Thema: Äthiopien: In und um Addis Abeba + WE-Trips  (Gelesen 3972 mal)

pad

« am: 01. Mai 2017, 20:01 »
Liebe Community
Für einen Ausland-Einsatz werde ich demnächst für zwei Monate in Addis Abeba sein. Ich arbeite vor Ort eine übliche 40h-Woche, zumindest ist das so geplant. Das heisst, am Feierabend und am Wochenende bleibt etwas Zeit für Ausflüge und Erkundungen. Evtl. lassen sich auch ein paar längere Wochenenden einbauen - das wird sich erst vor Ort zeigen.

Äthiopien ist ja ziemlich gross und die Strecken sind weit. Für 2-3 Tage werde ich also nicht besonders weit kommen, das gilt wohl besonders für den ÖV. Dennoch würde ich gerne etwas das Umland erkunden. Wer hat Tipps für Ausflüge in und um Addis? Wie schaut's bezüglich Driver aus? Lässt sich das spontan organisieren und was kostet das in etwa pro Tag? Nach allem, was ich so gehört habe, sind Taxis in Äthiopien nicht besonders günstig, Busfahrten aber schon.

Allenfalls wären auch Inlandflüge noch eine Option, wenn diese zeitlich gut liegen. Ich reise mit Ethiopian an, kriege also auf Inlandflüge noch eine Vergünstigung. Wohin würdet ihr am ehesten fliegen bzw. was lässt sich auf diese Weise in 2-3, vielleicht 4 Tagen organisieren?

Vielen Dank für eure Tipps.
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dirtsA

« Antwort #1 am: 01. Mai 2017, 20:45 »
Zwar selbst noch nicht dort gewesen, aber schon viiiel recherchiert. Schade, dass ich nie an so coole Orte beruflich Reisen kann! ;)

In der Nähe von Addis gibts bestimmt ein paar nette Ecken, aber die richtigen Highlights liegen quer übers Land verstreut, wie du ja schon selbst bemerkt hast. Ich würde mich also an Inlandsflüge halten und an (langen) WEs mitnehmen, was nur geht. Evtl. kannst du ja am Ende noch 1-2 Wochen Urlaub anhängen um den Rest zu sehen, den du an WEs nicht schaffst?

Was auf jeden Fall alles gut machbar sein sollte in 2-4 Tagen sind so Sachen wie Lalibela (2-4), Gondar (1-2), Bahir Dar (1-2), Axum Gegend (2). Das wären ja schon mal 4 WEs ;) Addis selbst willst du ja bestimmt auch mal ausführlicher sehen, als es abends (evtl schon im Dunkeln) möglich ist.
Wofür du etwas länger brauchen würdest, was aber mein absolutes Must See in Äthiopien ist, ist die Danakil Wüste. Aber nur im Rahmen einer 3-4 Tagestour möglich + Anreise. Genauso sind evtl. die Simien Mountains gerade etwas zu viel für selbst ein verlängertes WE, da man dort auch noch die Anreise von Gondar einrechnen müsste. Aber mit guter Planung bzw. als Package von Addis gebucht evtl. trotzdem beides an je einem langen WE machbar!

Packages buchen und Fahrer organisieren kannst du vor Ort recht flexibel in den verschiedenen Agenturen. Kannst auch vorher schon mal recherchieren und anschreiben, immer wieder empfohlen in diversen Blogs wird ETT - Ethiopian Tours and Travel. Die Touren sind aber allesamt teuer, also so 100 Euro/Tag muss man schon rechnen (Danakil z.B.). Simien Mountains kann man auch alleine trekken und somit einiges sparen, aber das ginge dann halt nur mit mehr Zeit vor Ort. Wie viel ein Fahrer kostet (ohne spezielle Tour) hab ich nicht mehr so ganz im Kopf, weiß nur dass mir das zu teuer vorkam und ich deshalb die Recherche sehr schnell eingestellt hatte ;) Vielleicht aber für kleinere Sachen rund um Addis wirklich eine Option.

