Thema: Welche Länder eignen sich besonders für Alleinreisende - und welche nicht so?  (Gelesen 4986 mal)

pad

Liebe Community
Welche Länder eignen sich eurer Erfahrung nach besonders gut für Alleinreisende und welche nicht so? Vereinzelt finden sich Angaben in verschiedenen Themen dazu, ich würde aber gerne einen gesammelten Thread eröffnen (hab noch keinen gefunden, gibt's den irgendwo?).

Ich denke an verschiedene Kriterien, insbesondere aber daran, wie "einfach" es ist, vor Ort Anschluss zu finden, sei es zu anderen Reisenden aus aller Welt oder zu Locals. Weitere Punkte können auch Kosten oder z.B. Sicherheit sein. Anzunehmen ist, dass es hier Unterschiede zwischen Reisestil, Alter (zum Zeitpunkt der Reise), Saison im Zielland, Geschlecht, Sprachkenntnissen und auch eigenen Interessen (z.B. an der lokalen Kultur) gibt. Daher macht es ggf. Sinn, dazu bei euren Angaben kurz Auskunft zu geben.

Wenn ihr das Gefühl habt, dass ein Land eher schwierig ist, dann könnt ihr viellicht noch Tipps abgehen, wie man in diesem Land besser Anschluss finden könnte (sofern das länderspezifisch ist). Z.B. eine organisierte Tour in Betracht ziehen, mehr Couchsurfing und AirBnB machen, Sprache lernen usw.

Ich mache mal den Anfang. Zu mir: Alle Reisen zw. 26-29, männlich. Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch. Fast immer "normales" reisen mit Backpack und ÖV bei mittlerem Reisetempo (grob ein Monat pro Land). Ich nehme die Highlights fast immer mit, streue aber auch gerne noch ein paar weniger bekannte Ziele ein. Meist bin ich auch interessiert, mit Locals gelegentlich was zu unternehmen, wenn ich ein "gutes Bauchgefühl" dabei habe. Reisebudget eher etwas über dem Durchschnitt (nennt man das Flashpacker?). Ich verzichte auf Dorms, wenn eigene Zimmer für mich bezahlbar sind (Schmerzgrenze meist bei ca. 25 USD). Ich brauche auch Zeit für mich und kann gut ein paar Tage alleine unterwegs sein. Dennoch schätze ich Gesellschaft, vor allem interessante Gepräche und etwas weniger das Oberflächliche. Ich bin kein "Power-Socializer", sondern halte mich anfangs eher etwas zurück. Ich bin kein ausgeprägter Party-Typ. Ich reise nur dann mit einer anderen Person über mehrer Tage und Wochen, wenn es für micht echt "stimmt".

ZU DEN LÄNDERN

SOA Allgemein
Besonders einfach sind m.M.n. die Länder Thailand, Kambodscha, Vietnam und Laos (Mekong-Region und Süden). Hier sind tonnenweise Backpacker aus aller Welt unterwegs. Die Mischung ist sehr international und auch die Altersverteilung ist breit (mit Schwerpunkt um die 25). Leute trifft man nicht nur in Hostels, sonder auch in Restaurants, Transportmitteln, während Tagesausflügen uvm. Man kann kaum was falsch machen. Durch die grosse Menge an Backpackern besteht ggf. das Problem, "in der Menge unterzugehen", wenn man sich nicht so mit der teils oberflächlichen Smalltalk-Kultur anfreunden kann. Locals sind auch interessiert, wobei sich manchmal erst später herausstelt, ob es sich eher um ein wirtschaftliches Interesse oder um echte Neugier handelt.

Malaysia fand ich ebenfalls sehr einfach (kenne hier Borneo nicht). Da eigene Zimmer etwas teurer sind, weicht man hier eher auf Hostels aus, wovon ich einige wirklich hervorragend fand. Ich fand in Malaysia immer schnell Anschluss. Zusätzliches Plus ist, dass weite Teile der Bevölkerung, vor allem ab der oberen Mittelschicht, sehr gut Englisch spricht und ein Interesse an westlichen Kulturen haben. Habe einige Freundschaften in Malaysia mit Locals geschlossen.

Myanmar mag ein wenig schwieriger sein. Ich war hier nicht alleine unterwegs. Durch die etwas höheren Übernachtungskosten und einige Touren in privaten Transportmitteln reist es sich alleine wohl merklich teurer (aber immer noch gut bezahlbar!). Es gibt Backpacker in Myanmar, aber auch etwas ältere Touristen auf kurzer Reise sind gut vertreten. Locals sind auf jeden Fall neugierig, wobei es natürlich oft eine Sprachbarriere gibt. Insgesamt wird man sich in Myanmar aber wohl selten alleine oder einsam fühlen.

In Indonesien gibt es wohl sehr grosse Unterschiede zwischen den Regionen. Auf Bali, den Gilis, den touristischen Teilen von Java und auch Lombok sind sehr viele Backpacker unterwegs. Von Sulawesi und vielen anderen eher weniger besuchten Inseln kann ich nicht berichten. Die Locals habe ich ebenfalls als Neugierig und Interessiert an westlichen Kulturen wahrgenommen. Englisch ist aber nicht so vertreten.

