Eine kleine Kompakt-Kamera, eine Ultra-Zoom-Kamera oder vielleicht doch eine Spiegelreflex-Kamera mit mehreren Wechselobjektiven? Vor- und Nachteile haben sie alle.
Vereinfacht ausgedrückt hast Du mit einer "großen" Kamera mehr Möglichkeiten bei der Bildgestaltung und der Beeinflussung von Aufnahmeeinstellungen, was oft zu qualitativ besseren Bildern führt. Dafür kannst Du mit der "kleinen" Kamera besser Schnappschüsse machen, weil Du sie praktisch immer zur Hand hast. Ein mittelmäßiges Bild ist immer noch besser als eins, das gar nicht erst gemacht wurde, weil Du Deine Kamera nicht dabei hattest oder nicht rausholen wolltest.
Ich behaupte jetzt mal, dass für die meisten Menschen eine kleine Kompaktkamera mit ordentlichem Weitwinkel die beste Wahl für eine Weltreise ist. Gut, die Spiegelreflex-Fraktion werde ich nicht überzeugen können, aber die hat sich ohnehin schon entschieden. Eine Kamera muss die folgenden Kriterien erfüllen, um für eine Weltreise geeignet zu sein:
Es gibt auch Gebiete, auf denen die Kompaktkameras nicht so toll abschneiden, vor allem:
Bei der Entscheidung, welche Kamera es werden soll, könnten die folgenden Websites hilfreich sein:
digitalkamera.de: umfassende deutsche Seite mit Testberichten (teilweise kostenpflichtig), Grundlagenartikeln und Preisvergleichen von Online-Shops.
dpreview.com: excellente US-Seite (in englischer Sprache) mit sehr ausführlichen Tests.
Um die Kamera am Körper tragen zu können, und um sie gegen Beschädigungen zu schützen, empfiehlt sich dringend eine Kameratasche, die man am Gürtel befestigen kann. Im Idealfall (wenn die Kamera flach genug ist und Du ein T-Shirt oder Hemd/Bluse darüber trägst) kann dann ein Beobachter auf den ersten Blick nicht mehr sehen, dass Du eine Kamera bei Dir hast. Die Tasche sollte gegen Spritzwasser bzw. Regen schützen (also eher aus Leder als aus Nylon sein) und einen Klettverschluss oder –noch besser– einen Magnetverschluss haben, das ist wesentlich praktischer als ein Reißverschluss.
Eine Anschaffung, über die Du besonders als Wassersportler nachdenken könntest, ist ein Unterwassergehäuse. Die Dinger sind wirklich dicht, d.h. am Strand, im Regenwald, beim Rafting oder im Sandsturm passiert der Kamera nichts. Tauchen kann man damit natürlich auch, und zwar je nach Fabrikat bis 30 oder 40 Meter Tiefe. Du darfst allerdings nicht vergessen, dass diese Gehäuse recht schwer sind, denn sie haben Ausgleichsgewichte, um das spezifische Gewicht von Wasser zu erreichen.
Das Mini-Stativ und den Reserve-Akku hatte ich ja schon erwähnt.
Last not least ist ein kleines Linsen-Reinigungsset sinnvoll, bestehend aus einem Pinsel, Reinigungsspray (Alkohol) und Linsenpapier zum Wischen ohne Kratzer.
Naja. Manche Modelle machen bei guten Lichtverhältnissen ganz ordentliche Fotos. Aber sobald es schwierig wird, versagen die meisten Geräte kläglich. Alleine die flache Bauform bedingt schon, dass extrem kleine Objektive (=>Lichtschwäche) und Sensoren (=>Bildrauschen) verbaut werden müssen. Und für einen optischen Zoom ist in der Regel schon mal gar kein Platz, wobei es da durchaus Ausnahmen gibt. Die Geräte sind dadurch nicht besonders flach, aber die daraus resultierende bessere Bildqualität macht diese Geräte für Reisende fast schon wieder interessant.
Eine oft gestellte Frage ist die, wie man seine Bilder unterwegs am besten archiviert. Die Speicherkarte der Kamera ist ja irgendwann mal voll. Es gibt nur eine richtige Antwort auf die Frage: mehrfach!!! Wer seine Bilder nur an einer Stelle gespeichert hat, riskiert einen Totalverlust. Das ist um so wahrscheinlicher, je (technisch) komplizierter und teurer die Archivierungsmedien werden. Es ist auf den ersten Blick unglaublich reizvoll, die Bilder auf der Festplatte des Notebooks zu speichern -- bis es geklaut wird oder ausfällt.
Abhilfe schaffen externe Sicherungsmedien, wobei es hier mehrere praktikable Lösungen gibt:
Nicht praktikabel ist das Sichern aller Bilder oder gar Videos in einem Online-Speicher wie Dropbox. Dafür sind die Bandbreiten der meisten Internetzugänge in Drittweltländern nicht ausgelegt. Selbst wenn ein schneller Download zur Verfügung steht, ist der Upload-Kanal wesentlich schwächer dimensioniert, dadurch dauert das Hochladen vieler Bilder in voller Auflösung unter Umständen viele Stunden. In dieser Zeit ist für alle anderen Nutzer des Internetzugangs die Nutzung sehr eingeschränkt, d.h. alles läuft viel, viel langsamer. Es ist ziemlich asozial, einen gemeinsamen Zugang auf diese Weise zu missbrauchen. Etwas anderes ist es allerdings, wenn Du nur einige Bilder hochlädst, z.B. solche, die Dir besonders wichtig sind.