Thema: 1/4-Regel für die Kostenplanung  (Gelesen 6072 mal)

LiTe

« am: 18. Oktober 2010, 11:01 »
Hallo liebes Forum,

ich versuche mich gerade in der Kalkulation für unsere Langzeitreise nächstes Jahr. Dabei habe ich versucht, durch die auf dieser Seite beschriebenen 1/4-Regel auf Tagessätze zu kommen. Ich habe mir für jedes Zielland über www.hostelworld.com Durchschnittspreise ermittelt (meist Doppelzimmer im Hostel) und habe mir gedacht, dass dies nun 1/4 wäre. Auf diese Weise komme ich aber auf enorme Tagessätze wie z. B. Thailand für 59 € und Australien für 127 €. Richtig kann das doch nicht sein, oder? Zumal man Australien doch wohl eher mit ca. 50 € und Thailand mit 25 € rechnet.
Habt Ihr ne Idee, was ich falsch mache? Ich möchte ungerne zu knapp kalkulieren und dann mittendrin feststellen, dass wir vorne und hinten nicht auskommen.

Hier übrigens noch der ungefähre Routenverlauf:

- Juni 2010: St. Petersburg, Moskau, Transsib mit Stopp in Irkutsk, Ulaanbaatar, Peking
- Ende Juni bis Mitte August SOA: Thailand, Kambodscha, Myanmar, Malaysia, Indonesien
- Mitte August bis Ende Oktober Australien
- November: Neuseeland und Südpazifik


Vielen Dank schon einmal für Eure Tipps!  ;D

LG
LiTe
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karoshi

« Antwort #1 am: 18. Oktober 2010, 11:28 »
Hallo LiTe,

sieht so aus, als ob einige der von Dir gefundenen Hostels/Hotels oberhalb Deines Budgets liegen. In Australien können sich z.B. die meisten Langzeitreisenden gar keine Doppelzimmer leisten, sondern wohnen eher im Dorm oder auf Campingplätzen. Für Thailand gehe ich davon aus, dass die günstigsten Zimmer an vielen Orten über Hostelworld gar nicht zu finden sind. Jedenfalls war das neulich auf unserer Reise nach Indonesien auch so.

Hostelworld ist toll für unübersichtliche Großstädte oder entwickelte Länder. Aber in ländlichen Gegenden von Entwicklungsländern geht es fast immer wesentlich günstiger, wenn man einfach vor Ort rumfragt und den Preis noch mal verhandelt.

LG, Karoshi
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weltentdecker

« Antwort #2 am: 18. Oktober 2010, 11:48 »
Hi LiTe,

wir haben für unsere Kostenplanung vor allem Reiseführer genutzt. Bei Lonely Planet online gibt es zu den jeweiligen Ländern auch immer Angaben, wie hoch das Budget sein muss. Und die Hotelempfehlungen in den Reiseführern geben auch gute Anhaltspunkte, was ein Hotel vor Ort so kosten würde (welche nicht über Hostelworld buchbar sind).

Wir haben die Kostenplanung eigentlich genau anders herum angefangen. Wie gesagt, bei Lonely Planet (oder hier in der Kostendatenbank) nach den Budgets schauen, da haben wir dann immer noch einen kleinen Puffer aufgeschlagen. Und danach haben wir dies durch 4 geteilt und dann geschaut, welche Hotels wir uns damit leisten könnten und haben das dann mit Hostelworld abgeglichen, ob das Budget einigermaßen Sinn macht. Für Bangkok z.B. geht das schon, da gibt es einige Hostels, wo man private rooms für unter 7€/Person bekommt. Aber in den ländlichen Gebieten gibt es da echt kaum noch günstige Hotels, wo man online buchen kann.

LG
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LiTe

« Antwort #3 am: 18. Oktober 2010, 12:37 »
Ahhhh, ok. Vielen Dank schon einmal!  ;D

Australien werden wir wohl auch teilweise die Campervariante in Betracht ziehen. Am besten, ich fange dann auch eher andersherum an, wie von weltentdecker geschrieben! Bislang habe ich Urlaube halt immer von zu Hause aus geplant und gebucht (zwar nichts pauschales, aber dennoch anders als vor Ort zu suchen).

