Thema: Reisen in Länder aktiver Vulkane und Erdbebenzonen  (Gelesen 2141 mal)

Wolfskin

« am: 23. Oktober 2018, 14:44 »
In letzter Zeit gibt es doch recht häufig Meldungen über Vulkanaktivitäten und Erdbeben.
zB Hawaii, Bali, Chile oder letztens in Indonesien

Ist das für euch ein Kriterium bei der Reiseplanung?
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echidna

« Antwort #1 am: 23. Oktober 2018, 15:31 »
Da mich geologische und geografische Besonderheiten und Phänomene generell interessieren, reizen mich auch Vulkane, Geysire und dergleichen. Daher kann es für mich durchaus ein Reiseanreiz sein, mich in ein vulkanisch aktives Gebiet zu begeben (wir sind im vergangenen Jahr in der Atacama-Wüste gewesen, wo sich ja auch einige Vulkane und Geysire befinden, und ich fand die Landschaften wirklich beeindruckend).

Ein tatsächliches Erdbeben oder ein Vulkanausbruch muss allerdings nicht auf meiner Sightseeing-Liste stehen. An dem speziellen Erlebnis einer deswegen zusammenbrechenden Infrastruktur oder dem Miterleben menschlicher Schicksale bin ich nicht wirklich interessiert.
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Kama aina

« Antwort #2 am: 23. Oktober 2018, 15:36 »
Fließende Lava ist einfach faszinierend! Wäre für mich ein absoluter Grund eine Reise nochmal zu so einem Ort abzuändern!

Kehrseite! Gebiete die aktuell eine erhöhte seismische Aktivität haben, würde ich persönlich meiden.
Hatte mal das Vergnügen in Santiago auf nem Hochhaus zu stehen als die Erde los legte! Fühlt sich echt scheiße und hilflos an!

Aber muss halt alles vernünftig abgewogen werden.
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karoshi

« Antwort #3 am: 23. Oktober 2018, 17:15 »
Ich bin da etwas ambivalent.

Ein aktiver Vulkan (so lange er nicht gerade einen gewaltsamen Ausbruch hat) kann für mich ein besonders attraktives Reiseziel darstellen, beispielsweise solche Berge wie der Pacaya/Stromboli/Bromo/Yasur. Die meisten davon werden inzwischen auch so gut überwacht, dass es vor einem größeren Ereignis eine Warnung gibt, bzw. durch die kontinuierlichen Eruptionen sinkt die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Explosion erheblich.

Bei Erdbeben ist das was anderes, die muss ich eigentlich nicht mehr haben. Das Probem ist aber, dass man sie kaum zuverlässig vermeiden kann. Mein erstes "richtiges" Erdbeben mit der Stärke 5,9 habe ich in der Nähe von Mönchengladbach erlebt. Da hätte rein örtlich ich nicht unbedingt mit gerechnet. Und einige der verheerendsten Beben der letzten Jahre (Weihnachten 2002 Andamanensee, 2010 Haiti, 2011 Japan, 2015 Nepal) waren in Gegenden, wo es vorher sehr lange ruhig war. Manchmal kann es einem so vorkommen, dass gerade die lange Ruhe zum Aufbau noch größerer Spannungen geführt hat, so dass das folgende Beben besonders katastrophal ausfällt. Warten wir mal auf Kalifornien...

Um sicher zu gehen, müsste ich also ganz von tektonischen Bruchzonen weg bleiben. Damit fallen aber sehr viele potenzielle Reiseziele weg, unter anderem praktisch der gesamte pazifische Raum (außer Australien), Südeuropa, die Himalayaregion und ja, auch diverse Gegenden in Deutschland. Das wäre mir dann doch zu viel Einschränkung, vor allem weil viele davon für mich zu den interessantesten Reiseländern gehören.

