Hallo an alle,
in der näheren Zukunft stehen bei mir einige Veränderungen an und mir schwirren da auch einige Ideen im Kopf herum. Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Meinung und Erfahrung teilt und mich dabei unterstützt meine Gedanken etwas zu ordnen. Ich werde dazu auch etwas ausholen und euch meine aktuelle Gedankenwelt aufzeigen. Ich hoffe dennoch, dass ihr Lust habt den Text zu lesen
Der Hintergrund:Ursprünglich hatte ich geplant meine Stelle in Deutschland für Ende Dezember 2020 zu kündigen, da ich bereits seit einiger Zeit in die Schweiz zu meiner Familie zu ziehen und auch dort zu arbeiten möchte. Die ständigen Wochenendheimfahrten fressen einfach zu viel Zeit und Lebensqualität. Zudem habe ich höhere Kosten aufgrund der beiden Wohnsitze und mir entgeht auch etwas Gehalt (Das Argument der höheren Lebenskosten greift hier übrigens nur bedingt
). Zwischen Kündigung und der Arbeitsaufnahme in der Schweiz wollte ich zumindest für 3-4 Monate reisen, da ich danach erstmal für 2-3 Jahre "gebunden" bin (Klar ich kann jederzeit kündigen möchte aber zu häufige Arbeitgeberwechsel vermeiden!). Bevor diese Reisepläne aber konkreter wurden.... kam Corona... Im September 2020 war ich zwar in Griechenland aber ehrlichgesagt habe ich versucht meine Reisen einzuschränken, Kontakte zu reduzieren und möglichst meine Familie, mich selbst und auch andere zu schützen. Ich habe dann auch entschieden einige Monate länger bei meinem Arbeitgeber zu verbleiben, um evtl. den Plan mit der Reise doch noch realisieren zu können.
Die aktuelle Ausgangssituation:Gegen Ende April ziehe ich aus meiner berufsbedingten Zweitwohnung aus und melde mich vorerst bei einem Freund in Deutschland (da wohne ich dann auch, wenn ich nicht in CH bin). Da ich gefühlt nicht in der Wohnung bin (HO) und auch problemlos aus dem HO arbeiten kann sind das wegen Corona einfach nur unnötige Kosten. Zudem werde ich meine Arbeitsstelle kündigen (Enddatum Ende Juni; Aufgrund meines Resturlaubs werde ich vor. Ende Mai das Unternehmen verlassen).
Die Überlegung mit der Reise besteht immer noch. Mir ist bewusst, dass niemand weiß wie sich die Situation entwickeln wird. Aber zumindest habe ich aktuell doch recht viel Hoffnung. Ich bin mir sicher, dass bis Ende März/April die Situation so bleiben wird, wie sie aktuell ist. Glaube aber, dass wir im Sommer (zumindest in Europa) endlich wieder mehr Freiheiten haben und die Corona-Situation auch endlich besser wird. Wie bereits gesagt, kann man darauf nur spekulieren, aber ich bin nun erstmalig wieder optimistisch was eine Besserung betrifft.
Was das Reisen außerhalb von Europa betrifft bin ich mir nicht sicher. Es wird sicherlich Möglichkeiten geben aber vor dem Hintergrund, dass viele Länder dann noch dicht sein werden und/oder die Situation in dem einen oder anderen Land noch nicht gut genug ist (für mein Empfinden) schließe ich das derzeit für mich eher aus.
Glücklicherweise gibt es auch in Europa viele tolle Länder, welche ich noch nicht gesehen habe und sich für 3-4 Monate Reisezeit lohnen könnten (U.a. Balkan, Osteuropa).
Ich bin und bleibe ein Stück weit flexibel. Sicher ist derzeit nur, dass ich meine Arbeitsstelle kündigen werden (-> Starzeitpunkt ab Mai möglich) und ich sobald ich mich für einen Arbeitgeber in der Schweiz entschieden habe dort auch für 2-3 Jahre bleiben möchte. Falls es möglich ist in Europa zu reisen, dann möchte ich das auch tun. Ob nun ein Monat früher oder später ist dann auch egal. Auch wenn bestimmte Länder ggf. nicht sicher genug sind oder die Grenzen geschlossen sind, bin ich flexibel genug auf andere Länder in Europa auszuweichen. Im absolut schlimmsten Fall (davon gehe ich derzeit aber nicht aus und das wünsche ich mir auch nicht) ist eine Reise eben nicht möglich und ich muss die Zähne zusammenbeißen, mir direkt in CH eine passende Stelle suchen und 2-3 Jahre durchpowern.