Mann... was bin ich neidisch! ;) Äthiopien ist schon viel zu lange mein Must See! ::)
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Kama aina

« Antwort #2 am: 02. Mai 2017, 13:57 »
Was machst du denn beruflich Pad? Das ist ja schon mal ein geiles Arbeitsziel! :-)
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Degna

« Antwort #3 am: 02. Mai 2017, 14:12 »
Hi Pad,
ich war 2014 knapp 3 Wochen in Äthiopien und habe die meisten sehenswerten Orte gesehen.
Du hast vollkommen richtig erkannt,das Taxifahren verhältnismäßig teuer ist.
Wir sind fast nur mit dem Bus unterwegs gewesen,Fliegen ist schwierig,es gibt nicht besonders viele Flughäfen und die Verbindungen sind auch nicht berauschend.
Busfahren ist abenteuerlich,aber sehr,sehr anstrengend und langwierig. Die Busse fahren bei Sonnenaufgang los,du musst 1h vorher am Busbahnhof sein und dann geht es 8-10h um irgendwo hinzu kommen,....
Lalibela und Gonder sond wir von Addis aus geflogen,.....
Äthiopien ist spottbillig (billiger als Indien und Bangladesh) aber wie immer in 3. Welt Ländern,wenn es an Tourismus geht,sich etwas ansehen wollen,eine Tour buchen,etc wird es empfindlich teuer.
Addis ist als Stadt nichts Besonderes,....es gibt dort kein direktes Zentrum,sondern eher einzelne Restaurants,Plätze (Arrat kilo) wo man sich trifft .
Wir hatten den Bradt,der ein paar echt außergewöhnliche Restaurant Tipps hatte,......sonst waren wir nur kurz in Addis.

Ich will nicht pessimistisch erscheinen,aber "auf die Schnelle" am Wochenende was unternehmen,wird eher schwierig werden.

LG Claudia
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pad

« Antwort #4 am: 03. Mai 2017, 19:02 »
Vielen Dank für eure Antworten. Ich arbeite für zwei Monate an einem Berufsbildungsprojekt mit (im Bereich Elektroberufe).

In erster Linie ist es natürlich keine private Reise, sprich wenn noch etwas Zeit übrig bleibt, würde ich diese gerne nutzen. 12 stündige Busfahrten und Co. werde ich mir an einem kurzen Wochenende also eher nicht antun. Ob ich am Schluss noch 1-2 Wochen anhängen kann, wird sich dann zeigen (dazu müsste ich den Heimflug verschieben) Zu Hause häuft sich die Arbeit aber auch wieder an - ist nicht immer so einfach. Das gute daran ist: Wenn alles klappt, wird das nicht der letzte Einsatz dieser Art :) Beim zweiten mal könnte ich dann nach Bedarf schon fest Reisezeit am Schluss einkalkulieren.

@ dirtsA, vielen Dank für deine tollen Tipps. Ich hab mir natürlich auch schon den ein oder anderen Reiseführer angesehen. Inlandflüge könnten ein Thema sein. Im Moment fällt es mir schwer, die Preise da schlau einzuschätzen. Online kostet das schnell mal 300 USD für ein Hin- und Rückflug im Inland, aber mit Ethiopian-Einreiseticket kommt im Reisebüro vor Ort anscheinend ein ordentlicher Discount drauf. Für Danakil und Simien Mountains wird's wohl zeitlich einfach nicht reichen. Rumhetzen möchte ich auch auf keinen Fall, das passt in Afrika so ganz und gar nicht.

Den Bradt Guide hab ich mir vor einer Woche aufgrund der guten Bewertungen und Empfehlungen auch geholt. Eine geballte Ladung an Infos, echt detailliert. Leider kam ich noch nicht dazu, viel nachzulesen. Im Bradt habe ich auch gelesen, dass ein Fahrer pro Tag schnell mal 150 USD kosten soll, wenn man ihn über eine Agentur organisiert. Bei mehrtägigen Touren muss man dann noch mehr zahlen. Das lohnt sich also nur, wenn man die Kosten unter ein paar Personen aufteilen kann.

Durch meine Tätigkeit vor Ort werde ich wohl auch viel Einblick ins lokale Leben kriegen. Daher wird's auch den einen oder andern Ausflug zu einem Ziel geben, wo man jetzt so als Backpacker oder Touri nicht hin würde.

Ich meld mich dann mal wieder mit ein paar Eindrücken.
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dirtsA

« Antwort #5 am: 03. Mai 2017, 19:21 »
Ok, na wenn du wahrscheinlich ohnehin nochmal hin kommst, musst du dich wohl wirklich nicht so mit dem Sightseeing stressen! ;) Dann kannst du ja jetzt auch erst mal die Lage abchecken und beim nächsten Mal besser planen.

In dem Fall würde ich mir Simiens und Danakil auch aufsparen.

