Thema: MachuPikachu: Hoffentlich 2013  (Gelesen 2458 mal)

MachuPikachu

« am: 16. September 2012, 18:36 »
Hey, ich bin schon in der ein oder anderen Reisecommunity aktiv und möchte es auch hier versuchen.. hier findet man ja fürchterlich viel Info und eine aktive Community! ,)

Naja.. wo fängt man denn bei der Vorstellung an ? Ich heiße Daniel, bin 18 und bin im Februar/März mit meinem Abi fertig. Den Rest könnt ihr euch offensichtlich denken.
Ist aber nicht so, dass ich ein Greenhorn bin.. bin bereits 10 Tage alleine durch Frankreich und Spanien gereist und dann 5 Wochen durch Schweden, Finnland und Estland! Das waren alles "kleinere" Reisen dieses Jahr um mein Fernweh, dass immer wieder aufkam zu stillen.. ich hätte es wohl nciht ausgehalten, wenn ich nicht diese fast 7 Wochen mit dem Reisen verbringen konnte.
Dieser ausgeprägte Wunsch des Reisens besteht seit über einem Jahr. Seit dem ist für mich klar, was ich nach dem Abi tun werde: Ganz sicher keine Ausbildung oder Uni.

Das ganze kann man eigentlich auch ruhig weiterspinnen: Ich weiß schon garnicht wie lange ich mich darüber aufrege, wenn wir in der Schule die Frage kriegen: "Na, was wollt ihr nach der Schule machen ?" Sei es jetzt in der 5. Klasse, wo diese Frage im Spaß gestellt wird oder jetzt in der 13. wo die Kursleiterin sich ernsthaft fragt, wie es mit uns nächstes Jahr weitergeht.. und man mindestens 20 mal die selbe Antwort hört: "Ich möchte Medizin/Jura/BWL/sonstiger Blödsinn studieren, bzw. diese und jene Ausbildung machen, damit ich nach dem Studium oder der Ausbildung viel Geld habe und eine Familie gründen kann.."
Es ist dieser Gedanke daran, dass jeder dieser Menschen nach dem selben sehnt und keiner von denen einen besseren Weg dazu weiß, als einfach den Weg, den die Gesellschaft einem vorgibt, einzuschlagen.. es ekelt mich an. Was ist das denn nur für ein Leben ?
Man liest es ja in Reiseforen nur allzuhäufig, dass solche Menschen, die irgendwann in dieser Maschinerie eingekerkert sind, da ausbrechen wollen, weil sie sich fragen womit sie eigentlich ihr Leben vergeuden.. das bestätigt mich dann nur.

Natürlich ist es aber auch so, dass ich die Weisheit nicht aus Eimern gefressen habe.. ich habe selbst keine konkrete Antwort auf diesen Missstand, der sich da in der Gesellschaft eingefressen hat wie ein bösartiger Parasit. Einfach in den Wald laufen und dort fern von jeder Gesellschaft leben ? Ein Leben auf Reise ? Wie funktioniert das ohne Geld ? Ich versuche nun seit längerer Zeit diese Antwort für mich zu finden und ich hoffe, dass diese Community hier einen Teil beitragen wird, dass ich diese finden werde.

Auf jedenfall kann ich schon mal ansagen, dass ich mir für mein Abitur sicher kein Bein ausreissen werde. Natürlich werde ich Energie und Zeit reinstecken, damit möglichst ein positives Ergebnis rauskommt, aber es ist nicht so, dass ich mich jetzt dafür interessieren würde, ob ich jetzt 2,0 statt 2,5 kriege.. auch mit 2,8 oder 2,9 könnte ich gut leben.. 3,0 hätte dann schon einen bitteren Nachgeschmack, aber selbst dann würde ich sicher nicht in Tränen ausbrechen. Wer mich durch Zahlen, bzw. Noten definiert, der kann mich mal.. wenn es einem wirklich wichtiger ist so einen 1er Schnitt zu haben anstatt Menschenkenntnis, Erfahrung und diverse Fremdsprachen (Ich spreche 3 Sprachen und schiele schon auf 2 andere Sprachen, die ich definitiv lernen möchte) zu besitzen, dann weiß ich wenigstens, dass ich an so einem Ort ohnehin nicht richtig aufgehoben wäre.

