Thema: Reiseziel Israel - Update  (Gelesen 4896 mal)

Eka

« Antwort #15 am: 02. Oktober 2017, 15:49 »
Ich beantworte dir mal kurz deine Fragen:

Ausreise aus Israel:
Jeder Passagier muss mindestens 3h vor Abflug am Flughafen am Check-in sein. Nicht wegen langer Passagierschlangen vor dem Check-in, sondern wegen der Befragung durch den Sicherheitsdienst.

Es finden eingehende Befragungen zu deinem Reiseverhalten in Israel und zu deinen gesammelten Stempeln in deinem Reisepass statt.

Durch Diskussionen mit Israelis bekommt man mehr mit von ihrer Mentaliät und Kultur. Hier ein paar Informationen dazu:

Macho-Kultur
„zu allererst wuerde ich die meisten israelischen Maenner als Machos einstufen. Nicht immer als Solches, doch man muss ihnen erst beibringen, auch mal was im Haushalt zu tun bzw. den Muell rauszutragen. Daheim machte ihnen alles Mami und sie wurden verwoehnt.
Insgesamt ist die israelische Maennerwelt eher machomaessig drauf, obwohl es Ausnahmen gibt. Oft kommt es zu Dating Situationen durch den Freundeskreis, in der Armee oder auf der Arbeit. Ausserdem gibt es einen Unterschied zwischen den Dating unterhalb Israelis und jenen mit "Auslaendern". Letzteren machen israelische Maenner gerne etwas vor und deswegen ist es wichtig, dieselbe Sprache zu sprechen. :-)“

„Anmache ist verbreitet. In Ost-Jerusalem herrscht eine palästinensisch-moslemische Gesellschaftsnorm. Warum sind Orte mit hohen arabischen Minderheiten wie Acco,Nazareth, Jaffa, usw. kein Problem? Weil eine "Israelisierung" mit israelischen gesellschaftlichen Werten dort statt gefunden hat.“

Dating-Verhalten
„Dating Verhalten - generelle Vorsicht wie überall auf der Welt ist angebracht, wie gesagt sollte frau im Zweifelsfall mal nach der Religion oder Ethnie fragen, denn beides bestimmt auch das Verhalten und Bild betreffs Frauen. Israelische Frauen sind im Allgemeinen sehr selbstbewußt und resolut gegenüber Männern, denn viele von Ihnen haben in der Armee gut gelernt wie man Männer rum kommandiert......
Vorsicht vor den ganzen Heldenstories aus der Armee, die die wirklich was Wichtiges gemacht haben, reden nicht darüber!“

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Sind israelische Männer denn echte Männer?
Oh ja. Sehr echte Männer sogar. In Israel herrscht ein hypermaskulines Konzept von Männlichkeit.
Hypermaskuline Männlichkeit?
Ein Mann zu sein, heißt für sie, nicht viele Worte zu machen. Solche Männer reden nicht. Auch nicht über Probleme. Probleme verlangen nach Lösungen, nicht nach Diskussionen. Zudem sind echte Männer nicht auf andere Menschen angewiesen. Wer andere um Hilfe bittet, ist schwach. Stattdessen macht man die Dinge mit sich selbst aus. Überhaupt: Der private Bereich ist sehr groß. Es gibt viele Themen, über die man nicht spricht. Mit niemandem. Außer vielleicht mal mit der Ehefrau. Aber die eigenen Emotionen mitzuteilen, das macht ein solcher Mann nicht. Das würde ja mit dem Selbstbild des autarken Mannes kollidieren.

Was ist der Grund dafür, dass in einem Land wie Israel der Typ des hypermaskulinen Mannes so häufig vorkommt, aber nicht jener des Softie?
Weil die israelische Gesellschaft die einzige Gesellschaft in der Moderne ist, die sich in Richtung Vergangenheit entwickelt hat. Ihre Grundlagen sind die Armee und die Skepsis allem Intellektuellen gegenüber. Menschen, die das Land urbar machen – das ist das Ideal. Während sich die kulturellen und politischen Zentren der europäischen Gesellschaften von den Feldern in die Städte verlagerten, erschufen die Juden, einige davon hochurbanisierte Stadtmenschen, einen Staat, der auf antimodernen Prinzipien beruhte. Nämlich auf der Landwirtschaft und auf einer starken Armee.“

(Quelle:
http://www.fr.de/panorama/liebesforschung-echte-maenner-opfern-sich-a-881276
Dieser Zeitungsbericht ist fantastisch.)

http://www.israel-flug-reisen.de/alleine-als-frau-durch-israel-reisen/
https://www.reisezeilen.de/sicherheit-in-israel/
http://www.unterwegsunddaheim.de/2016/03/israel-reisetipps-wie-sicher-ist-eine-reise-nach-israel-und-was-muss-ich-bei-der-reiseplanung-beachten/

Anmache in Israel:
Die Sonnenbrille ist ein guter Schutz davor und einfach die Leute ignorieren und weiter gehen. Es bringt einem nichts, wenn man höflich ist. Vergesst eure gute Erziehung und lasst diese zuhause!

