Hallo der Vagabund,
habe jetzt nicht die komplette Liste durchgelesen, ist ja riesig. Deswegen auch gefühlsmässig sicher einiges dabei, dass Du lieber streichst. Wie zum Bspl. die genannte Trinkflasche.
Auf die Outdoor-Sachen möchte ich aber eingehen:
Meiner persönlichen Meinung nach ist der ganze Funktions-Schnickschnack überflüssig. Die Outdoor-Industrie vermarktet sich ja sensationell und vom technischen Standpunkt gibt es da auch tolle Sachen. (entschuldigt, dass ich da etwas subjektiv werde).
Aber wenn man versucht, sein Gewicht/Platz im Rucksack zu optimieren, dann kann man dort sparen (ich meine dann, wenn man vorhatte solche Dinge zusätzlich mitzunehmen. Wenn man Funktions-Zeugs mitnimmt, um es beim Wandern und im "Alltag" zu benutzen, können sie aber durchaus sinnvoll sein).
Wenn man einfach nur ein gewöhnlicher Wanderer ist (ohne hochalpin/Klettern/Extremsituationen), dann kommt man mit den normalen Klamotten, die man eh schon hat, wunderbar aus und kombiniert sie entsprechend den Gegebenheiten (Stichwort Zwiebelprinzip).
Unter "gewöhnlicher Wanderer" fallen für mich auch solche, die mal eine knappe Woche mit Zelt und eigener Verpflegung im Torres del Paine sind und/oder z.B. mehrtägige Wanderungen wie den Taquesi-Trek (Bol.) oder in El Cocuy (Kol.) auf doch immerhin rund und über 4000 Metern machen.
Ich habe u.a. obige Trekkings gemacht und hatte nur die ganz normalen Klamotten dabei, bei den Anden-Treks war es nachts jeweils arschkalt (unter Null). Hatte sogar nur einen 10 Euro-Schlafsack, dessen Übergangsbereich bereits bei +7 Grad endet (Komfort-Bereich sogar + 11 Grad). in fast 2.5 Jahren Südamerika hatte ich kein einziges Multifunktions-Gedöns.
Eine schnell trocknende Hose solltest Du aber haben, weil Jeans bekanntlich lange nasskalt bleiben.
Würde also...:
-statt 3 T-Shirts nur 2 T-Shirts plus ein langes T-Shirt und dafür das Longsleevefunktionsteil raus (oder dieses nimmst Du als "plus ein langes T-Shirt"), oder z.B. ein langes Fussballtrikot der kolumbianischen Mannschaft, das ich geschenkt bekommen habe, hat mir gute Dienste erwiesen, beim wandern. War sozusagen mein Longsleevefunktionsteil. Sport-Trikot-Stoffe "atmen" ja auch und trocknen schnell.
-Wandersocken rausschmeissen, finde Du hast mit 3 normalen Paar eh schon genug. Oder 2 + Wandersocken
-lieber statt was anderem gesparten eine lange Unterhose mitnehmen (gibt's z.B. in La Paz auch in Alpaca-Wolle zu kaufen, die wärmen sensationell)
-Shorts / Badehose und kurze Hose wäre bei mir das gleiche
-Gürtel weglassen
-da Du noch ein Hemd hast, kannst Du sogar noch 1 T-Shirt mehr weglassen
-Unterwäsche kannst Du auch kürzen. Immer wenn Du duschen gehst, schmeisst Du die, die Du anhattest auf den Boden, duschst sie mit und bis zum nächsten Duschen ist sie trocken. Theoretisch könntest Du so mit 2 U-Hosen auskommen.
-Es gibt ja auch Outdoor-Hosen, die zwar Outdoorhosen mit ihren Annehmlichkeiten sind, aber nicht so a la "typisch westlicher Tourist mit cremefarbener Trekking-/Safarihose" aussehen. Ich meine dunklere Töne und nicht so übersät mit dem Cargo-Taschen-Look. Falls Ihr es für die Stadt/Weggehen/Etc. gerne etwas dezenter/"normaler" hättet. Wenn Du so eine Hose findest, könntest Du evtl. die Jeans sparen.
-Idee: Ich hatte statt Jeans eine Cordhose, was ich eine gute Entscheidung fand. Leichter als Jeans und auch nicht so warm. Wenn Du z.B. in warmen Gebieten abends ausgehst, ist eine Cordhose luftiger als eine Jeans, finde ich.
-Hoodie: sehr gut. Die "Hood" kann nämlich zur Kopfbedeckung/Mütze werden
-würde die Kopfbedeckung weglassen und stattdessen eine Wollmütze mitnehmen (oder unterwegs kaufen). So kannst Du in warmen Gebieten das Halstuch als Kopfbedeckung nehmen und in kalten die Wollmütze und dann das Halstuch um den Hals. und wenn Du erst später in die kalten Gebiete gehst, dann würde zu Beginn nur das Halstuch reichen (dass Du in den warmen Gegenden zum Kopftuch umfunktionierst)
Ansonsten bin ich nach Überfliegen voll mit Vombatus
Laptop, meine Meinung: Wenn Du nicht als sehr aktiver Blogger oder gar digitaler Nomade los ziehst, würde ich davon abraten. Gewicht, etwas was kaputt gehen kann und auf das Du aufpassen musst.
Es gibt in Lateinamerika (auch in den ärmeren Ländern) auch PCs (Internet-Cafés, Hostels,...)
Ausserdem willst Du ja fremde Länder kennenlernen. Im Internet surfen kannst Du auch daheim wieder.
Wanderschuhe: Macht Sinn, wenn Du Trekken gehst. Um von A nach B zu reisen, würde ich die Wanderschuhe an den Füssen tragen. Wie Du schon erkannt hast, in den Rucksack: viel Platz. Aussen dran: Schlecht, weil sie "rumbaumeln", was auch wirklich nicht zu empfehlen ist. Auf einmal sind sie nicht mehr da, wenn du ankommst. Und Du tust Dir keinen Gefallen, wenn Du aus dem Langstreckenbus schnell, schnell in einen vollgestopften Stadtbus springen musst. Dann werden sie Dich definitiv stören.
Vielleicht wirst Du denken, dass das Reisen mit Wanderschuhen in warmen Ländern zu heiss ist. Aber ich finde (und habe es so erlebt) wenn man dann schwitzt und Hitze leidet, dann vorher an vielen anderen Stellen des Körpers.
Ausserdem hast Du mit den Wanderschuhen immer den Vorteil, dass Du mit Schuhen für schwierigstes Geläuf unterwegs bist und wenn sich mal schnell die Situation ergibt, bist Du viell. froh, Wanderschuhe zu tragen. Z.B. wenn Du mal ein Stück per Anhalter auf einem LKW fährst oder wenn Du im Amazonas-Gebiet vom Peke-Peke über den Schlamm zum Dampfer oder zum Grenzposten latschen musst.
Mein Rucksack hatte 50 Liter und ich würde nie einen größeren mitnehmen, eher versuchen, nächstes Mal kleiner zu werden.
So, das war viel blabla. Vielleicht konnt ich Dir ein paar Ideen/Anregungen geben.
Über meinen Blog (s.u.) kommst Du zu meiner Webseite über SA. Da habe ich auch schon übers Packen (mal etwas ungewöhnlichere) Artikel geschrieben.
Generell denke ich, dass Du noch einiges Wegsparen kannst. Denke, wenn Du einigermassen fit bist, wirst Du mit einem 50L-Rucksack in Südamerika sowohl genug dabei haben, als auch überall relativ bequem reisen können.
Grüßle aus der schönen Schweiz
ulmi