Je oefter ich unterwegs war, desto weniger gefielen mir Reisefuehrer ueberhaupt. Besonders fuer die ehemaligen franzoesischen Gebiete (in Suedamerika nur frz. Guayana bzw. Martinique, Guadeloupe, etc.), aber auch sonst, bietet Michelin meiner Meinung nach noch immer die beste Qualitaet. Lonely Planet ist immer gut fuer einen Ueberblick im voraus.
In Suedamerika haben viele Laender (so Kolumbien, Brasilien, Chile und Argentinien, wahrscheinlich auch Peru und Ekuador) sehr gute nationale Strassenkarten, die man in Tourismusbueros oder an internationalen Flughaefen oder Autobahn-Zahlstellen kaufen kann. Es wuerde sich auch eine Nachfrage bei den jeweiligen Botschaften in Deutschland lohnen, ob deren Kultur-Abteilungen diese Strassenkarten besorgen koennen. Sind immer in Landessprache, aber sie enthalten fuer fast jedes Dorf Empfehlungen fuer Aktivitaeten, Sehenswuerdigkeiten, Restaurants und Hotels. Sie sind zwar auch auf Geschaeftsreisende zugeschnitten und bieten nur skizzenhaftes Kartenmaterial, aber wer sich darauf einstellen kann und will, mit Empfehlungen fuer nationalen Tourismus zu planen, kann damit wunderbar arbeiten - muss aber in Kauf nehmen, dass aufgrund des kulturspezifisch variierenden Geschmacks manchmal fuer Europaer wenig nachvollziehbare Bewertungen und Gewichtungen vorgenommen werden.
Ansonsten ist fuer Suedamerika immer zu sagen: man braucht Zeit, und mit viel Zeit kann man vieles selber entdecken, insbesondere Naturschoenheiten und archaeologische Fundorte, von welchen die meisten Reisefuehrer-Autoren nichts ahnen, und welche bei der umliegenden lokalen Bevoelkerung keine grosse Aufmerksamkeit erwecken.
Literatur wie etwa 'Baedecker-Dolomiten-Fuehrer', ordentliche Wanderkarten oder Aehnliches gibt es nicht oder nur sehr vereinzelt.
Man sollte daher auch auf andere Informationsmittel zurueckgreifen. Was gelegentlich weiterhilft, sind einzelne private Farmen oder kleine Hotels, z.B. Kaffee-, Kakao- oder Viehfarmen, die von Auslaendern oder aus dem Ausland zurueckgekehrten Einheimischen betrieben werden, und die neben der Landwirtschaft Gaestezimmer anbieten. Die haben manchmal sehr nuetzliche Informationen und Hinweise in mehreren Sprachen, mitunter auch Ausflugsangebote, Kartenmaterial und Literatur zu umliegenden Sehenswuerdigkeiten. Der Nachteil ist, dass viele davon ziemlich unbekannt sind, da sie nicht an den Hauptverkehrsadern liegen und nur nebenher und in kleinem Umfang Tourismus betreiben.
Was auch hilft, ist 'googlen' das bringt manchmal erstaunlich genaue Informationen etwa zu Nationalparks, Busfahrplaenen und Orten, aber dazu muss man genau wissen, was man sucht und wie es genau bezeichnet ist.