Zitat
Ich muss sagen, das überrascht ich doch ziemlich. War das wirklich so krass bei dir?
Was genau verstehst du den darunter?

Jeder macht seine eigenen Erfahrungen. Es gibt Menschen mit denen unterhält man sich gerne und mit anderen eher weniger (z.B. Basar-Besitzer, wo man kein Kaufinteresse hat, oder männliche, arabische Teenager, die nichts gutes im Kopf haben).

Hör einfach auf den Bauchgefühl und glaub nicht alles was dir Fremde erzählen. Keiner weiß alles, egal wie viele Länder mann/frau schon bereist hat. Jede Situation ist anders.

Als Tourist merkt man auch, welche Situation normal ist und wo man schnell weg gehen sollte. Das Hauptproblem liegt wohl eher daran, wenn man als Frau in arabischen Ländern unterwegs ist, dass die arabische Bevölkerung viel, zu viele  amerikanische Pornos sieht und denkt, dass jede westliche Frau so freizügig und offen für alles ist.

Zur Sicherheitslage musst du folgendes beachten:
•   Es gibt keine absolute Sicherheit, es kann immer etwas passieren. Es gibt ein hohes Polizeiaufgebot ueberall in Israel. Falls eine Situation eskaliert, erhält man von Einheimischen den Hinweis, die Richtung zu wechseln und schnell weg zu gehen.“ Es gibt keine 100% Sicherheit auf der Welt, das sollte jeder einzelne zuhause und auch im Ausland verstehen!

•   „Informier dich am besten im englisch sprachigen Tripadvisor Forum zum Thema Israel, dort werden deine Fragen sehr schnell und ausführlich beantwortet.“

•   Bei deiner Unterkunft solltest du dich nach den Stadtviertel erkundigen, die abends oder generell sicher sind und welche vermieden werden sollten.

• In Israel gilt Ausweispflicht, der Reisepass muss jederzeit mitgeführt werden. Selbst wenn man nur eine kurze Zugfahrt unternimmt.
• Das schweizer Taschenmesser bleibt bitte im Rucksack in der Unterkunft, ansonsten wird es einkassiert.


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Eka

« Antwort #16 am: 03. Oktober 2017, 13:33 »
@Marla

Wenn du das Land Israel näher verstehen möchtest, als Informationen aus irgendwelchen Reiseführern, dann empfehle ich dir folgendes Buch.  Es hat mir einen guten Einblick in den Alltag der israelischen Gesellschaft eröffnet und hat mir auch bei der Reise geholfen, manche Situationen besser zu verstehen.

Ruth Kinet
Israel - Ein Länderporträt
Verlag:
Ch. Links Verlag
Produktion:
3. Auflage 2015

Nachtrag: (Hostels und Touranbieter)

https://abrahamhostels.com/                  (mehrere Standorte in Israel)
https://florentinhouse.com/                    (in Tel Aviv)
http://www.austrianhospice.com/jerusalem-erleben.htm
http://theposthostel.com/                       (in Jerusalem)
http://www.hostels-israel.com/               (Übersicht aller Hostels in Israel)

https://abrahamtours.com/de/   
https://www.beinharimtours.com/de/

https://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/IsraelSicherheit.html
https://elefand.diplo.de/elefandextern/home/login!form.action

www.controlrisks.com             
(die weltweit informationsreichste Homepage u.a. zum Thema Sicherheit und schätzt euch glücklich, wenn eurer Arbeitgeber dort registriert ist  :) .)
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Eka

« Antwort #17 am: 06. Oktober 2017, 12:51 »
Ich hoffe, dass die Informationen ausreichend sind, und vermutlich gibt es noch weitere Reisende die bereit sein werden, noch ausführlicher über ihre Erfahrungen in Israel zu berichten. Auf diese Berichte im Weltreiseforum freue ich mich schon sehr.

