So, endlich habe ich wieder ein bißchen mehr Zeit.
Verkehrsmittel:
Ich bin in Costa Rica mit dem Flugzeug, Taxi, Interbus und öffentlichen Bussen unterwegs gewesen.
Das hat alles ganz gut geklappt. Alle Verkehrsmittel waren recht zuverlässig und größere Probleme habe ich nicht gehabt.
Es gibt zum Teil erhebliche Preis- und Komfortunterschiede. Je Nachdem, welches Verkehrsmittel man benutzt.
Die öffentlichen Busse sind sehr günstig und fahren die meisten größeren Orte in Costa Rica von San Jose aus an. Es gibt mehrere Busgesellschaften, die an unterschiedlichen Stellen abfahren. Vor allem in San Jose ist das verwirrend. Am besten fragt man in seinem Hotel/Hostel, welche Gesellschaft dein Reiseziel ansteuert und wo der Bus abfährt. In kleineren Städten wissen die meistens auch die Uhrzeit, wann der Bus fährt. So eine Busfahrt kann allerdings sehr lange dauern. Die Tickets habe ich am Busbahnhof oder direkt beim Fahrer gekauft. Die Ticketpreise liegen je nach Entfernung und Unternehmen zwischen 3 und 10 €.
Dann gibt es da noch die speziell für Touristen konzipierten Gesellschaften wie z.B. Interbus und Grayline, die mit Minibussen
zwischen den für Touristen interessanten Orten Transfers (von Hotel zu Hotel) anbieten. Die sind natürlich sehr viel teurer als die öffentlichen Busse. Die Fahrt von San Jose nach La Fortuna kostet z.B. etwa 40 €. Bei Interbus kann man auch einen Tag vorher im Internet buchen. Der Vorteil ist, dass du nicht nach San Jose fahren und dort übernachten musst. Das spart viel Zeit und ist recht komfortabel.
Inlandsflüge werden von Nature Air oder SANSA (TACA-Tochter) abgewickelt. Nature Air ist oft ein paar € günstiger und startet
vom Flughafen Tobias Bolanos, der sich im Westen von San Jose (Stadtteil Pavas) befindet. SANSA fliegt vom Flughafen Juan Santamaria (internationaler Flughafen), der sich in Alajuela befindet. Die Flüge werden mit kleinen Propellermaschinen durchgeführt. Die "Flughäfen" bestehen oft nur aus einer Schotterpiste und einer Holzbaracke. 1 Stunde vor Flug kommt jemand, der ein T-Shirt von Nature Air oder SANSA trägt, mit einer Liste und gibt jedem, der da drauf steht, ein Flugticket.
Der Passagier, Handgepäck und Gepäck werden vor dem Flug gewogen.
Ich bin mit Nature Air von San Jose nach Bahia Drake (Drake Bay) und zurück geflogen. Gekostet haben mich die beiden Flüge 198 €. Die aktuellen Flugpreise kannst du z.B. bei
www.skyscanner.de nachschauen. Die Internetbuchung bei Nature Air hat reibungslos geklappt. Bei der Gepäckwahl sollte man besten die höchste Gewichtszahl (ca. 18 kg) wählen. Am Flughafen Tobias Bolanos gibt es die Möglichkeit, Gepäck zu lagern.
Vom Flughafen Juan Santamaria kostet eine Taxifahrt nach Alajuela 5-7 €. Nach San Jose kostet diese 20-30 €.
Deutlich günstiger sind die Busse der Firma TUASA. Die Haltestelle ist zu Fuß in nicht einmal 5 Minuten zu erreichen. Wenn man das Flughafengebäude verlässt, nach links die Auffahrt runter gehen. Ein Bus fährt Richtung Alajuela (ca. 0,60 €), der andere nach San Jose (ca. 1,50 €). Das Fahrtziel steht an der Frontscheibe. Zum/vom Flughafen Tobias Bolanos fahren keine Busse.
Die offizielen Taxis sind rot und haben ein gelbes Dreieck auf der Seite. Eigentlich sollen die alle mit Taxameter (La Maria) fahren. Ich würde immer vorher fragen und ggf. einen Preis aushandeln, wenn der Fahrer das Taxameter nicht einschalten möchte. Die Flughafentaxis sind orange.
Außerdem gibt es sogenannte Collectivo-Taxis, die man sich mit anderen Personen teilt. Der Fahrpreis wird natürlich auch geteilt.