Wenn ich mich richtig erinnere, bekommt man bei Ethiopian schon so um die 50% Rabatt durch das Ticket vom internationalen Flug. Aber das lässt sich bestimmt er-googlen. Rumhetzen wird in Afrika wohl auch einfach nicht funktionieren, weil die Busse halt einfach ihre Zeit brauchen und es öfter Pannen gibt... Von dem her wie du schon sagst, wären Inlandsflüge auch für mich in deinem Fall die einzige Option, die nicht komplett sinnfrei ist ;)

Ich denke aber auch, dass dir die Locals selbst viel zeigen wollen werden in und um Addis! Da kommst du bestimmt zu ein paar coolen Sachen dazu - auch wenn es vielleicht nicht DIE Highlights des Landes sind - bestimmt trotzdem spannend, wenn man entsprechende Begleitung dabei hat bzw das Ganze in einem anderen Kontext (Einladung, Feier,...) passiert. Zwischendurch eh viel spannender, als nur die Highlights abzuhaken :)

Bin schon sehr gespannt, was du erzählst! Wann genau geht es denn los?
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pad

« Antwort #6 am: 03. Mai 2017, 20:51 »
Am Montag, sofern das Visum noch rechtzeitig eintrudelt  ;D
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dirtsA

« Antwort #7 am: 03. Mai 2017, 21:02 »
Oh wow! ;D Das ist ja schon seeeehr bald. Dann drücke ich die Daumen, dass das Visum rechtzeitig fertig wird!
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grenzenlos

« Antwort #8 am: 03. Mai 2017, 21:20 »
Wir waren schon öfter in Äthiopien. Ist ein durchaus interessantes Land.
Südlich von Addis gibt es ein Seegebiet. Da kannst du mit dem Bus fahren. Am besten nach Nazaret. Gibt da wirklich schöne Seen. Meist Vulkanseen. Gibt da auch relativ viele Hotels. Die Fahrt dauert ca. 2 h. Für ein Wochenende ist die Gegend gut.
Von Addis gibt es auch viele Flugverbindungen. Die Flieger sind modern + der Flugplan wird meist eingehalten. Vor Ort sind die Preise relativ niedrig. Vom Freitag bis Sonntag würde sich da absolut ein Flug nach Lalibela lohnen (Höhlenklöster vom feinsten  ;) ). Lalaibela hat ne gute Infrastruktur, viele Hotels und so. Preise sind dort durchaus verhandelbar.
Bei Interesse ist eine Tour von uns hier: https://www.grenzenlosabenteuer.de/neues-abenteuer-2014-2016/na-42-%C3%A4thiopien-teil-1/ einsehbar.
Wünsche schon jetzt prima Zeit in Äthiopien  ;)
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pad

« Antwort #9 am: 08. Juli 2017, 17:14 »
So, nun also meine Rückmeldung nach zwei Monaten Aufenthalt in Äthiopien.

In Addis lässt es sich mit dem nötigen Kleingeld ganz gut leben, es gibt diverse nette Bars, internationale Restaurants, Live-Musik, Clubs etc. Sehenswürdigkeiten gibt es allerdings kaum. Das chaotische Strassenleben inkl. aller Facetten ist klar die Hauptattraktion und dürfte auch für erfahrene Reisende noch die eine oder andere Überraschung bieten. Das wenige, was es sonst so gibt, kostet für das Gebotene deutlich zu viel Eintritt.

Ich habe während meinem Aufenthalt insgesamt vier 2-3 tägige Wochenendausflüge gemacht:

1) Hawassa und umliegende Seen auf dem Weg (Privatauto): Eine für Äthiopien angenehme Stadt. Landschaftlich tolle Umgebung nahe Hawassa mit viel Grün. Tolle Bootstour mit vielen Nilpferden. Ein paar kleine Naturparks, wo man diverse Tiere und schöne Vögel sehen kann.

2) Arba Minch und Nechisar-Nationalpark, Dorse-Village (Inlandflug und 4x4): Toller Nationalpark mit vielen Zebras und ein paar anderen Tieren. Bootstour mit Nilpferden und vielen, grossen Krokodilen. Landschaftlich schön. Super Panorama vom Dorse-Village (Seenlandschaft). Abenteuerliche Fahrten und viel Landleben. In dieser Gegend könnte man kulturell viel sehen und zahlreiche Stämme besuchen, dazu fehlte mir aber die Zeit.