Die Hauptfrage bei der Planung und Vorbereitung einer Reise nach Israel, ist immer dieselbe: "Ist Israel sicher?".
Diese Frage wird in allen Reiseforen weltweit gestellt.
Wir sehen in den Nachrichten, immer und immer wieder die gleichen Bilder aus Israel, dass es dort sehr gefährlich sei und es ein unsicherer Land wäre. Es gibt eine hohe Militärpräsenz und viel Sicherheitspersonal, dass sofort bereit ist einzugreifen. Aber jeder lernt ja dazu, bitte beachten, es gibt genügend Medien die die Menschen manipulieren. Man sollte es mit eigenen Augen sehen, denn ein 100% sicheres Land gibt es nirgends auf der Welt. Man wird durch Einheimische gewarnt, wenn manche Situation brenzlig werden sollten und man besten die Richtung ändern sollte. Darauf kann man sich verlassen!

Anbei noch ein paar Reiseblogs zum Thema Sicherheit in Israel:
https://bemusedbackpacker.com/2017/01/09/is-israel-safe-perception-versus-reality/
http://rooksack.de/fragen-antworten-israel/
http://israelabenteurer.de/israel-reiseblog/reisetipps/sicherheit-israel-reisen/


Die zweite Frage nach dem Thema Sicherheit, heißt dann Einreise und Ausreise nach Israel. In diesem Reiseblog wird von 2 Personen sehr detailiert beschrieben, was sie am Flughafen erwartet hat:
https://bemusedbackpacker.com/2017/01/16/what-to-expect-at-israels-airport-security/

Allgemeine Zusammenfassung über die Highlights und Lowlights der Reiseländer im Nahen Osten:
http://www.travelindependent.info/middle-east.htm


Wer vorhat sich ein Mietwagen zu nehmen, sollte mit der Mietwagenfirma im Vorfeld besprechen, für welche Gegenden ein Versicherungsschutz gilt. In die PA-Gebiete, darf kein Mietwagen überführt werden.

http://immer-unterwegs.com/gastbeitrag-israel-in-5-tagen-ein-road-trip/


https://www.zugreiseblog.de/backpacking-israel-guenstig-individuell/


Vermeidet es am Jaffa-Gate (in Jerusalem)am ATM mit der Kreditkarte Geld abzuheben. Der ATM zieht euch über den Tisch, eine Wucherrate von mehr als 20-30% erwartet euch dort. Hebt lieber das Geld am Flughafen Ben Gurion oder in einer Bank am Geldautomaten ab. Die Abhebegebühr beträgt 5 Schekel.

Genießt eure Reise!
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Eka

« Antwort #18 am: 19. Oktober 2017, 16:16 »
Gut, da ich selbst merke dass der Nahe Osten ein spannendes Reiseziel ist und bei der Planung der Israel Reise immer weitere Fragen auftauchen, erweitere ich meinen Beitrag in diesem Forum.

Es gibt phantastische Gärten der  Bahá’í in Akko und Haifa zu bewundern und zu bestaunen. Ich empfehle jedem an einer kostenlosen Tour teilzunehmen, die von den Mitarbeitern der Gärten durch geführt wird. Es werden folgende Sprachen angeboten: Englisch, Hebräisch, Arabisch und Russisch. Bitte beachtet im Vorfeld die Öffnungszeiten, Kleiderordnung und die Anweisungen auf der Homepage. Weitere Informationen erhaltet ihr dazu auf der offiziellen Homepage:
Achtung im Shrine im Haifa duftet es nach Rosen und drinnen ist es verboten Fotos zu machen. Es wird kontrolliert. Bei den Eingängen zu den Gärten finden Taschenkontrollen statt.
http://www.ganbahai.org.il/en/

Die Zugfahrt von Tel Aviv nach Haifa beträgt ca. 1h und von Haifa nach Akko ca. 20 Minuten.
Bitte beachtet wo ihr aussteigen müsst, da selbst Tel Aviv 3-4 Bahnhöfe/Haltestellen hat.
Mit dem Zug vom Ben Gurion Flughafen nach Tel Aviv dauert es ca. 30 Minuten. Die Station befindet sich unter dem Flughafen, man nimmt nur die Rolltreppe oder den Aufzug und schon befindet man sich im Flughafen Ben Gurion.

Welche Orte sollte man in Israel gesehen haben?
Tel Aviv, Jerusalem, Beer Sheva (Mitten in der Wüste Negev), Totes Meer, See Genezareth, Herzliya, Eilat(wenn man schnorcheln möchte oder nach Jordanien möchte), Tiberias, Safed, Nazareth, Mitzpe Ramon, Golan Höhen (in der Nähe gibt es einen Nationalpark), diese sind ca. 60 km vom Libanon entfernt, zwischen den Kühen verstecken sich hin und wieder Panzer, und um sich die Banksy Meisterwerke anzusehen, wird ein Ausflug in die PA-Gebiete empfohlen.
Um das ganze Land, vom Norden nach Süden zu bereisen, benötigt man ca. 2 Wochen.

