Thema: Tauchen auf den Kanaren - aber mit Kind und Mann im Gepäck  (Gelesen 434 mal)

anianom

Ein frohes, neues Jahr!  :)

Ich vermisse das Tauchen sehr, zuletzt vor 5 Jahren auf Weltreise. Dazwischen kam eine Pandemie, Hausbau und Kind.  ;D
Im Titel stehen die Kanaren, da das laut meiner Recherche und den Eckdaten dazu wohl für uns das geeignetste Ziel ist. Bin aber offen, falls jemand andere Ideen hat.

Eckdaten:
- 2 Wochen im August mit Mann, der nicht taucht und dann fast 4-Jährigem
- Kurz- bis Mittelstrecke (aber eher aufgrund der wohl sehr hohen Flugpreise für Langstrecke zur Ferienzeit)
- Gute Wetterbedingungen sowohl für Unternehmungen an Land als auch unter Wasser

Übrig blieb mal vorerst Gran Canaria oder Teneriffa. Ideal wären 2-3 Basen, von denen wir gut Halbtagesausflüge mit Mietwagen unternehmen können und ich dazwischen immer mal wieder Tauchgänge machen kann.

Ich bin aber völlig überfordert mit der Auswahl. Ich scheitere schon daran, mich für eine der Inseln zu entscheiden. Wir wandern gerne, aber mit 4-Jährigem nicht sehr anspruchsvoll. Wir mögen keine Zoos oder sonstige "Touri-Parks". Eher Natur, nette Hafen- und/oder Bergdörfer. Sowas eben.

Ich besitze das CMAS 1-Stern Brevet (womit ich mit höher ausgebildetem Taucher auf 30 m Tiefe kann) und habe über 30 Tauchgänge, aber halt schon sehr lange her mittlerweile. Falls diese Info noch relevant ist.


Danke und liebe Grüße  :)
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Sebi

« Antwort #1 am: 07. Januar 2025, 10:59 »
Im August natürlich sehr heiß, aber fürs Tauchen fantastisch und großes Angebot an Tauchschulen: Rotes Meer / Ägypten
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karoshi

« Antwort #2 am: 08. Januar 2025, 17:11 »
Ich besitze das CMAS 1-Stern Brevet (womit ich mit höher ausgebildetem Taucher auf 30 m Tiefe kann) und habe über 30 Tauchgänge, aber halt schon sehr lange her mittlerweile. Falls diese Info noch relevant ist.
Das sollte kein Problem sein. Du kannst in jeder Tauchbasis einen Refresher-Kurs machen, was nach längerer Pause und relativ wenigen Dives (<100) auch absolut angeraten ist. Der Kurs dauert nur ein paar Stunden und umfasst einen Schnelldurchlauf durch Theorie, Ausrüstung und alle wichtigen Skills. Ich weiß nicht, wie die Bedingungen im Atlantik typischerweise sind, sicherheitshalber würde ich dafür eine Basis wählen, die über einen Pool verfügt.

Bezüglich der Halbtagestouren mit dem Mietwagen ist zu beachten, dass Du zwischen den Dives nicht in die Berge fahren darfst. Ein paar hundert Meter Höhe sollten ok sein, aber alles darüber ist mit großer Vorsicht zu genießen. Ein einigermaßen guter Tauchcomputer warnt Dich vor gesundheitsbedrohlichen Höhen (falls Du ihn an Land auch trägst).

Im August natürlich sehr heiß, aber fürs Tauchen fantastisch und großes Angebot an Tauchschulen: Rotes Meer / Ägypten
Das stelle ich mir für den nicht tauchenden Part sehr schwierig vor. An Land gibt es außer den angesprochenen "Touri-Parks" nicht viel (nicht einmal Vegetation), und der Nil mit seinen Kulturschätzen ist weit weg. Die Kanaren scheinen mir das logischere Ziel zu sein, eventuell geht auch so etwas wie die Türkei.
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Miku

« Antwort #3 am: 10. Januar 2025, 11:32 »
Ich kann nur für Teneriffa sprechen, da ich in den letzten Jahren dort ca 15-20 Tauchgänge gemacht hab und auch meinen AOWD erhalten habe. Teneriffa als Insel ist super abwechslungsreich, von Strand und Wüste im Süden bis zu Nebelwald und Feuchtigkeit im Norden.
Die Insel ist schön klein, gerade wenn ihr einen Mietwagen habt könntet ihr einen Ort als Basis auswählen und von dort aus alles erkunden. Ich glaube, man kann in 3h einmal komplett um die Insel fahren.

Als Basis würde ich den Städtecluster im Süden (Las Americas, Los Christianos) nicht empfehlen, außer ihr steht auf mit Hotelanlangen zugebaute Küsten. Wir waren immer in El Medano, das ist ein relativ kleines Surfer-Örtchen direkt beim Flughafen Teneriffa Süd, in dem zwar viele Touristen sind, aber auch viele Einheimische unterwegs sind.