Konkret heißt das: Ich vermeide erdbebengefährdete Gebiete nicht aktiv. Nächste Woche geht es z.B. wieder nach Indonesien.
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Wolfskin

« Antwort #4 am: 24. Oktober 2018, 08:30 »
Da mich geologische und geografische Besonderheiten und Phänomene generell interessieren, reizen mich auch Vulkane, Geysire und dergleichen. Daher kann es für mich durchaus ein Reiseanreiz sein, mich in ein vulkanisch aktives Gebiet zu begeben (wir sind im vergangenen Jahr in der Atacama-Wüste gewesen, wo sich ja auch einige Vulkane und Geysire befinden, und ich fand die Landschaften wirklich beeindruckend).
Ein tatsächliches Erdbeben oder ein Vulkanausbruch muss allerdings nicht auf meiner Sightseeing-Liste stehen. An dem speziellen Erlebnis einer deswegen zusammenbrechenden Infrastruktur oder dem Miterleben menschlicher Schicksale bin ich nicht wirklich interessiert.

Genau so sehe ich es auch! Stimmt, die Atacama ist schon ein besonderer Ort. So auch Valle de Luna und El Tatio.
Kleinere Erdbeben gab es aber jeden Tag.
Ich würde aber sicher eine Reise umplanen, wenn sich in der Region kürzlich ein schweres Erdbeben ereignete oder ein größerer Vulkanausbruch im Gange ist. Was ich auch meide sind Regionen wo zum geplanten Reisetermin Hurrikans oder Taifune zu erwarten sind.
Eines der Schlammlöcher in El Tatio ...

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Wolfskin

« Antwort #5 am: 24. Oktober 2018, 08:40 »
Fließende Lava ist einfach faszinierend! Wäre für mich ein absoluter Grund eine Reise nochmal zu so einem Ort abzuändern!
Kehrseite! Gebiete die aktuell eine erhöhte seismische Aktivität haben, würde ich persönlich meiden.
Hatte mal das Vergnügen in Santiago auf nem Hochhaus zu stehen als die Erde los legte! Fühlt sich echt scheiße und hilflos an! Aber muss halt alles vernünftig abgewogen werden.

Gibt ja Regionen, wo fließende Lava fast schon alltäglich ist und ja, ein fantastisches Schauspiel, wenn man nicht um Hab und Gut bangen muss.
Nehme mal an, du meinst Santiago de Chile. Aber dort sind die neueren Hochhäuser wenigstens erdbebensicher gebaut.
So weit möglich abwägen sicherlich, aber gerade am Pazifischen Ring doch schwer vorhersehbar.
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Wolfskin

« Antwort #6 am: 24. Oktober 2018, 08:54 »
Ich bin da etwas ambivalent ...
Konkret heißt das: Ich vermeide erdbebengefährdete Gebiete nicht aktiv. Nächste Woche geht es z.B. wieder nach Indonesien.

D'accord, allerdings würde ich derzeit Indonesien nicht wirklich in Betracht ziehen. Wünsche aber eine tolle Reise und wenig tektonische Aktivitäten. :). Würde mich auch von den meisten Reisezielen nicht abhalten lassen.

Habe den Thread eröffnet, weil neulich beim "Stammtisch" darüber diskutiert wurde. Es gibt sichtlich doch Menschen, die diese Regionen völlig meiden. Wie Reisen an die US-Westküste, weil San Francisco "überfällig" ist. Oder eine Citytour nach Istanbul, ...
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Wolfskin

« Antwort #7 am: 27. Oktober 2018, 11:40 »
Auch wenn die Vulkane überwacht werden, brechen sie trotzdem etwas unerwartet aus.
So der Vulkan Fogo auf den Kap Verden, der sich 2014 erneut bemerkbar machte.
http://www.vulkane.net/vulkane/fogo/fogo.html

Leider hat er die Infrastruktur in dr Caldera zerstört inklusive den Weinstöcken.
Wir waren zwei Jahre zuvor am Fogo und damals dampfte es aus den Fumarolen, aber das wurde als "normal" betrachtet.

Trotzdem eine besuchenswerte Insel.
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zogi

« Antwort #8 am: 28. Oktober 2018, 01:53 »
Auf meiner jetzigen Weltreise hätte ich auch Indonesien und Phillipinen eingeplant gehabt, aber nach deren Ereignissen bin ich mir auch nicht so sicher, ob ich sie momentan besuchen will.

