Thema: Job gekündigt oder verhandelt  (Gelesen 6313 mal)

rtw2014

« am: 06. Februar 2013, 22:56 »
ich weiss nicht wofür ich mich entscheiden soll, ob ich den Versuch wagen soll mit Chef zu verhandeln oder zur rechten Zeit kündigen?

Bei mir steht die erste Reise an und how lovely das es diese Seite gibt. Ich bin mir eigentlich sicher, dass ich mich ändern werde (Ansichten), da ich jetzt schon immer die Krise krieg wenn ich aus Nam zurück bin und das Gemeckere nicht mit anhören kann wie schlecht es doch dem einen oder anderen geht, wo es zum größten Teil echt nicht nötig wäre (weil dach über kopf, gesund, festen job, benefits und und und).... Überlege gerade hin und her ob ich mit meinem Chef verhandeln soll oder es mir so wichtig ist, die Freiheit nach der Reise zu haben zu entscheiden was ich dann machen möchte. wenn ich verhandel und es klappt - hab ich den job zu 50 % noch sicher (es kann ja zwischendurch immer was sein). Stehe kurz vor Jahreszielbesprechung und überlege - soll ich es vorher ansprechen, versuchen zu verhandeln oder einfach an mich und mein Ziel denken? Plane im November loszudüsen, dass heisst es könnte auch hart werden die Zeit (das ich mir das immer anhören muss - du gehst ja eh bald),
Auch kann es sein, dass ich dann mein Jahresziel wohlmöglich vor Dezember nicht schaffe, wenn es von anderen Dingen abhängt und wenn Chef nicht weiss, dass ich gehe - kann ich das auch nicht beeinflussen.

wie habt ihr es mit euren Arbeitgebern geregelt? Habt ihr gewartet und dann gekündigt oder gibt es auch paar die verhandelt haben (unpaid leave etc)? Letzendlich bin ich ja nur eine ersetzbare Arbeitskraft, oder? Ach menno, ich kann mich nicht entscheiden ob ich es jetzt ansprechen soll oder gar nicht....vielleicht helfen mir einige eurer Tips, vielleicht denke ich an bestimmte - wichtige Faktoren nicht? mit vertrauten kollegen hab ich auch schon gesprochen - da komm ich nicht weiter....
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wir2unterwegs

« Antwort #1 am: 07. Februar 2013, 07:50 »
Hi,

wir haben uns beide für 6 Monate unbezahlten Urlaub dieses Jahr entschieden, da der Plan, zu verreisen, aber schon fest stand, hätten wir auch kein Problem damit gehabt, zu kündigen, falls es nicht geklappt hätte. Mit diesem Hintergrund fällt das Verhandeln mit dem Chef natürlich sehr leicht, weil man nicht als Bittsteller auftritt ;)

Es spielen natürlich sehr viele Faktoren mit hinein - Branche, persönliches Sicherheitsbedürfnis, Größe der Firma, Verhältnis zum Chef... Macht dir denn dein Job viel Spaß oder willst du nach der Reise sowieso etwas anderes machen?

Auch das mit der Jahreszielvereinbarung hängt sehr von deinem Chef ab - lässt er dich noch spannende Sachen lassen und auf das Ziel hinarbeiten, wenn er weiß, dass du länger nicht mehr da sein wirst? Vertraut er dir, wenn du versprichst, bis dahin voll motiviert weiterzumachen? Kannst du überhaupt voll motiviert weitermachen bis zum Abflug oder hast du innerlich schon gekündigt?
Je nach Größe der Firma oder der Branche wäre es vielleicht auch fairer, ihn darauf vorzubereiten, dass du für eine Zeit oder gar nicht mehr da sein wirst, schließlich braucht er möglicherweise Zeit, um jemand neuen zu finden und einzuarbeiten.

Ich bin mir auch manchmal nicht sicher, ob es richtig ist, während der Reise noch an die Firma gebunden zu sein - aber im Zweifel, wenn ich unterwegs merken sollte, dass ich doch noch nicht heim will, kann ich ja immer noch kündigen - hat doch auch was, so ne Postkarte aus der Südsee oder so, mit der Kündigung drauf  ;D

Viel Glück!

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ulmi

« Antwort #2 am: 07. Februar 2013, 17:57 »
Hallole,

also ich würd mich an Deiner Stelle erstmal entspannen, denn: In absehbarer Zeit zeigst Du's Deinem Chef und allen "Sicherheitsfanatikern" sowieso....und verkrümelst Dich.

