Thema: Ostwärts oder westwärts?  (Gelesen 2248 mal)

ChrisNoc

« am: 26. April 2010, 00:14 »
Hallo zusammen,

ich bin gerade in der mentalen Vorbereitung meiner Reise, die zwar in mehr als einem Jahr stattfinden soll, aber man kann ja nicht früh genug anfangen zu planen...  ;)

Meine Zielländer sind;

Indien
Thailand
Laos
Vietnam
Australien
Neuseeland
Fiji
(Südamerika, komm ich später nochmal drauf zurück, warum in Klammern)
Alaska

In dieser Reihenfolge wäre es ja Ostwärts. Es so zu machen, war auch der eigentliche Plan. Jetzt bin ich etwas am Überlegen.
Die eigentliche Idee, es westwärts zu machen kam weniger durch reisePRAKTISCHE Gründe (Klima, Jahreszeiten) sondern eher durch mentale  Gründe.
Bedeutet folgendes;

Aus Deutschland direkt mit einem Land wie Indien das Reisen anzufangen, stelle ich mir recht hefftig vor. Der "Schock" ist sicher recht groß. Ich würde erwarten, daß ich noch gar nicht genug im "Reise-Modus" bin, um mich gut genug daruf einlassen zu können.
Ich glaube, wenn ich erstmal mehrere Monate in Alaska, Fiji, Australien und Neuseeland war (recht einfach zu bereisende Länder, alles westliche Kulturen) dann wäre ich mental und spirituell offener für Indochina und Indien.
Auf der anderen Seite;
aus diesen Ländern wieder nach Deutschland zurück zu kommen, ist dann vielleicht der Schock in die entgegengesetzte Richtung. Wenn ich mit Indien+Indochina anfange, könnte ich in Australien das besser "verarbeiten".

Außerdem ist für mich Südamerika gar nicht sooo sicher. An sich reizt es mich nicht super sehr. Ich kann mir aber bei einer ostwärtigen Reise vorstellen, daß ich dann doch noch spontan die Lust verspüre und 1 Monat nach S-Amerika gehe. Ich will mir diese Möglichkeit nach Flexibilität und Spontanität gerne erhalten.
Würde ich westwärts starten, müsste ich die Entscheidung für S-Amerika recht planerisch treffen, was ich nicht will.

Westwärts zu starten hätte auch den Nachteil, daß ich mitten im Sommer in Indien+Indochina wäre, was klimatisch mal nicht so die super Idee wäre, soweit ich das gelesen habe.

Also bei der Entscheideung, ob ich mit Indien und Indochina anfange, oder es an's Ende stelle, geht es eher um diese Offenheit und darum erstmal ein Reise-Feeling zu haben. Wisst ihr was ich meine? Ich glaub direkt aus Deutschland in solch ein Land....das könnt ich nicht so. Ich habe auch bei anderen, kürzeren Reisen, die ich vorher schonmal gemacht habe, immer gemerkt, daß ich immer erst nach einigen Wochen richtig offen wurde.

Also was denkt ihr? Vielleicht hat auch jemand Erfahrung wie es ist, diesen "Schock" zu erleben. Oder vielleicht habt ihr auch generelle Aspekte für die Frage, ob ost- oder westwärts, die ich noch gar nicht so bedacht habe.

Danke schonmal!
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Horitamus

« Antwort #1 am: 26. April 2010, 22:16 »
Oder vielleicht habt ihr auch generelle Aspekte für die Frage, ob ost- oder westwärts, die ich noch gar nicht so bedacht habe.

\Klugscheiß-Modus an:

Ich hoffe, du hast Einstein´s "Allgemeine Relativitätstheorie" bedacht. Immerzu reisen Menschen sowohl ost- als auch westwärts um den Globus, ohne sich bewusst zu sein, welch katastrophale Folgen es für ihr (persönliches) Raum-Zeit-Gefüge haben kann.  ;) Aus physikalischer Sicht kann ich also nur zu einer Reise ostwärts raten, da du dann (relativ zu jemandem, der in Deutschland verbleibt) langsamer alterst. Während du also in jugendlicher Frische von deiner Reise zurückkehrst, ist jemand, der vor deiner Reise gleich alt war, bereits ein alter Greis (bei einer Reise westwärts wäre es genau anders herum). Das nennt sich "Zwillings-Paradoxon". Nähere Informationen hier (vorsicht, ziemlich harter Tobak):

http://de.wikipedia.org/wiki/Zwillingsparadoxon

Ich kann dich jedoch beruhigen: Da sich unsere Verkehrsmittel (noch) nicht mit annähender Lichtgeschwindigkeit bewegen, kannst du auf einem Flug um den Globus höchstens einige Hundert Nanosekunden "gewinnen" bzw. "verlieren". Dieser Effekt wurde im sogenannten "Maryland-Experiment" experimentell nachgewiesen (das versteht man schon besser  ;)):

http://de.wikipedia.org/wiki/Maryland-Experiment

\Klugscheiß-Modus aus

Vielleicht konnte ich ja jetzt den ein oder anderen dazu bringen, seine ganze Planung über den Haufen zu werfen, und trotz ggf. ungünstigster Bedingungen doch ostwärts zu reisen, um dann immer zu den "Daheimgebliebenen" sagen zu können: "Mensch, bist du alt geworden." :D

Trotz der ganzen Klugscheißerei wünsche ich allen noch einen schönen Abend!

P.S. : Verdammt! Wir werden wohl auch westwärts reisen...  ;)
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karoshi

« Antwort #2 am: 27. April 2010, 07:56 »
Hallo,

ich würde sagen, fang in Richtung Westen an.

Das mit Südamerika würde ich jedenfalls nicht zum Kriterium machen, aus folgendem Grund: Wenn das sowieso erst später entschieden werden sollte, dann wird der Umweg in jedem Fall teuer. Du würdest letztlich auch nicht mehr zahlen, wenn Du Südamerika einfach an den Schluss Deiner Reise setzt, d.h. erst nach Hause zurück kommst und dann mit einem zusätzlichen Gabelflug noch mal speziell diesen Kontinent besuchst.

Klimatechnisch und Kulturschocktechnisch ist die Westrichtung (ich nehme an, Du startest im Sommer?) jedenfalls besser.

LG, Karoshi
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