liesse - was so funktioniert wie man möchte, klingt vermutlich das Weltreisen in ganz jungen Jahren und dann wieder als Rentner - dazwischen Famillie / Karriere - als vernünftiger Plan.

Ich kann es Dir auch nicht beantworten. Ich denke aber dass ich in jüngeren Jahren nicht dieselbe Reife gehabt hätte, meine Reisen so zu gestalten. Vermutlich hätte ich mich mehr dem Partying verschrieben.

Ob Du das erreichte wirklich risikierst, oder nicht doch wieder anknüpfen kannst, oder es neu und noch besser machen könntest - dass sind Fragen die Du dir stellen solltest..

Surfy

Reisender215

Mit der Reise ist es wie mit dem Kind ( wenn man etwas reifer ist)
Es passt dann meist nie.
Der Fragesteller ist wohl nicht mehr online ?

Bin ebenfalls selbständig.  So alt wie Du.
Habe jetzt 3 mal komplett neu angefangen, nach wirklich langen  Reisen.  Es ist nicht ohne!
Jedes Jahr im Winter bin ich auch ca.  4 Monate weg. Ich mache das einfach !
Ich halte mir immer vor Augen , das ich nur genau 1x lebe.  Das Arbeiten definitiv nicht das wichtigste ist im Leben.
Und das dass Leben schnell vorbei sein kann . Zumindest das schöne lebenswerte.  Diese Gedanken sind so fest und ehrlich in meinem Wesen, das ich immer Wege finde!

Ich würde auch gern nochmal los mit meinem Camper . Ca. 1 Jahr.  Da plane ich jetzt drauf hin.

Deine Freundin macht da mit ? Also sie kommt mit ? Oder lässt dich ein paar Jahre laufen ? ;)
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Reisefreund

Danke für eure Beiträge! Es beruhigt mich zu lesen, dass nicht nur "junge" Leute reisen. Ich habe bis jetzt auch längere Reisen aufgrund von Geldmangel gemieden. Selbst für Work&Travel benötigt man anfangs relativ viel Geld. So habe ich immer gedacht: lieber entspannt reisen als im Urlaub zu arbeiten.
Zwischendurch habe ich gezweifelt, ob das die richtige Entscheidung war. Aber mittlerweile habe ich von Sabbatcial und anderen Möglichkeiten gehört. Auch online arbeiten wird attraktiver. Ich denke meine Zeit wird noch kommen :)
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Surfy


Die Work&Travel Programme haben leider ein Ablaufdatum bezüglich des Alters, z.B. in Australien geht das nur bis 30 soviel ich weiss.

Covid hat in vielen Branchen dem Remote-Working die Türe etwas öffnen können, aber viele Jobs erfodern doch die virtuelle Anwesenheit zu den Bürozeiten. Auch die Anforderungen an die Netzqualität dürfte beim Reisen doch etwas ein Handicap sein, wenn sich die disconnects in Meetings zusammenläppern.. Aber das ist alles Branchenabhängig. Designer oder Entwickler haben da mehr freiheiten.

Ansonsten Geld verdienen, wenn Du damit an Social Media denkst, dahinter steckt oft mehr Arbeit und ist nichts was man sich schnell nebenbei auf Reisen aufbauen kann.

Persönlich spare ich lieber vor dem Start - und muss dann auf Reisen nicht Arbeiten...

Surfy



Reisefreund


Persönlich spare ich lieber vor dem Start - und muss dann auf Reisen nicht Arbeiten...

Surfy

So geht es mir auch. Aber es gibt so viele andere Erfahrungen, dass ich manchmal gezweifelt habe. Also ob im Lebenslauf etwas fehlt, wenn man nicht im Ausland gearbeitet hat. Urlaub trägt man dort schließlich nicht ein  :D
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Surfy

« Antwort #8 am: 01. September 2020, 03:06 »

Die Frage ist hier die Reisedauer. Ab 1em Jahr erklärt sich das nicht mehr ganz so einfach...

Surfy

dirtsA

« Antwort #9 am: 01. September 2020, 10:40 »

Die Frage ist hier die Reisedauer. Ab 1em Jahr erklärt sich das nicht mehr ganz so einfach...

Surfy

Hast du diese Erfahrung selbst gemacht, oder ist das nur eine Annahme? Weil ich hatte mit meinen 2x 1,5 Jahren Reisen ohne Arbeiten eigentlich nie Probleme. Fanden nur alle ziemlich cool. Denke, diejenigen Arbeitgeber, die damit ein Problem haben, laden einen gar nicht erst zum Gespräch ein. Das ist mir dann aber auch lieber so, weil dann wäre das eh kein gutes Match.
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Surfy

« Antwort #10 am: 02. September 2020, 01:09 »
Ich sass schon an beiden seiten des Tisches diesbezüglich.

In der Regel gibt dass ein gutes Gesprächsthema zum auflockern.

Es kommt halt auf den Rest des Lebenslaufes und die Art der Stelle an.