Auf den Philippinen sind m.M.n. deutlich weniger Touristen als andernorts in SOA unterwegs. Es gibt ein paar Hotspots, wo es eine ausgeprägte Backpacker-Kultur gibt. Durch die grosse Anzahl an Inseln verzetteln sich die Reisenden ansonsten in alle Richtungen. Wer weniger bekannte Inseln und Orte ansteuert, wird auch mal der einzige Ausländer vor Ort sein. Grosses Plus ist, dass sehr viele Locals gut Englisch sprechen und recht neugierig und offen sind. Alleinreisende Männer werden viele Flirt-Versuche seitens der lokalen Damenwelt wahrnehmen.

China
In China sind wohl über 95% der Touristen aus China selbst (zumindest ausserhalb der grossen Hotspots wie Peking, Xi'An, Shanghai ...). Die internationalen Backpacker finden sich dennoch in den Hostels, Expat-Kneippen etc. zusammen, die für mich in China teilweise wie eine Art "Insel" wirkten. Da sich das Reisen aufgrund der Sprache oft etwas schwieriger gestaltet, besteht unter den Backpackern m.E. einen recht ausgeprägten Zusammenhalt. Dazu kommt, dass man jeden internationalen Gast aus westlichen Ländern sofort auf der Strasse erkennt. Insgesamt fand ich es daher nicht sehr schwierig und fühlte mich nie wirklich alleine. China ist riesig und hier gibt es wohl ganz unterschiedliche Meinungen, je nach bereister Region.
 
Taiwan
In keinem Land fand ich es einfacher, Anschluss zu finden. Das liegt vor allem an der grossen Gastfreundschaft und dem bestreben von Locals und Hostel-Mitarbeiter, internationale Traveller am Alltag teilnehmen zu lassen. Man wird sehr oft auf der Strasse angesprochen. Ich war nur dann alleine, wenn ich es ausdrücklich so wollte. Eignet sich bestens für Alleinreisende, wenn man gerne mit Locals etwas machen will. Wer nur mit "Westlern" abhängen will, dürfte in einigen Hostels etwas enttäuscht sein. Viele Gäste sind aus Taiwan selbst, aber auch aus China, Korea und Japan.

Japan
Auch in Japan herrscht eine grosse Freundlichkeit seitens der Lokalbevölkerung, die m.M.n. aber oft eher professioneller Natur und weniger herzlich ist. Ich fühlte mich immer willkommen. In den Hostels trifft man auf internationale Traveller, aber etwas weniger Langzeitreisende und mehr Leute, die "nur" eine Japan-Reise machen und manchmal auch gerne mal unter sich bleiben wollen. Es sind auch viele Paare unterwegs. In Japan fühlte ich mich nie "seltsam", mal alleine in ein Restaurant zu gehen, extrem viele Japaner machen das auch so. Insgesamt hatte ich den Eindruck, in Japan nicht so viele interessante Reisende kennen gelernt zu haben und ich fühlte mich manchmal auch etwas alleine. Insgesamt lässt sich Japan zwar auch gut alleine bereisen, ich persönlich würde beim nächsten Mal lieber in Begleitung hingehen (dann kann man auch bezahlbar im eigenen Zimmer übernachten).

Hong Kong und Singapur sind beides riesige Städte mit vielen internationalen Reisenden (sowohl Backpacker als auch Städtereisende mit verschiedenen Budgets). Die Wahl der Unterkunft spielt eine grosse Rolle. In Singapur gibt es viele gute Hostels, in HK ist es etwas schwieriger. Stimmt die Unterkunft, findet man gut Anschluss. Englisch ist in beiden Städten gut verbreitet, zudem gibt's viele Expats.

Nepal (im Frühling)
Ich hab in Nepal vorwiegend Trekking gemacht, mit etwas Kulturprogramm vorher und nachher. Während der Annapurna-Umrundung habe ich sehr viele Leute kennen gelernt. Ich bin alleine gestartet und hab es auch genossen, zwischendurch wieder mal ein paar Stunden alleine zu Wandern. Spätestens am Abend in den Hütten ergaben sich aber immer sehr gute Gespräche. Da alle die gleiche Route haben, trifft man sich immer wieder und kann auch tiefere Gespräche führen. Ich fand's daher in Nepal insgesamt sehr einfach, Anschluss zu finden. Es waren auch viele sehr interessante Leute unterwegs (ich mag die Skandinavier). Man traf auch auf viele Paare, die aber nicht unter sich blieben, sondern sich am Austausch beteiligten. Nach dem Trekking trifft man die Leute dann überall wieder an.

Australien
Ich war nicht sehr lange in Australien, kenne vorwiegend Sydney und Melbourne jeweils mit Umgebung. Übernachten geht bezahlbar nur im Dorm oder alternativ Campen, Couchsurfen und im eigenen Fahrzeug. Die Traveller-Crowd in den Hostels ist sehr jung (ca. 20) und sehr homogen (Deutschland und England plus ein paar Asiaten). Wer selbst etwa so alt ist, wird sicher viele Leute kennen lernen und seinen Spass haben. Ich fands für mein Alter nicht gut und hab mich oft etwas aufgeregt. Kaum ein gutes Gespräch mit anderen Travellern geführt. In vielen Hostels wird zu viel Lärm gemacht, zu viel getrunken und zu viel Schrott geplaudert. Man kann in Australien sicher gut Locals kennen lernen, hier könnte sich ggf. ein Budget-Problem ergeben (Locals, die voll im Berufsleben stecken, werden im Ausgang und bei Ausflügen das Geld lockerer ausgeben können als ein Backpacker). Ich habe grosses Interesse, Australien nochmals zu bereisen, würde dann aber mit Reisepartner kommen und ein eigenes Fahrzeug bevorzugen. An der Westküste und auf Tasmanien ist der Altersschnitt wahrscheinlich etwas höher. Ich bin ziemlich sicher, das Gesamterlebnis in eigenen Fahrzeug (Camper) ist ein ganz anderes.