Ich war jetzt vor zwei Wochen auf Big Island Hawaii. Dort hat sich die Lage, seit dem Kilaueaausbruch, wieder "normalsiert", wobei größere Teile von Pahoa mit Lava überrollt wurde und viele Menschen dadurchihre Häuser verloren haben.

Der Vulcano National-Park hat zwar wieder geöffnet, aber große Teile sind weiterhin geschlossen, weil sich dass gesamte Areal sich nach der Erruption verschoben hatte.

Zusätzlich kann man hier, weder im Park noch an der Küste, keine Lava mehr bestaunen. Die Lavafließkanäle haben sich durch dieses Ereignis verändert.

Beste Grüße aus Kaua'i
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Wolfskin

« Antwort #9 am: 28. Oktober 2018, 10:24 »
Danke, dann werde ich eine Hawaii-Reise vorerst nach hinten schieben.
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dusduck

« Antwort #10 am: 28. Oktober 2018, 19:18 »

Ich war jetzt vor zwei Wochen auf Big Island Hawaii. Dort hat sich die Lage, seit dem Kilaueaausbruch, wieder "normalsiert", wobei größere Teile von Pahoa mit Lava überrollt wurde und viele Menschen dadurchihre Häuser verloren haben.


Ja ich habe die Berichte dazu im Mai ausführlich verfolgt. Auf unserer Weltreise waren wir eine Woche in einem wunderschönen Haus in Kapoho unterkommen und haben von dort alle Ausflüge zum Volcano Nationalpark gemacht, waren in den Tide pools mit Schildkröten schnorcheln und konnten erkaltete Lava am "end of the road"  bestaunen. Es war eine der besten Wochen der gesamten Reise. Nun das ist für immer vorbei, den Ort gibt es einfach nicht mehr :'(
Er liegt noch nicht mal mehr an der Küste. Diese Vorher/Nachher Bilder zeigen die Veränderung:
http://www.bigislandvideonews.com/2018/10/01/video-hawaii-eruption-before-and-after-satellite-images/

Auf einer anderen Reise hatten wir auch mal die Idee völlig untrainiert den Merapi auf Java zu besteigen. Das ist ein beeindruckender und gefährlicher Vulkan wie aus dem Bilderbuch der die ganze Zeit Gase absondert. Noch im selben Jahr gab es eine große Eruption, und ich musste an die Menschen denken, denen wir morgens auf den Weg nach unten auf ihren Feldern "Selamat pagi" gewünscht haben.

Für den Weltreisenden lohnt sich aber trotzdem, wenn man solche Gebiete besucht, wenn man gerade vor Ort ist. Gerade hier merkt man, dass die Welt sich ständig verändert und was heute noch alles grün und tropisch ist morgen schon ein Haufen Schutt sein kann.

Zu den Philippinen: Hier muss man sich fast noch mehr Gedanken zu Taifunen machen (ca. 20 im Jahr). Aber das kündigt sich vorher an, da kann man sich als Reisender eigentlich drauf einstellen (Tja da hatten wir auch schon mal das "Vergnügen" einen Supertaifun auf einer winzigen Insel zu erleben)
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Wolfskin

« Antwort #11 am: 30. Oktober 2018, 06:40 »
Zu den Philippinen: Hier muss man sich fast noch mehr Gedanken zu Taifunen machen (ca. 20 im Jahr). Aber das kündigt sich vorher an, da kann man sich als Reisender eigentlich drauf einstellen (Tja da hatten wir auch schon mal das "Vergnügen" einen Supertaifun auf einer winzigen Insel zu erleben)
Leider gibt es immer öfter Taifune und Hurrikans. Sicher kann man sie inzwischen schon besser lokalisieren, aber meist doch zu kurzfristig. Habe auch mal einen Taifun auf Luzon erlebt und da war dann pures Chaos in Manila.
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Wolfskin

« Antwort #12 am: 30. Oktober 2018, 06:43 »
Derzeit bebt es wieder in Griechenland und Neuseeland.
Und keines der Beben konnte vorausgesagt werden.
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