Thema: Früher war alles besser! Oder doch nicht? Reise-Recherche  (Gelesen 2039 mal)

Vombatus

Inzwischen gibt es unzählige Arten sich über seine Reiseziele (und alles drumherum) zu informieren. Vor der Reise sowie unterwegs/vorort.

Durch das Internet explodier(t)en die Möglichkeiten, Webseiten aller Art, private Blogs/Vlogs, Videoclips/Filme, Apps, google earth/streetview (...) und vieles mehr.

Reisen wie vor dem Internet/Apps ist nicht mehr vorstellbar ... oder doch nicht?

Lest ihr noch Reiseführer (Papier/Digital)?
Woher bekommt ihr die meiste Inspiration und anschließend euere Informationen über eure Reiseziele?

Wie hat sich euer Rechercheverhalten geändert?

Wie sieht es mit den Leuten aus, die jetzt erst anfangen zu Planen.
Gibt es auch zu viel an Informationen?
Wird man erschlagen von Möglichkeiten?
Verlässt man sich zu sehr auf seine digitalen Möglichkeiten?

Dadurch, dass gefühlt jeder unterwegs ist und die sozialen Medien voll von Erlebnisberichten (Blogs/Vlogs) inklusive aller Details, geht dann ein Stück Abendteuer verloren? Fluch oder Segen?

Welche Gedanken habt ihr zu dem Thema?
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gismarett

« Antwort #1 am: 15. Dezember 2022, 13:32 »
Reisen wie vor dem Internet/Apps ist nicht mehr vorstellbar ... oder doch nicht?
Nein für mich nicht... Google Maps auf dem Handy, die Kommunikation nach Hause sind Gold wert. Allerdings liebe ich es nach wie vor einfach mal ohne Karte irgendwo rumzulaufen und auf das Handy zumindest zeitweise zu verzichten.

Lest ihr noch Reiseführer (Papier/Digital)? Nur digital/online wenn ich etwas suche
Woher bekommt ihr die meiste Inspiration und anschließend euere Informationen über eure Reiseziele? Viele Reiseziele kenne ich aus guten Dokus. Die Bilder begeistern mich dann meistens. Zudem auch Erzählungen und Empfehlungen von guten Freunden. Basierend auf diesen Quellen habe ich meistens schon ne Vorstellung wo es hingehen könnte. Alles weitere recherchiere ich dann im Internet und da ist auch dieses Forum ein ganz wichtiger Baustein für mich!

Wie hat sich euer Rechercheverhalten geändert? Ich muss weniger im voraus planen, da ich vor Ort zumeist auf mein Handy verlassen kann. Allerdings habe ich den Eindruck, dass man immer nach dem besten Weg, der besten Route usw, sucht. Das ist schon manchmal etwas nervig.

Gibt es auch zu viel an Informationen? Ja
Wird man erschlagen von Möglichkeiten? Ja
Verlässt man sich zu sehr auf seine digitalen Möglichkeiten? Ja

Dadurch, dass gefühlt jeder unterwegs ist und die sozialen Medien voll von Erlebnisberichten (Blogs/Vlogs) inklusive aller Details, geht dann ein Stück Abendteuer verloren? Fluch oder Segen? Ich habe für mich festgestellt, dass ich oft sehr viel vorher recherchiere und dann die Ziele gefühlt nur ablaufe. Das war nun etwas überspitzt formuliert aber dadurch, dass ich alles von Bildern kenne und klar ist was mich erwartet geht das Abenteuer etwas verloren. Das soll nicht bedeuten, dass ich die Orte nicht mehr genießen kann. Allerdings erspart man sich so den einen oder anderen Flop und findet Ziele, welche man sonst wohl nicht entdeckt hätte.