Naja, um nun auch mal auf meine genaueren Pläne zu kommen: Die haben in den letzten Monaten stark geschwankt.. Anfangs (letzten Sommer) habe ich noch von der großen Weltreise geträumt, bin dann minimalistischer geworden und habe auf eine Reise in Südamerika geschielt, bin noch weiter runter gegangen und gesagt: "Ich lerne erstmal an einem Ort richtig spanisch bevor ich reise" und bis vor kurzem hab ich sogar überlegt erstmal einfach einbischen Arbeitserfahrung im Ausland (Großbritannien war damals ne Idee) zu sammeln, eventuell in einem Hostel, oä..
In meinem Alter weiß man halt nie so wirklich was man möchte, was aber auch gleichzeitig umsetzbar ist..

Jeder der mcih kennt, würde sich also nicht wundern, wenn ich jetzt sage: Mittlerweile denke ich mir: Scheiß drauf, du machst das, was dir dein Herz ursprünglich gesagt hat.. die Weltreise!
Nichts ist aufregender als sich Träume umzusetzen.. das habe ich erst letztens mit meiner ersten "großen Reise" feststellen müssen.. Die Dinge zu tun, anstatt sie zu träumen, kann nie was schlechtes sein, egal was rauskommt.

Ich hoffe wirklich sehr, dass ich jetzt nicht mehr von dieser Idee abrücke.. in jedemfall bleibt mir sowieso noch ein wenig Zeit: Denn selbst nach dem Abi ist die Haushaltskasse leer.. gut, ich werde jetzt voraussichtlich nen 400 Euro Job nächste Woche beginnen und mir da den ein oder anderen Groschen zur Seite legen.. für eine Weltreise wird aber vorne und hinten nicht reichen. Hab mir noch keine konkreten Überlegungen gemacht, aber unter 15.000 Euro möchte ich nicht losziehen. Tendenziell mehr.

Die große Frage, die ich mir also momentan stelle: Wie zur Hölle spare ich 15.000+ innerhalb eines Jahres ? Denn mehr als ein Jahr möchte ich auch nicht verschwenden.. Ich möchte auf jedenfall einen Job annehmen, bei dem ich min. 2000 Euro netto verdiene.. am liebsten wäre mir so ein Nachtschicht Job, der leicht zu erledigen ist, aber durch unattraktivität eben sehr gut bezahlt wird.. Ich glaube ich werde mir bereits die nächsten paar Wochen gut umschauen müssen.. wäre der totale Horror, wenn ich mit dem Abi fertig bin und nicht weiß wie ich schnell das Geld zusammensparen kann... Je schneller ich zurück auf die Straße kann, desto besser!

Naja, das wars erstmal von meiner Seite..

freu mich schon auf den ein oder anderen Meinungsaustausch mit euch  ;)

Liebe Grüße!

Daniel

PanchoVilla

« Antwort #1 am: 19. September 2012, 20:26 »
Mach es auf jedenfall. Wuensch dir viel glueck

MachuPikachu

« Antwort #2 am: 22. Dezember 2012, 20:30 »

Ich hoffe wirklich sehr, dass ich jetzt nicht mehr von dieser Idee abrücke..

Ups.

Bei mir wirds konkreter. Abi steht jetzt direkt vor der Haustür und meine Gedanken gehen in eine andere Richtung:

Ich werde wohl kaum die Ausdauer mitbringen um direkt nach dem Abi nen Job zu suchen bei dem ich viel verdienen (=viel arbeiten) kann, nur um mir dann nach über einem Jahr ein kleines Vermögen anzuhäufen.. nach diesen 13 langen Jahren, hab ich die Schnauze ziemlich dick.

Meine Pläne tendieren zurück zu der Südamerika-Reise, die im Ansatz bereits geplant wird. Muss dazu sagen, dass da noch einige Faktoren reinspielen in diese Entscheidung, zu denen ich leider keinen Einfluss habe und denen ich mich zwangsweise beugen muss.