Schon ohne Unterbrüche kommen Kandidaten die nirgends lang beschäftigt waren (dh noch nie 3 Jahre) - seitens HR schon einen Vermerk, bevor Du die Lebensläufe überhaupt zu sehen bekommst.

In einer Leitungsfunktion habe ich da jeweils Gegenargumentiert, dass man dies so leben müsse, wenn man sein Gehalt auf den Marktwert hin steigern möchte, da die Arbeitgeber selten von sich aus das Gehalt dahingehend anpassen, auch wenn mit den Jahren dies durch Berufserfahrung kommen müsste. Ein anehmbares Budget für Gehaltsanpassung von Mitarbeitern ist erfahrungsgemäss auch schwierig. Erfolgt eine Kündigung ist es dann aber gar kein Problem, das aktuell passende Gehalt anbieten zu können - für neue Bewerber... Kurzsichtige Lohnpolitik - aber ist wieder ein eigenes Thema.

Kommen nun nur kürzere Beschäftigungen zusammen mit einem mehrjährigen Unterbruch, dann hätte ich den Lebenslauf nicht zur Sichtung erhalten, ausser es trifft nur die eine Bewerbung ein.

Dieses Vorfiltern seitens eines funktionierenden HR ist auch schon in kleinen Firmen ab 40 Mann die Regel.. Dh es schaut dann niemand mehr in Arbeitszeugnisse und derjenige der Dich sucht, weiss nicht mal von deiner Bewerbung. Das jetzt für eine normale Stelle ohne Führungsfunktion.

Hintergründe: Eine Rekrutierung kostet, eine Einarbeitung kostet - daher möchte man die Stelle fest besetzen und filtert Kandidaten aus die bislang noch nie lange in einem Betrieb waren. Eine Auszeit wird da auch hinterfragt - ob da wirklich eine Reise oder ev. Krankheit / Burnout vorlag und nicht das angegebene Sabatical. Gibt es Kandidaten mit linearen Daten im Lebenslauf werden diese vorgelegt.

Ich kenne jetzt auch nicht die Welt, aber durfte schon an beiden seiten des Tisches sitzen und konnte in einige Betriebe hineinschauen - ob dass die Regel ist kann ich Dir daher auch nicht beantworten, kann diese Politik aber von mehreren Firmen bestätigen.

Ein Reisebüro würde eigene Reisetätigkeit schätzen, ist halt auch immer das Thema welcher Job / welche Branche. Für einen befristeten Job wäre dies vermutlich auch nicht relevant.

Surfy.

dirtsA

« Antwort #11 am: 02. September 2020, 09:26 »
Zitat
Ich kenne jetzt auch nicht die Welt, aber durfte schon an beiden seiten des Tisches sitzen und konnte in einige Betriebe hineinschauen - ob dass die Regel ist kann ich Dir daher auch nicht beantworten, kann diese Politik aber von mehreren Firmen bestätigen.
Ich kenne auch beide Seiten, bei 3 sehr unterschiedlichen Unternehmen. Und habe es anders erlebt ;) Aber ich denke, dass es hier auch sehr, sehr stark auf die Branche und die zu besetzende Stelle (wie schwierig ist es jemanden zu finden, wie gross die Konkurrenz) ankommt. Von daher denke ich ist es fast unmöglich das so generell zu sagen.

Womit ich übereinstimme, ist, dass Sprunghaftigkeit schlecht beurteilt wird. Komplett egal ob mit oder ohne Reise.
Bei alle Unternehmen wurde aber seitens HR sehr wenig gefiltert (weil auch eher schwer zu besetzende Stellen) und ich konnte selbst durch teilweise katastrophale Lebensläufe blättern. Wird wohl auch weniger, je höher die Stelle ist - wobei dann HR immer noch nur einen sehr kleinen Filter vorgenommen hat und der nächste Filter dann durch die Abteilung erfolgt ist, bevor der Lebenslauf beim Manager landete.

Und natürlich ist das Ganze auch stark vom Land abhängig. Deutsche und österreichische AG sind deutlich verklemmter, wenn es um Auszeiten geht. In Holland ist das egal/oft nicht mal Thema.

Aber das wird ja alles sehr HR lastig ;D
Worauf ich ja in meinem vorherigen Kommentar nur hinaus wollte, ist, dass 1,5 Jahre Reise überhaupt kein Problem sein sollten, wenn man sonst einen guten Lebenslauf hat. Natürlich - wenn man schon ewiger Student war mit zig Praktika und hier einer Stelle für 1 Jahr, dort für ein halbes etc. Naja, dann wird's natürlich schwierig. Dann ist aber auch nicht die 1,5 Jahre lange Reise daran Schuld.
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Tripper

« Antwort #12 am: 27. September 2020, 17:13 »
Wenn ich das so lese denke ich mir : Worauf wartet er ? Ab in die Welt! Bevor es zu spät ist und man an etwas gebunden wird
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