Thema: Wie sieht eurer Tagesablauf auf Reisen aus?  (Gelesen 3148 mal)

Nowhere85

« am: 05. September 2014, 10:03 »
Was macht ihr so, wenn ihr im fremden Land seid und nicht gerade bloggt, im Bus oder Flugzeug sitzt, einen Surfschein oder Party macht? Wie sieht der "Alltag" eurer Reise aus?
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MissMojo

« Antwort #1 am: 06. September 2014, 05:09 »
Ich mache mich morgens immer als erstes in Ruhe fertig (wenn ich nicht unter freiem Himmeln, im Auto oder sonstwie anders geschlafen habe). Ich  mag es einfach, mir dabei Zeit zu lassen.

Wenn die nähere Umgebung es hergibt suche ich mir dann ein Café, Restaurant oder eine Bar um schön zu frühstücken, dabei überlege ich mir häufig was ich den Tag über machen möchte.

In den meisten Fällen trudel ich am Spätnachmittag an meiner Unterkunft ein, wenn es zu kalt oder heiss war gehe ich duschen, dann essen oder etwas mit neuen oder neuen-alten Bekannten unternehmen.

Wenn ich solche Dinge zu tun habe wie Wäsche, einkaufen oder ähnliches, dann erledige ich das zumeist direkt nach dem Frühstück. Alles "elektronische" wie E-Mails, Batterien laden oder so mache ich meistens abends (oder E-mails während einer Kaffeepause, ich  mache gerne Kaffeepausen). Wenn der Tag aber mit "zuhause anrufen" gemarkt ist wird meistens alles umgeworfen und ich richte meinen Tagesplan danach aus.

Wofür ich nie Zeit habe: Genügend rumlümmeln und lesen :D Ich glaube meinen doofen ebook reader (der im Grunde gar nicht doof ist) muss ich mal loswerden, ich lese einfach lieber Bücher, auch wenn es vielleicht unpraktischer ist.

Klingt unspektakulär. Ich denke ich brauche viele Pausen, ich packe gerne ordentlich so dass ich auch unterwegs Hände waschen kann wenn ich keine Seife finde, etwas zu trinken und einen Snack habe, Schreibzeug und so. Außerdem sitze ich gerne in Cafés und beobachte alles um mich rum, dafür nehme ich mir immer Zeit, egal ob Langzeit unterwegs oder nur ein kurzer Urlaub - ich nenne mich selbst auch Coffeeshop Loiterer, was für ein Glück, dass ich gerade in einem arbeite :D
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White Fox

« Antwort #2 am: 06. September 2014, 08:18 »
Naja, das übliche halt: Futter fassen, Sightseeing, Bustickets kaufen, andere Backpacker kennenlernen ...
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Yoss

« Antwort #3 am: 06. September 2014, 09:11 »
Bei mir sieht das ganz ähnlich aus wie bei MissMojo. Ein ruhiger Start in den Tag ist wichtig. Erst mal irgendwo in Ruhe hinsetzen, im Hostel oder in einem Café. Dann langsam losziehen und die Umgebung anschauen. Dabei aber auch immer viele Pausen machen. Ich stelle gerade fest, dass ich tatsächlich Stunden auf einer Bank verbringen kann, ohne "sichtbare" Beschäftigung. Wusste ich vorher auch nicht, dass ich das kann bzw. sogar brauche. Und dann lasse ich mich weiter treiben. Wenn ich keine Lust mehr habe, geht's zurück ins Hostel. Ein zwanghaftes Abklappern von Sehenswürdigkeiten gibt es nicht, gegessen wird, wenn ich Hunger habe, nicht wenn die Uhr es sagt. Das finde ich toll am Reisen - Leben nach meinem ureigenen Rhythmus. Wann kann man das sonst schon. E-Mails, sonstige Kommunikation und Planung in der Regel abends (nur heute ist dank Magenverstimmung schon tagsüber dafür Zeit).
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Vombatus

« Antwort #4 am: 06. September 2014, 09:55 »
Eigentlich kann ich den Beitrag von Yoss übernehmen. Allerdings wusste ich schon immer, dass ich einfach einen halben Nachmittag auf einer Parkbank Land und Leute beobachten kann. (Eher unfreiwillig auch an Busbahnhöfen).

Ich glaube das wichtigste ist:
Das finde ich toll am Reisen - Leben nach meinem ureigenen Rhythmus.

Stimmt. Seine freie Zeit zu genießen. Nicht fremdbestimmt zu sein. Das tun, wonach einem ist, das andere kann man ja morgen machen oder nächste Woche … oder gar nicht. Ist natürlich auch eine Typsache, es gibt ja auch die "Getriebenen" und Zeitlosen.

Und wichtig ist auch wie lange am an einem Ort ist, bei einem Zwischenstop für 1-2 Tage sieht der Tagesablauf anders aus als bei 4-10 Tagen an einem Ort.

Dann natürlich die normalen Organisations-Dinge von A-Z, wie in den anderen Beiträgen beschrieben. inkl. das kennenlernen von anderen Reisenden und Nichtreisenden.

Gerne planlos herumstreifen, einfach durch die Stadt, das Dorf latschen, ggf. irgendwo hinsetzen, essen, nachdenken. Mit dem Hostelhund am Strand spielen. Lesen. Schlafen = (Siesta in Argentinien/Chile). Fahrrad ausleihen, schwimmen und verschiedenen Touren/Ausflüge buchen. In Großstädten auch mit dem Touribus herumfahren, ein- und aussteigen.

