So, ich bin jetzt seit einer Woche wieder aus Russland zurück und wollte euch mal kurz meine Eindrücke schildern. Gleich zu Beginn muss ich aber sagen: falls ihr nach St. Petersburg reist, bleibt unbedingt im Souls Kitchen Hostel. So ein tolles Hostel habe ich noch nie erlebt! Das wurde mehrmals zum besten Hostel Europas gewählt und ist wirklich einzigartig.
Mein Reiseplan sah folgendermaßen aus:
02/10: Flug nach Moskau
03/10: Roter Platz (Basiliuskathedrale, GUM), Christus-Erlöser-Kathedrale, Moscow City Federation Tower
04/10: Tretjakow-Gallerie, Gorki Park, Garage Museum of Modern Art, Moskau Universität, Sperlingsberge
05/10: Kolomenskoje, VDNKH, Ostankino TV Tower
06/10: Kreml Rüstungskammer, Diamantenschatz, Metro Tour, Bolschoi Theater: Iwan der Schreckliche
07/10: Kreml Kathedralenplatz, Izmailowo, Nowodewitschi Friedhof
Am 07/10 bin ich um 19:30 mit dem Zug nach St. Petersburg gefahren
08/10: Kasaner Kathedrale, Blutskirche, Isaakskathedrale, Kommunalka Wohnungen Tour, Metro
09/10: New Holland, Eremitage, Mariinsky Theater: Don Quixote
10/10: Peterhof
11/10: Puschkin: Katharinenpalast
12/10: Erarta, Loft Projekt
Am 12/10 bin ich dann um 19:30 mit dem Zug zurück nach Moskau gefahren
13/10: Patriarchenteiche und Souvenirs, dann um 13:00 Uhr zum Flughafen und nach Hause
Insgesamt hatte ich mit dem Wetter Glück. Am ersten Tag gab es noch viel Sonnenschein, danach ist es etwas abgekühlt. Der Himmel war dann zwar überwiegend bewölkt, aber die vielen goldenen und roten Herbstfarben haben keine Tristesse aufkommen lassen. Einen Tag hat es in Moskau durchgeregnet und auch promt geschneit. Das ist aber kein Problem gewesen, da es eine Vielzahl an Museen und Indoor-Aktivitäten gibt.
Touristen waren eher weniger da, wobei die chinesischen Tourgruppen dominierten. Das hatte ich bisher so noch nicht erlebt. Es sind wirklich sehr viele Chinesen bei den Hauptattraktionen. Scheinbar fährt Russland da ein Programm, das mehr Chinesen nach Russland locken will:
https://www.russia-briefing.com/news/chinese-tourists-russia-now-spending-us-1-billion-year.html/. Die Eremitage hat mir deswegen auch keinen großen Spaß gemacht, weil alles voll mit lauten Touris war. Neben mir im Mariinsky Theater war eine Gruppe Mädels, die das ganze Theaterstück filmten. Ich werde das bei meinen zukünftigen Reisezielen definitiv stark mit einplanen. Aber gut, die Touristenmassen findet man eigentlich nur bei den bekanntesten Attraktionen vor.
Auffällig war für mich, dass man in Russland in jedem Gebäude durch einen Metalldetektor (ich bin mir nicht ganz sicher was es denn genau war) geht, und natürlich die hohe Anzahl an Polizisten. Die sehen wie in den Filmen aus.
Auch wird sehr wenig mit Cash bezahlt, man kann jede 20 Cent Semmel beim Bäcker mit der kontaktlosen Kreditkarte bezahlen. Ich habe noch nie so wenig Bargeld benötigt wie in Russland. WiFi Hotspots gibt es überall, eine SIM-Karte ist eigentlich nicht notwendig. Man muss aber immer seine Telefonnummer eingeben, wenn man das kostenlose Internet nutzen will. Uber heißt in Russland Yandex Taxi. Diese App habe ich für meine Fahrt vom und zum Flughafen genutzt. Ist sehr billig und einfach zu bedienen. Die App "Yandex Navi" hilft bei der Navigation in Städten und ist deutlich akkurater als Google Maps. Mit "Yandex Metro" behält man in allen russischen Städten mit U-Bahnsystemen den Überblick. Die App zeigt die Verbindungen perfekt an und gibt sogar Hinweise darauf, in welchen Zugteil man einsteigen muss.
Englisch wird in St. Petersburg viel gesprochen, dort hatte ich keine Probleme. In Moskau eher weniger. Mit dem Google Translator kann man sich aber auch kyrillische Speisekarten übersetzen lassen. Ich fand die Russen immer freundlich. Junge Menschen sprechen meistens Englisch. In beiden Städten waren sämtliche U-Bahnstationen und Beschriftungen auf Englisch.
5 Tage pro Stadt war ganz gut, man kann aber gut und gerne eine Woche pro Stadt einplanen. Moskau hat eine ganz eigene Identität, St. Petersburg erinnert sehr an Prag, Wien oder deutsche Städte.
Sowohl in Moskau, als auch in SPB gibt es einige Bauarbeiten, welche manche Attraktionen beeinträchtigen. In Moskau lohnt sich ein Besuch des Nowodewitschi-Klosters aktuell nicht, da sämtliche Kathedralen verhüllt sind. In St. Petersburg ist der größte Turm der Blutskirche verhüllt. Diese Reparaturmaßnahmen ziehen sich aber noch Jahre hin.
Highlights in Moskau:
- Roter Platz
- Kreml
- Metro
- Bolschoi
- Tretjakow Gallerie
- Moscow City
- VDNKH
Kann man sich sparen:
- Izmailowo: nur Tourinepp, alle Souvenirs sehen exakt gleich aus
- Garage Museum of Modern Art: Da haben mir die Exponate nicht zugesagt
Highlights in St. Petersburg:
- Sicht von der Isaakskathedrale und dem Loft Projekt
- Peterhof und der Katharinenpalast
Kann man sich sparen:
- New Holland: zumindestens unter dem Tage ist da nichts los und es gibt viele Bauarbeiten.
Ich will definitiv noch mehr von Russland sehen, würde aber vorher einen Sprachkurs machen. Ich glaube dass man außerhalb von Moskau/St. Petersburg mit Englisch nicht weit kommt.
Übrigens: für St. Petersburg gibt es jetzt ein kostenloses E-Visum, für das restliche Land soll es ab 2021 erscheinen.