Welche Gedanken habt ihr zu dem Thema? Glaube es war früher weder besser noch schlechter, sondern anders - Zumindest was das Reiseverhalten angeht. Was die Natur angeht (z.B. weniger Plastikmüll) oder auch einfach die unberührtheit (z.B. weniger Tourismus)... Nunja da würde ich schon gerne in die Vergangenheit reisen. Und ich bin nicht so alt aber vor 15 Jahren war das noch ein riesen Unterschied. Und vor 30 Jahren oder 50 Jahren wars vermutlich noch schöner.
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dirtsA

« Antwort #2 am: 15. Dezember 2022, 18:03 »
Ich habe meine erste Weltreise auch noch ohne Smartphone und zur Hälfte ohne Laptop (mit Internetcafes) gemacht und das war natürlich schon ganz anders. Andererseits finde ich den direkten Vergleich insofern schwierig, als dass:
1) Ich damals jünger war und sowieso anders gereist bin, teils andere Interessen hatte, anderes Budget etc.
2) Ich ein relativer Reise-Neuling war und damit sowieso alles erst mal aufregend und besonders war. Wenn ich jetzt teilweise Fotos von damals anschaue, wo ich mich erinnere, dass ich etwas ganz toll fand, denke ich mir inzwischen "naja, gibt es anderswo beeindruckender".

Insofern finde ich deine Fragen zwar sehr interessant, kann aber nicht richtig differenzieren, welcher Teil meiner Antworten durch einen der o.g. Faktoren zustande kommt, und welcher dadurch, dass sich die (Reise)welt verändert hat...

Reisen wie vor dem Internet/Apps ist nicht mehr vorstellbar ... oder doch nicht?
Gut "vor dem Internet" bin ich alleine nie gereist, dazu bin ich dann doch zu jung. Sogar 2007 bei meiner ersten Backpacking-Reise gab es schon Skype und Email für Nachrichten nach Hause und diverse Foren/Blogs - halt weniger und im Internetcafe. Manchmal war ich in den letzten Jahren so abgelegen unterwegs, dass alles wieder wie damals war - und das war für ein paar Tage spannend, aber insgesamt möchte ich auf den Komfort eigentlich nicht mehr verzichten. Die diversen Apps entsprechen einfach auch viel zu sehr meiner Planungs-Mentalität.

Lest ihr noch Reiseführer (Papier/Digital)?
Für Städtereisen, nein. Für größere / neue Länder / Regionen, ja. Allerdings digital. Da bin ich auch nach wie vor dem Lonely Planet recht treu. Wobei ich prinzipiell Papier lieber habe und für die Planung übersichtlicher finde, aber das extra Gewicht lässt sich bei mir nicht mehr vertreten.

Woher bekommt ihr die meiste Inspiration und anschließend euere Informationen über eure Reiseziele?
Entweder von meiner langen Bucket List, die im Laufe der Jahre (also auch ganz am Anfang meiner Reisen) aus diversen Quellen zusammengekommen ist - das kann ich nicht mehr so sagen. Oder aber durch gezieltes googlen und Internet-Recherche, Aktivitäten-basiert. Also z.B. wo kann ich in Laos gut klettern. Dann finde ich natürlich entsprechende Websites oder auch Blogs. Oder wo kann ich mit Tigerhaien oder Hammerhaien tauchen auf den Malediven. So kam ich spontan vor ein paar Monaten auf Fuvahmulah. Aber eigentlich habe ich meistens konkret eine Aktivität im Kopf, die ich "irgendwo" machen will.

Wie hat sich euer Rechercheverhalten geändert?
Nicht wirklich, ich hab schon immer sehr viel recherchiert und geplant. Früher halt eher mit einem klassischen Reiseführer, jetzt zusätzlich mehr online. Meistens google ich dann z.B. "Japan Reiseroute 3 Wochen" und lese mich durch 3-5 Blogs, dadurch bekomme ich am schnellsten einen Überblick und man findet eigentlich meistens was qualitativ Gutes. Ich würde sagen, dass sich mein Verhalten nicht wirklich verändert hat, aber dass es mir das Internet heutzutage leichter macht :)

Gibt es auch zu viel an Informationen?
Wird man erschlagen von Möglichkeiten?
Für mich persönlich nicht ;D ;D

Verlässt man sich zu sehr auf seine digitalen Möglichkeiten?
Weiß nicht, es wäre schon wieder eine Umstellung ohne. Allerdings wie bei bestimmten Destinationen gesehen, auch nicht unmöglich.