Neuseeland
Oft recht ähnlich wie Australien. Weniger Engländer, dafür extrem viele Deutsche (in manchen Hostels 90-100%). Durchschnitssalter auch um die 20. Ich hatte alleine ein Auto gemietet und manchmal Hitchhiker mitgenommen, was toll war. In den Hostels fand ich es öde (fühlte mich zu alt und konnte den Gesprächen wenig abgewinnen). Die Locals sind sehr nett. Beim nächsten Mal würde ich entweder mit Reisepartner kommen und einen Camper organisieren oder alternativ anders übernachten (Campen, Couchsurfen, AirBnB), sodass mehr Schnittpunkte zu Locals entstehen. Bei langen Wanderungen trifft man sicherlich auf interessantere Leute. Paare und ältere Reisende mit höherem Budget greifen oft zum eigenen Fahrzeug.
1

pad

Südamerika
Ein allgemeines Wort
In Südamerika sind merklich weniger Backpacker unterwegs als in (Südost-) Asien. Insgesamt ist die Chance, ausserhalb der Hauptattraktionen mal ein paar Tage alleine unterwegs zu sein, also deutlich grösser. Spanisch lohnt sich auf jeden Fall sehr, dann kann man mit Locals plaudern, die meist eher zurückhaltend aber interessiert sind. In Südamerika spielt sich das Leben etwas weniger auf der Strasse ab, als man das aus Asien kennt. Zudem sind die Öffnungszeiten deutlich ausgeprägter und man spürt, dass am Sonntag viel weniger los ist und vieles geschlossen. Ein bemerkbarer Kontrast zur 365d/24h-Gesellschaft in weiten Teilen Asiens.

Kolumbien kennt noch keinen ausgeprägten Tourismus. Es gibt einige Hotspots, wo viele Backpacker anzutreffen sind (Cartagena und Tayrona-NP, die grosse Städte Medellin und Bogota (in den Hostels), die Kaffeeregion). Wer kleinere Orte dazwischen ansteuert, wird gerne mal der einzige Ausländer sein, dann aber auch eher die sehr grosse Freundlichkeit der Lokalbevölkerung spüren. Wer alleine aufkreuzt und nicht nur die Hotspots abgrast, sollte schon mal ein paar Tage alleine sein können. Ich habe in Kolumbien auffällig viele Schweizer und Holländer getroffen.

Ecuador kennt deutlich mehr Backpacker als Kolumbien, aber weniger als Peru. Auf den Galapagos-Inseln unternimmt man vieles in Gruppen (entweder Cruise oder Tagesausflüge), trifft also zwangsläufig andere Leute, hier allerdings je nach Kategorie auch etwas ältere. Für Amazonas-Touren definiert ebenfalls die Budget-Klasse das Altersniveau. in Quito tümmeln sich die meisten Touris im selben Viertel, da trifft man schnell auf andere Reisende. Insgesamt lässt sich Ecuador gut alleine bereisen.

In Peru ist der Tourismus sehr ausgeprägt, allerdings längst nicht auf Backpacker beschränkt. Es gibt grosse Regionale Unterschiede, im Norden geht es deutlich ruhiger zu als auf der Touri-Hauptachse zwisschen Lima-Arequipa-Cusco-Titicaca und um Huaraz. In Hostels trifft man sicher viele Reisende, dummerweise verlangen diese fürs Dormbett oft gleich viel als ein eigenes Zimmer mit Bad in einem lokalen Gästehaus kosten würde. Recht viele Gäste sind aus den Staaten, denoch ist die Verteilung recht international. Peru geht sehr gut alleine. Wenn man in den Norden will, sollte man sich auch mal ein paar Tage alleine zurecht finden. Man trifft in Peru sowohl auf Langzeitreisende als auch auf Leute, die "nur" Peru bereisen.

In Bolivien trifft man auf viele Reisende, die mehr auf's Budget achten (obwohl Bolivien nicht viel billiger als Peru ist und m.M.n. bei Preis/Leistung sogar hinter Peru steht). Die meisten sind Langzeitreisende, wenige besuchen nur Bolivien alleine. Früher waren es viele Israelis, die inzwischen ein Visum brauchen und darum nicht mehr kommen (hier gab's politische Spanungen, ich kenne den Hintergrund nicht genau). Heute trifft man sehr viele Franzosen (Französisch hilft, Englisch nicht unbedingt, alternativ geht auch Spanisch). An den Hotspots wird man nicht alleine sein. Da man sich ein eigenes Zimmer gut leisten kann, sind Hostels nicht sehr verbreitet. Die Leute trifft man eher beim Wandern, auf Touren und Ausflügen. Bolivien bietet unzählige Reiseziele, die viele aber nicht auf dem Radar von internationalen Reisenden sind. Wer also nicht nur Uyuni, La Paz und den Titicaca-See macht, sollte sich entweder vorher nach einem Reisepartner umsehen oder sonst halt mal ein wenig für sich sein. Beim Wandern traf ich meist auch auf sehr nette Leute. Die Locals sind in Bolivien recht zurückhaltend, einige sagen auch unfreundlich (sehe ich nicht so). Man merkt aber, dass die Bolivianer dem Tourismus und der Internationalität mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen.