Für Asien hatte ich mir auch eher gedacht, das wir vor Ort schauen (außer in Großstädten) und evtl. noch verhandeln. Dachte halt, dass ich bei Hostelworld dann den entsprechenden Orientierungsrahmen finde. Aber so bin ich jetzt schlauer  ::)

LG LiTe
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Skraal

« Antwort #4 am: 18. Oktober 2010, 20:19 »
Ich gebe in der Regel deutlich mehr für die Unterkunft aus als ¼ des Tagesbudgets (jetzt im Iran mindeſtens die Hälfte). Dafür eſſe ich dann billiger und Souveniers oder ſowas kaufe ich mir garnicht.
Auch finde ich es ſchwer, für den Transport ¼ des Tagesbudgets auszugeben, da muß man ſchon ſehr luxuriös oder ſehr viel unterwegs ſein.
Wichtig iſt es, das Budget im Auge zu haben und zu wiſſen, das man ein teureres Zimmer mit billigerem Eſſen oder umgekehrt bezahlt und nicht permanent zu viel ausgibt.


Grüße aus dem Transitbereich des Flughafens Bahrain, wo mein Flug eine Stunde Verſpätung hat.
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Neytiri

« Antwort #5 am: 20. Dezember 2010, 12:55 »
Leute!!! Ihr plant viel zu viel. Meine Güte  ;D

Nur mal so als Tip: Ich war ein knappes Jahr von Australien über Indonesien, über malaysia, thailand, und co. indien bis nach ostafrika unterwegs. zu land und zu wasser. Wie ist die Reise entstanden? Bei nem Kaffee mit nem Kollegen nach Feierabend. Drei Tage später haben wir gesagt "Hey, pack die Scheiße, wir hauen ab!" und uns dabei voll den Arsch abgelacht.
Die Planung sah so aus: Laptop auf den Tisch geknallt, fit-for-travel gegoogelt, impfen lassen, fertig. An den nächsten hafen und los gings per segler von cairns nach jakarta.... der rest ist geschichte. und ich sag euch, ich bereue keine sekunde.

also plant euch nicht zu. 90% davon verlaufen eh anders. die zwei wichtigsten punkte sind immer nur: gesundheit und kohle. fertig.

grüße!!!
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White Fox

« Antwort #6 am: 21. Dezember 2010, 01:12 »
Bei Australien liegt die Wahrheit etwa in der Mitte, ich würde da pro Tag 70-85€ kalkulieren.
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Dumeklemmer72

« Antwort #7 am: 21. Dezember 2010, 02:34 »
Leute!!! Ihr plant viel zu viel ... plant euch nicht zu. 90% davon verlaufen eh anders. die zwei wichtigsten punkte sind immer nur: gesundheit und kohle. fertig.

Genau ums liebe Geld geht es ja.

Ich sitze hier gerade in Panama City und habe um mich herum jede Menge Leute, die schlecht kalkuliert haben. Daher kann ich den Tipp geben, lieber etwas mehr kalkulieren als zuwenig. Man muss ja nicht alles ausgeben. Aber wenn das Geld knapp wird ist Schluss mit lustig. Ich war sogar einige Tage mit einem Unterwegs, der sich völlig unrealistische Ziele gesetzt hat (Panama für max. 20 US$ am Tag, wobei ein Dormbett schon um die 10 US$ kostet). Die Folge die Preise müssen ins unverschämte runtergehandelt werden (Ausbeutung) und alle um einen herum sind plötzlich unfreundlich.

Die Kostenplanung ist einer der wichtigsten Faktoren einer Reise. Wenn hier nur 90% nach Plan verlaufen, sollte man lieber noch mehr einkalkulieren oder über ein Voluntariat nachdenken.

An LiTe:

für Mittelamerika bin ich mit der 1/4 Methode wie Du sich angewendet hast ganz gut zurecht gekommen. Über lonley Planet erfährt man auch die Mindestreisekosten. Diese sind jedoch als Minimun zu verstehen. Wenn man gute Ausflüge machen möchte, kommt man mit den L.P. Sätzen m.E. nicht hin.
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Vombatus

« Antwort #8 am: 21. Dezember 2010, 14:14 »
ich mache auch gerade die Erfahrung, dass die im LP (Asien, Ausgabe 2010) angegeben Preise für Alltagsdinge/Transport/Unterkunft alle um 10-15 Prozent zu niedrig angegeben sind.

Das hängt sicher auch mit der momentanen Hochsaison und den lokalen Ferien zusammen. Darum immer mehr einplanen als benötigt wird. Und die Reisezeit beachten.

