Klingt in der Tat nach einem sehr straffen Plan und einem vollen Programm! Ist das euer erster Wurf ohne viel Vorab-Recherche, oder habt ihr da schon länger dran gefeilt? Wäre natürlich spannend zu Wissen, was ihr in den entsprechenden Ländern vor habt. Zum Beispiel in Nepal (Mehrtagestrekking?). Und wie möchtet ihr Madagaskar bereisen? Wie viel Reiseerfahrung habt ihr denn schon?
Ich war selbst noch nicht in Madagaskar, hab aber schon ein paar Mal etwas recherchiert und will irgendwann mal hin. Gemäss meiner Recherche ist es bestimmt kein besonders einfaches Reiseland, die Wege sind lang und umständlich, ÖV schwierig, Unterkünfte wahrscheinlich recht durchmischt, und auch aus Gesundheitlicher Sicht benötigt das Land mehr Aufmerksamkeit als die anderen in eurer Liste. Madagaskar hat ein HDI (Human Development Index) von 0.48 - ist also wirklich sehr wenig entwickelt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es das "schwierigste" Reiseland auf eurer Liste ist. Wenn ihr da eine geführte Reise macht, vielleicht ganz ok. Aber ein straffes Programm auf eigene Faust ist vielleicht nicht der beste Einstieg in den Reisealltag.
Warum möchtet ihr denn alle Hotels vorbuchen? Ich sehe da wirklich kaum Vorteile. Das macht euch extrem unflexibel. Wenn vorbuchen, dann würde ich nur vollständig stornierbare Raten nehmen (die dann halt oft ein wenig teurer sind). Aber selbst dann führt eine Verschiebung um ein paar Tage ja zu einem recht grossen Aufwand. Zudem könnt ihr weniger auf eure aktuellen Bedürfnisse reagieren. Mir geht's z.B. so: Manchmal hab ich Lust auf was kleines, familiäres (z.B. Gästehaus, Homestay), manchmal auf mehr Gesellschaft (Hostel), manchmal auf Anonymität und viel Infrastruktur (grosses Hotel). Wenn man etwas krank ist, will man vielleicht mehr Komfort, manchmal hat man Lust auf einen Pool, usw. Man lernt unterwegs ja ständig dazu und verändert seine Bedürfnisse und Interessen ein wenig, und darauf will man gerne reagieren können. Und auch Administrativ stelle ich mir das Vorbuchen viel umständlicher vor. Teilweise musst du im Voraus bezahlen, teilweise dann so ein paar Tage vorher, etc. Wechselkurse verändern sich allenfalls noch ordentlich. Wenn du einen guten Überblick willst, musst du das alles sauber in einem Excel oder dgl. tracken

Naja, ich bin mehr im Camp "sehr kurzfristig Buchen" (teils nur Stunden vor dem einchecken). Da nimmt man viele Last Minute Promos mit, hat die grösstmögliche Flexibilität, aber dafür manchmal eine kleinere Auswahl. Manchmal (eher selten) wünsche ich mir, ich hätte ein paar Tage früher gebucht, und für Orte, die notorisch gut ausgelastet sind, buche ich auch etwas früher. Aber das sind eher Ausnahmen. Das heisst ja nicht, dass man nicht schon vorher etwas das Preislevel und Angebot auschecken kann, sich ein paar Hotels markiert, etc.
Du schreibst ja schon, dass du dir bewusst bist, dass es sehr stressig sein könnte. Warum möchtest du das denn? Hauptsache, möglichst viel reinquetschen? Ich würde jetzt die negativen Auswirkungen von (zu viel) Stress echt nicht unterschätzen. Das kann eure Reise schnell mal ins Negative kippen und "ungeniessbar" machen. Die Folgen sind vielleicht vermehrte Streitereien, Unzufriedenheit, aber auch ein angeschlagenes Immunsystem. Alles nicht lustig. Schnell reisen kann man m.E. entweder für eine begrenzte, kurze Zeit, wenn man schon viel Erfahrung damit hat (gerade als Paar) oder wenn man alleine sehr flexibel unterwegs ist und ohne viel Aufwand einen Erholungstag spontan einlegen kann. Aber selbst wenn man viel Erfahrung hat und alleine flexibel auf seine Bedürfnisse reagieren kann, bemerkt man oft erst zeitverzögert, dass es zu schnell war in den vergangenen Wochen. Zumindest geht das mir so. Mit mehr Komfort (bessere Hotels, Taxis statt ÖV, geführte Touren statt selber organisieren) kann man die Belastung zwar ein wenig senken, aber auch nur bis zu einem bestimmten Punkt. Der Geist braucht oft etwas länger, um anzukommen. Und wenn du dann schon wieder weg bist, ergibt das m.E. halt auch keine besonders schönen Erinnerungen.
Mein Summary: Weniger ist mehr, und Flexibilität ist viel wert, Quality Time geht über Geschwindigkeit und Anzahl Destinationen. Informiert sein kann man auch, wenn man nicht alles im Voraus bucht. Iterative Planung gewinnt meist über "Wasserfall-Planung". Wenn euch die Reise sehr gut gefällt und in Erinnerung bleibt, wollt ihr bestimmt erneut tolle Reisen in verschiedenste Länder machen - die allermeisten kann man in 3-4 Wochen gut bereisen. Wenn ihr zu viel reinquetscht und auch nur für einen von euch die Reise eher zur Überlastung wird, trübt das eure zukünftige Reiselust vielleicht eher.