Na, also, zur Karibik muss ich dann noch mal genauer werden:
1. ich auessere meine auf Faktenbeobachtung basierende Meinung, die fuer mich richtig ist - was fuer andere richtig ist muessen sie selbst entscheiden.
2. wir sind nach Santa Marta geflogen und dann mit dem Bus ueber Barranquilla nach Cartagena gefahren,und von da wieder nach Bogota geflogen. Die gesamte Strecke parallel zur Kuste ist Wueste mit Kakteen als waere man in Mexiko, ein Grossteil des suedlicheren Hinterlandes Sumpfgebiet. Die Badestraende um Sta.Marta sind fuer nationalen und internationalen Massentourismus hergerichtet; da gibt's dann mal den einen oder anderen Strandabschnitt mit Mangroven nund Palmen bis ans Meer, aber begrenzt. Der Stadtstrand von Sta. Marta bot sogar Oeltanker in unmittelbarer Naehe. Auf La Guajira waren wir nicht, da sind u.a. Kohlebergwerke. Das Flussdelta um Barranquilla herum ist schmuddeliges Brackwasser, die Landschaft insgesamt kahl, trostlos und staubig, allerdings mit ein paar Kuhweiden. Im PNN Tayrona waren wir auch nicht; wir waren nicht ausschliesslich zu Urlaubszwecken unterwegs - aber ich kenne andere Gegenden in Kolumbien, die aehnlich extra fuer Tourismus eingerichtete Gebiete sind - die sind tatsaechlich meistens in landschaftlich unvergleichlich schoenen Gegenden, haben auch Uebernachtungsmoeglichkeiten, oft von der ueberdachten Haengematte bis zum Luxusetablissement, und ausreichende Erreichbarkeit inkl. Begleitung durch Touristenfuehrer auf Wunsch. Von daher nehme ich an, dass sich der Besuch bestimmt lohnt, und ich glaube auch gerne, dass innerhalb des Nationalparks tropischer Regenwald und Traumstraende vorherrschen.
3. Cartagena selbst ist in eine Alt- und eine Neustadt geteilt. Bemerkenswert ist die Stadtanlage mit ihrem natuerlichen Hafen mit zwei Einfahrten, von denen eine durch die Spanier mit einer Unterwassermauer zum Schutz vor Piraten verschlossen wurde. Die andere ist frei und dient heute als Einfahrt in den in der Neustadt gelegenen Chemiehafen. Die zwischen dem Hafen und dem Meer gelegenene Neustadt ist halt modern mit Hochhauesern aus Beton, Glas und Stahl wie auf dem Rest der Welt auch, in Strandnaehe v.a. Ferienappartementsbzw. Hotels, aber nicht aussergewoehnlich extrem oder aehnliches. Die Altstadt ist wunderhuebsch - zwar gibt's das eine oder andere Haus, bei dem die Grenze zum Kitsch nicht fern ist, aber es ist schon sehr nett gemacht mit restaurierten Gebaueden, in denen kleine Bars und Restaurants, Hotels, Boutiques usw. untergebracht sind. Auch ein Goldmuseum. Die alte Seefeste San Felipe kann man auch besichtigen. Eine Menge Karibik-Kreuzfahrtschiffe machen dort Halt. Ich finde es - als Stadt - vergleichsweise gelungen.
4. In Bogota sollte man das Viertel La Candelaria, das Goldmuseum und das Nationalmuseum besichtigen.
5. Insgesamt ist bei einer Kolumbienreise in Betracht zu ziehen, dass das Land drei in Nord-Sued-Richtung verlaufende Andenketten hat, und zwei mit guten bis sehr guten Fernstrassen ausgestattete Taeler: das Cauca-Tal (grobe Achse Pasto-Popayan-Cali-Montenegro/PereiraSalento-Medellin) und das Magdalena-Tal (grob-Achse mit Ost-West-Korridor vonbis zu 50 km zu jeder Seite San Agustin - Tierradentro - Neiva - Tatacoawueste - Ibague - Bogota. Das Cauca-Tal ist weiter entwickelt als dass Magdalena-Tal, aber ich persoenlich wuerde nicht dazu raten, sich deshalb darauf beschraenken.