Thema: Dengue Gentechnik  (Gelesen 3867 mal)

motz

« am: 16. November 2011, 16:55 »
Hallo,
ich würde gern jemanden zum Thema Dengue interviewen, also jemanden, der das schonmal hatte.
Bzw könnt Ihr mir vielleicht auch hier sagen, was Ihr davon denkt:
Seit ein paar Jahren werden Maßnahmen erprobt, mit denen die Moskitos gentechnisch verändert werden, damit sie sich nicht mehr fortpflanzen können. Also speziell die Moskitos, die Dengue übertragen. Die Veränderung in den Genen führt dazu, dass die Mücken ausgerottet werden.
Wollte gerne ein paar Meinungen, was Ihr davon haltet? Würdet Ihr einen entsprechenden Antrag unterschreiben? Ich kann schlecht etwas dazu sagen, weil ich noch nie Dengue hatte, und wollte deshalb die Meinung von Leuten, die schonmal daran erkrankt sind.
Danke für Eure Nachrichten,
Gruß
Motz
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roca

« Antwort #1 am: 16. November 2011, 18:10 »
Rein aus Interesse oder stellst Du diese Frage im Rahmen einer wissenschaftlichen Erhebung?
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Vombatus

« Antwort #2 am: 17. November 2011, 00:07 »
... ich als wissenschaftlicher Laie weiß nicht wie sich die genetische Veränderung weiter vererben kann, wenn sich die Mücke nicht mehr vermehren kann. Wie kommt die genetische Veränderung in die Mücke, Larve? Wird jede einzeln behandelt oder durch Nahrungsaufnahme, massenhafte Behandlung durch die Chemiekeule? Wird nur die Dengue-Übertragende Mückenart behandelt? Warum nicht auch die Malaria-Übertragende?

Zwar keine Antwort auf deine Frage, aber doch berechtigte Fragen zum Thema.

Natürlich ist es eine interessante Frage, ob der Mensch (mal wieder) eine Tierart ausrotten soll um Menschenleben zu retten. Täglich sterben so und so viele Tier und Pflanzenarten aus ... So heißt es jedenfalls immer. Und natürlich hat (hätte) das Einfluss auf das gesamte Ökosystem.

Wieso kannst DU (Fragensteller) zu diesen Thema nichts sagen? Warum sollten Dengue erkrankte eine andere Meinung zum Thema haben als nicht erkrankte oder Angehörige von erkrankten?

Theoretisch, was wiegt (kurz, langfristig) schwerer? Der Eingriff in die Natur oder die Leiden/Todesfälle der Menschen? Ich habe noch zu wenig Informationen zum Thema (siehe u.a. oben), um ein Pro oder Contra abgeben zu können. Ist mir noch alles zu "was wäre wenn". Sorry.
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Flynn

« Antwort #3 am: 22. November 2011, 15:40 »
Meine geliebte SZ hat heute erst über diese Idee berichtet: http://www.sueddeutsche.de/wissen/kampf-gegen-das-denguefieber-frankensteins-moskitos-1.1196102

Grundsätzlich sollte so ein Eingriff meiner Meinung nach immer erst genaustens geprüft werden. Wer in Australien von der Krötenplage gehört hat und mal nach "asiatischem Marienkäfer Europa" googelt, der stellt schnell fest dass es wenige Beispiele für gelungene Eingriffe in ein Ökosystem gab. Im Gegenteil - die meisten Eingriffe wirken heute noch nach und verschlingen Unsummen an Geldern.

Die Idee ist ganz nett, vorallem wenn das Bakterium eingesetzt und nichts gentechnisch verändert wird. Aber ob das so einfach funktioniert und wirklich innerhalb der Spezies bleibt (immerhin gibts ja sehr wohl Paarung von artvberwandten Tieren in der Natur) ist die 1 Mio Euro Frage...
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Carphunter

« Antwort #4 am: 30. November 2011, 21:59 »
Meine geliebte SZ hat heute erst über diese Idee berichtet: http://www.sueddeutsche.de/wissen/kampf-gegen-das-denguefieber-frankensteins-moskitos-1.1196102

Grundsätzlich sollte so ein Eingriff meiner Meinung nach immer erst genaustens geprüft werden. Wer in Australien von der Krötenplage gehört hat und mal nach "asiatischem Marienkäfer Europa" googelt, der stellt schnell fest dass es wenige Beispiele für gelungene Eingriffe in ein Ökosystem gab. Im Gegenteil - die meisten Eingriffe wirken heute noch nach und verschlingen Unsummen an Geldern.