Chile und Argentinien fand ich sehr einfach, insbesondere in Patagonien und in der Seen-Region. Hier dreht sich viel um's Wandern, wobei es mir immer besonders leicht fällt, andere Leute kennen zu lernen. In beiden Ländern wird etwas mehr Englisch gesprochen als in den Andenstaaten. Hitchhiking geht im Süden sehr gut. Eine gute Möglichkeit, mit Locals ins Gespräch zu kommen (wenn man Spanisch kann). Die Reisenden kommen aus aller Welt (Langzeitreisdende und Urlauber). Dazu gesellen sich nette lokale Backpacker, die sehr budgetbewusst unterwegs sind. Insgesamt hab ich in Südamerika in Patagonien gefühlt am meisten Leute kennen gelernt. Das hat auch damit zu tun, dass die meisten die gleichen Ziele ansteuern. Buenos Aires und Santiago de Chile sind beides riesige Städte, hier definiert die Wahl der Unterkunft (sprich Hostel), auf wie viele Traveller man trifft. Die lokale Bevölkerung in Chile und Argentinien ist deutlich europäischer geprägt als in den Andenstaaten. Vom Norden Argentiniens kenne ich nicht viel.

Brasilien finde ich nicht besonders einfach. Das Land ist riesig und ich kann natürlich längst nicht für alle Regionen sprechen (kenne Iguazu-Curitiba-Sao Paulo, Blumenau u.U., Floripa, Paraty, Rio, Ouro Preto u.U. mit Belo Horizonte, Brasilia und Pirenopolis, Salvador und Strände in der Umgebung). Wie in China, über 95% der Touristen sind aus dem Inland und verfolgen eine grundlegend andere Art des Reisens (eher kurz, eher mit mehr Budget, oft im eigenem Auto, eigentlich immer in Begleitung von Freunden, Familie oder als Paar). Internationale Traveller trifft man nur an den absoluten Hotspots (in meinem Fall in Rio de Janeiro und nahegelegene Strände, Paraty, Iguazu, Salvador City). Auch in den Hostels sind, abgesehen von den o.g. Hotspots, fast alle Gäste Brasilianer, die in Begleitung anreisen. Fand den Vibe in den wenigsten Hostels gut und auch die Hotels selbst eher bescheiden (wer will eigentlich 3-fach Stockbetten?). Dort, wo es internationale Gäste gibt, habe ich eigentlich immer die Bildung von zwei Gruppen beobachtet, weil die wenigsten Brasilianer (gut und gerne) Englisch sprechen. Ich hätte mit deutlich mehr Backpackern und Langzeitreisenden gerechnet. Um Floripa gab's sehr viele Argentinische Traveller, teils auch als Rucksackreisende unterwegs. Die Brasilianer sind sicher freundlich und hilfsbereit, wobei ich grosse regionale Unterschiede feststellen konnte (Salvador scheint mir wesentlich herzlicher zu sein als z.B. die Achse Curitiba-Sao Paulo oder Brasilia). Die Sprachbarriere ist spürbar, ich wünschte, ich könnte gut Portugiesisch. Mit Spanisch kommt man auch zurecht, aber führt so halt keine langen Gespräche. Brasilien würde ich in Zukunft lieber in Begleitung bereisen oder sonst die Sprache gut lernen und dann mehr Couchsurfing und Co. machen.

Zu Europa muss man wohl nicht viel sagen (darf aber), kennen wahrscheinlich die meisten. Denke, es sollte überall recht einfach sein, vor allem in den bekannten Städten, wo Leute aus aller Welt kommen. Hostels gibt es fast immer, mit sehr unterschiedlicher Qualität. Die meisten Langgzeit-Backpacker aus den USA, Australien oder Asien haben Europa wohl mehr oder weniger auf dem Programm.

Mich würden Meinungen zu vielen weiteren Länder interessieren, insbesondere:
  -    Russland, besonders entlang der Transib-Achse
  -    Äthiopien
  -    Länder im südlichen Afrika
  -    Iran
  -    Oman
  -    Georgien
  -    Marokko
  -    Ägypten
  -    Zentralamerika
  -    Mexiko
  -    Venezuela
  -    Diverse Südseeinseln
  -    Südkorea
  -    Indien
  -    Sri Lanka
  -    USA mit Hawai und Kanada
  -    Island
  -    uvm

Und natürlich auch eure Meinungen zu den bereits beschriebenen Ländern. Hier gibt es mit Sicherheit ganz unterschiedliche Ansichten. Es reicht auch, nur ein Land zu erwähnen, muss ja nicht gleich eine umfangreiche Liste sein :P Je exotischer das Land, desto besser!
1

Stecki

Alter, such Dir ein Hobby! 😄😄😄
5

pad

Haha Stecki, ich war hier noch keine 75d online  ;D Muss bloss ein wenig Zeit totschlagen  ;)

Zurück zum Thema, du warst doch schon in einigen Ländern!
3

Worldonabudget

Wow, Respekt für deinen ausführlichen Beitrag! Dann will ich mal versuchen dich zu unterstützen:

Marokko
Anfang 2014 bin ich gemeinsam mit meiner Freundin und drei weiteren Freunden für 10 Tage durch Marokko gereist (die anderen blieben noch eine Woche länger). Zum Zeitpunkt der Reise bin ich gerade 26 geworden und wir sind insgesamt mit zwei Frauen und drei Männern gereist. Wir haben ausschließlich in Hostels geschlafen und waren auch sonst recht günstig unterwegs.