Zum Tauchen: Ich weiß nicht, was du gewohnt bist, aber sonderlich bunt ist es unter Wasser nicht. Es ist super felsig und je nachdem, wo du tauchst, gibt es durchaus auch Strömung. Dafür gibt es an manchen Orten Schidkröten. Mein Highlight waren die zwei Tauchgänge mit Stachelrochen, auch wenn diese angefüttert werden. Meistens finden die Tauchgänge von Land aus statt, nur zu den Stachelrochen ging es per Boot raus. Leider hat mein normaler Tauchguide auf Teneriffa aus gesundheitlichen Gründen aufgehört, aber es gibt einige Tauchbasen die sicher auch leichte Tauchgänge zum Einstieg anbieten.

Wenn ihr auf Teneriffa ins Teide-Tal fahren wollt (was ich auf jeden Fall empfehlen würde!), bedenke, dass es auf ~2000m liegt. Also lieber vor den Tauchgängen einplanen!
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gismarett

« Antwort #4 am: 10. Januar 2025, 12:39 »
Ich denke Teneriffa bzw. die Kanaren sind ein guter Kompromiss, da du tauchen kannst und es auch an Land etwas zu entdecken gibt.

Alternativ könnte ich noch auf die Azoren verweisen, wenn euch Ruhe sehr wichtig ist. Selbst auf den "touristischen" Hauptinseln Pico und São Miguel habt ihr mehr Natur und mehr Ruhe als in Teneriffa. Mit dem Auto ist man flexibel und kann sowohl die Natur erkunden als auch die Highlights der Insel abfahren (sehr schöne Küstendörfer, Musen zur Vergangenheit der Insel (bspw. Walfang und heute Walschutz), Wasserfällen und besonderen Gärten, heißen Quellen, Orten mit vulkanischer Aktivität, traumhaften Aussichtspunkten...). An Land wird einem da ganz sicher nicht langweilig und die Insel hat auch Möglichkeiten für Kinder (auch wenn ich dazu nicht viel sagen kann). Was das Tauchen angeht: Die Unterwasserwelt ist sehr schön und auch wenn das Wasser etwas kälter ist, sieht man viele bunte Fische. Die Azoren sind für Großfisch bekannt und aufgrund ihrer einzigartigen Lage kann man dort sehr viel sehen (darunter auch bekannte Hai, Wal und Mobulas Spots jeweils mehrere Stunden entfernt). Als Neueinsteiger kommen für dich die komplizierteren Spots vermutlich nicht in Frage aber auch die Landtauchgänge können sehr schön sein. Ich habe beispielsweise mehrere Rochen gesehen und auch einen kleineren Hai. Ich bin damals alleine mit den Guides getaucht, da die kleineren local Basen abseits der "Stadt" weniger Gäste haben. Düfte vermutlich auch daran liegen, dass diese Basen oft nur ein kleines Boot haben und deshalb die oben genannten Spots nicht anfahren können. Ich habe das als sehr entspanntes Tauchen wahrgenommen.

Und das mit dem Refresher wurde ja schon erklärt. Könntest du beispielsweise auch schon in DE machen, wenn du auf Nummer sicher gehen willst und das bietet eigentlich jede Tauchbasis an. Zumeist im Pool. In Siegburg und Rheinbach gibt es beispielsweise Indoor Tauchcenter wo man auch einen Tauchgang machen könnte. Je nachdem wo du wohnst, evtl. auch in deiner Nähe.
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anianom

« Antwort #5 am: 20. Januar 2025, 10:51 »
Vielen Dank für eure Antworten, die helfen mir sehr!

Mittlerweile habe ich beschlossen, das 2-Stern-Brevet bis Sommer zu absolvieren (wohne am Bodensee). Ist also sozusagen ein Refresher+.  ;D

Marsa Alam steht eh auf unserer Liste, aber erst dann im Spätherbst, wenn es für Strandurlaub mit Kind nicht mehr zu heiß ist. Schön wäre, wenn mein Sohn bis dahin schnorcheln kann.  :)

Sonderlich bunt: Ist natürlich schön, aber ich tauche auch gerne einfach des tauchens Willen. Oft gibt es ja sonst spannende Dinge zu beobachten und ansonsten liebe ich das Gefühl, in meiner „eigenen kleinen Welt“ zu sein.

@gismarett Die Azoren stehen schon ewig auf meiner Bucket List, aber ans Tauchen habe ich da nie gedacht. Danke für den Tipp! Die Spots mit den Großfischen sind aber mehrere Stunden mit dem Boot one way entfernt - also eher ein Tagesausflug, habe ich das richtig verstanden?


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gismarett

« Antwort #6 am: 20. Januar 2025, 10:57 »
Ja die berühmten Spots sind recht weit entfernt. Diese werden meist im Rahmen von Tagestouren angeboten, wenn das Wetter passt und sich genügend Personen finden. Ich wollte nach Princess Alice aber hatte leider kein Glück mit dem Wetter.

Aber auch das Tauchen um die Insel herum war schon sehr schön.

Aber wie gesagt, dass Wasser ist nicht so warm wie in Ägypten und je nach Wetter kann es auch rauer werden bzw. die Sicht nicht optimal sein. Aber wenn du den Bodensee gewöhnt bist, dann sollte das kein Problem sein.
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