hey Chief!
was möchtest du denn genau wissen?
oder suchst du gleichgesinnte um auf die jagd zu gehen?
die letzten drei monate war es das hauptthema über das ich mich unterhalten habe obwohl ich selber kein jäger bin, aber aus einer familie stamme wo das durchaus ein thema ist. vor allem beim hitchhiken und in back country hütten. jagen ist einfach so selbstverständlich hier. aber was ich so gelesen habe und was ich den gesprächen entnehmen konnte tut sich da anscheined da in der gesellschaft gerade einiges... man wird kritischer gegenüber der art und weise wie gejagt wird. tlw wird noch der umweltschutz als hauptgrund für den liberalen umgang genannt. kurz gesagt: knallt soviele possums, hasen und hirsche ab wie ihr könnt. auf public land darf das jeder (zumindest neuseeländer, bei ausländern weiß ich es nicht)
zusätzlich verursachen noch ratten, mäuse und marder große ökologische veränderungsprozesse. die werden dich als jäger aber vermutlich weniger interessieren
da sind sie in den nationalparken jetzt ganz stolz dass sie so erfolgreich fallen legen. (sowas:
http://www.livingheritage.org.nz/schools/primary/franzjosef/rowi_kiwi/images/stoat%20tunnel1.JPG) ich bilde mir ein, die sind bei uns mittlerweile verboten... am milford hat mir ein hu warden erzählt, dass sie in ihre 600 fallen dort einmal monatlich ca kontrollieren und 200 possums/marder rausholen.
das sind so die eingeschleppten arten. und bei possums und hasen muss ich echt sagen, dass man ganz massiv mitbekommt dass sie ein großes problem sind. in central otago war ich in den hügeln unterwegs und das gelb-braune grasland dort hat dermaßen gewimmelt vor hasen, dass ich dachte der ganze berg bewegt sich. richtig schlimm.
aber ja, ich war anfangs etwas schockiert über die "zustände" hier, einige beispiele:
- wie man zu waffen und schein kommt
- 6-jährige mit gewehren in jagdzeitschriften
- die lust der (hobby)jäger am töten und was sie dafür ausgeben (equipment mit dem heli einfliegen lassen - für 10 tage waren das 2600 NZD)
- häufig tödliche jagdunfälle da sie dann im hinterland saufen und jagen
- und eigentlich am massivsten: wie schlecht die schießen.... die brauchen oft 7-8 schüsse bevor so ein hirsch mal liegt. die ballern halt einfach.
kurze begebenheit dazu: ich wandere zwei tage durch die berge ohne menschen zu sehen. plötzlich 50 unregelmäßig schüsse. hab versucht mal den kopf unten zu halten.
jedenfalls geh ich danach weiter und seh so ein paar farmer. die haben ihre eigenen ziegen dort auf der weide und wollten eben einige davon schlachten. irgendwie lagen da aber nur 6 ziegen. zwei davon wollten noch auf und davon. hatten aber am ganzen körper einschüsse. weniger nett anzusehen. recht gemütlcih sind sie dann mit ihren geländewagen die restlichen 30 m hingefahren und haben den rest mit einem messer erledigt. hab sie dann gefragt wo die anderen toten viecher sind... die haben ernsthaft 50 (nachgefragt!!!!) patronen auf 6 ziegen geschossen und selbst da waren nur 4 offensichtlich tot. denke in österreich geht man für sowas ins häfn --- zurecht! (in den knast
) das waren alle vier langjährige jäger.
in den backcountry hütten lagern sie sich oft für 2 wochen ein. wenn man da dann vorbei kommt geben sie gerne frischen hirsch, fisch, etc. ab
das waren so meine eindrücke und erfahrungen. hat mir jedenfalls auch geholfen die jagd in österreich neu zu interpretieren und zu verstehen.
bei konkreten fragen kann ich mich ja demnächst vl nochmal vor ort mit leuten unterhalten.