das busnetz ist in diesen ländern recht gut ausgebaut. man braucht keinen wagen, sollte sich aber darauf einstellen, dass busse auch mal eine halbe stunde verspätung haben können. zeit hat am balkan eine andere bedeutung als bei uns. die preise für busreisen sind erschwinglich. z. b. die fahrt von mostar nach sarajevo kostete im sommer 2010 knapp über 10 euro. bin auch schon mit bus angereist, eurolines busse fahren regelmäßig und meist günstig alle bekannteren städte am balkan an (hab damals für graz-mostar und belgrad-wien glaub ich um die 70 euro hingelegt).
war als blonde und ausgesprochen hellhäutige frau allein unterwegs, was aber kein problem war, nicht mal nachts. man trifft genügend andere reisende, mit denen man gegebenenfalls eine etappe gemeinsam machen kann. ein wenig umstellen muss man sich in sachen geschlechterverhältnis. denn man kommt mit den einheimischen männern zwar recht schnell ins gespräch, das ist aber für z. b. eine bosnische frau unüblich, weshalb das dann manchmal schon als halber weg zur verlobung aufgefasst wird, wenn man intensiver miteinander spricht, durch die stadt spaziert etc. da hilft nur, gleich von anfang an den eigenen freund/mann zu erwähnen, freundlich zu bleiben aber dennoch ganz klare grenzen zu setzen. klar wird man angegafft, wenn man als mitteleuropäerin mit riesenrucksack in einem kaff aus dem bus steigt und einen campingplatz oder eine unterkunft sucht - das sollte man aber nicht persönlich nehmen und darüber hinweg sehen.
was wanderungen betrifft, würde ich bosnien eher weniger empfehlen. mein hosel-wirt in mostar hat mich etwa davor gewarnt, den kreuzberg oberhalb der stadt querfeldein zu erklimmen, da dieses gebiet nie vollständig entmint wurde. die nationalparks werben zwar mit herrlicher natur und tollen wanderungen, die wege sind aber meist nicht oder unureichend markiert, geführte touren sind eher selten und wanderkarten mangelware. vielleicht ist es in foca besser, das kann ich nicht beurteilen, da ich nur durchgefahren bin. der weg führt über die einheimischen, die einem helfen, einen führer zu finden ... vorsicht, nicht übers ohr hauen lassen. von zabljak (montenero) aus gibt es tolle touren, auch wanderkarten, die gut zu lesen sind, und wie gesagt, die steige sind markiert. wenn du schon gelegentlich wanderungen gemacht hast, würde ich da kein problem sehen, wenn du allein losziehst.
dass du es gerne individuell bzw. ursprünglich anlegen und gleichzeitig andere reisende kennenlernen möchtest, widerspricht sich meiner meinung nach nicht. ich selbst habe auf dem balkan großteils unkomplizierte leute kennengelernt, die auf ähnlicher wellenlänge waren - die meisten, die einen gewissen touristischen komfort und service haben wollen, entscheiden sich für kroatien oder so, du wirst sie kaum in einem hostel in der bosnischen pampa finden. und man kann die programmpunkte ja abwechseln. einige tage in einem nationalpark, wo's möglicherweise, aber nicht zwingend, weniger anschluss an andere reisende gibt, dann in eine stadt oder an die adria, wo sicher zahlreiche andere reisegenossen anzutreffen sind.
auf meiner leider nicht ganz aktuellen webseite
www.kulturissima.net findest du unter dem menüpunkt impressionen einige fotos von meinem vorletzten balkan-trip (mostar - gacko - sutjestka np (tjentiste) - sarajevo - visegrad - cacak - guca - belgrad).
so lang!