Thema: Reisewarnungen – Einfluss auf eure Reisepläne?  (Gelesen 6885 mal)

Vombatus

« am: 27. Oktober 2014, 13:21 »
Aufgrund dieses Artikels in der SZ eine Frage zum Verhalten bei Planung und Reise in Bezug auf Reisewarnungen.
http://www.sueddeutsche.de/reise/gefaehrliche-reiseziele-die-welt-wird-kleiner-1.2189182
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/WeltweiterSiHi_node.html

Wie ist euer Umgang mit Reisewarnungen? Nicht unbedingt im speziellen Fall wegen dem IS oder anderen islamischen Terrorgruppen. Ist der Einfluss von Warnungen und Medienberichten, evtl. auch (Vor)Urteilen von euch oder Bekannten eher groß oder unbedeutend?

Die meisten werden Regionen in denen (Bürger)Krieg oder Seuchen herrschen sowieso meiden. Dennoch fahren wir in Gegenden, die teilweise instabil sind oder von Militärregierungen geleitet werden, korrupte Staatssyteme, hohe Kriminalität Menschenrechtsverletzungen oder immer wieder Gewaltkonflikte herrschen. Von diesen Ländern gibt es eine ganze Reihe, die trotzdem auf der Route von Reisenden stehen. Zudem die Verunsicherung durch ständige Medienberichte. Schlechte Nachrichten von überall.   ( Wobei meine Meinung von Medienberichterstattung nicht die höchste ist. Hier kurz geschildert in Bezug auf Massenmedien: http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=10937.msg72248#msg72248  )

Übermut, Leichtsinn, Desinteresse auf der einen Seite oder einfach übertriebene Angstmache und Verunsicherung auf der anderen?

Sicher ändert sich die Einstellung auch mit zunehmender Reiseerfahrung. Könnte mir vorstellen, dass diejenigen die schon viel unterwegs waren anders empfinden und entscheiden als zukünftige Reisende mit wenig Reiseerfahrung. Dennoch gibt es bestimmt einen Punkt, bei dem die Reiselust flach fällt.

Laut AA wäre ich auf meiner Reise durch Zentralamerika mindestens einmal ausgeraubt, entführt und sonstnochwas geworden. Dazu kamen noch Warnungen von anderen Reisenden, die bereits dort schlechte Erfahrungen gemacht haben. Meine eigenen Erfahrungen waren hingegen ganz anders. Aber natürlich steckt überall hinter den Berichten auch ein Körnchen Wahrheit.

Ab wann ist bei euch der Punkt erreicht, nicht in ein Land zu fahren oder erst gar nicht auf die Reiseliste zu setzen? Mich würde eure Ansicht interessieren. Habt ihr euch dazu schon mal Gedanken gemacht? Welche Länder würdet ihr grundsätzlich auslassen (abgesehen von den überall bekannten heißen Pflastern im nahen Osten)? Bei welchen abwarten? Dennoch bedenkenlos bereisen, trotz latenten Gefahrenpotenzial?

So einfach werden die Fragen bestimmt nicht zu beantworten sein, aber vielleicht habt ihr trotzdem etwas dazu zu sagen? Vielen Dank.
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Sherry

« Antwort #1 am: 27. Oktober 2014, 14:03 »
Von Medien halte ich reichlich wenig, um nicht zu sagen: GAR NICHTS. Die interessieren sich nur für ihre Verkaufszahlen und diese steigen in einer sensationsgeilen Gesellschaft wie der unseren nunmal nicht durch gute Nachrichten. Soll heißen: was in Medien berichtet wird, ignoriere ich entweder vollkommen oder prüfe es zumindest mit verlässlichen Quellen nach.

