Thema: Wasseraufbereitung für Indien?  (Gelesen 8675 mal)

gotogoaway

« am: 03. Februar 2011, 18:19 »
Bin für 1 Monat in Indien unterwegs zum größten Teil städtisch aber vielleicht auch mal über Land oder in ländlicheren Regionen.
Ich habe gelesen, dass die Wasserqualität in ländlichen Regionen zum Teil eher minderwertig ist, deswegen
meine Fragen an euch:


Wasseraufbereitung - Welche Systeme könnt ihr empfehlen? Reichen Tabletten oder sollte man sich schon so einen automatischen Filter besorgen?
Dieser Thread gehört in die Kategorie"Ich bin ein Noob und brauche Hilfe"^^ ;D

LG

Gotogoaway

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Nausikaa

« Antwort #1 am: 03. Februar 2011, 20:59 »
Ich hab Tabletten benutzt, fand das aber sehr aufwändig (lange Wirkzeiten und Durst vertragen sich nicht gut) und auch nicht besonders lecker. Deswegen hab ich mir so oft wie möglich abgefülltes Wasser besorgt. Trotzdem würde ich nicht ohne Tabletten reisen, Gesundheit geht vor Geschmack... Mit den anderen Systemen hab ich keine Erfahrung. 
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Bella

« Antwort #2 am: 03. Februar 2011, 22:32 »
Wo kriegt man solche Tabletten?? Apotheke? dm? Oder doch im Ausrüstungsgeschäft??  ???
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Nausikaa

« Antwort #3 am: 03. Februar 2011, 22:49 »
Ich hab meine in der Apotheke gekauft. Micropur classic heißen die Dinger, sie sind wirklich winzig und deswegen sehr leicht. Und, wie ich gerade sehe, insgesamt 10 Jahre haltbar, also in meinem Fall noch bis 2014. Super! :)
Auf der Packung steht, das Zeug sei geschmacksneutral, hm. Vielleicht hat bloß das Wasser selbst nicht so gut geschmeckt?
Leider brauchen die Tabletten zwei Stunden, um das Wasser zu reinigen. Das ist echt hart, wenn man nachts bei 30 Grad im Bett liegt und Durst hat. Guckt mal, ob Ihr nicht schneller wirkende findet. Ihr könnt aber auch Wasser auf Vorrat säubern, laut Packung konserviert Micropur es für stolze 6 Monate. Hm!
Wenigstens kriegt man keine braunen Zähne mehr davon! :) 
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karoshi

« Antwort #4 am: 04. Februar 2011, 12:16 »
So etwas gibt's in der Apotheke und im Ausrüstergeschäft. Neben Micropur (funktioniert soweit ich weiß auf Silberionenbasis) gibt es auch Mittel, die schneller wirken, teilweise mit Chlor. Das ist dann nicht mehr ganz so geschmacksneutral (besonders bei Überdosierung), aber noch etwas sicherer. Silberionen töten eben doch nicht alles ab.

Der Geschmack kann aber auch schon durch das Wasser selbst versaut werden, je nachdem woher es stammt. Am einfachsten ist es immer noch, Trinkwasser in Flaschen zu kaufen. Probleme hier: a) Verpackungsmüll und b) Betrug (es kann vorkommen, dass nur Trinkwasser auf der Flasche draufsteht, aber nicht drin ist). Das kann man entschärfen, indem man möglichst Wasser aus größeren Kanistern in eine eigene Flasche abfüllt (geht öfters in Hotels/Hostels) und im Zweifelsfall einfach noch eine Micropur hinterher wirft.

LG, Karoshi
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Flynn

« Antwort #5 am: 04. Februar 2011, 14:29 »
Also Trinkwasser gibts doch echt in ganz Indien für echt wenig Geld zu kaufen. Wozu diese teureren Tabletten? Ob ein Siegel auf der Wasserflasche dran ist oder nicht erkennt man sehr schnell. Es lohnt sich für Inder auch schlicht nicht ein Fake-Siegel draufzuhaun, denn es gibt wahrlich einfacherere Methoden Touristen auszunehmen in Indien :D
Ich habe weder in Indien noch danach von Indien-Backpackern von Problemen mit "falsch versiegelten" Wasserflaschen gehört. Verbreitet ist das also nicht wirklich denke ich.

Wir waren in 4 Wochen Indien nie vor einem Problem gestanden mit dem Wasser. Das einzige Problem ist wohl der Verpackungsmüll den man erzeugt, allerdings sieht die Ökobillanz sicher nicht schlechter als die von Tabletten aus (die ja unter großem Aufwand künstlich hergestellt werden). Den Tabletten sieht man das eben nicht so sehr an wie der Wasserflasche...