Viele Leute reisen auch mit einem Mietwagen durch das Land. Da ich aber aufgrund einer Behinderung Sonderausstattung im Auto brauche, kommt für mich ein Mietwagen nie Betracht. Mit Preisen und Anbietern kenne ich mich nicht aus.
Dann kann man eigentlich überall Touren und Ausflüge buchen. Preisbeispiele: Vulkan Poas: 50 € von Alajuela, Vulkan Irazu: 60 € von Alajuela, Corcovado Nationalpark: 65 € von Bahia Drake
Kriminalität:
Ich fand Costa Rica recht sicher. Taschendiebstahl und Autoaufbrüche sind am ehesten eine Gefahr. Es leben viele Einwanderer aus Nicaragua (legal und illegal) im Land. Die Costa Ricaner behaupten, dass diese für einen Anstieg der Kriminalität und für andere Probleme verantwortlich sind. Ob das stimmt, weiss ich nicht. Auf jeden Fall mögen sich die Leute in den beiden Länder nicht besonders.
In Limon an der Karibikküste soll es gelegentlich zu Überfällen kommen. Drogen spielen da wohl auch eine Rolle. In der Gegend war ich nicht. Daher kann ich da keine Erfahrungen weitergeben.
In La Fortuna am Busbahnhof bieten gelegentlich Fahrer von inoffiziellen Taxis ankommenden Buspassagieren ihre Dienste an. Die nehmen völlig überteuerte Preise. Es soll auch schon mal jemand ausgeraubt worden sein. La Fortuna ist klein und man braucht eigentlich kein Taxi. Und wenn doch, dann nimmt man sich lieber ein offizielles.
San Jose wurde mir oft als hässliche gefährliche Stadt beschrieben. So schlimm ist es da aber nicht.
Es gibt wenig Sehenswürdigkeiten. Sonst ist das eine ziemlich normale Großstadt. Das Klima ist etwas kühler als in anderen Landesteilen. Wenn man etwas kaufen muss, erhält man das hier natürlich am ehesten. Es gibt eine Fussgängerzone mit Geschäften und mehrere Shopping-Malls. Ein Nachteil ist, dass sich die Busbahnhöfe oft in weniger guten Vierteln befinden.
Dort sollte man auf seine Sachen auf jeden Fall aufpassen. Zum bzw. vom Busbahnhof kann man ein Taxi nehmen, um ganz sicher zu gehen. Nach 20.00 Uhr sollte man nicht mehr alleine durch die Stadt laufen. Vor allem im Barrio Coca Cola und in der Gegend nördlich der Avenida Central hat man dann nichts mehr verloren.
In der Fussgängerzone wurde ich von einer Frau (etwa 30 Jahre, blond, Amerikanerin?) angesprochen. Diese erzählte, dass sie bestohlen wurde und jetzt etwas Geld braucht. Die amerikanische Botschaft würde ihr nicht helfen wollen. Das klang für mich unglaubwürdig. Ich habe gesagt, dass ich mein Geld nicht dabei habe. Am nächsten Tag habe ich sie wieder in der Fussgängerzone gesehen. Diesmal erzählte sie ihre Story zwei Amerikanern.
Außer in San Jose war ich zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs und habe mich nicht unsicher gefühlt. Die Costa Ricaner sind sehr freundliche und offene Menschen, die einem gerne weiterhelfen, wenn man eine Frage hat oder etwas sucht. Nicht jeder spricht aber englisch. Dann wurde es für mich schon mal etwas schwieriger, da ich nur etwas spanisch spreche.
Vorbuchen:
Vorbuchen ist in der Regel nicht erforderlich. Rund um Weihnachten und Ostern ist das aber zu empfehlen. Ich habe vorgebucht, wenn ich wusste, dass ich einen Ort auf jeden Fall bereisen werden. Sonst gab es vor Ort immer was.
Costa Rica hat mir sehr gut gefallen. Die vielen Vulkane, Wasserfälle und der entspannte Lebensrhythmus. Es gibt unglaublich viel Natur. Nicht nur in den Nationalparks. Ich erinnere mich gerade daran, wie ich in der Hängematte liegend, den Geräuschen des Dschungels gelauscht habe oder wie ich barfuß an einer Strandbar gesessen und den Sonnenuntergang genossen habe. Ach ja....
Ich möchte dir die Halbinsel Osa (speziell Bahia Drake) ans Herz legen. Für mich war das das Highlight meiner Reise.
Costa Rica ist grundsätzlich kein billiges Reiseland. Also beim Budget ruhig etwas großzügiger planen.
Du bist auch aus dem Rheinland ?
Viele Grüße
Michael