Thema: Trekkinschuhe für Südamerika  (Gelesen 3749 mal)

mangifa

« am: 25. Juli 2011, 19:32 »
Hi Leute

hab jetzt schon viele Trekkingschuhe anprobiert doch irgendwie klappts nicht so ganz. Bisher hab ich nach einem eher schmaleren, leichten und hohen Trekkingschuh gesucht. Hab mich jetzt aber gefragt ob nicht auch Trekking-Halbschuhe reichen.
Vorallem weil ich mir nicht sicher bin ob ich Patagonien auf meiner SA Reise (natürlich nur aus Zeitgründen) auslasse oder nicht.

Meine Varianten sehen dann so aus:
A)Buenos Aires, Peninsula Valdés, Nat. Tierra del Fuego, Torres del Paine, Seengebiet bei Puerto Montt, Bariloche und dann Richtung Altiplano von Bolivien
B) ich lasse ganz Patagonien aus - zieh von Buenos Aries quer durch nach Cordoba dann Cafayate-Salta-Atacamawüste bis nach Uyuni und weiter durch das Altiplano bis nach Cusco (eigentlich ist B alles was nach A folgen würde - halt einfach ohne A  :) )

was ich auch nicht weiss ist, ob man in Torres del Paine für die W-Route zum Beispiel Gelegenheit hat den Backpack irgendwo abzugeben resp. wie gut die Chancen dafür stehen, dass man das kann (ich wäre ev anfangs Dez dort). Dies scheint mir für die Wahl des Schuhwerks noch entscheidend zu sein).

Idealerweise eignet sich der SChuh auch für den Dschungel..resp. Trekking zur Ciudad Perdida.

Nun - jetzt noch mal zurück zur Frage: brauch ich wirklich hohe Trekkinschuhe - wenn ja nur für A oder auch für B? Halbschuhe wären wirklich viel angenehmer (Gewicht, Nutzen in der Stadt) doch sind sie wahrscheinlich eine Fehlentscheidung wenn es ins schwierigere Gelände geht- oder nicht? (wie anspruchsvoll diese Touren sind weiss ich eben auch nicht)

Besten Dank für eure Hilfe.

Gruss
mangifa



0

Niels

« Antwort #1 am: 25. Juli 2011, 21:07 »
Moin mangifa,

ich hab einen Großteil deiner beiden Varianten bereist und u.a. auch den Trek zur Ciudad Perdida gemacht.
Natürlich habe ich mir auch vor der Reise die Frage gestellt welche Schuhe ich mitnehmen sollte und habe mich für hohe Trekkingstiefel entschieden.

Auch trotz der Bedenken hinsichtlich Gewicht und dem Einsatz in sehr warmen Gebieten war die Entscheidung für mich goldrichtig. Ich habe mir bei der Wahl viel Zeit gelassen und die Schuhe im Vorfeld ausreichend getestet und Sie später in wirklich vielen Situationen eingesetzt ( Anden / Bergbesteigung, Ciudad Perdida, Dschungel bei Rurrenabaque und auch im Skigebiet von Santiago de Chile etc. pp.)
Insgesamt sah ich deutlich mehr Leute mit halbhohen Schuhen, aber da ich auch gerne sehr schnell gehe und durch den Urwald springe waren mir Schuhe mit entsprechendem Knöchelschutz sehr wichtig. Verstaucht man sich den nämlich ist die Reise erstmal gestoppt....
Grundsätzlich sind alle Touren mit halbhohen Schuhen machbar, aber gerade wenn mal Regen ins Spiel kommt und Pfade schlammig, oder Steine extrem rutschig werden zahlen sich o.g. Schuhe aus.

Letztlich gehts also eher um die persönliche Neigung und Art und Weise wie man sich durch´s Terrain schlägt.
0

Litti

« Antwort #2 am: 25. Juli 2011, 21:56 »
Man sollte vlt noch hinzufügen: Es hängt zu großen Teilen auch von deiner Trittsicherheit ab. Die basiert einerseits auf deiner Erfahrung mit dem jeweiligen Untergrund, aber auch auf deiner Kondition - mit sinkender Kraft trittst du auch leichter mal daneben.

Dann gibt es noch Menschen die sich schneller mal den Fuß verstauchen als andere, insbesondere wenn schon eine entsprechende medizinische Vorgeschichte besteht.

Und klarerweise gibt es auch gewisses Terrain wo man einfach sehr leicht umknickt, etwa wenn besonders grobes und lockeres Gestein überquert werden muss. Sowas findet sich zwar eher selten, aber da sollte man dann wirklich nicht gerade mit halbhohen Schuhen unterwegs sein.

