Aus meiner Sicht kommt das schon vor allem auf den gewünschten Reisestil drauf an bzw. wie du unterwegs sein möchtest, was du sehen möchtest.
Ich hab ca. ein Jahr in SOA und Ostasien gemacht mit Abstecher nach Neuseeland und Nepal sowie ca. 10 Monate in Südamerika. Hat mir beides sehr gut gefallen. Anfangs dachte ich noch oft, dass eher Asien mein Favorit ist, während der Südamerika-Reise habe ich den Kontinent dann aber immer mehr zu schätzen gelernt. Nun sind wohl beide gleichauf
In Asien hast du viele Inseln, Strand-Tauchen-Schorcheln-Bootstrip, Tempel, Religionen und Kultur, richtig tolles Essen, oft sehr einfaches rumreisen, auch oft sehr günstige Flüge (Inland und International), was spontane Planänderungen sehr einfach macht. Toll fand ich auch, dass man in SOA fast überall einen Roller Mieten kann und damit dann sehr flexibel ist im Tagesprogramm (Inselerkundungen und dgl.). In China und Japan gibt's jeweils auch extrem viel zu sehen im Bereich Kultur, Architektur und teils auch Landschaftlich. Den Abstecher nach Nepal fand ich fürs Wandern absolut genial, in SOA wars mir dafür oft zu warm. Flugpreistechnisch kommst du oft auch sehr günstig und simpel nach Australien und NZ. Auch für Asien spricht die Sicherheit (Abends auf die Strasse fast nirgendwo ein Problem). Der gut ausgebaute Tourismus in (SO-)Asien hat auch ein paar Vorteile: immer bessere Infrastruktur, schöne Mittelklasse-Unterkünfte für wenig Geld, gerade wenn Nebensaison ist, eine grosse Auswahl bei fast allen Dingen.
In Südamerika fand ich die Landschaften, Natur und Tierwelt (Vögel, Amazonas, Galapagos) genial. Viele tolle Wandergebiete und Aussichten. Flüge sind teuer, sowohl Inland, als auch zwischen den Ländern, als auch Hin- und Zurück. Dafür kannst du dir praktisch eine Busreise durch den ganzen Kontinent zusammenstellen, also einfach immer weiterziehen, wenn dir danach ist. Mit etwas Planung passt dann auch das Wetter fast immer. Das erlaubt halt nicht so ein Hin-und Herspringen, nimmt dir dann aber auch gleich die entsprechenden Entscheidungen ab
. Wie schon durch andere erwähnt finde ich es auch genial, dass man einmal die Sprache lernen kann, und sich nachher fast überall gut unterhalten kann. Das macht die Reise schon sehr besonders. Mein Tipp hierzu wäre, schon in der Heimat etwas Spanisch zu lernen, sodass man bei der Ankunft gleich loslegen kann mit dem Kauf von Tickets, Bestellungen im Restaurant und Anfragen bei Gästehäusern. Dazu braucht's gar nicht mal so viel (Phrasebook, ein paar Wörter lernen und das Hören trainieren, z.B. via Podcasts. Dank Apps via Duolingo und Co. ist das alles sehr einfach geworden). Lässt sich dann super mit einem Kurs vor Ort kombinieren. Der Sicherheit muss man in Südamerika etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Hier geht's m.E. weniger um "Gefährlich", es nervt einfach manchmal etwas und man muss immer etwas besser auf seine Sachen aufpassen/sich informieren.
In Paraguay gibt's m.E. nicht so viel zu sehen, da würde ich viel eher noch Equador, Chile und Argentinien mit rein nehmen. Patagonien ist schon auch sehr toll, wenn man Berglandschaften und grosse Weiten mag.
Beim Essen ist Südamerika etwas langweiliger als Asien, die Küchen unterscheiden sich nicht so sehr zwischen den Ländern. Also etwas weniger das Foodie-Paradies, man wird aber sicher auch immer was leckeres finden
. Märkte, Früchte usw. gibt's natürlich ebenfalls viele. Vom Budget her kommt man in Südamerika m.E. auch sehr gut über die Runden, kann sich vielleicht etwas weniger den Luxus leisten wie in Asien (z.B. Hotel mit Pool oder sowas). Eine Ausnahme sind z.B. die Galapagos-Inseln, die man am besten als einzelne Budget-Position anlegt.
Noch ein wahrscheinlich offensichtlicher Punkt: In Südamerika hast du durch die Höhe oft sehr angenehme Temperaturen, was gut fürs Wandern etc ist. Viele Städte haben sowas wie den ewigen Frühling (z.B. Medellin, Arequipa, Sucre ...). An der Küste und im Amazonas ist's natürlich schon auch heiss je nach Jahreszeit, aber innert ein paar Stunden Busfahrt kannst du es immer wieder angenehm frisch haben. In Südostasien hast du es fast überall heiss und schwül. Am Strand kein Ding. Je nach Typ denke ich schon, dass das ein Einfluss auf die Präferenzen haben kann.
Zum Nahen Osten kann ich wenig sagen, denke aber, dass man die wirklich sehenswerten Dinge auch sehr gut in Einzel-Reisen aus Europa sehen kann, zumal Flugreisen dorthin ja sehr bezahlbar sind und sich das Sehenswerte immer aus gewisse Regionen beschränkt. Mein Plan sind hier eher Einzelreisen, z.B. Jordanien, Libanon, Oman, Israel. In Israel war ich ein paar Mal beruflich und noch etwas privat, gibt schon vieles zu sehen, so riesig ist das Land aber nicht. Für mich wären dann die Stan-Länder eine viel spannendere Alternativ-Region.
Zu Afrika habe ich eingeschränkte Erfahrungen (z.B. Äthiopien, Nigeria, Marokko) aber viele Kollegen, die beruflich viel vor Ort waren in allem möglichen Ländern. Abgesehen von ausgewählten Gebieten/Ländern ist der Tenor eigentlich immer: Entweder man bringt sehr viel Geld mit oder sehr viele Geduld, Nerven, Zeit und Abenteuerlust. Schlechte Infrastruktur, westliche Grundbedürfnisse lassen sich dann oft nur durch einen zu hohen Preis erkaufen. Preis/Leistung also oft schlecht, ausser mal lebt wirklich total local, was für die meisten Westler aber doch eher unvorstellbar ist. Ich möchte sehr gerne mal länger durch Afrika Reisen, denke aber, dass dann ein selbst ausgebautes Fahrzeug zusammen mit einer recht guten Recherche / Routenplanung und einem grosszügigen Zeitbudget die beste, flexibelste und komfortabelste Variante ist. Südafrika, Namibia, Botswana gehen sicher etwas einfacher und auch in Einzelreisen. Hauptgrund da wäre für mich die Tierwelt sowie ausgewählte Landschaften.