Thema: Veröffentlichung eines Buches  (Gelesen 3200 mal)

Fixfeierhoelzje1980

« am: 24. Oktober 2013, 19:24 »
Hallo ihr Lieben,
eine Frage in die Runde: kennt sich jem. mit der Veröffentlichung von Manuskripten aus?
Bekannte von mir, raten ab, einen Vertrag mit einem Verlag einzugehen, der möchte, dass man zunächst mal 2000-7000 € "vorfinanziert". Das sei nicht seriös. Ganz unabhängig von der Tatsache, dass ich nach meiner Reise gar nicht so viel Geld mal so locker habe..GEht es überhaupt ohne finanzielles Risiko?
Ich hatte bereits 2 Verlage, die meine Reiseberichte gerne veröffentlichen wollten, aber eben unter der Maßgabe, dass ich erheblich "vorfinanziere"..Denn wenn es tatsächlich so ist, dass ich zunächst diese finanzielle Risiko tragen muss, dann werde ich das ad acta legen, wenn allerdings jem. noch einen anderen Tipp oder eine gute Idee oder gar einen Ansprechpartner wüsste..immer her damit :-)..
LG Fixfeier
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White Fox

« Antwort #1 am: 24. Oktober 2013, 19:48 »
Kein seriöser Verlag verlangt von einem Autor sein Buch vorzufinanzieren. Das ist eine altbekannte Masche um sich an den Hoffnungen junger Autoren eine goldene Nase zu verdienen. Das Geld würdest du nie wieder sehen.
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Carola

« Antwort #2 am: 24. Oktober 2013, 19:53 »
Das was du beschreibst, nennt man "Books on demand". Das hat nichts mit einer Veröffentlichung zu tun, weil ein Verlag dein Buch gut findet, sondern weil der Verlag durch deine Vorfinanzierung Geld verdient. Bei einer "echten" Veröffentlichung bekommst du Geld, wenn auch wohl nicht viel pro Buch. Erst wenn du einen Bestseller gelandet hast wirst du reich.

 Vorfinanzierung ist was für Liebhaber, die ihre Bücher an Freunde und Familie verschenken wollen!
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Vombatus

« Antwort #3 am: 24. Oktober 2013, 20:18 »
Welche Verlage hast du denn angeschrieben? Spezielle "Reisebuch-Verlage"?

7000 Euro Vorfinanzierung? Hast du dich erkundigt wie viel Euro ein Autor pro verkauften Buch bekommt? "Reisebücher" haben in der Regel Erstauflagen von vielleicht 4000 Stück. Wenn du 1 € pro (verkauften) Buch bekommst ist das normal. Vorfinanzierung ist nicht seriös! Würde mich echt interessieren welche Verlage das waren? (ggf. auch per Privat Mail)
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Jens

« Antwort #4 am: 24. Oktober 2013, 20:28 »
Hallo Fixfeier,

ich habe während meiner Reise immer schon fleißig Blog geschrieben. Einmal für meine Eltern, Freunde und die, die es interessiert. Mir haben vor der Reise einige Freunde und Verwandte gesagt, schreib doch ein Buch und meine Antwort war, wer will das schon lesen.

Wie es der Zufall will, bekam ich letzen Oktober ein Email vom Grin Verlag in München, die meine TExte gerne al Buch herausbringen wollten. DAs fand ich sehr interessant, das gute war, dass ich nichts vorfinanzieren muss!! Sonst hätte ich das nicht gemacht. Der erste Teil ist seit Ende August im Handel und es hat schon ein paar Käufer gefunden. Eine Abrechnung habe ich noch nicht bekommen, aber ich glaube eh nicht dran, dass ich damit reich werde. Ich habe es vielmehr für mich gemacht, denn jetzt hab ich meine Reise noch als Buch! Vielleicht schindet es ja noch bei den Mädels Eindruck, wenn ich sage "Hey Babe - Ich bin Autor" Übrigens wird das Buch im Print on Demand gedruckt, o der als eBook verkauft!!

Mein Rat, zahle nie irgendwas in Vorkasse! Einen Vertrag musst du mit einem seriösen Verlag unterschreiben und da steht dann auch genau drin, was du pro Buch bekommst!!!

Viel Spaß und Glück für dein Buch!!
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Fixfeierhoelzje1980