Und. !!! Nicht nur in den LP und Hostelworld glotzen. Oft haben viele Unterkünfte gar keinen Internetauftritt und sind auch Preiswerter. Einfach ankommen und herumfragen, ggf. nur eine Nacht bleiben und dann in die richtige Unterkunft umziehen. Das kann schon mal 30-50 % Kosten sparen wenn man an einem Ort länger bleibt.
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karoshi

« Antwort #9 am: 21. Dezember 2010, 21:18 »
Noch mal was grundsätzliches zur 1/4-Regel: das ist nur eine ganz grobe Faustregel, die man nehmen kann, wenn nichts besseres  zur Verfügung steht.
Erfahrungswerte sind besser. Konkrete Zahlen aus Reiseführern sind auch besser, selbst wenn man normalerweise etwas Puffer aufschlagen muss. Aber oft hat man eben beides nicht.
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cielo

« Antwort #10 am: 19. Januar 2011, 02:05 »
also für mich funktioniert die 1/4 regel überhaupt nicht. es gibt einfach regionen wo man mehr ausflüge macht als anderswo. dann hat man wieder mal lange busfahrten, also erhöhte transportkosten usw.

am besten ist es wohl sich nach den lp oder weltreise-info-tagesbudget zu richten und 30% dazuaddieren, dann hat man die aktuellen preise ;). und dann nochmal einen kleinen puffer für gesonderte aktivitäten oder besondere ausgaben, damit man nicht plötzlich ohne da steht.

ich hoffe, ich habe nicht zu knapp kalkuliert. patagonien ist teurer als erwartet und dann kam noch ein ungeplanter flug dazu, weil dies gerade der einzigste weg ist von feuerland wegzukommen.
also lieber die obere preisrange nehmen als zu wenig ;).
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karoshi

« Antwort #11 am: 19. Januar 2011, 06:47 »
Vielleicht muss das noch mal deutlich gesagt werden: Die 1/4-Regel bezieht sich nur auf die laufenden, täglichen Kosten, die auf der Seite Kalkulation mit einem Stern gekennzeichnet sind. Langstreckentransport (auch lange Busfahrten) und größere Sonderaktivitäten wie Touren lassen sich damit naturgemäß nicht erfassen, weil sie unregelmäßig anfallen. Wer also einfach pro Tag genau die Summe aus der Tageskosten-Datenbank oder vom LP mitnimmt, ohne Puffer für solche Extrakosten, der wird unterm Strich zu wenig Geld haben.

Ich habe auch durchaus schon Länder gesehen, wo die 1/4-Regel durch regionale Besonderheiten ausgehebelt wird (z.B. China, weil dort Essen unglaublich billig ist im Vergleich zum Wohnen, dafür aber jeder kleinste Sehensürdigkeit Eintritt kostet).

LG, Karoshi
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Julle

« Antwort #12 am: 19. Januar 2011, 09:48 »
Ich habe die 1/4 Regel in Verbindung mit dem Kostenkalkulator glaub ich ein wenig anders verstanden und bin irgendwie auch davon überzeugt, dass ich richtig liege  ;D
Also ich habe die Preise aus dem Kostenkalkulator einfach mal zwei genommen.
Grund: So wie ich es verstanden habe, sind die Kosten, die im Kalkulator eingerechnet sind die, die unter Punkt 1 und 2 der 1/4 Regel stehen. Ergo: 2 x 1/4 = 1/2  ;)
Vielleicht habe ich somit ein wenig zu viel kalkuliert, allerdings ist es mir lieber so rum als andersrum
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Niels

« Antwort #13 am: 11. Februar 2011, 19:23 »
Moin,
ich habe gerade meine Einzelausgaben (1250 Notizen) meiner Weltreise mit ´ner Exceltabelle ausgewertet und komme bei 309 Reisetagen in 15 Ländern auf folgenden Verteilungsschlüssel:

Transport: 19%
Unterkunft: 13%
Verpflegung: 20%
Sightseeing: 22%
Sonstiges: 23% (Achtung, nicht unterschätzen! Bei mir bspw. Ausgaben für neue Digicam, Sprachkurs, Tauchkurs, Übersetzung von Dokumenten, Umbuchungsgebühren)

Denke aufgrund der Menge an Daten ist dieser Schlüssel durchaus aussagekräftig. Habe in aller Regel weder besonders teure, noch günstige Restaurants, Hostels etc. aufgesucht.
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Sebastian81

« Antwort #14 am: 11. Februar 2011, 20:51 »
Nur 1/8 für Unterkünfte? Wie hast du das geschafft?
Bist du u.a. mit Campern rumgereist, hast viel gecampt oder Touren gebucht in denen Übernachtungen entahlten waren?

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