Der Thread ist ja ganz unerwartet für mich, doch durchaus noch spannend zu lesen
Als Overlander mit dem eigenen autarken Fahrzeug unterwegs - sieht der Tagsablauf etwas anders aus, ist ja vielleicht noch spannend für den einen oder anderen Leser hier. Die mit einem Bushcamper in Australien/Neuseeland unterwegs waren, kennen das ganze wohl auch ganz gut.
Wir suchen dabei eher die Zweisamkeit wenn wir unterwegs sind, die abgeschiedene Orte in der Natur - und nicht den Kontakt zu anderen in Hostels, Campsites oder gebuchten Touren. So waren wir ende August&September für 2.5 Wochen auch wieder in Island unterwegs, mit bis auf eine Nacht - ausschliesslich Wildcamping.
(Wer eher Kontakt und Gemeinschaft sucht, wird da auf den Campsites wohl glücklicher, die es auch auf Island massig gibt).
Abends so 1.5 Stunden vor Sonnenuntergang suchen wir in der Regel einen einsamen Wildcampspot, der nicht einsehbar ist von der Strasse, wo wir nicht in Sichtweite von Häusern oder Strassen liegen. Wir duschen meistens am Abend, weil wir via Wärmetauscher warmes Wasser haben, wenn der Motor läuft und warm ist. Allerdings duschen wir draussen im freien.
Da wir in einem Geländewagen reisen, spielt sich alles ausser Schlafen draussen ab, in einem Wohnmobil (von VW Bus bis Hymer) wäre man wohl mehr im Fahrzeug.
Als erstes stellen wir dann die Markise auf, Klappstühle, Camping-Tisch, den 2 flammen Kocher. Je nach Witterung und Windstärke bauen wir auch noch weitere Seitenwände oder die Rückwand auf. Theoretisch können wir auch alle Seiten zumachen, haben dann so etwas wie ein Zelt - aber in der Realität machen wir das selten.
Aus der 12v Kühlbox holen wir dann meist ein leckeres Fleisch, nehmen den Kocher in Betrieb und fangen mit dem Kochen an. Meist etwas währschaftes, Fleisch/Fisch, Reis/Teigewaren/Kartoffelbrei/Polenta und Gemüse/Salat.
Nebenbei wird Holz gesammelt für ein Lagerfeuer - für nach dem Essen, öfters auch mal eine leckere Flasche Wein geöffnet.
Nach dem Essen kommt natürlich das Abwaschen und Aufräumen, meist Kochen wir auch schon einen Tee für die Thermobecher - dann haben wir am nächsten Morgen auch warmen Tee und brauchen den Kocher nicht mehr.
Dann geniessen wir den Sonnenuntergang (falls vorhanden), schauen uns die Fotos an die wir gemacht haben, sind vielleicht auch mal schnell Online falls 3G vorhanden ist, und dann zünden wir das Lagerfeuer an (sofern wir das Fleisch nicht auf dem Feuer grillen) - sitzen gemültlich zusammen bis das Bett ruft.
Da wir im Fahrzeug übernachten, ist es da immer gemütlich, unabhängig von der Witterung.
Meist schlafen wir aus, es ergibt sich schon nach 2 Tagen ein passender Rhythmus. In Island sind wir beispielsweise meistens so gegen 22-23 Uhr ins Bett und zwischen 8 und 9 morgens aufgestanden.
Dank der 12v kompressor Kühlbox ist das Frühstück meist reichhaltig, Schinken, Salami, Käse, Lachs neben natürlich Marmelade, Nutella und Honig
Falls wir auf unseren Reise-Route keine Bäcker haben um uns fürs Frühstück einzudecken, haben wir abgepacktes Vollkornbrot im Gepäck welches meist ein verfallsdatum von 2 Monaten hat.
Danach steht der Abwasch an, aufräumen, Betten machen. Falls wir weiterreisen, muss alles wieder verstaut werden - und ein neuer Reisetag (oder auch mal ein Relaxtag am gleichen Ort) kann kommen.
Da wir ganz gemütlich vorgehen, brauchen wir meist bis zu 1.5 Stunden bis wir wieder unterwegs sind.
Des öfteren gehen wir dann auch mal einen Tag wandern, baden, fotos machen, was sich halt so anbietet in der Region.
Das Mittagessen fällt dafür aus, nach dem reichhaltigen Frühstück passt höchstens zwischendurch etwas Obst
Mit unserem Setup sind wir komfortabel 1.5 Wochen autark, bevor Wassertank und Vorräte wieder in Richtung Zivilsation rufen.. Je nach Reisegeschwindigkeit und Kilometern am Tag ist da der Diesel (trotz Zusatztank) wohl der erste der zur neige gehen wird
Für Afrika hatten wir uns auf 2.5 Wochen autarkie ausgerüstet, mit Wasserfilteranlage, und einer zusätzlichen Tiefkühlbox - für Europa ist das aber nicht notwendig
Surfy