Dadurch, dass gefühlt jeder unterwegs ist und die sozialen Medien voll von Erlebnisberichten (Blogs/Vlogs) inklusive aller Details, geht dann ein Stück Abendteuer verloren? Fluch oder Segen?
Für mich eigentlich nicht - einen Ort selbst zu erleben fühlt sich immer noch ganz anders an. Und Machu Picchu, Angkor, der Yosemite NP oder Kappadokien war für mich über die Jahre hinweg alles einfach nur "WOW", auch wenn schon tausende Male auf Fotos gesehen. Ich weiß auch ganz gern, was mich erwartet, das macht mir nichts aus. Ich merke eher, dass ich mittlerweile nicht mehr jede Kirche, jeden Tempel, jeden Wasserfall etc sehen muss und auch, dass gewisse Gegenden sich ähneln und ich nicht mehr unbedingt in alle möglichen Länder muss. Da findet man manchmal auch interessante Listen, die Alternativen zu überlaufenen Highlights vorschlagen, die quasi gleich ausschauen und viel ruhiger sind.

Welche Gedanken habt ihr zu dem Thema?
Es hat alles Vor- und Nachteile. Ich denke, wir romantisieren die "gute alte Zeit" manchmal etwas zu sehr. Ich kann mich schon auch an einige Frustmomente erinnern: eine Email-Seite, die Pixel für Pixel geladen hat. Falsch ausgestiegen beim Bus und keine Ahnung wo, auf einmal in einer unguten Gegend. Ewige Suche nach einem ATM, nur weil man um die eine Ecke genau nicht geschaut hat. Etc.
Ich finde es heutzutage einfacher und praktischer, finde es aber gut, wenn man sich etwas Spontanität beibehält und aufpasst, dass man nicht nur auf den Screen starrt. Dazu finde ich es oft angenehm, wenn man keine SIM-Card von dem Land hat und sozusagen nur im Hotel sich im Wlan einloggt. Dann ist man wenigstens unter tags einfach unterwegs, offline Maps kann man sich ja herunterladen (darauf würde ich nicht verzichten). Kann ich leider momentan nicht machen, weil ich für meine Arbeit mobile Daten als Backup brauche. Man könnte ja eigentlich auf Flugmodus stellen..... aber macht man das!? ::)
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Marla

« Antwort #3 am: 16. Dezember 2022, 03:21 »
Vorweg: Spannendes Thema, danke Vombatus!

Reisen wie vor dem Internet/Apps ist nicht mehr vorstellbar ... oder doch nicht?
Warum sollte ich? Fortschritt künstlich zurückdrehen zu wollen, damit kann ich nichts anfangen.

Lest ihr noch Reiseführer (Papier/Digital)?
Woher bekommt ihr die meiste Inspiration und anschließend euere Informationen über eure Reiseziele?

Ja, digitale Reiseführer. Als sparsamer Mensch kauf ich mir aber nicht für jedes Land einen. Ich habe einige für ganze Kontinente/Regionen wie z.B. Südamerika/Mittelamerika, meistens Lonely Planet. Die sind mittlerweile veraltet, aber mir reicht das für einen Überblick über die Länder. Die aktuellen Informationen hole ich mir aus dem Netz. Z.B. hier im Forum :) Ansonsten Booking.com/hostelworld für Unterkünfte, Google/TripAdvisor für Restaurants und Sehenswürdigkeiten. Spezielle Informationen wie z.B. aktuelle How-Tos für Grenzübergänge aus Blogs. Ansonsten lese ich aber keine Blogs und schaue mir auch nur wenig Fotos vorher an, eben weil ich den Effekt vermeiden möchte, den gismarett beschreibt. Einige von euch recherchieren ja vorher viel über Fotos, ob sie einen Ort bereisen wollen oder nicht. Aber ich mache das ganz bewusst nicht, weil ich lieber selber vor Ort etwas zum ersten Mal sehen möchte. Das kann natürlich auch mal schief gehen, und ich lande irgendwo, wo ich es doch nicht so toll finde wie erwartet. Z.B. gerade in Ecuador passiert. Pueblos Magicos kenne ich aus Mexiko und habe daher Zaruma und Alausí aufgesucht. Was für eine Mogelpackung. Kein Vergleich zu den wirklich zauberhaften Pueblos Magicos, die ich in Mexiko gesehen habe. Aber trotzdem, für mich überwiegt der Vorteil beim Nicht-zu-viel-Spoilern.