Zudem gibt es noch Dinge die mich interessieren, die aber nicht mit einer Tour oder Tauchschein vergleichbar sind. Ich gehe gerne in Museen. http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=10433.msg68846#msg68846

Unterm Strich also eher keine Planung und kein Ablauf sondern Zickzack und Planlosigkeit.
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Reisenoob

« Antwort #5 am: 09. September 2014, 09:19 »
Ich kann es morgens meistens nicht erwarten, aufzubrechen. Ich frühstücke schnell mein im Supermarkt eingekauftes Zeug, dusche, breche auf.
Dann gegen Nachmittag kriege ich übelst Hunger, und kauf mir was zu essen. Abends wird wieder der Bauch mit Zeug aus dem Supermarkt vollgestopft und dann gehts noch in die Hostellobby um ein bißchen zu sozialisieren. :)
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Surfy

« Antwort #6 am: 09. September 2014, 12:38 »
Der Thread ist ja ganz unerwartet für mich, doch durchaus noch spannend zu lesen  ;)

   

Als Overlander mit dem eigenen autarken Fahrzeug unterwegs - sieht der Tagsablauf etwas anders aus, ist ja vielleicht noch spannend für den einen oder anderen Leser hier. Die mit einem Bushcamper in Australien/Neuseeland unterwegs waren, kennen das ganze wohl auch ganz gut.

Wir suchen dabei eher die Zweisamkeit wenn wir unterwegs sind, die abgeschiedene Orte in der Natur - und nicht den Kontakt zu anderen in Hostels, Campsites oder gebuchten Touren. So waren wir ende August&September für 2.5 Wochen auch wieder in Island unterwegs, mit bis auf eine Nacht - ausschliesslich Wildcamping.

(Wer eher Kontakt und Gemeinschaft sucht, wird da auf den Campsites wohl glücklicher, die es auch auf Island massig gibt).

Abends so 1.5 Stunden vor Sonnenuntergang suchen wir in der Regel einen einsamen Wildcampspot, der nicht einsehbar ist von der Strasse, wo wir nicht in Sichtweite von Häusern oder Strassen liegen. Wir duschen meistens am Abend, weil wir via Wärmetauscher warmes Wasser haben, wenn der Motor läuft und warm ist. Allerdings duschen wir draussen im freien.

Da wir in einem Geländewagen reisen, spielt sich alles ausser Schlafen draussen ab, in einem Wohnmobil (von VW Bus bis Hymer) wäre man wohl mehr im Fahrzeug.

Als erstes stellen wir dann die Markise auf, Klappstühle, Camping-Tisch, den 2 flammen Kocher. Je nach Witterung und Windstärke bauen wir auch noch weitere Seitenwände oder die Rückwand auf. Theoretisch können wir auch alle Seiten zumachen, haben dann so etwas wie ein Zelt - aber in der Realität machen wir das selten.

Aus der 12v Kühlbox holen wir dann meist ein leckeres Fleisch, nehmen den Kocher in Betrieb und fangen mit dem Kochen an. Meist etwas währschaftes, Fleisch/Fisch, Reis/Teigewaren/Kartoffelbrei/Polenta und Gemüse/Salat.

Nebenbei wird Holz gesammelt für ein Lagerfeuer - für nach dem Essen, öfters auch mal eine leckere Flasche Wein geöffnet.

Nach dem Essen kommt natürlich das Abwaschen und Aufräumen, meist Kochen wir auch schon einen Tee für die Thermobecher - dann haben wir am nächsten Morgen auch warmen Tee und brauchen den Kocher nicht mehr.

Dann geniessen wir den Sonnenuntergang (falls vorhanden), schauen uns die Fotos an die wir gemacht haben, sind vielleicht auch mal schnell Online falls 3G vorhanden ist, und dann zünden wir das Lagerfeuer an (sofern wir das Fleisch nicht auf dem Feuer grillen) - sitzen gemültlich zusammen bis das Bett ruft.

Da wir im Fahrzeug übernachten, ist es da immer gemütlich, unabhängig von der Witterung.

Meist schlafen wir aus, es ergibt sich schon nach 2 Tagen ein passender Rhythmus. In Island sind wir beispielsweise meistens so gegen 22-23 Uhr ins Bett und zwischen 8 und 9 morgens aufgestanden.

Dank der 12v kompressor Kühlbox ist das Frühstück meist reichhaltig, Schinken, Salami, Käse, Lachs neben natürlich Marmelade, Nutella und Honig  ;) Falls wir auf unseren Reise-Route keine Bäcker haben um uns fürs Frühstück einzudecken, haben wir abgepacktes Vollkornbrot im Gepäck welches meist ein verfallsdatum von 2 Monaten hat.

Danach steht der Abwasch an, aufräumen, Betten machen. Falls wir weiterreisen, muss alles wieder verstaut werden - und ein neuer Reisetag (oder auch mal ein Relaxtag am gleichen Ort) kann kommen.

Da wir ganz gemütlich vorgehen, brauchen wir meist bis zu 1.5 Stunden bis wir wieder unterwegs sind.

Des öfteren gehen wir dann auch mal einen Tag wandern, baden, fotos machen, was sich halt so anbietet in der Region.

Das Mittagessen fällt dafür aus, nach dem reichhaltigen Frühstück passt höchstens zwischendurch etwas Obst  ;)

Mit unserem Setup sind wir komfortabel 1.5 Wochen autark, bevor Wassertank und Vorräte wieder in Richtung Zivilsation rufen.. Je nach Reisegeschwindigkeit und Kilometern am Tag ist da der Diesel (trotz Zusatztank) wohl der erste der zur neige gehen wird  ::)

Für Afrika hatten wir uns auf 2.5 Wochen autarkie ausgerüstet, mit Wasserfilteranlage, und einer zusätzlichen Tiefkühlbox - für Europa ist das aber nicht notwendig  ;)

Surfy

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