Ansonsten tut man verdammt viel gegen die Müllproblematik wenn man in Indien schlicht nen Mülleimer benutzt. Schaut euch in ner ruhigen Minute mal die Inder und ihr Müllverhalten an...
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marica

« Antwort #6 am: 04. Februar 2011, 15:01 »
@flynn: ich seh das auch so. stichwort virtuelles wasser ... da kann einem schon mal die kinnlade runterklappen.  :o
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karoshi

« Antwort #7 am: 04. Februar 2011, 15:12 »
Ich glaube auch nicht, dass Trinkwasserfälschung oft vorkommt. (Wir haben auch nie zusätzliche Entkeimung benutzt.) Aber dass es sich für die Inder nicht lohnt, das Siegel zu fälschen, ist eine kühne Aussage. Das wird tatsächlich gemacht. Und zwar so geschickt, dass es viele nie merken -- was ja dann wohl bedeutet, dass man das Wasser auch nicht unbedingt hätte entkeimen müssen.
Der einzige Fall von Trinkwasserfälschung, den ich selbst je bemerkt habe, war in Brasilien. Ist also kein rein indisches Problem.

Was Micropur betrifft: Tatsächlich habe ich zwar normalerweise Tabletten dabei, aber nicht um Trinkwasser noch trinkbarer zu machen, sondern für die wenigen Situationen, wo man vielleicht mal Wasser aus einem Bach nehmen muss (Stichwort: Inca Trail). Und weil das so gut wie nie vorkommt, ist es ganz praktisch, dass die Dinger 10 Jahre haltbar sind.

LG, Karoshi


Ansonsten tut man verdammt viel gegen die Müllproblematik wenn man in Indien schlicht nen Mülleimer benutzt. Schaut euch in ner ruhigen Minute mal die Inder und ihr Müllverhalten an...
Und Du schau Dir mal an, wo die indischen Müllwagen hin fahren, wenn sie den Müll abgeholt haben. ;)
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gotogoaway

« Antwort #8 am: 04. Februar 2011, 21:39 »
Lieben Dank, das war mal wieder enorm viel in kurzer und sehr hilfreich.
Meint ihr nicht die Tabletten gibts auch in Indien zu kaufen, und eventuell billiger ?
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mimmi

« Antwort #9 am: 04. Februar 2011, 23:22 »
eine freundin von mir, die schon ein paar mal in indien war, benutzt jeweils einen wasserfilter von katadyn, und zwar genau aus dem von karoshi beschriebenen grund, dass bei trinkwasser in flaschen viel verpackungsmüll entsteht. je nachdem, welchen filter du dir zulegst, kostet es halt ein wenig zeit, das wasser trinkfertig aufzubereiten. und je nach grösse und gewicht des filters ein pro oder kontra dafür.
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Lolli

« Antwort #10 am: 05. Februar 2011, 17:16 »
ich benutze tabletten.

sie sind leichter und kompakter als ein filter.
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hija del caos

« Antwort #11 am: 06. Februar 2011, 02:44 »
Weiss jemand, wie sicher diese Wasserfilter sind? Habe auf Reisen Leute kennengelernt, die diesem "Pumpfilter" benutzt haben, um so eben keinen Abfall zu erzeugen. Allerdings mussten sie die Reise abbrechen, weil einer (trotz Impfung) an Typhus erkrankt ist. Kann das daher kommen, dass der Filter das Wasser nicht genug reinigt, oder war das wohl eher ein dummer Zufall? (Ich weiss, dass er die Krankheit auch anderswo eingefangen haben kann, nimmt mich nur Wunder, wie sicher diese Filter sind. Bis jetzt hab ich nämlich immer Wasser gekauft und somit Abfall erzeugt.)
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mimmi

« Antwort #12 am: 06. Februar 2011, 09:54 »
soviel ich weiss, gibt es verschiedene ausführungen dieser filter. jeder filter reicht für eine gewisse anzahl liter wasser, danach muss der filter ausgewechselt werden. und katadyn bspw. preist die produkte als sehr "sicher" oder effizient an. wo die leute den typhus aufgelesen haben, ist natürlich kaum zu beantworten, da typhus auch über verunreinigte nahrungsmittel übertragen werden kann.
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dommel24

« Antwort #13 am: 06. Februar 2011, 16:27 »
Wir haben auch gute Erfahrungen mit dem SteriPen gemacht. Dabei wird das Wasser mit UV-Licht von Viren und Bakterie befreit. Ist meines Wissens nach auch die sicherste Methode, die seit langer Zeit in großem Stil in der Trinkwasseraufbereitung genutzt wird. Schmutzpartikel und Geschmacksstoffe werden allerdings nicht herausgefiltert. Besser als Tabeltten ist es allerdings allemal. Man sollte allerdings Lithium Batterien verwenden, da normale Batterien einfach zu schnell leer sind.

Hier der Link zum Hersteller:
http://www.steripen.com/-classic-water-system

Und hier noch der Link zu einem interessanten Artikel zum Thema Wasseraufbereitung:

http://www.globetrotter.de/partner/partner.php?ident=69e5893d127d2658&page=/de/beratung/kaufberatung/12_info.php#06
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CPT_CHAOS

« Antwort #14 am: 07. Februar 2011, 00:02 »
Japp den Steripen hab ich auch. Hab ihn auch in Indien benutzt, aber nur selten, wenn ich auf Trekkingtrips mal was aus dem Bach genommen habe (war aber wahrscheinlich eh sauber da oben) und manchmal wenn ich mir Leitungswasser in die Flasche gefüllt habe (das sollte man sonst wirklich nicht trinken).
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