Die Idee ist ganz nett, vorallem wenn das Bakterium eingesetzt und nichts gentechnisch verändert wird. Aber ob das so einfach funktioniert und wirklich innerhalb der Spezies bleibt (immerhin gibts ja sehr wohl Paarung von artvberwandten Tieren in der Natur) ist die 1 Mio Euro Frage...

Hallo,
sehe das so ähnlich wie Flynn. Kenne das in einem kleinen Rahmen aus der Ökologie von Gewässern (war selbst lange Jahre Angler und Mitglied in einem Verein, der auch das Gewässer gepflegt hat). Eingewandert oder eingeschleppte Arten können echt zur Plage werde. Beispielsweise hier in Deutschland in einigen Seen der Wels oder eine spezielle Krabbenart.

Bei Viren und Bakterien wäre ich da sogar noch vorsichtiger. Wer weiß was passiert, wenn die auf einmal auf nützliche Insekten übergreifft oder gar mutiert. Beispielsweise steht ja der Verdacht im Raum, dass Ebola oder HIV (???) durch eine Genmutation hervorgerufen durch eine Pockenimpfung in Anfrika entstanden ist.

MfG Carphunter
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White Fox

« Antwort #5 am: 01. Dezember 2011, 06:05 »
Meine Mutter hatte Dengue - sie hat sich erst nichts dabei gedacht, denn sie hatte nur leichtes Fieber (38C) und war kaum krank. Sie hat sich dann aber wegen ihres Tropenaufenthaltes kurz zuvor beim Arzt durchchecken lassen und wurde tatsächlich positiv auf Dengue getestet.
 Grundsätzlich fände ich die ausrottung von Dengue-Mücken nicht schlecht, allerdings muss man sich fragen, welche u.U. verherenden Auswirkungen das auf das Ökosystem der betroffenen Regionen hätte (Nahrungskette, etc).
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Roberto

« Antwort #6 am: 03. Dezember 2011, 14:55 »
ich hatte dengue und es war echt ...mies.
wenn ich mich recht erinner, sterben 11% der infizierten. hatte in laos eine deutsche getroffen, die meinte, dass wenn man dengue das zweite mal bekommt, ist es noch viel wahrscheinlicher, dass man stirbt. uncool.

ich wuerde es bevorzugen, einen impfstoff gegen dengue zu finden, statt die moskitoart auszurotten. haette auch nix dagegen, die dinger los zu werden...
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dirtsA

« Antwort #7 am: 03. Dezember 2011, 16:22 »
hatte in laos eine deutsche getroffen, die meinte, dass wenn man dengue das zweite mal bekommt, ist es noch viel wahrscheinlicher, dass man stirbt. uncool.

ich wuerde es bevorzugen, einen impfstoff gegen dengue zu finden, statt die moskitoart auszurotten. haette auch nix dagegen, die dinger los zu werden...

1) Kann dich beruhigen, hatte dieses Jahr zum 2. Mal Dengue und mir geht's Bestens! ;) Musste nicht mal ins KH, auch wenn ich ca. 1,5 Wochen lang richtig schwach war.

2) Ja, ein Impfstoff wäre m.A. nach auch zu bevorzugen. Genauso gegen Malaria...
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Roberto

« Antwort #8 am: 04. Dezember 2011, 03:34 »
haha, in der tat - das beruhigt mich etwas.
gestochen wird man eh am laufenden band, aber man kann den biestern ja nich ansehen, ob die ne krankheit uebertragen oder nich...
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White Fox

« Antwort #9 am: 05. Dezember 2011, 00:56 »
haha, in der tat - das beruhigt mich etwas.
gestochen wird man eh am laufenden band, aber man kann den biestern ja nich ansehen, ob die ne krankheit uebertragen oder nich...


Die Dengue-Mücken erkennt man angeblich an den schwarz-weiß gebänderten Beinen.
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dirtsA

« Antwort #10 am: 05. Dezember 2011, 08:08 »
Das will ich sehen, wie du das gezielt erkennen möchtest  ;D  ;D
Außerdem sind das nur die tagaktiven Mücken, die Dengue übertragen KÖNNTEN. Das heißt auf keinen Fall, dass jede dieser Mücken die Krankheit in sich trägt bzw. dann auch noch übertragt!!! Sonst könnte man in SOA ja gar nicht mehr aus dem Haus gehen ;)
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Roberto

« Antwort #11 am: 06. Dezember 2011, 06:18 »
haha, in der tat - das beruhigt mich etwas.
gestochen wird man eh am laufenden band, aber man kann den biestern ja nich ansehen, ob die ne krankheit uebertragen oder nich...


Die Dengue-Mücken erkennt man angeblich an den schwarz-weiß gebänderten Beinen.

die dengue'strumpfhose  ;)
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