Und: Wo ist das Problem? Frag doch mal Deinen Chef, ob da so eine Auszeit gehen könnte (natürlich vorausgesetzt, Du möchtest hinterher wieder da hin zum Arbeiten). Entweder er sagt dann: klar, darüber kann man reden. Und Du kommst eventuell in die entspannte Lage, eine Langzeitreise zu starten und hinterher wieder (fast) sicher einen Job zu haben. 2 Nachteile: Du hast Dich irgendwie verpflichtet (ich meine jetzt nicht nur vertraglich (falls das überhaupt auf Papier festgenagelt wird) sondern auch stehst Du im Wort, was ich trotz einiger Ellbogenkarriereschuppen immer noch wichtiger finde) und gleichzeitig musst Du Dich wohl auf ein fixes Reiseende einlassen.

Oder er sagt: Keine Chance. Das akzeptierst Du dann mit hängendem Kopf und denkst Dir aber dabei "Dich krieg ich". Bereitest gemütlich Deine Reise vor und kündigst ihm fristgerecht. Wenn man mal davon ausgeht, dass Du zu Deiner Firma und dem Chef ein gutes Verhältnis hast, dann gibst Du ihm deutlich vor der Kündigung(sfrist) schon Bescheid, damit er einen NAchfolger suchen kann. Das finde ich auch den faireren Weg und da unterstelle ich Dir mal, dass Du ein angenehmer Arbeitnehmer bist.
Arbeitest Du in so einem Ellbogenkarriereschuppen und hast zu befürchten, dass man Dich dann bis Beginn Deiner Reise irgendwie schlecht behandelt, dann hat eh keiner verdient, dass Du frühzeitiger Bescheid gibst.

Eins ist jedenfalls klar: Deine Reise wird stattfinden, ob Dein Chef das will oder nicht.

Tschüßle vom ulmi
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rtw2014

« Antwort #3 am: 08. Februar 2013, 09:01 »
Vielen lieben Dank fuer die entspannenden Worte. Meine Sorge liegt halt glaub ich hauptsaechlich da, wenn er es weiss, wird er mir dann auf die Nerven gehen? Das kann dann ganz schoen langwierig werden. Ich denk wahrscheinlich zu viel darueber nach. Komme gut klar mit ihm, aber ist auch unberechnend und das ist solch eine Situation. Es geht ja um mich _ also Kopf hoch, Brust raus und raus damit. Vielen vielen Dank ich geb bescheid wie die Reaktion war. Hab mir eine Deadline gesetzt bis wann ich es ihm gesgat haben moechte. Jetzt das Gespraech ein bisschen vorbereiten und drueber schlafen.
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Radlerin

« Antwort #4 am: 11. Februar 2013, 12:44 »
Hi,

ich bin grad am verhandeln und hatte schon erst Muffensausen, wie es meine Chefs wohl aufnehmen, ob ich dann als "faul" gelte oder auf dem Abstellgleis lande, aber den Eindruck habe ich nun gar nicht.
Das Thema wird ziemlich sachlich behandelt, es geht meinen Chefs darum, dass die Auszeit mit der Arbeit vereinbar ist, also erst Projekt fertig machen und dann am Jahresende frei, und dass es eine Vertretung gibt. Und in derZwischenzeit reden wir ganz normal über die Arbeit. Die haben soviel anderes im Sinn, da denken sie nicht den ganzen Tag über meine Auszeit nach  ;)

Ich hab auch lang überlegt, war aufgeregt - aber letztlich hab ich ihn ganz spontan angesprochen, als er mir über den Weg lief und ich dachte: Jetzt oder Nie!

Toi Toi Toi!!!!

Und recht hast du! Es geht um dich, also raus damit!
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rtw2014

« Antwort #5 am: 12. Januar 2014, 22:19 »
Habs angesprochen, mein Chef hat ok reagiert, besser als ich dachte und es wird wahrscheinlich nichts, hab mich darauf berufen das Sabbath angeboten wird ( Crux ist das wissen die meisten in der FA nicht. )

Ich weiss ja was ich will und bin froh zumindest das es raus ist. Haben auch schon ein zweites Mal geredet.