« Antwort #5 am: 25. Oktober 2013, 07:10 »
Hallo,
schon mal vielen Dank für die Rückmeldungen!
Das bestätigt mich nur in der Tendenz, wie ich vorher schon dachte...
Speziell Jens trifft absoulut meinen Nerv. Auch ich habe während meiner Reise fleißig Blog geschrieben: für Verwandte, Freunde und natürlich letztendlich auch für mich selbst, um diese ereignisreiche Zeit noch intensiver zu erleben.
Aufgrund der Tatsache, dass ich recht viele Leser hatte und ich von mehreren Leuten wiederholt angesprochen wurde, warum ich den Blog nicht als Buch herausgeben wolle, habe ich einfach mal ein paar Verlage angeschrieben.
Zuletzt zweimal mit o.g. Ergebnis.
Für mich ist das auch keine Sache "des großen Geldes", sondern eher die Vorstellung einmal im Leben ein Buch veröffentlicht zu haben und damit "meiner besonderen Reise" einen besonderen Platz verschafft zu haben.
Ich hätte auch nie damit gerechnet, so viele positive Rückmeldungen der Leser zu bekommen (ich wurde selbst von Leuten in meinem Dorf angesprochen, die ich bis dato nicht einmal kannte).
Aber ich sehe es wie ihr: daran, so etwas mit so viel Geld (überlegt mal wo man da überall hinfahren kann :-)) vorzufinanzieren..Nein danke.
@vombatus: habe gerade die beiden Schreiben nicht zu Hand. Werde aber die Namen noch mitteilen.
@ Jens: vielen Dank für den Link zu Deinem Buch: da werde ich sicher mal reinschauen..
LG Fixfeier
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sixtus

« Antwort #6 am: 25. Oktober 2013, 10:18 »
Man kann es nicht anders sagen: Verlage, die auf einem Produktionskostenzuschuss bestehen, sind hochgradig unseriös. Finger weg!

Aber auch bei seriösen Verlagen ist es nicht leicht, auch nur einen Teil der Reisekosten wieder hereinzuholen: Die Chancen, z.B. bei Piper etwas zu publizieren, sind sehr überschaubar. Und bei kleinen Verlagen sind die Verkaufszahlen selten der Brüller. Es geht eher darum, tatsächlich ein Buch zu veröffentlichen - und das ist schon ein extremes cooles Gefühl, ganz besonders, wenn das wirklich ein Verlag macht und das Teil dann in den Buchhandlungen im Fenster liegt. Wenn auch nur für kurze Zeit ...

Ich hatte mir auf meiner Südamerikatour in den Kopf gesetzt, einen Bildband über die Anden zu veröffentlichen, und das hat am Ende auch geklappt (Wer sich das Teil anschauen will: Einfach bei Amazon "Anden" und meinen Namen eingeben). Ich musste keinen Cent investieren und hatte bei Bildauswahl und Layout ein erfreulich großes Mitspracherecht, was mir Im Endeffekt wichtiger ist als der Zaster. Auch die Druckqualität ist erfreulich gut.

Mittlerweile ist das Buch seit vier Jahren auf dem Markt, und das Gesamthonorar (prozentuale Umsatzbeteiligung) reicht gerade mal für einen Flug nach Südamerika aus. Macht nix - es ist einfach der Traum, die Seiten durchzublättern und die Reise noch einmal zu erleben. Und wenn die nächste Jahresabrechnung kommt, können wir davon bestimmt nochmal lecker essen gehen.

Wobei man sagen muss, dass der Markt für Reise-Bildbände viel schwieriger ist als für Textbände - wer ein gutes Manuskript hat, hat auch Chancen, es zu veröffentlichen. Auch ohne Vitamin B -  einfach nicht aufgeben und es bei möglichst vielen Verlagen versuchen. Die meisten haben auf ihrer Internetseite ein paar Ratschläge für angehende Autoren.

In diesem Sinne: Toi, toi, toi! :) ;) :D ;D

Sixtus
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Edive

« Antwort #7 am: 25. Oktober 2013, 10:43 »
@Jens
Wow! Herzlichen Glückwunsch. :o
Hattest du das hier im Forum schon irgendwann erwähnt das du ein Buch veröffentlicht hast?
Wird gleich am Wochenende bestellt!
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Jens

« Antwort #8 am: 25. Oktober 2013, 11:02 »
@Jens
Wow! Herzlichen Glückwunsch. :o
Hattest du das hier im Forum schon irgendwann erwähnt das du ein Buch veröffentlicht hast?
Wird gleich am Wochenende bestellt!

Nein, hatte ich nicht - Wollte auch so keine Werbung hier machen, aber der Beitrag bezog sich auf die Frage, deshalb hab ich es gepostet.

Viel Spaß beim lesen!!!  ;)
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karoshi

« Antwort #9 am: 25. Oktober 2013, 12:58 »
Die Frage ist ja auch, was man für die eventuelle Vorfinanzierung bekommt. Ist da dann auch schon so etwas wie ein Lektorat, Marketingmaßnahmen, Druck der ersten Auflage enthalten? Falls nicht, ist es reine Abzocke. Aber selbst wenn Zusatzleistungen versprochen werden, würde ich vorsichtig sein, denn Du kannst ja kaum einschätzen, ob sie das Geld wert sind, das dafür verlangt wird. Letztlich läuft es möglicherweise darauf hinaus, dass man Dich das volle Risiko tragen lässt, aber an möglichen Gewinnen partizipieren will.
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Stefan99

« Antwort #10 am: 26. Oktober 2013, 17:11 »
Auf keinen Fall vorfinanzieren. Das ist wohl eher ein guter Joke.
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Fixfeierhoelzje1980

« Antwort #11 am: 28. Oktober 2013, 21:35 »
Welche Verlage hast du denn angeschrieben? Spezielle "Reisebuch-Verlage"?

