Thema: Fremdwährungskonten / Konten im Ausland / FOREX-Account  (Gelesen 9369 mal)

Phileas Fogg

Hallo liebe Reisefreunde,

wie wir alle wissen, ist der "Euro" nicht das, was uns die "Politiker" vor zehn Jahren versprochen haben. Es ist schon ärgerlich wenn man monatelang arbeitet, arbeitet und spart, damit man wieder reisen kann, dabei aber ständig zittern muss, ob die hart erarbeiteten "Euros" bei Reisebeginn im Zielland noch so viel wert sind wie man ursprünglich dachte.

Zugegeben, andere, durch nichts gedeckte Fiat-Währungen sind wahrscheinlich auch nicht viel besser als der "Euro". Trotzdem kann ein wenig Diversifizierung in Währungsfragen sicherlich nicht schaden.

Bargeld in der Wechselstube hier in Deutschland zu tauschen ist aber wohl kaum der geeignete Weg, "Euros" loszuwerden. Beispiel:

Für einen "Euro" bekomme ich heute:

Moneychanger IN Singapur: 1,71 Singapur Dollar
Euro-Change in Deutschland: 1,58 Singapur Dollar, also deutlich weniger !!!

Deshalb meine Fragen:

  • Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Fremdwährungskonten bei Geldinstituten hier in Deutschland?
  • Ist es jemandem gelungen, ein Konto bei einer Bank im Ausland zu eröffnen, auf dem man übrig gebliebene Fremdwährung bis zur nächsten Reise parken kann?
  • Hat jemand von Euch Erfahrungen mit FOREX-Trading? Ich will zwar nicht traden (zu stressig), aber vielleicht könnte man ja einfach einen FOREX-Account eröffnen um zu besseren Kursen Fremdwährung kaufen zu können (natürlich bleibt die Frage, wie man dann an das Bargeld kommt).


Bei meinem letzten Besuch in Singapur habe ich mindestens 15 Banken abgeklappert; keine einzige war bereit, ein Konto für mich zu eröffnen.


Any input appreciated :)
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tassimaniac

« Antwort #1 am: 06. Dezember 2011, 08:01 »
bei div. fx-brokern bekommst du ne mastercard 8)
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Carphunter

« Antwort #2 am: 07. Dezember 2011, 13:39 »

  • Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Fremdwährungskonten bei Geldinstituten hier in Deutschland?
Nein, ich habe selbst so etwas noch nicht. Aber ich habe mit meinem "Berater" bei der Bank mal darüber gesprochen.
Nachteil der Dinger sind, dass die Gebühren extrem hoch sind. 30 bis 90€ pro Jahr bei Volksbanken/ Sparkassen. Und es gibt dabei immer Tauschgebühren, die nicht gerade knapp sind. Einige private Banken nehmen dabei bis zu 20€ pro Tausch.  
Du kannst zudem auch nur pro Währung ein Konto eröffnen. Also beispielsweise jeweils eins für Singapore Dollar oder US-Dollar. Wenn Du damit Gewinn machen willst, setzt Du darauf, dass der Euro abwertet und die andere Währung aufwertet.
Beachte: Weiterhin besteigt die Gefahr, dass das Fremdland abwerten muss (beispielsweise die Schweiz letztens), indem Fall hätte man dadurch Geld verloren. Fremdwährungskonten sind halt immer reine Spekulationskonten. Zum "parken" sind die nicht gedacht.
Lohnen tut sich dies nur, wenn man viel Geld dort "parkt" (Spekulation, gerade, wenn das Land einen anderen Leitzins hat) oder man viel mit dem Ausland handelt. Gehandelt wird zudem nur per Überweisung, Barabhebungen sind dabei nicht möglich.
Also in der Fremdwährung. Du kannst dann nur wieder die Fremdwährung in € tauschen. 

  • Ist es jemandem gelungen, ein Konto bei einer Bank im Ausland zu eröffnen, auf dem man übrig gebliebene Fremdwährung bis zur nächsten Reise parken kann?
Als Deutscher kannst Du eigentlich nur ein Konto in der Schweiz, Luxemburg, Liechtenstein, Belgien, Österreich und Andorra eröffnen. Andere Länder verlangen oftmals Nachweise über Wohnung oder Arbeitserlaubnis. Die oben genannten Länder bieten dabei aber nur Konten in der jeweiligen Landeswährung an. Für Singapore-Dollar müsstest Du dann ein Fremdwährungskonto in den Ländern erheben.

Nachteile dabei generell, dass die Gebühren für Überweisungen nach Deutschland sehr hoch sind. In der Regel zocken die einen auch mit den anderen Gebühren richtig ab. Lohnen tuen sich solche Konten nur für Leute die im Ausland leben und arbeiten oder viel handeln. Neben natürlich Steuersündern die das Geld hinterziehen. Aber solche Summen bekommt wohl keiner von uns zusammen. Von den Kosten sollte man bei einem inländischen Fremdwährungskonto günstiger wegkommen. Zumal auch hier die Einlagensicherung greift.