Die Überlegung:Die Frage ist nun, wie ich Europa bereise? Ich kann das ganz klassisch machen und jeweils flexibel entscheiden, wo es hin geht, fliegen bzw. mit Bus/Bahn reisen und jeweils vor Ort eine Unterkunft buchen. Dadurch bleibe ich sehr flexibel und kann meine Pläne recht einfach anpassen. Das ist in Osteuropa/Balkan auch problemlos möglich.
Alternativ (und darüber denke ich auch seit längerem nach) könnte ich die aktuelle Zeit nutzen und mir einen Sprinter ausbauen und einen Roadtrip unternehmen. Das hat natürlich seinen eigenen Charme mit vielen Vor- und Nachteilen. Ich denke das ein solcher Roadtrip auch ein großartiges und sehr besonderes Erlebnis sein kann. Es wäre vor allem mal eine neue Erfahrung für mich. Es geht dabei nicht primär darum Kosten zu sparen, sondern eher um das Erlebnis dahinter. Der Innenausbau wäre kein großes Problem für mich (Boden, Isolierung, Verkleidung). Für die Elektrik habe ich einen guten Freund, der mir helfen würde. Ich erwarte hier keinen perfekt ausgebauten Camper, sondern einen Zweckmäßigen. Zumal ich keine X.000 Euro in das Inventar investieren möchte
Dementsprechend würde ich es ähnlich machen wie ein bekannter von mir. Er hatte sich damals einen Van für ca. 3500 Euro gekauft, welcher gut in Takt aber schon etwas älter war und auch einige KM auf dem Tacho hatte. Diesen hat er für weitere ca. 1500 Euro ausgebaut. Der Grundausbau (Boden, Isolierung, Verkleidung & Elektrik mit Solaranlage) war dabei der größte Kostenblock und konnte sich auch sehen lassen. Die Innenausstattung war in Ordnung aber eher zweckmäßig denn traumhaft schön. Damit ist er in 9 Monaten quer durch Europa getourt und ist ca. 25.000 km gefahren. im Anschluss hat er den Van wieder verkauft und fast keinen Verlust gemacht.
Ich würde in meinen 3-4 Monaten sicherlich weniger fahren und beim Verkauf auch einen Verlust in Kauf nehmen. Für den Kauf & Ausbau hätte ich aktuell genügend Zeit und genügend Kapital. Zudem könnte ich den Sprinter dann auch für meinen Umzug nutzen und würde mir den doch sehr teuren Umzug von Hessen in die Schweiz sparen (da bringe ich meine Möbel hin). Die Hauptrisiken sind für mich (1) Ich baue den Sprinter aus und kann diesen dann evtl. doch nicht direkt nutzen, da wegen Corona die Reise nicht möglich ist. Dann hätte ich sicherlich etwas Geld verbrannt oder würde den Van behalten und für meine kommenden Urlaube nutzen. (2) Der Worst Case: Es geht etwas am Van Kaput (100% ausschließen kann man das ja nie) und ich verliere im schlimmsten Fall das Geld, welchen ich in den Van investiert habe.
Was haltet ihr von der Idee bzw. habt ihr etwas ähnliches mal gemacht?
Ich bin offen für jegliches Feedback, Hinweise oder Diskussionen. Aktuell ist es nur eine Idee
Liebe Grüße und vielen Dank für eure Antworten!
PS ich habe mich bewusst für das Forum "Allgemeine Diskussionen" entschieden, auch wenn Reisen in Europa thematisch angesprochen wird. Für mich liegt der Fokus aber mehr auf der Idee Vanausbau und meiner persönlichen Situation als auf einer Reiseplanung für Europa.