3) Wenchi-Crater-Lake (Anfahrt mit eigenem Auto, Reststück mit ÖV): Ein paar Stunden von Addis mit dem Auto. Abenteuerliche Anfahrt auf sehr schlechter Strasse inkl. Schlammschlacht und Co. Ein hübscher Kratersee, wie man ihn auch in anderen Ländern z.B. in Südamerika findet (wandern, Panorama). Tolle Landschaften, viel ursprüngliches Landleben inkl. zahllose Strohhütten etc.

4) Lalibela (Inlandflug): Die weltberühmten Felsenkirchen sind besonders darum interessant, weil sie noch rege benutzt werden. Eine ganz besondere Atmosphäre in schöner Landschaft. Die Kirchen selbst hat man in ein paar Stunden gesehen, ein ganzer Tag vor Ort reicht eigentlich. Der Eintritt ist mit 50 USD massiv überzogen, auch wenn man das mit anderen Sehenswürdigkeiten weltweit vergleicht, die noch imposanter und dennoch klar günstiger sind. Es sieht nicht danach aus, als ob das Geld in die Erhaltung und Pflege investiert wird.

Dazu kamen noch diverse eher unspektakuläre Ausflüge und private Einladungen, die natürlich trotzdem sehr spannend waren. Überall waren zu dieser Zeit kaum Touristen anzutreffen (von gar keine bis max. eine Hand voll).

Inlandflüge kosten vergünstigt (mit Ethiopian-Anreise) ca. 120 USD (Round-Trip). Dafür sind die Preise recht stabil und die Bedingungen sehr kulant. Private Fahrzeuge mit Fahrer kosten rasch gegen 80-100 USD pro Tag + Benzin, 4x4-Fahrzeuge nochmals 30-50% mehr. Taxifahrten in Addis gibt's kaum unter umgerechnet 5 USD, längere Strecken innerhalb der Stadt meist ca. 8-10 USD. Minibusse sind spotbillig, brauchen halt einfach viel mehr Zeit und fahren nur bis ca. 21.30 Uhr.

Äthiopien ist ein sehr interessantes und spannendes Land, dass im Tourismus aber auch sehr mühsam sein kann. Die Infrastruktur ist oft schlecht, Hotels ihr Geld kaum wert, auch wenn sie billig sind. Privatfahrten sind empfindlich teuer aber gerade bei eher knappem Zeitbudget in gewissen Gebieten unumgänglich, Eintrittspreise meist zu hoch für das Gebotene. Überall will man noch zusätzliche Guides aufreden, die viel zu oft gar obligatorisch sind. Preisverhandlungen und organisatorische Abklärungen nerven, da oft erst günstigere Preise versprochen werden, kurz vor dem Einschlagen dann aber doch wieder mehr verlangt wird oder plötzlich irgend eine doofe Ausrede kommt. All das nimmt viel zu viel Zeit in Anspruch. Überall, wo schon einmal mehr als ein paar Touristen waren, herrscht eine ausgeprägte "Gib-Mir-Geld"-Mentaliät auf allen Stufen, was die sonst tolle Atmosphäre schon zu trüben vermag.

Insgesamt kann gesagt werden: Viel Licht, aber auch viel Schatten. Der Tourismus in Äthiopien muss noch sehr, sehr viel lernen. Wer sich für das Land und dessen Kultur begeistern kann, soll unbedingt hingehen. Wer wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legt und seine Nerven schonen will, ist andernorts aber besser aufgehoben.

Ich fliege voraussichtlich 2018 nochmals hin und werde dann noch etwas Reisezeit am Schluss einplanen sowie wieder ein paar Wochenendausflüge machen. Die Simien Mountains und vor allem Danakil sind schon noch Pflicht. Gonder, Axum und Bahir Dar wären nette Ergänzungen.
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GschamsterDiener

« Antwort #10 am: 09. Juli 2017, 11:30 »
Toller Bericht. Und schade, dass du das bestätigst, was ich auch immer wieder vernehme: mieses price/value, Abzocke- und Schnorrermentalität.
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dirtsA

« Antwort #11 am: 09. Juli 2017, 21:48 »
Ja, wirklich schade.

Ich "muss" trotzdem während der Weltreise dorthin, schon zu lange will ich die Sachen einfach sehen. Aber bin momentan schon sehr darauf eingestellt, dass es evtl. eher ein "Abhaken" wird anstatt richtig genießen und mich mit dem Land anfreunden... ::) Naja, besser so, als ich geh mit zu hohen Erwartungen an die Sache ran!

