Thema: Atlantiküberquerung  (Gelesen 2270 mal)

benjob

« am: 12. September 2017, 14:32 »
Hallo zusammen,

meine Freundin und ich planen ab Herbst 2018 eine Reise nach Mittel- und Südamerika. In unseren Köpfen hat sich die Idee festgefressen, den Atlantik mittels Segelboot zu überqueren. Wir selbst haben keine Segelerfahrung, wir haben aber im Internet bereits Anzeigen für Mitsegelgelegenheiten gefunden. Wir haben gelesen, dass die meisten Boote von Gran Canaria oder Kap Verde starten.

Hat jemand von euch Erfahrung mit einer derartigen Atlantiküberquerung? Sind die Onlineanzeigen seriös oder sollten wir uns besser vor Ort bzgl. Mitsegelgelegenheiten informieren? Weiß jemand ob Boote auch von Gibraltar starten? 

Danke schonmal und liebe Grüße  ;)
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santiago

« Antwort #1 am: 12. September 2017, 15:30 »
Erster Gedanke: Habt ihr denn schon einmal irgendwo ein paar Tage auf einem (relativ kleinen) Boot (Segelboot ja scheinbar nicht) verbracht? Das, was vielleicht im ersten Moment romantisch klingt, ist viel Arbeit, man muss das Segeln mögen, und auf kleinem Raum mit anderen zurecht kommen, keine Privatsphäre,....

Ohne so eine Erfahrung zumindest für kurze Zeit gemacht zu haben, sollte man so einen Plan nicht umsetzen..
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Worldonabudget

« Antwort #2 am: 12. September 2017, 17:59 »
Habe den gleichen Gedanken wie santiago und würde euch dazu raten, es vorher mal intensiv auszuprobieren. Segeln für ein paar Tage kann mMn ganz nett sein, aber auch nur, wenn man hin und wieder mal an Land kann. Das werdet ihr wochenlang aber nicht sehen und der Seegang ist mit Sicherheit nicht zu verachten. Könnte eine ziemliche Horror-Erfahrung werden!
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Beate

« Antwort #3 am: 12. September 2017, 18:57 »
Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr gar keinen Platz auf einem Segelboot bekommt. Denn die brauchen Leute, die was von Segeln verstehen, keine Zuschauer  ;D#

Aber eine ganz andere Idee: Man kann auch auf Frachtschiffen mitfahren. Da muss man nicht mit anpacken, bekommt halt nur dieselbe Kost wie die Mannschaft, hat eine eigene kleine Kajüte. Alles natürlich wesentlich gemütlicher als am Segelboot.

Leider kann ich Dir nicht sagen, wo Du sowas buchen kannst. Aber ich nehme an, Du findest es bestimmt.

Beate
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gismarett

« Antwort #4 am: 13. September 2017, 06:59 »
Hey,

ich hatte mal mit nem Bekannten drüber geredet, da ich so eine Idee unfassbar spannend finde. Er ist vor einigen Jahren mit dem Segelboot übern Atlantik geschippert, hat allerdings viele Jahre Segelerfahrung. Trotz der Erfahrung war das für ihn eine große Herausforderung.

Da ich tauchen gehe und da teilweise auch mal mit nem sehr kleinen Boot rausfahre (max 1h), stellt sich mir zu aller erst die Frage, wie gut ihr den Wellengang vertragt? Denn selbst wenn ich bisher nur einmal Seekrank wurde (bei vielen Ausfahrten), ist das Gefühl nicht so schön ;-) Das würde euch die Überfahrt sicher versauen. Weitere Aspekte sind dann natürlich die bereits angesprochene Zeit ohne Land und zudem auf engstem Raum sowie die damit verbundenen Kosten. Ich will euch aber auf keinen Fall die Idee ausreden sondern nur ein paar Anhaltspunkte geben, die mir so eingefallen sind.
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karoshi

« Antwort #5 am: 13. September 2017, 10:47 »
Hi benjob,

ich habe zwar "nur" Mitsegel-Erfahrung im Pazifik, würde Dir aber auf jeden Fall empfehlen, vor der Überfahrt den persönlichen Kontakt zu potenziellen Skippern zu suchen und Dir die in Frage kommenden Schiffe anzusehen. Skipper nehmen auf langen Törns auch nicht so gerne komplett Fremde an Bord. Das bedeutet, dass Ihr im Zweifelsfall lieber vor Ort suchen solltet. Eine relativ gute Gelegenheit ist kurz vor der ARC. Aber auch sonst ist natürlich der Spätherbst eine gute Zeit, weil viele Schiffe vom Mittelmeer in die Karibik verlegt werden. Neben der ARC (wo Segelerfahrung defintiv ein Vorteil ist) gibt es auch noch reine Überführungsfahrten von Charterschiffen. Dort wäre man im Zweifel eher zahlender Gast.

Die Schiffe aus dem Mittelmeer kommen zwar alle an Gibraltar vorbei, aber ob sie dort stoppen, kann ich nicht sagen. Es gibt ja noch mehr Optionen an der Costa del Sol. In jedem Fall geht es aber anschließend erst mal auf die Kanaren, denn die Nordroute (über die Azoren) macht für einen Segler schlicht keinen Sinn.

Zeitlich musst Du je nach Wind und Startpunkt (Cabo Verde oder Kanaren) mit ca. 2-3 Wochen Überfahrt rechnen, ohne Land zu sehen. Danach ist man ganz im Osten der Karibik auf St. Lucia oder Barbados. Das ist sowohl von Mittelamerika als auch von den meisten touristisch interessanten Gegenden in Südamerika ziemlich weit weg, d.h. von dort ist noch mal ein Flug fällig.

LG Karoshi
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Blume

« Antwort #6 am: 13. September 2017, 22:03 »
Die Bark Europa segelt im Herbst von Holland nach Uruguay, um von dort ihre Antarktis-Saison zu starten. Du kannst bei ihnen mal fragen, wann genau die Atlantiküberquerung in 2018 ansteht und was sie kostet https://www.barkeuropa.com.
Wir waren auf der Europa nach Südgeorgien und in die Antarktis unterwegs. Sie ist ein ganz besonderes historisches Segelschiff.
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Kama aina

« Antwort #7 am: 14. September 2017, 10:14 »
Hab mal einen Kumpel gefragt, der so eine Weltreise begonnen hat.
Er war vom 26.10. bis 09.12.2016 auf dem Schiff. Gestartet wurde auf Teneriffa und dann ging es direkt los bis nach Dominica. Sie haben dafür 21 1/2 Tage gebraucht. Aber generell rechnet man wohl mit 4 Wochen Überfahrt.
Von Dominica aus sind sie dann nördlich bis Cienfuegos auf Kuba gefahren.
Er sagt, dass man keine Erfahrung braucht, man aber schon mal gesegelt sein sollte aufgrund der Seekrankheit. Und grundsätzlich sollte man auch bereit sein mit anzupacken an Bord. Das Boot war 42 Fuß lang und die waren 7 Leute an Bord.
Gebucht bzw. gefunden hat er das über Handgegenkoje.de
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