Der erste Tag im neuen Jahr - ein guter Tag, um Reisepläne weiterzudenken, oder? Erst einmal wünsche ich allen ein frohes neues Jahr. Ich finde diese Seite wirklich gut gemacht!
Ich möchte mich kurz vorstellen, weil ich noch ziemlich unsicher bin was meine Idee angeht und hoffe, mich durch den Austausch mit anderen Reisefieber-Infizierten selbst besser einschätzen zu können und konkretere Pläne machen zu können.
Ich bin weiblich und 32 Jahre alt. Ich bin seit ca. 6 Jahren berufstätig, vorher habe ich studiert, u.a. ein Jahr in Frankreich. Einerseits habe ich so eine Art Traumjob, d.h. ich arbeite in einem Bereich, für den ich brenne und bei dem sich Arbeit und persönliche Interessen vermischen, andererseits arbeite ich aber auch ziemlich viel, auch abends und an Wochenenden und habe jetzt nach einigen Jahren so ein Hamsterradgefühl. Ich bin Single, habe noch keine Kinder und bin daher im Grunde flexibel. Die Idee, eine längere Auszeit zu nehmen, ist über die ersten Berufsjahre langsam gewachsen, allerdings immer mit dem kleinen Teufelchen im Ohr, das sagt "aber wie geht es danach weiter? und wo willst du überhaupt hin, und wozu?"
Na, und jetzt überlege ich eben, die letzten beiden Fragen für mich zu klären und mir von der ersten nicht den Mut nehmen zu lassen - denn bisher ging es ja auch immer ungefähr so, wie ich es wollte. Meine Jobs sind mir nicht in den Schoß gefallen, ich habe mir das, was ich bisher gemacht habe, selbst erarbeitet. Dann wird es ja wohl nach einer Auszeit auch nicht unmöglich sein, wieder einzusteigen.
Was die Reise angeht: Ich denke nicht unbedingt an ein ganzes Jahr, eher an drei bis sechs Monate und eine Phase der Neuorientierung im Anschluss. Vielleicht kommt dabei auch raus, dass ich da weitermachen will, wo ich vorher aufgehört habe. Ich bin erst vor einigen Monaten umgezogen und möchte meine Wohnung gern behalten. Jetzt geht es darum, herauszufinden, wohin ich eigentlich will. Ich habe diverse Ideen, aber im Moment das Problem, nicht richtig zu wissen, was ich mir eigentlich erhoffe von der Reise. Und das sollte ich ja wohl, um irgendwie ansatzweise planen zu können, oder?
Vor zwei Jahren war ich drei Wochen in Indonesien, habe einen Tauchkurs auf Sulawesi gemacht und bin von Lombok nach Flores gereist. Indonesien hat mich sehr beeindruckt, aber es war natürlich wenig Zeit für dieses Riesenland, das man wahrscheinlich niemals ganz kennenlernen kann. Ich habe eine Freundin in Australien und auch in Jakarta einen Bekannten, bei dem ich sicher mal ein paar Nächte bleiben könnte. Aus diesen Gründen also die Idee, Indonesien und Australien zu verbinden.
Aber damit ist natürlich immer noch nicht geklärt, was ich mir davon verspreche – will ich eigentlich nur einen langen Urlaub? Kennt ihr dieses Gefühl, vor euch selber rechtfertigen zu müssen, warum man das will? Ich habe ein bisschen Angst, auf eine große Reise hinzufiebern, dann loszufahren und mich dabei ziellos oder verloren zu fühlen. Mag sein, dass das auch am Single-Dasein liegt. Oder daran, in den letzten Jahren den Schwerpunkt so auf den Job gelegt zu haben, der einem natürlich eine festere Struktur gibt, als einem manchmal lieb ist, andererseits aber auch eine permanente gute Ausrede dafür, nebenher kaum noch etwas zu unternehmen.
Mich würde interessieren, wie ihr mit den ersten Reisewünschen umgegangen seid, ob ihr auch zögerlich wart und was euch bestärkt hat.
Vielen Dank!