Mit einiger Verzögerung folgt hier auch noch ein Bericht von meiner Tour nach Bologna/Rimini/San Marino im Mai:
Bologna: Wie hier schon mehrfach erwähnt, ist es eine schöne Stadt, bei der sich die Sehenswürdigkeiten aber in Grenzen halten, so dass man am besten nur einen Tag dafür einplant. Bei mir war es sogar eigentlich nur ein guter halber, weil ich noch ein paar Stunden gearbeitet habe. Lag u.a. daran, dass ein Highlight, nämlich den Turm Asinelli zu besteigen, nicht möglich war, da wegen Bauarbeiten geschlossen. Trotzdem hat mir die Stadt gefallen, was auch daran lag, dass in dem Hostel eine super Stimmung war.
Rimini: Hat mich sehr positiv überrascht. Eigentlich war das für mich nur der Ausgangspunkt für San Marino, und ich hatte wenig Erwartungen, zugebauter und überlaufener Badeort halt. Aber es gibt eine schöne Altstadt mit einigen Sehenswürdigkeiten, die man sich in 1-2 Stunden anschauen kann. Es waren kaum Touristen dort, und die wenigen waren alle am Strand und nicht in der Altstadt, dazwischen liegt ein längerer Fußmarsch. Aber selbst der Strand ohne Eintritt war nicht so voll wie befürchtet und liegt zum Glück etwas weiter weg von den Betonburgen. Trotzdem war das Meer warm genug zum Baden. Mein guter Eindruck von Rimini hatte wohl auch damit zu tun, dass mein Hostel in einer schönen grünen Villen-Gegend lag, von der aus man Altstadt, Strand und Bahnhof gut zu Fuß erreichen konnte.
San Marino: Das Hauptziel meiner Tour hat mich nicht enttäuscht. Klar, in den Altstadtgassen wimmelt es von Touristen, Nippesläden und albernen Museen, überhaupt nicht mein Fall. Aber die drei Türme bzw. Festungen fand ich alle toll, insbesondere die beeindruckende Aussicht in alle Richtungen. Zwei davon kann man auch besichtigen, in einem ist eine Sammlung alter Waffen. Besonders gefallen hat mir der Weg vom 2. zum 3. Turm durch den Wald, wo mir kaum andere Leute begegnet sind. Am Schluss hab ich mir noch den Regierungspalast angeschaut, in dem man u.a. den Sitzungsraum des Parlaments besichtigen kann und ein Film über die Geschichte San Marinos gezeigt wird. Das ist für mich gerade das Besondere an San Marino, dass es die älteste Republik der Welt ist und gleichzeitig eine der kleinsten.
Mit den Zügen habe ich durchweg gute Erfahrungen gemacht: sehr moderne Züge, z.B. immer Steckdosen am Platz, trotzdem günstig, und unpünktlich war auch keiner. Vom Bahnhof Rimini nach San Marino fährt etwa jede Stunde ein Bus. Hier empfiehlt es sich, früh da zu sein, damit man einen Platz am Fenster bekommt und die Landschaft genießen kann. Auch für die Bahnfahrten sollte man ein bisschen früher da sein zwecks Ticketkauf wegen der hier schon erwähnten nervigen Automaten. Für die Schnellzüge lohnt sich eine frühzeitige Buchung online, da man dann ein sehr günstiges Sparticket bekommt und nicht viel mehr zahlt als für die Regionalzüge. Wenn man flexibel bleiben möchte, sind aber die Regionalzüge auch eine gute Option, das sie immer das gleiche kosten.
Übrigens hätte das tatsächlich zeitlich gepasst, San Marino als Tagesausflug von Bologna aus zu machen. Aber ich bin froh, dass ich so auch noch Rimini gesehen habe