Außerdem: Nur weil man sich für halbhohe Schuhe entscheidet, heißt das nicht, dass man zwangsläufig auch eine schlechte Sohle/ ein schlechteres Profil hinnehmen muss - auch wenn man bei manchen Sportgeschäften leicht das Gefühl bekommt. Halbhohe Schuhe mit gutem Profil sind einfach etwas schwerer zu finden, aber es gibt sie. "Zustiegsschuhe" haben sogar Bergstiefel-vergleichbare Sohlen - sie sind eigentlich gedacht damit Kletterer am Berg noch die Distanz zum Fels sicher zurücklegen können und kommen dann in/an den Rucksack.
0

karoshi

« Antwort #3 am: 26. Juli 2011, 08:31 »
Ich habe noch nirgendwo so viele Backpacker mit Krücken gesehen wie in Puerto Natales (=Basecamp für Torres del Paine). Das ist für mich ein Zeichen, dass man in unebenem Gelände um Schuhe mit wenigstens minimalem Knöchelschutz nicht herum kommt. Persönlich reise ich normalerweise mit mittelhohen Wanderschuhen, aber wenn ernsthafte Touren (mit Auf- und Abstiegen) im Spiel sind, werden es Schuhe mit hohem Schaft. In jedem Fall ist aber eine gute Sohle mit Seitenhalt Pflicht, da kippelt der Fuß nicht so leicht.
Selbst bei technisch nicht anspruchsvollen Touren wie dem Inca Trail darfst Du den von Litti schon angesprochenen Aspekt der Ermüdung nicht außer Acht lassen. Geh mal 800 Höhenmeter eine Treppe mit ausgetretenen Stufen runter.

Das Hitzeargument ist eigentlich keins: mit luftiger, atmungsaktiver Kleidung kannst Du den Wärmehaushalt des Körpers locker im grünen Bereich halten. Die paar Zentimeter Schaft am Schuh machen da kaum einen Unterschied, notfalls muss die Hose eben entsprechend kürzer sein. (Auf Wandertouren liebe ich meine Zip-Off-Hose, während ich sonst eher normale trage.)

LG, Karoshi
0

mangifa

« Antwort #4 am: 27. Juli 2011, 08:13 »
Hallo zusammen

Eure Antworten haben mir sehr geholfen – bin jetzt zumindest davon überzeugt, dass es ein hoher Trekkingschuh sein soll. Auf  eine Knöchelverletzung will ich es wirklich nicht drauf an kommen lassen und in den Anden werde ich sehr wahrscheinlich während der Regenzeit sein (geht irgendwie nicht anders).

Zwei Fragen hätte ich noch:

-   Denkt ihr brauch ich einen eigenen Schlafsack? Wenn ja – reicht einer von ca -2°C bis +irgendwas oder muss der noch wärmer sein?

-   War jemand während der Regenzeit in Bolivien / Peru? Was ist eure Erfahrung?

Hey noch mal herzlichen Dank. Wart mir eine grosse Hilfe bisher

Gruss
0

Franzi71

« Antwort #5 am: 27. Juli 2011, 18:00 »
Hi,
ich stand vor dem gleichen Problem und nehme nun Lowastiefel mit, die ca 1Kilo wiegen aber einem echt einen sicheren Tritt haben. Ich werde allerdings für die Stadt noch ein paar leichte Halbschuhe mitnehmen. Für die hohen Schuhe spricht für mich auch, dass ich einen sicheren Stand habe wenn ich mein ganzen Gepäck trage. (Ich bin allerdings auch Verstauchungs-und Bänderrißerfahren)
Das Schlafsackproblem habe ich auch noch nicht gelöst. Und immer wieder die gleiche Frage (Daune oder Kunstfaser - leicht und empfindlich oder schwer und stressfrei im Gebrauch bzw. Nichtgebrauch). Wahrscheinlich werde ich einen leichten Kunstfaserschlafsack mitnehmen und mir ggf. vor Ort einen leihen.
Hat jemand Erfahrung was mit eine Dauenschlafsack passiert wenn er mal 3 Wochen im Rucksack liegt?

Liebe Grüße Franzi
0

karoshi

« Antwort #6 am: 27. Juli 2011, 20:28 »
-   War jemand während der Regenzeit in Bolivien / Peru? Was ist eure Erfahrung?
Wenn Du mit Regenzeit den Südsommer meinst: da war ich mal in Peru. An der Küste ist dann gerade Trockenzeit (Lima ist z.B. im Januar ideal), aber in den Bergen kann es feucht (und schlammig) werden. Da werden Schuhe mit guter Profilsohle auch helfen.
0

mangifa

« Antwort #7 am: 27. Juli 2011, 23:17 »
-   War jemand während der Regenzeit in Bolivien / Peru? Was ist eure Erfahrung?
Wenn Du mit Regenzeit den Südsommer meinst: da war ich mal in Peru. An der Küste ist dann gerade Trockenzeit (Lima ist z.B. im Januar ideal), aber in den Bergen kann es feucht (und schlammig) werden. Da werden Schuhe mit guter Profilsohle auch helfen.