Die Simien Mountains kann man übrigens auch ohne Guide machen, wenn man sich entsprechend ausrüstet. Hier könnte man also der Abzocke entgehen ;)
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pad

« Antwort #12 am: 10. Juli 2017, 07:36 »
Ich muss dazu sagen, dass wir über die Wochenenden nie übermässig viel Zeit hatten und durch die teils nicht ganz so nervschonende Tätigkeit unter der Woche vielleicht nicht so entspannt unterwegs waren wie ein Langzeitbackpacker.

Wer sich mehr treiben lassen kann, spontane Planänderungen in Kauf nimmt und vielleicht mehr Zeit und Geduld beim Verhandeln hat, wird die Sache sicher ein wenig Gelassener sehen können. In den Rahmen einer Langzeitreise passt Äthiopien meines Erachtens schon. Wenn es nicht so gefällt, bleibt man einfach nicht ganz so lange. Und wie gesagt, man kann auch viele kleinere und mittlere Sehenswürdigkeiten getrost links liegen lassen und sich etwas mehr auf das ganz normale und durchwegs interessante Alltagsleben konzentrieren. Geniessen und Entspannen sind für mich aber schon Begriffe, die nicht so recht mit Äthiopien zusammen passen wollen.

Es fällt mir auch schwer einzuschätzen, ob es sich wirklich um eine bewusste Abzocke handelt. Ich hatte jeweils mehr den Eindruck, dass viele Leute es einfach nicht besser wissen und kaum etwas von Tourismus verstehen. Die allermeisten Äthiopier waren ja noch nie irgendwo im Ausland, auch nicht jene, die in der Tourismusbranche arbeiten. Weisse Ausländer sind per se einfach mal unendlich Reich. Dazu kommt auch, dass schon diverse etwas ältere Reisende in komplett privat organisierten Touren unterwegs sind und wohl deutlich weniger auf's Geld schauen. Auch die unüberschaubare Anzahl an NGOs führt zu einer gewissen Opfermentalität. Man ist sich gewohnt, dass auch ohne Gegenleistung verschenkt wird.
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dirtsA

« Antwort #13 am: 10. Juli 2017, 09:13 »
Verständlich, dass man unter Zeitdruck anders reist und gewisse Dinge anders empfindet. Wenn man sich mal erlauben kann, noch einen Tag länger zu warten oder mal ne Stunde lang Anbieter zu vergleichen etc. dann ist das halt was anderes...

Zitat
Es fällt mir auch schwer einzuschätzen, ob es sich wirklich um eine bewusste Abzocke handelt. Ich hatte jeweils mehr den Eindruck, dass viele Leute es einfach nicht besser wissen und kaum etwas von Tourismus verstehen. Die allermeisten Äthiopier waren ja noch nie irgendwo im Ausland, auch nicht jene, die in der Tourismusbranche arbeiten. Weisse Ausländer sind per se einfach mal unendlich Reich. Dazu kommt auch, dass schon diverse etwas ältere Reisende in komplett privat organisierten Touren unterwegs sind und wohl deutlich weniger auf's Geld schauen. Auch die unüberschaubare Anzahl an NGOs führt zu einer gewissen Opfermentalität. Man ist sich gewohnt, dass auch ohne Gegenleistung verschenkt wird.
Macht Sinn, was du hier schreibst. Trotzdem natürlich schade für den Backpacker, aber nun gut. Bin schon gespannt, wie es uns ergehen wird und wie wir das alles empfinden werden...
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Degna

« Antwort #14 am: 10. Juli 2017, 09:21 »
Hallo zusammen,
ich war Feb. 2014 in Äthiopien und es muss sich wohl Einiges verändert haben.
Als Abzocke empfand ich lediglich die 50$ Eintritt zu den Felsenkirchen in Lalibela.
Generell war ich begeistert, das dieses Land noch touristisch sehr unberührt war und die Menschen freundlich und zuvorkommend waren ohne jede finanzielle Absicht. Wir waren sehr oft erstaunt, wenn Trinkgelder höflich zurück gewiesen wurden und man sogar das wenige Essen im Bus mit uns teilen wollte.
Ich muss dazu sagen, wir waren ausschließlich mit öff. Verkehrsmitteln unterwegs und organisierte Touren meiden wir stets. Die Hotels waren einfach, einigermaßen sauber und lächerlich preiswert. Also im Vergleich zu Indien einfach nur prima.
Wünsche dir dirtsA das du bessete Erfahrungen machst,...... alsi ich war von den 3Wochen komplett begeistert.

LG Claudia
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