Sollte es sich um eine ernst zu nehmende Warnung handeln, hängt alles weitere natürlich davon ab, was genau denn die Gefahr ist. Wie du schon geschrieben hast, um Kriegs- und Epedemiegebiete mache ich lieber einen Bogen. Aber letztendlich muss man von Situation zu Situation entscheiden, ob man sich sicher fühlt oder nicht. Und wenn man sich nicht sicher fühlt, dann macht auch das Reisen keinen Spaß, also sollte man betroffene Gebiete lieber später besuchen. Zum Beispiel hört man ja immer wieder, dass in Japan die Radioaktivität noch immer ein Problem ist - das hält mich aber nicht davon ab, dort hinzufliegen. Vor 3 Jahren hätte ich es aber sicher nicht gemacht.

In Sachen Kriminalität gehöre ich ohnehin zu den unfassbar bösen Menschen, die Straftaten nicht als Weltuntergang betrachten. Zeichnet sich eine Gegend durch wilde Straßenschießereien und große Ausländerfeindlichkeit aus, dann meide ich sie. Zeichnet sich eine Gegend durch hohe Diebstahlsquoten aus, dann pass ich halt auf meine Sachen auf. Ansonsten halte ich die Gefahr des Opferwerdens eher für gering (diese Einstellung ist natürlich nicht möglich, wenn man sich einfach blind auf Medien verlässt, wohl aber wenn man sich mit Kriminalität einmal näher auseinandersetzt).

"Die Gefahr, Opfer eines Anschlages zu werden, ist im Vergleich zu anderen Risiken, die Reisen ins Ausland mit sich bringen, wie Unfällen, Erkrankungen oder gewöhnlicher Kriminalität, nach wie vor vergleichsweise gering. Dennoch sollten Reisende sich der Gefährdung bewusst sein." - Ich finde, diese Aussage des Auswärtigen Amts könnte treffender nicht sein. Mit ausreichend Aufmerksamkeit und Verstand lassen sich die meisten Gefahren umgehen.
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Nocktem

« Antwort #2 am: 27. Oktober 2014, 16:23 »
also ich muss gestehen ich werfe schon einen blick auf die warnungen, allerdings sollte man es auch nicht übertreiben, da in den medien alles meistens doch hochsterilisiert wird.
daher schaue ich auf das auswärtige amt und selbst da lege ich noch alles auf die goldwaage.
auserdem sind die länder und gegenden die man meiden sollte eigentlich bekannt. als bsp. somalia, syrien....
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Team Adalbert

« Antwort #3 am: 27. Oktober 2014, 16:25 »
Wir sind derzeit in Suedamerika unterwegs. Nun steht die Frage an ob wir mit unserer Tochter (siehe Blog unten) auch nach Kolumbien sollten. Wir lieben dieses Land - waren schon zwei mal da. Studiert man nun die Reisewarnungen von den Laendern, die wir bereits bereist haben wie Peru, Bolivien oder Ecuador und vergleicht die Gefahren mit Kolumbien, dann verschiebt sich die Gefuehlslage.
Wir haben uns in Bolivien, Peru und Ecuador stets sicher gefuehlt und es gefaellt uns. Kolumbien, das Land das uns Angst macht(e) ist lt. auswaertigem Amt nicht gefaehrlicher. Mittlerweile wissen wir gar nicht mehr ob es sich lohnt die Warnungen zu lesen.

Wir wuerden sicher nicht in ein Buergerkriegsland fahren - aber vor Ueberfaellen und Diebstaehlen kann man uns subjektiv kaum mehr Angst einjagen.
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White Fox

« Antwort #4 am: 27. Oktober 2014, 20:38 »
Richtige ReiseWARNUNGEN sollten Touristen und Backpacker schon wahrnehmen, denn sie werden nur für wirklich gefährliche Länder/Regionen rausgegeben (also Somalis, Syrien, Iraq, Afghanistan, etc). Etwas lockerer sehe ich Teilreisewarnungen (also wenn nur ein kleiner Teil des Landes betroffen ist und das Rest im Grunde ok) und Reisehinweise. Man sollte sich aber trotzdem zur Kenntnis nehmen und entsprechende Landesteile meiden.