Hab mich für hohe Trekkingschuhe enschieden - muss jetzt nur noch passende finden :( ..hab eben das sch*** Problem dass ein Fuss um etwa eine 1/2 grösse kleiner ist als der andere und wenn ich in beiden Schuhen vorne etwas Platz haben muss schwimme ich bereits schon im linken wenn der rechte passt :-( - naja ich wird schon was finden..

Was ist deine Meinung zum Schlafsack Karoshi??

Gruss
0

karoshi

« Antwort #8 am: 28. Juli 2011, 07:20 »
1

Xenia

« Antwort #9 am: 28. Juli 2011, 11:39 »
@mangifa: meistens kriegst du die Schuhe in unterschiedlichen grössen wenn du unterschiedliche Füsse hast. War bei mir auch so. Gab gar kein Problem. Der Verkäufer meinte, dass das so oft vorkommt, dass sie eh immer alle Schuhe wegbringen.
0

mangifa

« Antwort #10 am: 28. Juli 2011, 11:43 »
@mangifa: meistens kriegst du die Schuhe in unterschiedlichen grössen wenn du unterschiedliche Füsse hast. War bei mir auch so. Gab gar kein Problem. Der Verkäufer meinte, dass das so oft vorkommt, dass sie eh immer alle Schuhe wegbringen.

bei welchem Verkäufer warst du denn? ich hab bisher danach gefragt - doch die meinten alle, dass sie das nicht machen :(
0

Xenia

« Antwort #11 am: 28. Juli 2011, 11:46 »
@mangifa: meistens kriegst du die Schuhe in unterschiedlichen grössen wenn du unterschiedliche Füsse hast. War bei mir auch so. Gab gar kein Problem. Der Verkäufer meinte, dass das so oft vorkommt, dass sie eh immer alle Schuhe wegbringen.

bei welchem Verkäufer warst du denn? ich hab bisher danach gefragt - doch die meinten alle, dass sie das nicht machen :(
hier in der Schweiz bei einem super Laden: http://www.berger-schuhe.ch/de/index.php
Kaufe dort ein seit ich klein bin und die haben immer auf allem 20% und eine super beratung. Aber eben, sind nur ganz wenigen Orten vertreten und ist ein Familiengeschäft.
0

Litti

« Antwort #12 am: 28. Juli 2011, 11:50 »
Das ist ja mal ein irrer Service - Trekkingschuhe können ja schon einiges kosten, und da dann ein paar Einzelschuhe rumliegen haben...

Falls du so einen Händler nicht findest: Man soll ja eh ein ganzes Stück Luft nach vorn haben bei solchen Stiefeln. Eigentlich solltest du das hier also sogar besser ausgleichen können als bei normalen Schuhen. Reduzier die Luft eher beim größeren Fuß, wäre meine Empfehlung. Anderherum würdest einfach keinen sicheren Tritt mehr haben. Musst dann halt beim bergabgehen immer bissl aufpassen.
0

Xenia

« Antwort #13 am: 28. Juli 2011, 11:52 »
Naja mir hat der Verkäufer gesagt, dass eben gerade bei Trekkingschuhen der Sitz perfekt sein sollte und daher machen sie das. Es gibt auch Hersteller die übriggebliebene Schuhe zurück nehmen.
0

mangifa

« Antwort #14 am: 30. Juli 2011, 16:43 »
Also ich war jetzt seit dem letzten Eintrag noch mal in ein paar Outdoorläden (Umgebung St.Gallen CH).
Davon wollte eigentlich niemand wissen - auch von einer Rücknahme nicht :(.

Auf jeden Fall hab ich ein Paar gefunden dass ev. ganz gut zu gebrauchen ist. Nur gehören diese Trekkingschuhe nicht gerade zu den steifsten.
Die Schuhe sind von Lowa und entsprechen einer Meindl-Klassifizierung von A/B - dh die Sole ist nicht super hart aber auch nicht super weich. Ursprünglich habe ich immer nach der "Hàrteklasse"B gesucht.

Meint Ihr ein A/B reicht aus? Der Schuh ist knöchelhoch - bietet eigentlich schon Halt ist aber im Vergleich zu einem B doch wesentlich weicher.
Wie Bereits schon erwähnt - den trekkingschuh brauch ich für Bolivien/Peru, Cuidad Perdida in Kolumbien, ev. sogar für den Cotopaxi in Ecuador.

Danke
Gruss
0

Tags: schuhe 
 

Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz
OK