Hallo Steely,
ich hab's bei mir ganz offen als "Berufliche Auszeit (Weltreise)" in den Lebenslauf geschrieben. Ich bin allerdings in der glücklichen Situation, dass die erste der beiden richtig langen Reisen in meinen Arbeitszeugnissen nicht auftaucht, da ich vor- und nachher in derselben Firma gearbeitet habe und mein Chef das kurzerhand als unbezahlten Urlaub umdefiniert hat. Es gibt allerdings auch Firmen, die von beiden Reisen wissen, da muss man schon aufpassen, wem man welchen Lebenslauf schickt. Interessanterweise bin ich später genau bei so einer Firma eingestellt worden.
Die Reisen waren natürlich in jedem Vorstellungsgespräch ein Thema, aber ich bin deswegen nie "gegrillt" worden. Berufliche Auszeiten sind inzwischen nichts ungewöhnliches mehr, und viele Personaler wissen, dass das nicht ein Jahr Faulenzen bedeutet.
Kann es aber bedeuten, deshalb ist schon wichtig, wie man rückblickend über die Reise spricht. "Lebenstraum", "Erfahrungen" oder "Herausforderung" sind gute
Buzzwords, "Urlaub" und "unbegrenzte Freiheit" nicht.
Es wurde mir übrigens nicht einmal die Frage gestellt, wann ich denn die nächste Auszeit machen werde. Auf so eine Frage muss man allerdings vorbereitet sein. Ab die Antwort unbedingt der Wahrheit entspricht, sei mal dahin gestellt. Eine glaubhafte Story wäre z.B., dass Du die Reisen machen wolltest, solange Du noch jung und ungebunden bist, jetzt steht aber die Verwirklichung des nächsten Lebensziels an: Kinder. Leider darf man so etwas in Deutschland nur dann in einem Bewerbungsgespräch sagen, wenn man ein Mann ist.
LG, Karoshi