Thema: Transibirische Eisenbahn gut zum Einstieg ???  (Gelesen 4292 mal)

jess

« Antwort #15 am: 08. Juli 2010, 20:06 »
Hej skraal Danke fuer Deine super Links !!!

Das hat mir sehr weiter geholfen !!!


Danke
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Eidechsenkönigin

« Antwort #16 am: 10. Juli 2010, 14:25 »
tausend dank an stecki und skraal für diese superhilfreichen links. habe ebenfalls vor, mit der transsib am ende meiner reise von peking nach moskau zu kommen, genau aus den weiter oben genannten gründen. ich dachte mir, wenn man schon in asien ist, sollte man sich dieses "abenteuer" nicht entgehen lassen. und wie karoshi schon schrieb: weniger umweltbelastung  :) ... die links sind dafür sehr gut! danke  :)
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karoshi

« Antwort #17 am: 10. Juli 2010, 14:50 »
Für die Gegenrichtung Peking-Moskau musst Du aber unbedingt beachten, dass man in China oder der Mongolei kein Visum für Russland bekommt. Das geht nur in Hongkong.

LG, Karoshi
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Eidechsenkönigin

« Antwort #18 am: 10. Juli 2010, 15:13 »
hui, danke karoshi, das wusste ich nicht. dann passt ja, dass ich zuvor in hong kong bin.  :) mal sehen, ob es in 3 jahren immernoch so ist  ;D
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CPT_CHAOS

« Antwort #19 am: 12. Juli 2010, 18:12 »
Hallo reiseerfahrenes Volk !!!

Also bin jetzt in den Quark gekommen, Landkarte hängt, Ziele werden gesteckt, Sparkalender gekauft und fleissig am Lesen.

Jetzt waren die letzte Zeit hier ganz viele Threads ueber die transsibirische Eisenbahn und je mehr ich lese, desto mehr kann ich mir Vorstellen, damit meine Reise zu beginnen.
Bin total reiseunerfahren, was Backpackerreisen angeht auf jeden Fall, kann mir aber durchaus vorstellen, dass 9 Tage Eisenbahn ganz gut sind um in sein Weltreiseabenteuer zu starten und sich mit dem Gefuehl vertraut zu machen jetzt alleine die Welt zu entdecken.

Nun meine Fragen:

Ist es eine naive Vorstellung, dass alleine als Frau zu machen ?
Ist es eine Stufe zu hoch um mit dem Reisen zu beginnen ?
Wie könnte die reise ab Peking aussehen ?

Hatte eigentlich gedacht in Thailand zu beginnen, weil es halt ein "einfaches" Land ist, um anzufangen.

Danke fuer eure Hilfe und sonnige Gruesse aus Stockholm sendet Euch

jess
Hi! Das ist ne super Idee. Es ist definitiv auch eine meiner bevorzugten Varianten mit denen ich meine Reise in einem Jahr oder so starten will (ganz klar ist das noch nicht - plane ständig um... hehe).

Eins ist jedoch klar: Ich halte SEHR viel davon so wenig wie möglich zu fliegen und soviel wie möglich ÜBERLAND zu reisen. Für mich ist das eigentlich das WAHRE Reisen. Reisen im ursprünglichen Sinne: Land und Leute erleben, merken wie Landschaft und Kultur sich verändern. Ein GEFÜHL für die zurückgelegte Entfernung bekommen. Die Transsib ist da natürlich ideal, vor allem wenn man zwischendurch mal aussteigt... Relativ günstig isses in der 2. Klasse glaub ich auch noch. Problem sind die nervige russische Bürokratie, das Visum für Russland ist voll das Bürokratie-Monster. Aber nix was einen aufhält wenn mans wirklich will. Halt nur nervig.

Ein grosser Vorteil: Wenn man erstmal in Peking ist kann man eigentlich direkt auf dem Landweg durch China nach SEA (Laos -> Thailand --> Vietnam --> Kambodscha --> Malaysia --> Kuala Lumpur --> Billigflug nach Perth (z.B. mit Air Asia oder Tiger sehr günstig zu haben.) Wie geil ist das? Die halbe Welt Überland. Und ohn durch Krisengebiete wie Afghanistan durch zu müssen....

Perfekter Link zum Planen:
http://www.seat61.com/Trans-Siberian.htm
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ChristophB

« Antwort #20 am: 16. Juli 2010, 08:27 »
Wir sind zu Beginn unserer Reise im April diesen Jahres von Deutschland nach Polen, von dort nach Lwiw in der Westukraine und ab dort ueber Kiew, Wolgograd, Astrachan, durch Westkasachstan bis Nukus in Westusbekistan mit dem Zug gefahren. Unseren Reisebericht dazu koennt Ihr unter
http://susiundchristoph.wordpress.com/2010/05/20/unendliche-zugreisen/
finden.