Was die Inspiration angeht: Schwierig. In Amerika genauso wie in Europa hab ich ein Komplettierungsziel, so dass die einzelnen Ländern nicht wirklich in Frage gestellt werden. Ich weiß, könnte schwierig werden bei Venezuela und Haiti, aber ich hab ja hoffentlich noch ein paar Jahrzehnte. Für die anderen Kontinente habe ich auch Bucket Lists. Gar nicht so einfach zu sagen, wo die herkommen. Bücher (nur Belletristik), Filme (Dokumentationen genauso wie Spielfilme), Berichte von Freunden und Berichte hier im Forum spielen vermutlich eine Rolle. Für die einzelnen Reiseziele innerhalb der Länder nutze ich wie gesagt die Reiseführer und, wie auch schon von euch gesagt, so Google-Recherchen wie "Reiseroute x Wochen in Y" oder "Top 10 Ziele in Z". Vor Ort rede ich dann natürlich auch noch mit Leuten, die ich kennenlerne und die mir ihre Erfahrungen erzählen. Aber da geht's meistens eher um Tagesziele, nicht um die Route an sich.

Wie hat sich euer Rechercheverhalten geändert?
Ich bin in den 2000ern schon wenige Male als Backpacker unterwegs gewesen, aber immer mit anderen Leuten, die die Planung gemacht haben. Oder im Rahmen von Sprachaufenthalten, wo ich Infos von der Sprachschule zu Touren bekommen habe. Daher hab ich erst selber so richtig zu recherchieren begonnen, als es schon sehr komfortabel übers Internet möglich war. Zunächst im Internet-Café, später bin ich dann mit Tablet gereist, heutzutage mit Smartphone und Laptop.

Wie sieht es mit den Leuten aus, die jetzt erst anfangen zu Planen.
Gibt es auch zu viel an Informationen?
Wird man erschlagen von Möglichkeiten?
Verlässt man sich zu sehr auf seine digitalen Möglichkeiten?

Auch wenn ich nicht angesprochen bin, finde ich das aber einen interessanten Punkt. Wir Nicht-Digital-Natives sind ja über die Jahre reingewachsen und haben parallel auch offline Informationen beschaffen müssen. Ich finde es auch immer noch schön, mir vor Ort Tipps zu holen von Locals oder anderen Reisenden. Manchmal geht es auch nicht anders, so wie neulich beim Grenzübergang von Peru nach Ecuador. Ich wollte aus verschiedenen Gründen von Piura nach Loja über Macará. Nein, der Direktbus, mit dem man das ganz bequem machen kann, fährt seit Corona nicht mehr. Deswegen eben die Sullana-La Tina-Macará-Variante. Ich hatte es allerdings nicht geschafft online herauszufinden, wo genau die Colectivos in Sullana abfahren. Und tatsächlich war dann auch der Tuktuk-Fahrer, der mich in Sullana zu den Colectivos fahren sollte, genauso planlos wie ich. Erst nach mehreren Anläufen haben wir jemanden gefunden, der uns weiterhelfen konnte, alle anderen wollten mich zurück nach Piura und über die Küste (Huaquillas) nach Ecuador schicken. Das war mal wieder so eine Story, wo ich mittendrin recht unentspannt, am Ende aber echt happy war :)

Dadurch, dass gefühlt jeder unterwegs ist und die sozialen Medien voll von Erlebnisberichten (Blogs/Vlogs) inklusive aller Details, geht dann ein Stück Abendteuer verloren? Fluch oder Segen?
Wie gesagt, lese ich aus den genannten Gründen selten, und selbst wenn (s.o.) bleibt dann manchmal trotzdem noch genug Abenteuer :)
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Marla