Meiner Einschätzung nach kannst du Marokko als Mann problemlos alleine bereisen. Als Frau würde ich das nicht unbedingt machen, da viele Männer einfach nicht mit dir reden werden und dir teilweise sogar feindlich gegenübertreten. Ansonsten bietet Marokko eine große Dichte an Hostels, was dir den Kontakt zu anderen Reisenden erleichtern sollte. Weiterhin verfügt Marokko über ein gut ausgebautes Busnetz, was den Transport sehr einfach und günstig macht. Kontakt zu Einheimischen ist aufgrund der schlechten Englischkenntnisse der Bevölkerung recht schwierig - Französischkenntnisse sind in Marokko eindeutig von Vorteil!

Sri Lanka
Im September 2014 war ich gemeinsam mit meiner Freundin für zwei Wochen in Sri Lanka. Wir sind von Colombo über Kandy an die Ostküste und dann über die Südküste zurück. Gewohnt haben wir in einfachen Hotels und Gästehäusern. Insgesamt sind wir eher weniger mit anderen Reisenden in Kontakt gekommen, was an unseren Unterkünften liegen könnte. Mir sind aber auch nicht besonders viele Hostels aufgefallen, was die Übernachtungspreise für einen Alleinreisende schon in die Höhe treiben kann. Ansonsten können die meisten Touristenregionen gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Viele Reisende mieten sich einen Wagen samt Fahrer, was vergleichsweise günstig, aber für einen einzelnen wiederum sehr ins Geld gehen kann.

Sri Lanka gilt als sicheres Land, weshalb meiner Einschätzung nach das Land sowohl von Männern als auch von Frauen alleine bereist werden kann, wobei viele Sri Lankaner auf das andere Geschlecht etwas reserviert wirken. Der Kontakt mit der Bevölkerung klappt gut, da diese oft sehr neugierig sind und zudem meist gutes Englisch sprechen.

Bei weiteren Fragen kannst du dich gerne melden!
1

Vombatus

Einer der wichtigsten Aspekte ist natürlich der Persönliche. Wie intro- oder extrovertiert ist man selbst?

Welche Erfahrungen hat man bereits auf Reisen gesammelt wenn es um das "in Kontakt kommen" geht? Startet man gerade oder ist man schon 6 Monate unterwegs?

Kommt man gut und gerne auch mal alleine zurecht. Sucht man sogar manchmal das alleine sein? Oder ist man jemand, der Gesellschaft braucht. Sich vielleicht oft und schnell "alleine" fühlt.

Und zu beachten ist das Phänomen: Alleine unter vielen zu sein. Es gehören ja nicht nur irgendwelche Menschen dazu, sondern die richtige Wellenlänge.

Ich bin jetzt bestimmt nicht der extrovertierteste Mensch, und habe durch das Reisen gelernt, dass sich sehr schnell Kontakt zu anderen aufbauen lässt (in jeder Altersstufe). Gemeinsamkeiten verbinden. Und das sich sogar "Freundschaften" schließen lassen. Grundsätzlich habe ich aber auch kein Problem, einige Tage mein eigenes Ding machen kann. Und bin auch mal froh, mein eigenes Zimmer zu haben.

Bereiste Gebiete (SOA, Mittel- und Südamerika)

Hauptsprachen in Mittelamerika waren englisch, deutsch und spanisch. Bis auf wenige Ausnahmen nur wenig Kontakt zu Einheimischen.

Habe in SOA und auch Mittelamerika mehr und öfters Kontakte geschlossen, als in Südamerika. Dennoch war ich nie einsam. Einige Ziele liegen halt auseinander und man hat nur kurzen Kontakt zu anderen, z.B. wenn man eine Tour macht. Oft ist das aber auch eine gute Möglichkeit etwas gemeinsames auszumachen. Gerade in Südamerika war das die häufigste Art Leute kennen zu lernen. In SOA traf man sich ständig überall. Hostel/Hotel, Busbahnhof, Tour, Essen …

In Guatemala war ich so gut wie nie alleine. Durch den Besuch einer Sprachschule und viele anderen Reisende war es sehr leicht in Kontakt zu kommen. Viele Backpacker die mehr oder weniger auf (Mittelamerika) Durchreise waren. Vom Gefühl her eher Anfang 20 bis Mitte 30 Jahre alt. Auch sonst leichte Anschlussmöglichkeiten, weil immer irgendjemand in die selbe Richtung fährt. Viel junge US-Amerikaner, sehr viele Europäer. Und erstaunlich viele Taiwanesen.

In Mexiko waren gerade in Yucatan und Quintana Roo (Die Seite vom Cancun und Tulum) sehr viele Reisende unterwegs. Neben den besagten Reisende die von Süden kamen oder dort hin wollten, waren auch einige reine Mexiko-Reisende unterwegs. War dort auch nur auf dem Touristen-Pfad unterwegs. In MC war ich der einzige Gringo im Hostel, ansonsten traff man immer andere Reisende.

Von El Salvador kann ich nur eingeschränkt berichten. War dort nur am Strand und hatte dort richtig tolle Leute getroffen. Eher Jünger (20–30) vereinzelt auch ältere. 100% der Reisenden waren auf der Durchreise. Das kleine Land nimmt man halt so mit. Nur Nordamerikaner und Europäer gesehen. Auch hier schließt man sich mit anderen zusammen, um dann wieder in eines der Nachbarländer zu reisen.