Generell:
Platskartny ist die guenstigste Art mit einem Zug durch die GUS-Staaten zu reisen, aber auch nicht sonderlich bequem oder toll. Fast alle, die es sich irgendwie leisten koennen, fahren Kupe, das sind die 4-Bett-Abteile. Platskartny aehnelt in der Tat den indischen second class sleeper, d.h. 2 Betten uebereinander, jeweils gegenueber und ueber den Gang, quasi am Fussende nochmal diese Zweierkombination. Dazu sind die Wagons offen, d.h. man schlaeft nicht zu viert, sonder eher zu 60 Personen in einem Raum. Gerade fuer Frauen allein unterwegs wuerde ich auf jeden Fall dringend Kupe empfehlen. Die Wagonschaffner habe in den einzelnen Wagons tatsaechlich das Sagen, d.h. sie bestimmen im Endeffekt, wer welchen Platz kriegt, das ist meist der, der auf dem Ticket steht, kann aber auch geaendert werden. Gerade gegenueber Auslaendern, so unsere Erfahrung, sind die Wagonschaffner sehr entgegenkommend und verschaffen ihnen auch gerne mal ein Abteil zu zweit alleine.

Ein paar Worte zur Planung, wenn man nicht die gesamte Strecke von zuhause aus fuer unglaubliches Geld bucht. Buchen ist natuerlich vor Ort viel billiger, kann aber auch eine echte Herausforderung werden. Preise orientieren sich immer auch an dem Land, von dem aus man bucht, d.h. es gibt internationale Tarife.

Beispiel mit Fantasiezahlen:
Kiew (UKR) - Nowosibirsk (RUS) (Grenze in Ort ABC, naechster Bahnhof in Russland in Ort XYZ)
Kiew - ABC ist nationaler Tarif --> billig
ABC - XYZ ist internationaler Tarif von Kiew aus gebucht --> teuer
XYZ - Nowosibirsk ist nationaler Tarif in Russland gebucht --> guenstig
Kiew - Nowosibirsk komplett in Kiew gekauft ist sauteuer, weil ein relativ kurzes Stueck nationaler Tarif bis zur Grenze UKR/RUS und dann tagelang durch Russland auf internationalem Tarif.
Deshalb besser aussteigen, uebernachten und den naechsten Zug auf nationalem Tarif kaufen

Ticketkauf ist nicht ganz einfach, vor allem, wenn man Umsteigen moechte und Zuege wechselt. In den Bahnhoefen wird kaum Englisch gesprochen und das Computersystem der russischen Bahn kann keine Umsteigeverbindungen ermitteln. Das heisst, man muss dies selbst machen und dann am Schalter mit den genauen Zuegen auftauchen, sonst hat man kaum Chancen, die gewuenschten Tickets zu bekommen, vor allem nicht, wenn man kein Russisch spricht. Die Website der Deutschen Bahn hat den Fahrplan der Russen mit drauf und ist in der Lage, Umsteigeverbindungen zu ermitteln. Diese Ergebnisse kann man dann mit denen auf poezda.net (Bahn der GUS-Staaten) abgleichen, Achtung eigenwillige englische Schreibweise der Orte, und sich dann die einzelnen Zugfahrplaene ins Russische uebersetzen lassen (Schalter English/Russian Language). Das dann schoen auf Russisch auf einen Zettel schreiben, Zeiten und Zugnummern nicht vergessen, und damit zum Ticketkauf gehen. Das klappt dann meist ganz gut.

Es kommt vor, dass Zuege, speziell die im Ausland beginnenden, nicht buchbar sind. So war es beispielsweise nicht moeglich, in Kiew einen Zug von Aksaraiskaja (RUS) nach Nukus (UZB) zu buchen. Dies konnten wir erst in Wolgograd (RUS) tun. Man sollte sich also als Stopps oder Umsteigebahnhoefe nicht unbedingt die kleinsten Kaeffer raus suchen.

Ansonsten: Bahnfahren in den GUS-Staaten ist bequem, puenktlich (hallo DB), sicher, kommunikativ und macht sehr viel Spass, auch wenn man hin und wieder vor Problemen steht. Das Personal in den Zuegen ist sehr hilfsbereit, das in den Bahnhoefen oft katastrophal unhoeflich.