« Antwort #4 am: 16. Dezember 2022, 03:33 »
Dazu finde ich es oft angenehm, wenn man keine SIM-Card von dem Land hat und sozusagen nur im Hotel sich im Wlan einloggt. Dann ist man wenigstens unter tags einfach unterwegs, offline Maps kann man sich ja herunterladen (darauf würde ich nicht verzichten).
Genau so mache ich es. Da bin ich allerdings die einzige in meinem (reiseaffinen) Freundeskreis. Alle anderen besorgen sich schon seit vielen Jahren immer eine lokale SIM und halten mich für etwas verschroben, dass ich bewusst darauf verzichte. Ich weiß aber, dass ich sonst zu viel auf den Bildschirm schauen würde. So bin ich halt nur abends in der Unterkunft online. Und tagsüber gelegentlich mal im Restaurant. So wie ich es auch auf dieser Reise wieder mitbekommen habe, bin ich mit dieser Art aber tatsächlich in der Minderheit. Etwas blöd ist es allerdings, dass es heutzutage von Ho(s)telbetreibern und Tourenanbieter teilweise erwartet wird, dass man jederzeit online erreichbar ist. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch noch mehr werden wird in Zukunft. Keine Ahnung, vielleicht werde ich ja dann doch noch irgendwann einknicken :)
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Vombatus

« Antwort #5 am: 16. Dezember 2022, 09:42 »
Vorweg: Spannendes Thema, ...

Insofern finde ich deine Fragen zwar sehr interessant, ...

dirtsA hat mich in diesem Thread "Weltreise 12 Monate Routenplanung" auf das Thema gebracht. Sie schrieb:
"...Du hast noch so viel Zeit, dich einzulesen, könntest (...) Blogs lesen, diese Website von vorne bis hinten durchlesen,... Das hat mir am meisten geholfen"

Wie Marla schreibt "Wir Nicht-Digital-Natives sind ja über die Jahre reingewachsen und haben parallel auch offline Informationen beschaffen müssen."

Bei meinen Vorbereitungen 2010 gab es schon Unmengen an Informationen, aber der einzige Reiseführer über Laos war eine schwarzweiße Bleiwüste fast ohne Bilder. Jetzt gibt es bei einer Google-Suche "laos reise blog" 1.270.000 Treffer, unzählige Videos und Tipps. Hätte ich damals unterwegs nicht so viele tolle Geschichten über Laos gehört, wäre ich nicht hin.

Das gilt jetzt nur für Urlaubsreisen. Mein Telefon hatte ich im Urlaub immer zuhause gelassen, nur in den letzten beiden musste ich es mitnehmen, habe es nach Ankunft aber bis zur Rückreise ausgelassen. Im normalen Leben verwende ich es auch fast nur fürs Telefonieren/SMS, habe keine FB, WhatsApp, etc. Darum bin ich da auch nie reingekommen. Das Online-Banking lässt mir leider keine andere Wahl, sonst hätte ich wohl noch nicht mal ein Smartphone.

Aber vor einer Urlaubsreise schaue ich mir alles ganz genau an, Webseiten, Googlemaps, Unterkunft, Flughafen, Busbahnhof, Fährterminal, wo, wie, was, von ATM bis Supermarkt, Fahrpläne, Kosten, Umrechnungskurse, Telefonnummern, Adressen, Übersichtskarten, Strände, Sehenswürdigkeiten, bli bla blub, mache davon Screenshots, baue mir alles auf eine DIN A4 Blatt zusammen und drucke das dann 2-fach aus. Ebenso die elektronischen Tickets ;-D. Der Gedanke von irgendeinem elektronischen Gerät abhängig zu sein macht mich fertig.

Zur meiner Rettung. Meine Partnerin ist ein Karten- und Reiseführer-Nerd. Elektronisch und auf Papier. Ich nenne sie auch "meine Navigatorin und Reiseführerin". Dafür besitze ich dann die Gelassenheit und Ruhe und sage, wenn es mal nicht läuft: "Das krieg ma scho hin". Oder "mei, des ist halt jetzt so".