  • Hat jemand von Euch Erfahrungen mit FOREX-Trading? Ich will zwar nicht traden (zu stressig), aber vielleicht könnte man ja einfach einen FOREX-Account eröffnen um zu besseren Kursen Fremdwährung kaufen zu können (natürlich bleibt die Frage, wie man dann an das Bargeld kommt).
Sowas macht nur zum traden Sinn. Im Prinzip wird dort nur auf dem "Papier" gehandelt. Du kaufst ja immer ein Paket Geld, beziehungsweise eine Option auf Geld zu einem bestimmten Wechselkurs und kein Geld, dass anfassbar ist. Du kannst Dir bei sowas nur Gewinne auszahlen lassen.
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Hoffe geholfen zu haben.

MfG Carphunter

PS: Alle Angaben ohne Gewähr.
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Phileas Fogg

« Antwort #3 am: 08. Dezember 2011, 10:59 »
Hallo Reisefreunde,

vielen Dank für Eure Antworten.

Es ist schon traurig, dass wir uns überhaupt um solche Sache kümmern müssen. Aber was soll man machen, wenn man mit einem weltweiten betrügerischen Finanzsystem (oder nennen wir es lieber Tributsystem) leben muss ...  Ein dauerhaftes Aufrechterhalten dieses Ponzi-Systems ist mathematisch unmöglich. Nur ein großer Krieg kann die Madoffs dieser Welt noch retten. Kriegshetze gibt es ja schon zur genüge in unseren wahrheitsliebenden "Medien" :(

Übrigens, in Singapur hätte ich bei HSBC ein Offshore-Konto einrichten können; man muss allerdings mindestens 75.000 Singapur Dollar einzahlen.

Anyway, lassen wir uns die Stimmung nicht verderben :D
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Phileas Fogg

« Antwort #4 am: 14. Dezember 2011, 09:08 »
Noch mal kurz zum Thema:

In der neuesten Ausgabe von Focus Money gibt es einen Artikel zur Geldanlage im Ausland, es werden die Schweiz und Singapur behandelt.

Der Artikel ist auch online:

Anlegen im Ausland Singapur – Goldbunker in Südostasien

Wie gesagt, ich kann das ganze so nicht bestätigen. Ich war bei mehreren Banken persönlich, u.a. auch bei der DBS. Wie bei den anderen Banken sagte man mir auch dort dass es nicht möglich sei, für Touristen ein Konto zu eröffnen.

Vielleicht habe ich auch irgendwas falsch gemacht ... Man sollte wohl mit Anzug und Aktentasche vorsprechen, statt mit Shorts und Sandalen ;)

(so eine Banker-Uniform hatte ich leider nicht im Backpack ...)
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Carphunter

« Antwort #5 am: 14. Dezember 2011, 13:55 »
Hallo,
in meiner obigen Aufzählung habe ich natürlich die Steueroasen wie Singapore, Hong Kong, Niederländische Antillen etc. vergessen. Konten kann man dort relativ leicht einrichten. Zumeist reicht ein Anruf und man bekommt die Unterlagen zu geschickt. Die einzigsten Hürden sind sicherlich der Nachweise wo das Geld herkommt (in Singapore notwendig, so weit ich weiß-> in Deinem Fall wohl aber keine Problem) und die Höhe der Mindesteinlagen, die zu tätigen sind. Diese sind in der Regel relativ hoch.
Die gingen wahrscheinlich davon aus, dass Du als Tourist zu wenig Geld dabei hattest. Deswegen haben die Dich abgewiesen. Würde aber immer von einer Mindesteinlagenhöhe von mehrern Tausend, wenn nicht sogar Zehntausend €/Dollar etc. ausgehen.

Ich geben aber zu bedenken, dass wenn man Geld in diesen Steueroasen anlegt, man genau das kranke unregulierte Finanzsystem, das wir im Moment haben, nur noch mehr unterstützt.

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karoshi

« Antwort #6 am: 24. März 2021, 09:10 »
Wo das Thema gerade wieder hoch kam (warum eigentlich jetzt, nach fast 10 Jahren? ;)): Eine recht bequeme und auch relativ günstige Art, FOREX-Accounts zu führen, ist Wise (vormals TransferWise). Wer dort ein Guthaben aufbaut, muss aber natürlich Abstriche bei der Einlagensicherung machen.1)

Wise ist übrigens inzwischen auch meine erste Wahl für Nicht-SEPA-Überweisungen2). Fragt doch zum Spaß mal bei Eurer Hausbank nach, welche Gebühren dort bei einer Überweisung auf ein US-Dollar-Konto bei einer indonesischen Bank anfallen. :'( Mit Wise habe ich z.B. vor zwei Jahren die Gesamtkosten für zwei Raja-Ampat-Tauchkreuzfahrten überwiesen (also schon eine ordentliche Summe), und die Gesamtgebühren lagen unter 20€. Das Ganze natürlich zum Inter-Banken-Umrechnungskurs. Geht doch.

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1) Wenn ich es richtig verstanden habe, werden die Guthaben der europäischen Kunden auf Treuhandkonten bei der Barclays Bank verwaltet. Im Fall einer Insolvenz von Wise ist das Geld also relativ gut geschützt, aber bei einer Insolvenz der Barclays Bank greift der britische Einlagensicherungsfond nicht, weil das Geld dort nicht von Privatleuten, sondern von der Firma Wise angelegt wurde.

2) Ich habe gerade gesehen, dass man bei Wise einen Empfehlungslink generieren kann. Die ersten 3 Leute, die sich über diesen Link registrieren, bekommen eine kostenfreie internationale Überweisung bis zu £500. Bei Interesse bitte eine PN schicken.
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