 Für die Städte Tel Aviv und Jerusalem wird kein Mietwagen benötigt, da der öffentliche Nahverkehr hier gut ausgebaut ist.
Die Hauptstrecke Jerusalem nach Eilat und zurück, ist es ratsam sich im Vorfeld Fahrkarten telefonisch zu reservieren, da die Homepage vom Egged Busunternehmen leider nur auf Hebräisch verfügbar ist.
Bei der Planung muss folgendes beachtet werden: Nicht überall gibt es einen gut ausgebauten öffentlich ausgebauten Nahverkehr! Deshalb ist es sinnvoll die geplanten Routen mit den online-Busplänen zu überprüfen.
Die meisten christlichen Sehenswürdigkeiten lassen sich ohne Mietwagen oder eine Tour nicht besichtigen, da diese zu weit weg vom Bahnhof sind.

Vom Norden bis zum Süden Eilat dauert es ca. 6h. Manche Bushaltestellen gibt es mitten im Nirgendwo, wenn man Pech hat, fehlt noch der Fahrplan. Sonntags reisen alle Wehrpflichtigen wieder zu ihren Kasernen zurück, deshalb macht euch keine Sorgen, wenn die meisten oder fast alle Passagiere olivfarbene, ockerfarbenen und grauen Uniformen tragen und mit ihren UZIs unterwegs sind.

Ja, auch in Israel gibt es auch Stau, obwohl sich die Wüste über 60% des Landes erstreckt. Die Hauptverkehrszeit für Stau ist von 7:30-10 Uhr und von 16 Uhr bis 18 Uhr.
Achtung die lokale Währung ist Schekel und nicht jeder akzeptiert dort gerne als Bezahlung US$ oder Euro. Umtauschen könnt ihr in Banken oder in Geldwechselstuben im Einkaufszentrum. Der Hauptgrund ist jedoch der, man vermeidet es einen höheren Preis zu bezahlen und außerdem müssen, dann die Händler oder Taxifahrer die Fremdwährung umtauschen und das kostet nun mal Zeit.

Free Walking Tour bedeutet nach Ende der Tour, dass der Reiseleiter von jedem 50 Schekel für seine 2h-Tour erwartet, so läuft es bei der New Sanderman Tour in Jerusalem und Tel Aviv/Yafo ab. Aber das Free Walking Konzept hat sich weltweit durchgesetzt, da weiß man halt das es etwas kostet. Und die Tour hat sich definitiv gelohnt.

Noch ein paar interessante Blogs.

https://pinkpangea.com/2016/10/health-safety-relationships-israel-jennas-tips/
https://pinkpangea.com/2015/09/10-tips-that-will-make-every-womans-trip-to-israel-so-much-better/
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Eka

« Antwort #19 am: 05. November 2017, 17:21 »
Der beste Reiseführer für "Israel und Palästina" ist im Verlag "Reise Know How" (Erscheinungsjahr 2017/18) erschienen.
 
Hier ist ein kurzer Einblick auf den Reiseführer gestattet:
https://www.reise-know-how.de/de/produkte/reisefuehrer/israel-und-palaestina-45736

Es gibt wertvolle und praktische Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten, Busverbindungen innerhalb Israels inkl. Westbank usw. gibt es auf folgenden Reiseblogs:

https://notesontraveling.com/category/middle-east/

https://notesontraveling.com/negev-desert-mitzpe-ramon/

https://notesontraveling.com/ein-gedi-israel/

https://notesontraveling.com/masada-sunrise/

https://notesontraveling.com/bath-mud-dead-sea/

https://notesontraveling.com/eilat-israel/

https://notesontraveling.com/israel-caesarea-herods-city-sea/

https://notesontraveling.com/traveler-introduction-israel-palestine/

https://notesontraveling.com/walking-tour-nazareth-old-city/

https://notesontraveling.com/banksys-bethlehem-street-art/

https://notesontraveling.com/hebron-dual-narrative-abraham-tours/

https://notesontraveling.com/jericho-palestine-guide/

https://notesontraveling.com/sea-of-galilee-tiberias/

Mehr Berichte und Links zu diesem Thema wird es meinerseits nicht mehr geben.

Viel Spass bei der Reiseplanung :)

P.S. Bitte um Berichte über eure Erlebnisse und Erfahrungen in Israel!
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dirtsA

« Antwort #20 am: 05. November 2017, 18:39 »
Cool, danke! Den Blog kannte ich noch nicht und ist bisher sehr informativ :)
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