In Panama ging ich im Partyhostel unter. Floh von dort in eine ruhigere Unterkunft (Bericht in Forum) und habe dort sofort Kontakt bekommen. Habe in Panama aber nur wenige Städte besucht. Darum kann ich nicht weiter auf Panama eingehen. Auf und vor der Überfahrt mit dem Boot nach Kolumbien schließt man automatisch Kontakt, der dann auch noch in Kolumbien anhält.
1

iuw

Alle Länder hab ich (weiblich) zw. 26-28 mit Rucksack und öffentlichem Verkehr bereist. Ich übernachte oft in Dorms von Hostels, bevorzuge dort aber die kleinen.
Ich muss dazu jedoch noch sagen, dass ich eigentlich ganz gerne alleine reise und eher nicht so der Typ bin, der von sich aus auf Leute zu geht und sie anspricht.

Dem oben Geschrieben zu Thailand, Malaysia, Australien, Neuseeland, Brasilien, Chile und Argentinien kann ich zustimmen.
Die Australier fand ich sehr freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Dort hab‘ ich auch das erste Mal Hitchhiking ausprobiert, was zumindest entlang der Küste in der Region Melbourne bis Sydney ganz gut funktioniert hat.

Indien
Hier fand ich nur wenig Hostels und hatte (auch unterwegs) entsprechend wenig Kontakt mit anderen Backpackern (Ausnahme Hampi). Wenn dann waren es eher indische Touristen. Über die obligatorischen Fragen nach Herkunft und Namen hinaus ging es allerdings eher selten. Oft war ich gefühlt die einzige Ausländerin, womit man dann eher auffällt. Das hatte zur Folge, dass ich mehrmals für Gruppenfotos mit Indern posieren musste. In solchen Fällen hätte ich mir dann eine Begleitung gewünscht. Ansonsten waren die Inder freundlich und ich hab‘ mich grundsätzlich sicher gefühlt.

Marokko
Hier war ich nur in den grösseren Städten wie Marrakech, Rabat, Meknès, Fès und Tanger. Vor allem in Fès und Marrakech waren viele Touristen unterwegs. Marokko ist wohl noch eher ein Land für einen zweiwöchigen Urlaub, den man schon im Voraus mehr oder weniger plant und für den sich viele auch ein Auto mieten, um die Umgebung zu erkunden. Von daher ist man da wahrscheinlich eher individuell unterwegs. Wie schon erwähnt, ist Englisch nicht so verbreitet. Mit Französisch kommt man weiter. Jedoch hatte ich von den Männern nicht so einen negativen Eindruck.

USA/Kanada (nur Ostküste)
War da auch mit Bus und Zug unterwegs. Wenn man unabhängig sein und mehr ins Kraut raus möchte ist ein Auto aber eindeutig Transportmittel Nr. 1, was bei Alleinreisenden das Budget sprengen könnte. In Hostels gab es teilweise Aushänge von Leuten, die eine Mitfahrgelegenheit oder Mitreisende im Mietauto suchten. Da müsste man dann aber zeitlich flexibel sein.

Mexiko
Mexiko war einfach zu bereisen. Auf der Strecke von Mexiko City nach Cancun, speziell auf der Yucatanhalbinsel waren viele ausländische Touristen unterwegs. Hostels mit internationalem Publikum gibt’s viele.
1

Worldonabudget

Marokko
Hier war ich nur in den grösseren Städten wie Marrakech, Rabat, Meknès, Fès und Tanger. Vor allem in Fès und Marrakech waren viele Touristen unterwegs. Marokko ist wohl noch eher ein Land für einen zweiwöchigen Urlaub, den man schon im Voraus mehr oder weniger plant und für den sich viele auch ein Auto mieten, um die Umgebung zu erkunden. Von daher ist man da wahrscheinlich eher individuell unterwegs. Wie schon erwähnt, ist Englisch nicht so verbreitet. Mit Französisch kommt man weiter. Jedoch hatte ich von den Männern nicht so einen negativen Eindruck.

Vielleicht lag es auch an unserer Reisegruppe, aber in aller Regel wurde nicht mit den Frauen gesprochen. So durften die Männer teilweise auch als Vermittler auftreten, weil die Frauen einfach nicht direkt angesprochen wurden.

Noch ein Beispiel hierzu aus Essaouira, wo unser Hostelbesitzer uns erklärte, dass wir problemlos in einer geheimen Kneipe Bier kaufen und dieses auch mit nach draußen nehmen könnten, aber auf keinen Fall die Frauen mitbringen dürften, da wir sonst gewaltige Probleme bekommen könnten.

Wir haben während unserer Reise einige alleinreisende Frauen getroffem. Grundsätzlich ist dies auch ohne Probleme möglich und absolut ungefährlich, aber einige Eindrücke bleiben Frauen leider in diesem Land verwehrt.
1

dirtsA

Wow, hier werden ja ganze Romane geschrieben ;D Dann will ich mal auch einen Teil dazu beitragen:

Alle Reisen als Backpacker (oft mit sehr geringem Budget) zwischen 24-28, etwa die Hälfte alleine und die Hälfte mit meinem Freund. Sprachen: Englisch, Spanisch, etwas Französisch.