Es soll auf jedenfall nächstes Jahr losgehen.. habe bereits einige billige Flüge nach Caracas erspäht und glaube, dass dies eigentlich ein ziemlich guter Ausgangspunkt sein könnte.

Die wichtigste Frage, die ich mir nach den schriftlichen Abis stellen werde ist wohl die Frage nach der Finanzierung. Über das Budget muss ich mir nämlich noch einen Kopf machen.. auf der einen Seite kann man in Südamerika sehr günstig weg kommen, auf der anderen Seite, kann ich mir keinen engen finanziellen Gut anlegen.. das würde bei mir nur schief gehen, da ich mir einpaar Dinge gönnen MUSS (Galapagos Inseln, vielleicht ein Monat Kuba, etc.).

Muss dann wohl nen guten Mittelweg finden.. ist ja auch so, dass ich mich zum Glück auf monatliche Unterstützung verlassen kann, da meine Eltern für mich noch ne Zeit Kindergeld bekommen werden und ich ja hier weniger Kosten verursache.. wie viel das genau sein wird, steht noch aus, aber ich hoffe, dass es mehr als 50% von meinen monatlichen Ausgaben sein werden.. zudem bin ich auch bereits nen gewissen Zeitraum in einem Hostel zu arbeiten, um eben Kosten zu verringern und was neues zu tun.

Durch diese Faktoren hoffe ich eben, dass ich nicht mit allzuviel losreisen werde, wobei ich noch nicht genau weiß was ich mir unter "nicht allzuviel" vorstellen soll..

Das Fernweh ist in jedemfall immernoch sehr stark.. an manchen Tagen stärker, an manchen schwächer. Sind echte Lasten, die da von meinen Schultern runterfallen, wenn ich daran denke, dass alles schon sehr greifbar nah rückt!

Liebe Grüße!

Stecki

« Antwort #3 am: 22. Dezember 2012, 20:56 »
Also Caracas finde ich jetzt in ganz Südamerika so ziemlich die schlechteste Stadt um zum ersten Mal eine grosse Reise zu starten. Einerseits ist die Stadt wirklich sehr gefährlich. Ich hatte einen lokalen Begleiter und hätte viele Teile der Stadt ohne ihn nie betreten und habe auch einen Überfall auf einen Busfahrer am hellichten Tag und Schiessereien in der Nacht miterlebt.

Anderseits ist Venezuela sehr teuer und Venezuela jetzt nicht unbedingt das Einstigesland für Backpacker. Wenn Du nicht Unmengen an US Dollars mitschleppst und das Geld am Automaten ziehst zahlst Du das Doppelte. Wunderschön ist das Land aber allemal.

Auch auf die Möglichkeit in Hostels zu arbeiten würde ich mich nicht verlassen. Dies ist zwar manchmal möglich, aber sicher nicht flächendeckend.

Natürlich hast Du Recht dass Leute nach zig Jahren in ihrem Job ausbrechen wollen (da geht es mir genauso), doch Du musst auch berücksichtigen dass diese Leute erst einmal Geld verdienen mussten. Dass Du keine Lust darauf hast verstehe ich gut, nur geht es halt ohne Geld nicht, auch nicht in anderen Teilen der Welt. Aber dass Du das nicht gerne hörst wissen wir ja von Deinen früheren Beiträgen.

MachuPikachu

« Antwort #4 am: 22. Dezember 2012, 22:17 »
Das mit der Hostelarbeit ist kein Problem. Ich habe mir bereits einen Job in San Jose organisiert, den ich aber wegen besagter "Probleme, auf die ich leider keinen Einfluss habe" absagen musste. Mein Einbürgerungsverfahren, wird sich auf unverhoffte Weise noch strecken, sodass ich nur in Länder einreisen kann/will, die mich auch ohne kostenpflichtiges und zeitintensives Visum reinlassen..

Dazu gehört fast ganz Südamerika (und bereits erwähntes Kuba!), aber leider nicht Lateinamerika.