Auf einer Langzeitreise würde ich aber sicher alle möglichen Apps haben und nützen. Hatte mir ja auch damals extra ein Netbook gekauft für Kommunikation, Recherche, Buchungen, Banking, Skype, Unterhaltung und für das Forum hier.
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Marla

« Antwort #6 am: 21. Dezember 2022, 00:16 »
baue mir alles auf eine DIN A4 Blatt zusammen und drucke das dann 2-fach aus. Ebenso die elektronischen Tickets ;-D. Der Gedanke von irgendeinem elektronischen Gerät abhängig zu sein macht mich fertig.
So hab ich das früher auch gemacht :) Inzwischen finde ich es elektronisch um einiges praktischer. Von einem elektronischen Gerät bin ich dabei auch nie abhängig, da ich Zweithandy oder Laptop noch dabei habe. Was ich zur Sicherheit noch mache ist, sowohl meine Reiseplanung/-orga (inzwischen alles in Excel) als auch wichtige Tickets in die Cloud hochzuladen. Gerade bei der Reiseplanung finde ich es so praktisch, die unterwegs editieren zu können. Tickets drucke ich nur dann noch aus, wenn es ausdrücklich verlangt wird.

Meine Partnerin ist ein Karten- und Reiseführer-Nerd. Elektronisch und auf Papier. Ich nenne sie auch "meine Navigatorin und Reiseführerin". Dafür besitze ich dann die Gelassenheit und Ruhe und sage, wenn es mal nicht läuft: "Das krieg ma scho hin". Oder "mei, des ist halt jetzt so".
Das kenne ich sehr gut von früheren Reisen+Beziehungen. Inzwischen hab ich dank vieler Soloreisen die "Keine Panik, das wird schon"-Stimme schon selber in meinem Kopf :) Wenn ich nur eine Sache nennen sollte, die ich durchs Alleinereisen fürs Leben gelernt habe, wäre das genau diese.

Auf einer Langzeitreise würde ich aber sicher alle möglichen Apps haben und nützen. Hatte mir ja auch damals extra ein Netbook gekauft für Kommunikation, Recherche, Buchungen, Banking, Skype, Unterhaltung und für das Forum hier.
Und da bin ich dann wieder mehr old-school als du. Ich nutze auf Reisen auch nicht mehr Apps als zuhause. Auf dieser Reise hab ich es wieder versucht mit neuen, z.B. redBus für Peru, um dann festzustellen, dass ich mir kein Konto einrichten konnte, und sie anschließend wieder entfernt. Meistens hab ich eh meinen Laptop dabei und mach dann alles, was du oben aufgezählt hast, darüber.
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Einmalrundum

« Antwort #7 am: 03. Januar 2023, 12:02 »
Es gibt heute bestimmt mehr möglichkeiten zur Reise-Recherche, besser finde iches aber nicht. Sooo viele Blogs mit Tips und Tricks.... Grrrrrr. Ich habe einfach keine Lusst mich da durchzuwühlen.
Das Reisen hat sich sehr verändert. Früher ist man für 4 Wochen in ein Land und dann mit dem Bus rumgedüsst. Ich liess mich offt etwas treiben und hab meine Pläne dann spontan geschmiedet, da ich Jemanden begegnete der mir von einem tollen Ort erzählte. Heute haben die meisten die 4 wochen komplet durchgebucht, inklusive Flüge, Hotels und Touren. Es gibt ja schliesslich frühbucher Rabatte usw. Viele haken eine todo Liste ab. ZB Argentinien/Chile. Jaaa, man kombiniert diese riesen Länder und findet 2 bis 3 Wochen reichen aus. Erst geht man in den Norden, in die Atakama für 2 Tage , dann noch 5 Tage Patagonien mit den Highlights und zum Schluss noch Iguazu mit BA. Dabei geht jegliche Spontanität abhanden. Jeder spricht vom Runterfahren, Tempo reduzieren, aber am Ende packen viele alles was geht in eine kurze Zeit. Damit man sich dann auch an die Reise erinnert macht man davon möglichst viele Fotos mit Selfies, sonnst bleibt ja gar nichts hängen. Haha. Das finde ich auch so geil heute. Ich war diesen Oktober in Indonesien und war 2 Nächte in einem Hostal in Labuanbajo nach dem Tauchen. Da sitzen dann die ganzen Instagrammer in ihren Reise Fummeln und tippen auf ihren Smart phones herrum. Kurze pausen gibts zum Sonnenuntergang aber auch nur um sein eigener sexy Body zu possitionieren.
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