Nachdem es schon zweimal erwähnt wurde, erstmal zu

Marokko
War hier mit meinem Freund unterwegs und von daher nicht so das Bedürfnis, viele neue Leute kennen zu lernen. Männer haben jedoch wie schon gesagt wurde zu 99% nur mit meinem Freund gesprochen. Sind mir nicht unfreundlich gewesen, jedoch wurde ich einfach ignoriert. Ich habe jedoch die Theorie, dass dies aus Respekt vor meinem Freund passiert sein könnte ("seine Frau" anzusprechen könnte als Anmache empfunden werden in der muslimischen Welt). Meine Theorie! Frauen sehr zurückhaltend, von daher wenig Kontakt zu den Einheimischen außer dem Notwendigen. Hostels haben wir außerhalb der großen Städte keine gesehen (und auch dort wenige). Oft waren die Hostels auch relativ leer. Hab während der Reise mehrmals gesagt, dass ich froh bin, nicht alleine unterwegs zu sein - da wäre ich dem Gefühl nach wohl wirklich oft alleine gewesen. Die meisten sind mit Auto und min. als Pärchen (so wie wir) unterwegs oder mit Tour. Die Busse fahren weitaus nicht überall hin und halten nicht überall (daher unsere Entscheidung zum Auto). Für mich klarer Fall: Schwieriges Land für Alleinreisende.

Als nächstes ein Punkt, mit dem ich nicht unbedingt übereinstimme aus pad's ursprünglichem Post: Ich habe mir in extrem touristischen Ländern wie z.B. Thailand oft schwerer getan, andere Backpacker kennenzulernen als in Ländern mit weniger Backpackern, als Beispiel hier kurz zu den...

Philippinen
Obwohl ich das Land alleine bereist habe und an einige Orte abseits der Hotspots gekommen bin, war ich hier fast keine Minute alleine. Und das, obwohl nicht viele Backpacker unterwegs sind. Habe natürlich wieder eine Theorie dazu ;) Da es an den meisten Orten nur 1-2 Hostels oder günstige Unterkünfte gibt, kommen dort eben alle der wenigen Backpacker zusammen. Ich persönlich tue mir auch leichter, auf der Straße den einzigen Backpacker der mir entgegen kommt anzusprechen, als aus einer Masse von Backpackern einen rauszupicken und auf den zuzugehen. Auf den Philis waren viele aber auch eher auf normalem Urlaub und mit höherem Budget unterwegs - aber sehr viele sehr großzügig. Ich wurde dort irgendwie permanent zum Essen eingeladen, auf einen Trip mitgenommen etc. Auch habe ich sehr viele Auswanderer getroffen, die immer sehr offen auf mich zugegangen sind, mir teilweise die Insel gezeigt haben oder sonst was. War wirklich eine schöne Abwechslung vom normalen Schlag Backpacker vorher in der Mekong Region. Auch die Filipinos selbst habe ich als sehr offen erlebt, sehr gutes Englisch etc. - konnte da auch ein paar Bekanntschaften schließen. Fand es eines der besten Länder für Alleinreisende...

Kolumbien
An der Küste habe ich noch einige Backpacker getroffen, aber im Inland dann immer weniger. Das lag aber auch daran, dass ich in Kolumbien fast ausschließlich Couchsurfing gemacht habe - und damit super Erfahrungen gemacht habe! Noch vor den Filipinos sind mir die Kolumbianer als freundlichstes Volk bisher begegnet - sehr aufgeschlossen, westlich, gebildet etc. Man konnte viele interessante Gespräche führen und ein paar Freundschaften haben sich bis heute gehalten. Ich wurde als Tourist beim Herumreisen nicht großartig beachtet, aber wenn ich was benötigt habe, war man immer gleich sehr hilfsbereit. Ein super Land für Alleinreisende, WENN man Couchsurfing mag und macht. Ansonsten muss man sich darauf einstellen, auch manchmal allein zu sein.

So... für mehr reicht meine Zeit heute Abend nicht mehr! ;)
1

Vombatus

Erfahrungen, auch in diesem Bereich sind natürlich sowieso immer grundverschieden.

Auf den Philippinen war ich fast einen Monat komplett alleine unterwegs, konnte keinen Anschluss finden. Was mich dann aber auch nicht stört oder beschäftigt. War dort aber auch nie in einem Hostel, hatte immer ein eigenes Zimmer. Manchmal gab es Small Talk mit anderen Reisenden … Ja, da hatte ich mehr Gespräche mit der philippinischen Frauenwelt.
0

pad

Ich freue mich über die vielen Inputs!

Ich sehe da auch keinen Widerspruch, beispielsweise zu Kolumbien oder den Philippinen. Ich nehme mit, dass man in Kolumbien Couchsurfing in Betracht ziehen sollte, um interessante Locals kennen zu lernen. Das Land ist ja modernen, als viele vorab vermuten.

Wie erwähnt denke ich, dass es in manchen Ländern schon einen grossen Unterschied macht, ob man m oder w ist. Auf den Philippinen hatte ich persönlich auch nicht so viel Kontakt mit anderen Backpackern, dafür einige tolle Erlebnisse mit Locals. Die Expats kamen mir manchmal etwas seltsam rüber (ältere Herren mit Bierbauch und einem oder mehreren (!) jungen Hausmädchen (mit Doppelfunktion?)). Insgesamt finde ich, dass man auf den Philippinen gut alleine reisen kann, sofern man nicht immer eine grosse Traveller-Crowd um sich braucht. Ich mag das Land sehr und werde bestimmt wieder hinreisen. Alleine oder in Begleitung, da kann ich mir beides sehr gut vorstellen.