Von der allgemeinen Panikmache (meist von Leuten die nur in westlichen Ländern unterwegs waren) wenn man nach Südamerika/Indonesien/Südafrika fährt halte ich allerdings überhaupt nichts.
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Vombatus

« Antwort #5 am: 27. Oktober 2014, 21:16 »
Ja stimmt, ein guter Punkt. In Bezug auf das Auswärtige Amt von Deutschland, die Unterscheidung zwischen Reisewarnung, Teilreisewarnung und Sicherheitshinweise/Reisehinweise.

Hier nochmal die Bedeutung
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/02-Hinweise/WasSindSicherheitshinweise_node.html

Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in folgende Länder
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/01-Reisewarnungen-Liste_node.html#doc536872bodyText2

Und natürlich gibt es auch Warnungen von anderen Institutionen oder Medien, z.B. Reiseführer.

***

Nichtsdestotrotz gibt es auch Reiseziele die diktatorisch oder totalitär sind. Dort werden ggf. Menschenrechte missachtet. Die Nichteinhaltung der Werte, die wir in Europa hochhalten und verteidigen wird während der Reise geduldet. Evtl. mit der Begründung, man kann nicht die Bevölkerung/Kulturkreis dafür verantwortlich machen wie die "Regierungen" handeln. (In/Direkte) Unterstützung der Bevölkerung durch Tourismus, möglichst ohne die Regierungseigenen Unternehmen zu fördern.

Gibt es Bedenken diese Länder zu bereisen? Ab wann ja, ab wann nein?
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santiago

« Antwort #6 am: 27. Oktober 2014, 22:58 »
Ich kann mit den Sicherheitshinweisen vom (in Ö) Außenministerium sehr wenig anfangen. Zugegebenermaßen reise ich aber auch nicht in Länder, in denen gerade Bürgerkrieg ist oder irgendeine Epidemie / Seuche auf dem Vormarsch ist.

Gebiete in Ländern, die vielleicht etwas gefährlicher sind, werden ja auch meist im Reiseführer thematisiert.

Hängt aber natürlich auch davon ab, wie sehr man sich im Vorhinein mit dem Land beschäftigt, auf welche Art man reist, und wie vertraut man mit der Kultur / der Großregion ist. Ich würde zB in Südamerika aufgrund meiner Erfahrung mit der Region / Kultur und perfekten Sprachkenntnis weniger Gedanken machen oder solche Warnungen lesen.
Anders wäre es vermutlich in einem afrikanischen Land oder in Zentralasien, weil das Regionen / Kulturen / Sprachen sind, die ich überhaupt nicht kenne / kann.

Zitat
Gibt es Bedenken diese Länder zu bereisen? Ab wann ja, ab wann nein?

Fragst du generell, oder hinsichtlich Reisewarnungen? Ich hätte eher kein Problem, in den Iran, Kuba oder nach China zu reisen. Nordkorea wäre da schon eine andere Geschichte. So lange man sich halbwegs vernünftig verhält und an die dortigen Gebräuche hält und diese respektiert (!), wird man auch dort sicher reisen. Die Sicherheitshinweise sind in solchen Ländern trotzdem meist übertrieben dargestellt und das meiste erfährt man auch, wenn man einen guten Reiseführer liest...

Fazit: Ich bin kein Freund von diesen Hinweisen / Warnungen vom Außenministerium, es hängt aber im Endeffekt von Kenntnissen des Landes, Kultur, Sprache ab und wie so ein Land prinzipiell gerade dasteht.
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Michael7176