Viel Spass
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CPT_CHAOS

« Antwort #21 am: 16. Juli 2010, 23:58 »
Na das sind doch mal handfeste Informationen! Allerdings macht das leider nicht gerade Lust auf Zugfahren in Russland wenn ich mir das so durchlese...  :-\  Klingt nach jeder Menge Streß. Und was ist wenn ich erst mal nen Zug verpasse. Ohje ohje... warum muss das alles so kompliziert sein...
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Stecki

« Antwort #22 am: 17. Juli 2010, 12:48 »
Na das sind doch mal handfeste Informationen! Allerdings macht das leider nicht gerade Lust auf Zugfahren in Russland wenn ich mir das so durchlese...  :-\  Klingt nach jeder Menge Streß. Und was ist wenn ich erst mal nen Zug verpasse. Ohje ohje... warum muss das alles so kompliziert sein...

Das ist doch genau das was das Reisen in solchen Ländern ausmacht: Du weisst nie was Dich erwartet. Und wenn mal was daneben geht, scheissegal, morgen ist auch noch ein Tag.
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Skraal

« Antwort #23 am: 17. Juli 2010, 14:41 »
Da geb' ich Stecki recht.
Du kannſt das ganze ja auch mit Reiſeführer von zuhauſe gebucht machen, der kümmert ſich dann um alles und hält die Eingeborenen von Dir fern. ;) Nit bös gmeint!

Aber lies Dir mal Chriſtophs Blogeintrag durch, da kriegſt Du total Luſt drauf!! (Schöne Grüße an Shamil, Juri und alle anderen netten Menſchen an dieſer Stelle!)

Zur Platskartny-Kupe Entſcheidung: In Indien fahre ich immer nur 2nd Class Sleeper und würde nie eine höhere Klaſſe nehmen. Was iſt denn am Platskartny ſo ſchlimm, außer daß man kein abgeteiltes Abteil hat? (Frage das als Mann, die Problematik als Frau iſt mir klar.)
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ChristophB

« Antwort #24 am: 18. Juli 2010, 11:34 »
@CPT_CHAOS
Wenn Du eine Langzeitreise ueber mehrere Monate machst, hast Du doch Zeit. Also kein Problem. Unser Plan war es bei Abfahrt in Deutschland auch nicht, 13 Tage in Kiew zu bleiben und dort 4 mal zum Bahnhof plus 2 mal zu einem Vorab-Ticketbuero zu rennen.

Aber ich garantiere Dir, wenn Du in den GUS-Staaten Zug faehrst, auf nicht-populaeren Strecken, abseits der Tourirouten und Dich halbwegs gut anstellst, sprich keine Angst hast, offen bist und mit den Leuten auf Haenden und Fuessen redest, ist das ein super Erlebnis. Es war wirklich der Oberklopfer, wie die auf uns zugegangen sind und staendig jemand anderes uns weitergeholfen hat. So etwas wuerde im ICE zwischen Hamburg und Muenchen niemals stattfinden. Gastfreundschaft at its best.

Trotz der Schwierigkeiten, wir haben keine Sekunde dieser Zugfahrten bereut.

Ich bin 1992 mal mit einer organisierten Gruppe die Transsib von Moskau nach Irkutsk gefahren. Wuerde ich heute nie mehr machen, war unter dem Strich langweilig gegen die Erlebnisse, die wir jetzt hatten.



Edit:
Noch ein Tipp fuer alle. In den Kupes macht es immer Sinn, mindestens einen Platz unten zu buchen. Die unteren Sitze/Liegen sind ebenfalls hochklappbar. Drunter ist zur Haelfte eine stabile Metallkiste. In die kann man dann einen Daypack o.ae. mit Wertsachen rein packen, so dass da keiner ran kommt, wenn man schlaeft.
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CPT_CHAOS

« Antwort #25 am: 19. Juli 2010, 11:56 »
Da geb' ich Stecki recht.
Du kannſt das ganze ja auch mit Reiſeführer von zuhauſe gebucht machen, der kümmert ſich dann um alles und hält die Eingeborenen von Dir fern. ;) Nit bös gmeint!
Hehe nee mit Pauschalreisen und geführten Touren kannste mich jagen. Da hab ich keine Lust drauf. Bin schon der unabhängige Reisende und die Freiheit will ich auch nicht missen. Und ich WILL ja auch die Einheimischen kennenlernen. Mein Kommentar bezog sich eher darauf dass ich halt keine Lust habe mich den Großteil meiner Zeit mit nerviger LOGISTIK und Übersetzen von Zugfahrplänen rumzuschlagen... aber so wie ihr das jetzt schreibt hört sich das schon besser an... Solange die Leute einem helfen geht alles. Würde mich selbst als offen genug einschätzen. Bin z.B. bei Couchsurfing und habe oft Leute aus aller Herren Länder zuhause - Berührungsängste in dieser Hinsicht sind mir also weitgehend fremd. Nur mit dem Russisch hapers halt ;-)
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