@Vombatus
Ich stimme deinem Einwand zur Persönlichkeit absolut zu. Ich bin selbst auch nicht besonders extrovertiert (obwohl das viele meiner Freunde und Arbeitskollegen glauben). Ich denke, die Persönlichkeit hat einen grösseren Einfluss als die eigene Lernkurve bezüglich Leute kennen lernen. Zumindest beobachte ich das bei mir so. Ich hab zwar eigentlich total keine Mühe, andere Leute anzusprechen und bin recht kommunikativ. Aber oft hab ich nicht wirklich Bock drauf, obwohl ich gute Gesellschaft eigentlich sehr schätze. Nur, wenn mir jemand besonders sympatisch oder interessant erscheint, starte ich von mir aus das Gespräch (sprich bei hoher "Erfolgschance"). Das hat sich in all den Monaten auch nicht wirklich verändert. Irgendwie ein Widerspruch, ich weiss. Ich denke, man sollte dies nicht als Arroganz oder Abgehobenheit werten. Vielmehr kostet es eher introvertierte Personen mehr Energie, vielleicht erfolglose oder oberflächliche Gespräche und Beziehungen rasch wegzustecken oder Leuten sanft klarzumachen, dass man nun wieder gerne für sich ist.

Wie wär's mit Beiträgen zu Russland, Iran, Georgien, Jordanien, Äthiopien, Venezuela ... Da ist das Interesse  sicher recht gross!
0

n_rtw

Dann will ich mal zu Venezuela.
Ich bin allein gereist, spreche gut spanisch und habe in Suedamerika generell eher in lokalen Gasthaeusern gewohnt um mit einheimischen in Kontakt zu kommen.
So habe ich auch Venezolaner kennengelernt, die mich zu sich eingeladen haben.
War dann bei denen in Caracas. Dort habe ich waehrend drei Tagen nur ein oder zwei andere Weisse gesehen. Bin dann noch etwas rumgereist, und da ist es  als allein reisender schon schwieriger Kontakte zu finden. In vielen kleineren Orten ist man gern der einzige auslaendische Tourist. Einzig in Merida, und Canaima Nationalpark (so hoerte ich, war aber nicht dort) trifft man mehr Touristen. Die Venezolaner selbst sind aber sehr offen und freundlich und immer fuer ein Gespraech zu haben, nur eben auf Spanisch. Schwierig ist auch, dass in kleineren touristischen Orten einige der Gasthaeuser geschlossen haben weil schon zu lange kein Tourist vorbei kam. Hostels hatte ich nur in Merida gesehen. Dort ist es aber sehr Preiswert und kommunikativ.
1

Stecki

« Antwort #12 am: 11. Februar 2016, 04:24 »
Haha Stecki, ich war hier noch keine 75d online  ;D Muss bloss ein wenig Zeit totschlagen  ;)

Zurück zum Thema, du warst doch schon in einigen Ländern!

Wenn mein PC an ist dann ist auch das Forum offen, da kommt man in vermutlich 7 Jahren schnell auf 75 Tage.

ich werde meinen Senf abgeben sobald ich daheim bin und wieder Internet habe. Bin noch 10 Tage in Taiwan (uebermorgen nach Penghu Island). Was Du zu Taiwan geschrieben hast kann ich aber schon mal bestaetigen, auch wenn es immer mehr Wai Guo-ren (Westler) hat und man nicht mehr so ganz die Attraktion ist wie noch vor 3 Jahren.

PS: Als ich im Halbschlaf 75d gelesen habe habe ich zuerst an was anderes gedacht...
0

thrones_of_blood

Südkorea
Ähnlich wie Japan und Taiwan: Sehr nette, ehrliche und aufgeschlossene Lokalbevölkerung. Mit dem (gesprochenen) Englisch kann es teilweise etwas hapern, obwohl es die meisten Leute dort verstehen. Es gibt einige Hostels in den Haupt-Metropolen, in anderen Städten auch Guesthouses. Nicht all zu viele Backpacker, jedoch eine rege Expat-Community. Preisniveau des Landes ist hoch, jedoch ist auch die Leistung (Qualität der Unterkünfte, des Essens usw). Nachtleben ist wild! Grundsätzlich sehe ich nichts, was gegen das Alleinreisen in Südkorea spricht.
1

santiago

Ich war bisher nur in Südamerika alleine unterwegs, 4 Monate Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien. Und ich kann mich den "stichwortartigen"  ;D Ausführungen von Pad anschließen. Anschluss zu finden war überhaupt kein Problem, vor allem wenn man in Dorms übernachtet. Ich denke auch, dass die Wahl der Hostels mitentscheidend ist, auf Gleichgesinnte zu treffen. Ich habe zB immer Partyhostels gemieden, und so auch immer Leute getroffen, die ähnliche Interessen/ Einstellungen haben.

Mit Locals in Kontakt zu kommen fand ich in Bolivien am schwierigsten. Meine Spanischkenntnisse halfen mir in Südamerika natürlich enorm, um auch mal mit anderen lateinamerikanischen Reisenden oder Locals, oft auch ganzen Familien auf irgendwelche Touren, in Kontakt zu kommen.

Marokko empfand ich eher als Roadtrip-Land, in dem man eher paarweise unterwegs ist. Lag aber vielleicht auch an meinem Reisestil.
1

Tags:
 

Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz
OK