Thema: Deutsche Rente bzw. Versicherungen bei Auslandsaufenthalt  (Gelesen 2900 mal)

codac

Hallo zusammen,

nach meinem Auslandsaufenthalt im letzten Jahr, plane ich bereits den Nächsten.
Im Gegensatz zum letzten Mal, werde ich dann allerdings meinen Job aufgeben müssen, werde keine Allowance oder sogar Gehalt von meinem Arbeitgeber erhalten.

Insofern stehe ich vor dem Problem meine laufenden Kosten in Deutschland zu decken.
Im letzten Jahr hatte ich freiwillig die Rentenbeiträge über den Mindestsatz von ca. 79€ (~948€ im Jahr) weiterhin eingezahlt.
Zudem hatte ich die gesetzliche Krankenversicherung "abgemeldet" und stattdessen eine Auslandsreiseversicherung abgeschlossen (~370€ im Jahr).
Ich hatte bereits eine Haftpflichtversicherung 67€ (die auch bei längerem Auslandsaufenthalt weltweit gültig war), sowie eine Unfallversicherung (~470€ im Jahr) abgeschlossen.
Insgesamt ~1885€ im Jahr nur für Versicherungen. Wenn ich meine Wohnung auflöse benötige ich dieses Mal außerdem eine Lagerfirma in die ich zumindest einen Teil meiner Möbel einlagern müsste. Da kommen wahrscheinlich nochmal geschätzte 150€ im Monat dazu.
Dann sind wir schon bei knapp 3700€ im Jahr ohne das ich überhaupt nur einen Meter weit gereist bin.

Jetzt zu meinen eigentlichen Fragen:
1. Bei einem Auslandsaufenthalt von 1. Jahr: Wie habt ihr diese Kosten gehandhabt bzw. Rente und Versicherungen organisiert?
2. Ich habe im letzten Jahr viele Leute getroffen aus diversen Ländern welche bereits seit mehreren Jahren im Ausland umher reisen. Von deren Gehalt (z.B. in Vietnam als Lehrer) konnten die sicher nicht solche Kosten finanzieren. Habt ihr da mal Rückmeldung bekommen wie man bei solch einer langen Zeit mit den oben angesprochenen Punkten umgeht?
3. Kennt von euch jemand die Rechtslage wenn es um die Meldung in Deutschland geht? Eigtl. kann man doch nur in Deutschland gemeldet bleiben wenn es der Lebensmittelschwerpunkt ist und man somit im Jahr mehr als 6 Monate auch in Deutschland wohnt, richtig? Das wäre beim Jahr im Ausland 1. nicht möglich und 2. könnte ich mich auch nicht in einem anderen Land melden, da ich vorhabe das Land regelmäßig zu wechseln...

Danke für euer Feedback... ich habe schon ne Menge im Internet zu dem Thema gesucht, aber gerade wenn es um die Rente bzw. Versicherungen geht, konnte ich bisher nicht wirklich etwas nützliches dazu finden...
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bulleye

« Antwort #1 am: 28. April 2012, 15:55 »
So richtig große Kostenreduktion kann ich dir nicht anbieten. ;)
Die 470 Euro für die Unfallversicherung würde ich allerdings einsparen. Ich habe meine UV in Deutschland vor Jahren gekündigt, weil ich sie für sinnlos gehalten habe; im Ausland fällt mir kein besserer Grund ein, warum ich eine haben sollte...
AKV führt kein Weg dran vorbei, die brauchst du in jedem Fall. Bei ca. 350 Euro glaube ich auch nicht, dass da noch viel Optimierung möglich ist.
Ich kenne deinen Hausstand nicht, aber ich habe vor der Reise radikal alles auf Flohmärkten und bei Ebay verhökert, wo mein Herz nun nicht ganz stark dran hing. Den Rest hab ich auf Freunde und Familie aufgeteilt, so dass ich gar keine Einlagerungskosten hatte. Das ist schon ein dicker Batzen, denn von den von dir veranschlagten 150 Euro kannst du in einigen Ländern den ganzen Monat wohnen...
Was die Meldepflicht angeht, so bewegst du dich als Langzeitreisender ein Stück weit im rechtsfreien Raum, da dein Lebensmittelpunkt ja in der Tat nicht mehr in Deutschland ist. Streng genommen bist du also nicht mehr "meldefähig". Trotzdem kann es sehr wichtig sein, in Deutschland gemeldet zu sein, da du z.B. ansonsten kein Girokonto in Deutschland führen kannst. Auch andere "Amtsangelegenheiten" wie die Einkommensteuererklärung können problematisch sein, wenn dir ein Bescheid nicht zugestellt werden kann.
Ein Wohnsitz in Deutschland während der Auslandsreise hat also durchaus seine Vorteile...;)
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