Es kommt ſicherlich auf's Land an, aber dennoch finde ich einen Reiſeführer immer praktisch:
Für die grobe Planung. Was gibt es in dem Land zu ſehen, wo liegen dieſe Orte und wie kommt man hin? Wie lange dauert es dorthin zu kommen? (8 Stunden mit dem Bus oder 26 h mit dem Zug?) Lohnt ſich der Aufwand?
Sowas kann ich perſönlich nicht am Internet machen, ich brauch da ein phyſiſches Buch zum blättern. Und vorher weiß ich auch garnicht, wo ich überhaupt hin komme/will, da kann ich mir auch nichts aus Büchern rausſchreiben.
Außerdem ſtehen im Reiſeführer nicht nur die Highlights drin, wo jeder hinfährt, ſondern eben doch auch die unberührteren Orte. Ich ſitze hier gerade in Quanzhou in Südoſtchina und obwohl ich nicht weit vom Klo weg kann, finde ich es toll hier. Andere Backpacker hätten mir das nie empfehlen können, ich habe noch keinen getroffen der hier war.
Wenn Du Dich auf die Empfehlungen der anderen verläßt, bleibſt Du oft mehr auf dem ausgetretenen Pfad. (Ich weiß, ſtimmt nicht immer, aber mein Punkt wird deutlich, oder?!)
Außerdem folgſt Du dann noch mehr jemandem Fremden, denn die meiſten anderen Traveller werden einen Reiseführer haben und Dir auch wieder nur Tips daraus geben, ohne daß Du von den eventuellen Alternativen erfährſt.
Und wenn mich meine Couchsurfer nach Tipps in Deutſchland fragen, ſage ich: Neuſchwanſtein und Heidelberg, mehr kenne ich nicht. Müßte mir mal einen LP Germany zulegen …
Außerdem gibt es Länder, da haben die Leute, mit denen Du zu tun haſt, ein finanzielles Intereſſe daran, Dir gewiſſe Informationen vorzuenthalten. Ich hatte manches mal die Situation, wo ein teures Taxi oder ein Luxusbus die einzige Möglichkeit war, irgendwohin zu kommen − laut den Einheimiſchen. Da hat es dann doch Geld geſpart zu wiſſen, daß
das Buch ſagt, es gibt auch einen billigen, lokalen Bus, der da und da abfährt.
Wie ſchon geſagt wurde, ein Reiſeführer iſt nichts, worauf man ſich blind verlaſſen ſollte, aber ich finde er erleichtert einem das Reiſeleben ungemein.