Thema: 26 Sekunden - Ein Tabuthema  (Gelesen 7810 mal)

MrsBuggi

« Antwort #15 am: 25. Dezember 2012, 06:28 »
Die Organisation, die wir jetzt kennen lernen durften ist eine christliche, ja, und sie führt auch Kinderheime, in denen eine Menge Jungs untergebracht sind. Und nur, weil diese Organisation sich u.a. auch intensiv um die Mädels kümmert, sind sie doch nicht gleich feministisch, oder? Die Leute tun Gutes, können sich aber nicht auf alle Richtungen speziallisieren, es gibt sicher aber auch Organisationen (christlich, oder auch nicht), die sich für die Jungs / Männer einsetzen.

Uns ging es einzig und allein darum, Aufmerksamkeit bzgl. Trafficking, seinem Verlauf und seinen Folgen zu erregen. Einmal deutlich zu machen, was für eine Vergangenheit viele dieser Kinder (in unserem Beitrag größtenteils Mädels) haben... Kritisch, oder auch nicht, die Leute machen sich Gedanken darüber, das war unser Ziel.

Ein frohes Weihnachtsfest!
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southern_cross

« Antwort #16 am: 27. Dezember 2012, 09:22 »
Danke für den Beitrag.

Zwar nicht ganz daasselbe, aber ich hab in Thailand einen "Heiratsmarkt" mit angeschaut. 10 Thai-Mädls sitzen in einem Restaurant an einer Tafel 10 westlichen Männern gegenüber. Mich als Europäerin hat es dabei durchgeschüttelt und ich hab es davor nicht verstanden, wie man sich als Frau sowas antun kann.

Ich hab dort aber begriffen, dass den Mädls die westlichen Männer ein besseres Leben ermöglichen können, als sie es wohl in Thailand zum Großteil je haben werden. Die Frauen haben ausgesorgt und schicken dann zum Teil auch regelmäßig Geld nachhause, von dem die Familie in Thailand gut leben kann.

Arme Menschen kriegen durch TV & Co den materiellen Wohlstand der westlichen Welt vorgeführt und gerade die thailändische Kultur ja ist geschichtlich bedingt sehr auf materiellen Wohlstand ("Tausche Kind gegen Kühlschrank") aus. Logo ist das für sie - mit ihren Mitteln - nachahmenswert.

Die Wertigkeit von einem Menschenleben ist eine andere als bei uns, Kinder sind auch ein "Wert", mit dem man Geld machen kann. Noch viel schlimmer empfand ich das in Indien. Das ist eine gänzlich andere Kultur (die natürlich - in unseren Augen - Menschenhandel & Co nicht rechtfertigt).

Um meinen Beitrag zu leisten, hab ich eine Patenschaft für ein Kind in Kambodscha übernommen, sie kann in einem SOS-Kinderdorf behütet aufwachsen und in die Schule gehen, was ein wichtiger Grundstein für eine - im Verhältnis gute - Zukunft ist.
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Leam

« Antwort #17 am: 01. Februar 2013, 10:32 »
Ich finde das ist ein sehr wichtiges Thema und ich hoffe, dass jeder vernünftige Mensch Abstand von solchen Touristen Attraktionen hält. Ich selber war letztes Jahr auch im Elephant Nature Park. Meine Meinung hierzu ist allerdings geteilt:

Der Park ist ja an sich eine tolle Einrichtung in der die Elefanten es definitiv besser haben als auf der Straße oder als Toursitenattraktion. ABER ich finde das Konzept ist vollkommen touristisch und viel zu teuer und ich glaube nicht, dass es für die Elefanten toll ist, wenn 300 Menschen versuchen sie mit Wasser naß zu machen, sich für ein Foto aufzustellen oder (was ich ganz  daneben fand) dass sich ein Babyelefant hinstellt und den anstellenden Massen einen "Kuss" ins Gesicht gibt. Angeblich sei das natürlich meinte der Park, aber ich bezweifel das. Zudem ist die Besitzerin eine der Reichsten Northailands. Bei 70€ für 3 Stunden mit 300 anderen Menschen Elephanten anschauen ist das ja auch kein Wunder. Aber ich habe mir gedacht, dass es wenigstens besser ist, dass die Tiere in diesem Park sind, als auf den Straßen an engen Ketten.

Ich hatte mich an den Park gewendet, da ich auf Ko Chang in einem kleinen Garten 2 Elefanten Babys gesehen habe, die an Ketten gefesselt waren, um als Toursitenattraktion sich Flaschen Milch geben zu lassen. Die wollten umgerechnet 50.000€ für beide Elefanten haben und ich habe dem Park Bescheid gegeben. Eigentlich müssten sie sich es leisten können Elefanten frei zu kaufen, rechnet man nur einmal zusammen was der Park pro Tag an den Touristen einnimmt.....

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Bella

« Antwort #18 am: 02. Februar 2013, 22:42 »
Ich weiß es ist off-topic, sorry dafür, aber ich möchte Leams Beitrag zum Elephant Nature Park ungern so stehen lassen:

Ja, es ist teuer, aber du hast doch auch die Massen Nahrungsmittel gesehen, die die Elephanten täglich verdrücken. Das kostet ja schonmal Geld. Dazu kommt der Kauf von Gelände, um die Elephanten dort halten zu können plus der Ankauf von neuen Elephanten, außerdem die medizinische Betreuung, die Bezahlung der Elephantenpfleger und was weiß ich noch alles. Ich finde die Preise wie gesagt auch sehr hoch, aber ich hatte auch das Gefühl damit zu etwas Gutem beizutragen.

Der Punkt bzgl. 'Kuss ins Gesicht drücken' ist, dass die Pfleger ihren Elefanten kleine Spielereien beibringen, aber mit Belohnungen, also positiven Anreizen arbeiten anstatt mit Strafen. Wenn der Elefant einen Kuss gibt, kriegt er eine Banane. Was ist daran schlim? Wenn er keine Lust mehr auf Bananen hat, wird er wohl damit aufhören.

Darüber hinaus sind es ja höchstens 1 oder 1,5 Stunden, die die Elefanten mit den Touris im Wasser zubringen müssen. Und irgendetwas muss der Park den Touris ja bieten, damit sie das Projekt finanzieren. Ich finde, der Park schafft eine gute Balance zwischen Touri-Aktivitäten und Ruhe für die Elefanten.

Nochmal sorry für's offtopic, aber es war mir wichtig das zu sagen.
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