« Antwort #7 am: 27. Oktober 2014, 23:06 »
Ich glaube, ähnliche Diskussionen gab es schon mal. Im Endeffekt muss jeder selber wissen, wann ihm/ihr eine Reise in ein diktatorisches, totalitäres oder extremistisches Land keinen Spaß mehr macht. Um ein paar Länder mache ich schon einen Bogen, auch wenn das AA nicht vor Reisen warnt. Ein paar aus Sicherheitsgründen, andere weil die dort herrschenden Verhältnisse mir das Reisen vermiesen. Das ist nicht immer rational. Jedenfalls hat mich die Militärjunta in Myanmar in der Vergangenheit nicht von einer Reise abgehalten. Dann schon eher die eingeschränkten Reisemoeglichkeiten. Im Januar fliege ich nun dahin (und freue mich schon). Ehrlich gesagt kann ich nicht nachvollziehen,  warum ich mich wegen IS in Thailand,  Malaysia oder in einem kenianischen Wildreservat unsicherer fühlen soll als in Deutschland bzw. Europa. Hier gibt es ebenfalls genug Radikale. Eine gewisse Umsicht/Vorsicht ist natürlich immer anzuraten. Egal wo man gerade ist. In Ländern, in denen gerade Bürgerkrieg herrscht, hat man natürlich nichts verloren.
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stali

« Antwort #8 am: 28. Oktober 2014, 15:23 »
Bei der ganzen Geschichte hier ist mir aufgefallen, dass das österreichische Außenministerium eine neue Hompage hat. War natürlich im ersten Augenblick alles unübersichtlicher und gräßlicher für mich, aber eine neue Funktion stach mir sofort ins Auge: Ab jetzt gibt es zusätzlich zur Reiseinformation eine "Sicherheitsstufe" von 1 bis 6.^^

http://www.bmeia.gv.at/reise-aufenthalt/reisewarnungen/


Aber ja, ich stimm da zu:
Wie man das entscheidet, dass man in ein Land aufgrund selbstverantwortlichen Gründen (z.B. Bürgerkrieg) oder aus idealistischen Gründen (z.B. politische Abneigung) nicht einreist, ist jeden selbst überlassen. Und ein jeder hat da andere Parameter...
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serenity

« Antwort #9 am: 28. Oktober 2014, 22:56 »
Statt nur beim Auswärtigen Amt (wo Hinweise und Warnungen oft noch monatelang herumhängen, auch wenn längst alles wieder normal ist) informiere ich mich immer auch in den Medien vor Ort. So war z.B. im letzten Frühjahr während er Unruhen in Thailand Blog/Tweets von Richard Barrow und die Infos in der Presse erheblich nützlicher und viel aktueller als alles, was beim AA stand.

Und was Myanmar angeht - dort war es für Ausländer während der Hoch-Zeit der Militärjunta vermutlich sicherer als jetzt, denn damals gab es praktisch keine Kriminalität gegenüber Ausländern. Ich meine das jetzt eher zynisch - denn natürlich war die Situation für die Menschen dort z.T. grauenhaft. Wir waren bis 2012 insgesamt 5 Mal dort, einmal direkt nach dem Aufstand der Mönche - da war es für Ausländer absolut sicher (es waren aber auch so gut wie keine dort), für die Einheimischen brutal.
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pantitlan

« Antwort #10 am: 29. Oktober 2014, 00:22 »
Interessant finde ich folgendes: Ich habe die Seite, die Stali empfahl, einmal für Georgien angeschaut, weil ich kürzlich selber dort war und mich ziemlich mit dem Land auseinandergesetzt habe.

Das österreichische Aussenministerium warnt dort vor dem Land: Auf www.bmeia.gv.at/reise-aufenthalt/reiseinformation/land/georgien/ heisst es: "Vor Reisen in die Gebiete Abchasien und Südossetien und in die unmittelbare Nähe der Konfliktregionen wird gewarnt. Beide Konfliktgebiete befinden sich nicht unter der Kontrolle der georgischen Regierung. Russische Truppen sind dort stationiert. Durch Minen und nicht explodierte Munition besteht immer noch eine erhöhte Gefahr in Gebieten, die während des Krieges von Kampfhandlungen betroffen waren oder von russischen Truppen nach dem Ende der Kampfhandlungen kontrolliert wurden.