Schaumermal.... :-)

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Sjoukje

« Antwort #6 am: 13. Januar 2014, 10:32 »
ich habe meinen Chef einfach gefragt, ob wir (mein Mann arbeitet in der selben Firma) ein Sabbatical bekommen. Gab es bei uns in der Firma noch nie, also habe ich fest mit einer Absage gerechnet. ABER NEIN! Wir haben 2 Tage später die Zusage bekommen! Und somit gehts für uns am 1.April 2015 los *freu* Also an ALLE die sich nicht trauen: Einfach versuchen! Mehr als nein sagen können sie nicht!
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rtw2014

« Antwort #7 am: 20. Januar 2014, 22:59 »
congratulations. meiner sagt es wird nichts. haben schon 2x geredet. also reden kann man schon. was ich auch gut finde. nun bei perso angefragt. er weiss davon. alles gut. nichts verheimlichen etc. aber wenn firma das öffentlich anbietet, dann bitte gute gründe es auch abzulehnen. es gibt ja noch eine letzte möglichkeit  ;)

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Curly

« Antwort #8 am: 22. Januar 2014, 13:43 »
Gekuendigt, bis jetzt nicht bereut.  :)  Gibt mir ein Gefuehl von Freiheit. ;)
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Yike

« Antwort #9 am: 23. Januar 2014, 08:28 »
Was habe ich es gut!  ;D

In Belgien ist es Gesetz, dass ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer ein Sabbatical einräumen muss. Er kann es höchstens zwei mal um jeweils drei Monate hinaus zögern, aber dann kann jeder Arbeitnehmer abhauen und muss nach max. einem Jahr wieder eingestellt werden. Dies gilt nur für freiwillige Sabbatical. Für unfreiwillige (Krankheit in der Familie -> Pflege) muss der Arbeitgeber für 3-5 Jahre auf seinen Arbeitnehmer verzichten. Und auch danach muss er ihn "zurück" nehmen.

Dies wird vom Staat sogar mit 650€ Netto pro Monat gefördert. So eine Art Arbeitslosengeld.

peka65

« Antwort #10 am: 23. Januar 2014, 09:40 »
Hallo, ich habe gekuendigt, da ich eh nicht mehr in die Firma zurueck moechte. Trotzdem wurde mir das Angebot gemacht, mich nach der Rueckkehr dort noch mal zu melden.
Gruss
Peter
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fabiolous

« Antwort #11 am: 01. Februar 2014, 12:28 »
Verhandelt, wobei ich von Anfang an gesagt hab' dass es in Sachen Datum und Zeitraum nichts zu verhandeln gibt.
Antrag verfasst, unterschrieben, abgegeben mit der mündlichen Zusatzinformation "Per Datum XY bin ich weg, die Frage ist ob ich nochmals zurück komme oder nicht".
Scheinbar wollen sie dass ich wieder zurück komme :D
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rtw2014

« Antwort #12 am: 12. September 2014, 23:12 »
Ich habe auch gekuendigt. Soll mich melden wenn wieder zurueck. Whaaaat? Es ist ein super Gefuehl, vor allem weil ich andere Plaene habe. NO REGRETS...

Gruss aus Chicago
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MissMojo

« Antwort #13 am: 13. September 2014, 03:38 »
Ich habe auch gekuendigt. Weil ich den Job auch einfach nicht mehr wollte und auch der Meinung bin, dass wenn es nicht gerade der absolute Traumjob ist (will man dann ueberhaupt lange weg?) dann findet man auch was anderes. Es ist auch eine andere Art von Freiheit.

Ich habe meinen Chef gefragt ob er 10 Minuten Zeit hat und dann habe ich einfach gesagt: Es sind gute Dinge passiert, es sind schlechte Dinge passiert. Ich habe einen one-way Flug nach Vancouver gebucht und reiche hiermit meine Kuendigung ein. Best moment ever :)
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hummelbee

« Antwort #14 am: 14. September 2014, 07:18 »
Wir haben auch beide gekündigt. Bei meinem Freund wurde die Möglichkeit eines Sabbaticals abgelehnt, bei mir im Unternehmen hätte die Möglichkeit bestanden, eines zu verhandeln. Allerdings wollte ich das gar nicht - denn das hätte ein fixes Rückkehrdatum erfordert. Und die Freiheit und Flexibilität wollten wir uns nicht nehmen. Bei 2 % Akademikerarbeitslosigkeit gehe ich auch davon aus, dass ich hinterher ohne (größere) Probleme wieder einen Job bekommen werde, wenn auch vielleicht der Traumjob zu Beginn nicht auf der Straße liegt... ;-)

Dem Chef früh genug Bescheid sagen und das ganze fair zu regeln hat sich für uns beide ausgezahlt, beide Firmen haben das hoch anerkannt. Wir können uns nun jederzeit wieder melden, wenn wir zurück sind und wieder einsteigen möchten...

Aber wer weiß auch schon, wie/ob man sich auf der Reise verändert? Evtl. möchte man doch gar nicht mehr in seinen alten Job zurück?

Wir sind beide sehr glücklich so. Es war die beste Entscheidung ever. :-)
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