Was das angeht, mach ich mir überhaupt keinen Gedanken. Viel wichtiger ist den schmalen Grad zu finden, den ich selbst für mich suche.. brauch halt einbischen Zeit und gute Überlegungen.

EDIT: Aber danke für deine Info bezüglich Caracas! Venezuela möchte ich generell nicht auslassen, aber ist ja auch klar, dass ich mir bezüglich meines Startes noch Gedanken mache.. Brasilien und Kolumbien scheinen für mich da gute Alternativen zu sehen. Wird am Ende eine Frage des Preises und der Intuition sein. Wenn ich nach deiner Logik gehen würde, bei der ich gefährliches meiden sollte, kann ich ja auch ganz zu Hause bleiben.

Stecki

« Antwort #5 am: 22. Dezember 2012, 22:29 »
Es geht nicht darum dass Du nicht in gefährliche Länder reisen sollst, denn sonst müsstest Du wohl auf ganz Lateinamerika (welches übrigens alle nicht Anglo-Amerikanischen Länder beinhaltet, also auch Südamerika) verzichten. Es geht viel mehr drum dass Du nicht ohne Erfahrung (und die hast Du auch nach Deinen Europatrips noch nicht) in einem der gefährlichsten Länder starten solltest. Davon dass Du Venezuela generell meiden solltest habe ich nichts gesagt.

Was hast Du denn für eine Nationalität dass Du in Mittelamerika (das meinst Du wohl mit Lateinamerika) Visa brauchst?

Hosteljobs werden in der Regel kurzfristig vor Ort vergeben, je nach deren Bedürfnissen. Daher finde ich es etwas komisch dass Du sagst Du hättest bereits eine Zusage gehabt. Ausserdem willst Du ja reisen und nicht einfach in San José rumsitzen.

MachuPikachu

« Antwort #6 am: 22. Dezember 2012, 22:42 »
Russischer Staatsbürger.

Es gibt eine Hand voll Seiten, bei denen Hostels aus der ganzen Welt "Stellenangebote" schreiben können. Manchmal werden sofort Leute gesucht, aber manchmal kann man sich auch auf weite Sicht bewerben. Hab da ein sehr schönes, modernes und neues Hostel in San Jose gefunden, das erst dieses Jahr aufgemacht hat und von 3 jungen Leuten betrieben wird.. hat überragende Reviews in den wichtigsten Hostelseiten (hostelbookers und hostelworld) bekommen und mich voll überzeugt.. hab mich schon ziemlich gefreut, aber ich möchte nicht auf unbestimmte Zeit hier sitzen und nicht wissen wann ich los kann.. meine Zusage galt ja ohnehin nicht für ewig.

Und außerdem finde ich es durchaus reizvoll einpaar Wochen an einem Ort zu bleiben, gerade weil ich mir dadurch erhoffe mir ein gescheites Spanisch anzueignen.. ich lerne ja bereits fleißig, kann man halt nicht mit der Erfahrung vergleichen, die man im Alltag kriegt.

Zum Thema Caracas: Wie bereits gesagt: Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Einschüchtern werde ich mich aber nicht lassen. Bevor ich den doppelt so teuren Flug nach Buenos Aires nehme, fliege ich lieber nach Caracas und überzeuge mich selbst.

Wenn du schon von Erfahrung sprichst: Was ich für eine Erfahrung gemacht habe, ist dass Leute viel im Internet schreiben, wenn der Tag lang ist.. im Endeffekt muss man sich selbst überzeugen.. So wie du mir Caracas als kriminellste Stadt Südamerikas präsentierst, werd ich sicher kein Problem haben Leute zu finden, die mir von allen anderen größeren Städten abraten, weil sie dort schlechte Erfahrungen gemacht haben. Ich werde sicher noch einiges an Recherche betreiben müssen, aber verrückt machen lasse ich mich nicht. Aber danke für deine Bedenken.

Stecki

« Antwort #7 am: 23. Dezember 2012, 06:54 »
Einschüchtern will Ich Dich bestimmt nicht und auch nicht davon abhalten. Ja, Leute schreiben viel wenn der Tag lang ist, aber genau um diese Meinungen zu bekommen hast Du Dich ja angemeldet, oder?

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