Man muss sich hier einmal vor Augen führen, wovor hier wirklich gewarnt wird. Ob das Gebiet faktisch von Georgien oder von Russland kontrolliert wird, macht es nicht per se sicherer oder gefährlicher. Unter dem Aspekt der Sicherheit ist es auch vollkommen unerheblich, welches Land völkerrechtlich gesehen Anspruch hat. So lange nicht geschossen wird und es unwahrscheinlich ist, dass das bald passiert, spielt ein solcher Konflikt schlicht keine Rolle.

Das Gleiche gilt für Landminen. Klar ist ihre Existenz keine tolle Sache. Aber Landminen sind nicht in den Städten unter dem Bürgersteig versteckt und auch nicht im Hotel unter dem Kopfkissen. Die befinden sich irgendwo im Grenzgebiet auf Feldern oder im Wald. Dort komme ich als Tourist sowieso nie hin und schon gar nicht, wenn ich von der Gefahr weiss. Kurz: Auch hier absolut keine reale Gefahr.

Tatsache ist hingegen, dass jedes Jahr mehrere hundert Tausend Touristen Abchasien besuchen und übrigens auch Südossetien besucht werden kann. Auch ein Freund von mir war kürzlich in Abchasien. Von Gefahr keine Spur. Im Gegenteil: Die abtrünnigen Gebiete werden von Leuten, die dort waren, sogar oft als sehr sicher beschrieben. Ich bin selber am überlegen, die Region einmal zu besuchen.

Die einzige Gefahr, die es in Abchasien gibt, ist die eigene Schusseligkeit. Wenn man dort den Pass verliert, hat man nämlich ein ziemliches Problem, da es ziemlich schwer sein wird, Ersatz in faktisch unabhängigen Staaten ohne diplomatische Beziehungen zu erhalten. Ich habe aber noch nie von jemandem gehört, der in so einem Fall wirklich im Stich gelassen worden ist.

Für den Rest von Georgien wird auf der Website vor Diebstählen und Ähnlichem gewarnt. Man solle nachts nicht raus gehen. In meinen eigenen Sicherheitseinschätzungen (siehe hier: http://weltreiseforum.com/blog/georgien-dinge-die-du-diesem-land-erleben-kannst/) bin ich zu einem anderen Resultat gekommen. Tiflis sieht mit den zerfallen Häusern zwar recht spooky aus. Aber wer man nachts durch die Stadt läuft, wird sehen, dass es überall viele Leute hat. So gefährlich kann es also nicht sein, wenn sich die Einheimischen noch massenweise auf die Strasse wagen.
 
Eine amerikanische Statistikseite, die Daten des FBI auswertet, kam sogar zum Schluss, dass Georgien das achtsicherste Land der Welt sei: http://lifestyle9.com/top-10-safest-countries-to-live-in-the-world/ Da diese Seite nicht angibt, wie die Zahlen ermittelt werden, kann ich die Rechnung nicht nachvollziehen. Aber selbst wann man einige Messungenauigkeiten annimmt, dürfte sich Georgien noch immer im oberen Drittel befinden, was ich auch viel mehr mit meinen eigenen Beobachtungen und den mit den Leuten vor Ort deckt.

Dass die Botschaften mit ihren Einschätzungen so eklatant danebenliegen können und vollkommen weltfremd kommentieren, hängt meiner Meinung nach auch damit zusammen, dass die Angestellten in ihren Konsulaten in der Regel nur in den Expatkreisen in der Hauptstadt verkehren, keine Einheimischen kennen, die Sprache nicht verstehen und sich oft auch gar nicht für das Land interessieren, in dem sie leben. Schliesslich sind sie nach zwei bis vier Jahren sowieso schon wieder am nächsten Ort.
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White Fox