7000 Euro Vorfinanzierung? Hast du dich erkundigt wie viel Euro ein Autor pro verkauften Buch bekommt? "Reisebücher" haben in der Regel Erstauflagen von vielleicht 4000 Stück. Wenn du 1 € pro (verkauften) Buch bekommst ist das normal. Vorfinanzierung ist nicht seriös! Würde mich echt interessieren welche Verlage das waren? (ggf. auch per Privat Mail)

So, hier nun die versprochene Rückmeldung:
Einmal Verlag Kern und das herauskopierte Angebot:
"Sie haben zwei Verträge zur Auswahl:

a) Sie bezahlen einen kleinen Pauschalbetrag zur Herstellung der 1. Auflage (500 Exemplare) dazu und erhalten quartalsmäßig 20 Prozent Tantiemen vom Netto-Verkaufspreis ab dem ersten verkauften Buch zurück.  Bei weiteren Auflagen entstehen Ihnen keine Kosten.

b) Sie übernehmen einen Teil (250 Stück) der 1. Auflage mit 40 % Rabatt, verkaufen (wenn Sie die Möglichkeit über Ihre Internetseite, Vereinsnachrichten etc,  haben) selbst mit, verdienen an jedem verkauften Buch und erhalten obendrein noch 10 % Tantieme auf alle Netto-Verkäufe ab Verlag.

 

a) In der einmaligen Pauschale (10,00 Euro pro s/w Buchseite – bis 15,50 pro Buchseite 4,farb.) sind enthalten: ISBN–Nummer, Gebühren für die Bibliotheken, die Einstellung beim VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher), aller Online-Händler, wie Amazon, Weltbild, buch.de etc.) sowie die elektronische Übermittlung des Titels auf die Server der Großhändler und die Einstellung Ihres Titels als E-Book bei vielen E-Book-Händlern. Der Entwurf und die grafische Erstellung des druckreifen Buchcovers, alle erforderlichen Korrekturen, das Lektorat und alle verlagsspezifischen Serviceleistungen wie Marketing und die komplette Pressearbeit. Natürlich auch die Vorstellung Ihres Buches auf unseren eigenen Internetseiten, und bei www.autorenprofile.de

Der Autor/ die Autorin erhält 20 Prozent des Netto-Ertrages für jedes verkaufte Buch der ersten Auflage (500 Stück). Bei weiteren Auflagen zahlt der Autor keinen Zuschuss und erhält für jedes verkaufte Exemplar 10 % des Netto-Ertrages (Verkaufspreis, abzgl. Kundenrabatte, inkl. 7 % MwSt.). Vom E-Book-Verkauf erhält der Autor immer10 %.

b) Statt der Pauschale übernehmen Sie die Hälfte der 1. Auflage mit 40 % Rabatt, verkaufen (wenn Sie die Möglichkeit haben) selbst mit, verdienen an jedem verkauften Buch und erhalten obendrein noch 10 % Tantieme auf alle Netto-Verkäufe. Auch hier sind wie in a) alle Serviceleistungen enthalten."

Und dann habe ich vom Novum Verlag:
2 Bände a 570 Seiten.
Variante 1: 7921 € "vom Verfasser zu tragende INvestion" zzgl. 8 Freiexemplare; Hierbei kann man zusätzlich "wählen":
Verkaufspreisunterstützung (495 €) oder Option Hardcover (495 €) oder Option Formatänderung (495 €)..

Mal schauen. Vielleicht ergibt sich noch was und wenn nicht, dann nicht :-)

LG Fixfeier
oder Variante 2: 4390 €
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fsm247

« Antwort #12 am: 19. November 2013, 18:11 »
Ich habe ebenfalls schon ein Buch geschrieben und alles drumherum selbst erledigt. Man sollte sich nicht die Illusionen machen, einen Bestseller zu landen. Die Chancen sind ähnlich gering, wie einen großen Blockbuster zu landen indem man sein Video bei Youtube hochlädt :-)

Mein Tipp: Manuskript selber drucken lassen, ISBN-Nummer, VLB-Eintrag usw kann man ebenfalls alles selber machen. Auch bei Amazon kann man das Buch selber einstellen. Und dann mit dem Marketing selbst loslegen oder jemanden beauftragen. So geht man sehr geringe Vorschusskosten (hauptsächlich für den Druck der ersten Auflage) ein und wenn sich das Buch durchsetzt und gut verkauft, kommen die Verlage schon von selbst auf einen zu.

Als Druckerei kann ich empfehlen: http://verlag-lindemann.de/

cocolino

« Antwort #13 am: 20. November 2013, 15:07 »
@Jens: hast du die Veröffentlichung des Buches bei der VG Wort angemeldet? Dann gibt es nämlich von denen eventuell noch etwas Geld...

Jens

« Antwort #14 am: 20. November 2013, 15:35 »
@Jens: hast du die Veröffentlichung des Buches bei der VG Wort angemeldet? Dann gibt es nämlich von denen eventuell noch etwas Geld...

Das brauchte ich nicht, da ich einen Vertrag abgeschlossen habe und somit der Verlag dies übernommen hat. Schätze ich, denn einer Vervielfältigung ist nur ber den Verlag statthaft!
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