« Antwort #11 am: 29. Oktober 2014, 19:06 »
Im Endeffekt muss jeder selber wissen, wann ihm/ihr eine Reise in ein diktatorisches, totalitäres oder extremistisches Land keinen Spaß mehr macht. Um ein paar Länder mache ich schon einen Bogen, auch wenn das AA nicht vor Reisen warnt. Ein paar aus Sicherheitsgründen, andere weil die dort herrschenden Verhältnisse mir das Reisen vermiesen. Das ist nicht immer rational. Jedenfalls hat mich die Militärjunta in Myanmar in der Vergangenheit nicht von einer Reise abgehalten. Dann schon eher die eingeschränkten Reisemoeglichkeiten. Im Januar fliege ich nun dahin (und freue mich schon). Ehrlich gesagt kann ich nicht nachvollziehen,  warum ich mich wegen IS in Thailand,  Malaysia oder in einem kenianischen Wildreservat unsicherer fühlen soll als in Deutschland bzw. Europa. Hier gibt es ebenfalls genug Radikale. Eine gewisse Umsicht/Vorsicht ist natürlich immer anzuraten. Egal wo man gerade ist. In Ländern, in denen gerade Bürgerkrieg herrscht, hat man natürlich nichts verloren.

Ich persönlich habe in der Vergangenheit Länder mit Diktaturen weitgehend vermieden. So war ich 2009 in SOA z.B. aus genau diesem Grund noch nicht einmal in Laos oder Vietnam. Allerdings reift der Mensch mit den Jahren und mir ist mittlerweile klar geworden, dass nicht alle Diktaturen regelrecht "böse" sind (es gibt aber noch genügend Länder, die in diese Kategorie fallen, siehe Nordkorea). So scheint die Diktatur in China dem Land mehr zunützen als die Demokratie Indien - und in beiden Ländern gibt es Menschenrechtsverletzungen zu genüge. Inzwischen würde ich Länder die unter einer moderateren Diktatur geführt werden besuchen. Vor ein paar Jahren war ich z.B. in Mubarak's Ägypten.
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Michael7176

« Antwort #12 am: 29. Oktober 2014, 19:47 »
Hm....wo warst du denn bisher gewesen? So viele lupenreine Demokratien mit Achtung der Menschenrechte gibt es ja nicht. In SOA fällt mir keine ein.  ;).
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White Fox

« Antwort #13 am: 29. Oktober 2014, 20:35 »
Hm....wo warst du denn bisher gewesen? So viele lupenreine Demokratien mit Achtung der Menschenrechte gibt es ja nicht. In SOA fällt mir keine ein.  ;).

Von "lupenrein" war nicht die Rede. Generell gelten aber Länder wie Thailand und Kambodscha als Demokratien. Dass das natürlich nicht mit Westeuropa vergleichbar ist und Korruption ein großes Problem ist und bleibt dürfte klar sein.
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Vombatus

« Antwort #14 am: 29. Oktober 2014, 20:50 »
Würde dann eher sagen, dass Malaysia und Singapur Demokratien sind (ohne genauer auf Menschenrechte einzugehen, da schaust nicht so toll aus), Thailand wird im Moment vom Militär regiert. Äusserst undemokratisch. Was mit Kambodscha ist weiß ich nicht? Ein Land ohne "Dreck am Stecken" gibt es wohl gar nicht, jedenfalls fällt mir keines ein. Wenn man genauer hinsieht … so genau möchte man gar nicht hinsehen … Vielleicht irgendwo in Skandinavien?

Ich tue mir mit islamischen/arabischen Ländern im Nahen Osten schwer. Abgesehen vom fehlenden Interesse ist mir der offensichtliche Einfluss von Königsherrschern und Religion + altertümlicher Tradition zu stark. Wobei ich mir mein Bild nur aus Medienberichten zusammengebastelt habe. Vorurteile sind auch Urteile.

Edit: Falls jemand recherchieren möchte
Korruptionswahrnehmungsindex laut wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Korruptionswahrnehmungsindex
http://www.amnesty.de/laenderberichte
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