Thema: Nepal zur Hauptsaison  (Gelesen 2420 mal)

waveland

« am: 14. Juli 2017, 16:31 »
Ich habe vor, von Ende Oktober bis Mitte November Nepal zu besuchen (ca. 20 Tage) und natürlich auch Trekking zu machen. Ich war schon mal 1 Woche in Kathmandu und Umgebung, daher möchte ich dieses mal zügig nach Pokhara fahren und dort Poon Hill und Annapurna Sanctuary erwandern. Eigentlich wollte ich dies möglichst unabhängig und flexibel machen, also alleine ohne Guide oder Träger. Jetzt hätte ich die eine oder andere kleine Frage dazu:
- Was wäre denn ein guter Plan bzw. genauere Route, wenn man die beiden genannten Wanderungen verbinden möchte, und wie viel Zeit sollte man dafür einplanen? (Annapurna Umrundung ist mir u.a. zu weit für die beschränkte Zeit, ich möchte eher was kürzeres machen.)
- Die genannten Treks sollte man gut alleine absolvieren können, ohne Guide oder Porter, oder spricht da was dagegen? (Bin ausreichend fit, um meinen Rucksack zu tragen.)
- Es ist ja Hauptsaison, findet man da wohl problemlos eine passable Unterkunft, auch kurzfristig und wenn man erst am späteren Nachmittag irgendwo ankommt? Ich möchte keinen Schlafsack oder gar Zelt mitnehmen, aber mir wäre schon wichtig, auch ohne Vorreservierung in einem halbwegs komfortablen Bett zu übernachten.
- Gibt es sonst noch gute Tipps für Pokhara und Umgebung?
0

GschamsterDiener

« Antwort #1 am: 14. Juli 2017, 19:43 »
Kurz die Essentials: Du brauchst weder Guide, noch Porter. Und du wirst problemlos eine Unterkunft finden, denn du wirst ja nicht mehr in der absoluten Hauptsaison unterwegs sein.
1

Herri Mojo

« Antwort #2 am: 14. Juli 2017, 22:04 »
Deine Trekkingtour sollte ab Pokhara auf jeden Fall in 10-14 Tagen machbar sein. Die Einteilung der Tagesetappen hängt natürlich nicht nur von Deiner Fitness, sondern auch von den jeweils zurückgelegten Höhenunterschieden ab. Immerhin willst Du auf über 4.000m aufsteigen, da solltest Du auf Akklimatisation gut achten, um der Höhenkrankheit zu entgehen. Ich war selbst noch nicht auf besagtem Trek unterwegs, aber als Faustregel gilt: Pro Tag 400 Höhenmeter, alle 1000 Höhenmeter 1 Tag Akklimatisation. Kauf Dir am besten einen Wanderführer oder frag mal im Trekkingforum nach, dort helfen einige Napalexperten sicher gerne weiter.

Alleine wandern ist natürlich immer nicht ganz ideal. Einfach aufgrund der Verletzungsgefahr und der dann ausbleibenden, raschen Hilfe. Das muss jeder für sich beurteilen. Jedenfalls stehen den Kosten für einen Porter(guide) noch einige andere Vorteile, außer dem genannten, gegenüber (Kenntnis über weniger begangene Wege, ein sehr bereichernder, kultureller Austausch, Einheimische kennen natürlich die besseren Lodges, Du unterstützt die napal. Wirtschaft etc.).
Sicherlich wirst Du auf dem Trek aber nicht alleine unterwegs sein und mit etwas Glück findest Du Anschluss an Gleichgesinnte, mit welchen Du die eine oder andere Etappe wandern kannst.

Ein Schlafplatz lässt sich immer finden, da kannst Du unbesorgt sein. Allzu hohe Ansprüche solltest Du halt nicht stellen, nicht jedes Teahouse hat 2-Bett-Zimmer.
Evt. kann die Mitnahme bzw. Miete eines Schlafsackes in Kathmandu (kostet ein paar Euronen) doch eine Überlegung wert sein. Die Nächte werden in diesen Höhen im November schon recht frisch und es kann durchaus vorkommen, dass die in den Lodges vorhandenen Decken rar werden.

PS: Ich werd ungefähr zur selben Zeit wie Du im Khumbu unterwegs sein.  :)

Berg heil!  :)
1

Meersburger01

« Antwort #3 am: 15. Juli 2017, 16:38 »
So ganz selbstverständlich wie in den vorherigen Posts beschrieben ist das mit den Zimmern nicht. Ich habe 2013 genau deine Tour gemacht (Ende Oktober bis Mitte November).
Der beste Tipp ist, früh zu starten - wir sind immer ohne Frühstück aus unserer Lodge, da es morgens immer ewig dauert, bis die Gruppen mit Kaffee, Tee und diversen Frühstücken versorgt sind und es in den miefigen Frühstücksräumen auch ganz schön eng wird. Ein Müsliriegel o.ä. reicht uns erst einmal aus. Nach 1 oder 2 Stunden Laufen haben wir uns dann in einer Lodge ein ausgiebiges Frühstück gegönnt (meist draußen in der Sonne) und waren aus den Gruppen herausgelaufen. Das frühe Starten hat auch den Vorteil, dass man das gute Wetter nutzen kann, da es mittags häufig zuzieht (ab Deurali hatten wir nachmittags Schneefall). Und man kommt früh in die Lodges, so dass man noch ein Zimmer bekommt. Teilweise haben wir nachmittags mitbekommen, dass Leute in den nächsten Ort (1 Stunde Fußmarsch) geschickt wurden, also war wirklich alles voll. Und das kann dir auch mit Guide passieren.
Ich möchte auch wiedersprechen, dass man mit Guide immer das schönste Guesthouse bekommt. Man sucht dann grundsätzlich das Guesthouse auf, in dem befreundete Guides oder Porter ebenfalls unterkommen und das sind meist die größeren, unpersönlicheren Unterkünfte, nicht die kleinen, schnuckeligeren, in denen ich lieber unterkomme.

Wir haben die Tour in 11 Tagen gemacht, sind aber den letzten Abschnitt im Bus gefahren, da der Weg sehr staubig war; ab Thikedunga wurde gerade die Straße ausgebaut.

Ich würde auf jeden Fall einen Schlafsack mitnehmen, den brauchst du auch in den Hütten.

Zum Einstimmen kannst du auch mal die Bilder auf meiner Homepage anschauen, wenn du möchtest: https://bine-in-asien.jimdo.com/nepal-2013/
Wenn du noch Tipps oder Ideen brauchst, einfach melden.

Viel Spaß in Nepal,

Sabine
4

waveland

« Antwort #4 am: 15. Juli 2017, 19:25 »
Zum Einstimmen kannst du auch mal die Bilder auf meiner Homepage anschauen, wenn du möchtest: https://bine-in-asien.jimdo.com/nepal-2013/
Wenn du noch Tipps oder Ideen brauchst, einfach melden.

Ja, danke, schöner Bericht und schöne Fotos! Chitwan am Ende könnte ich mir auch gut vorstellen.
0

White Fox

« Antwort #5 am: 16. Juli 2017, 08:12 »
Ich habe die Kombi Annapurna Circuit, Pool Hill und Annapurna Sanctuary letztes Jahr im Oktober/November gemacht. Für Pool Hill und Annapurna Sanctuary zusammen habe ich 10 Tage gebraucht und ich laufe echt langsam. Hatte allerdings auch einen Porterguide dabei, der mir meinen Rucksack getragen hat. Andere die ich unterwegs getroffen habe waren haben oft ihren Rucksack selber getragen, was möglich ist, aber an denen bin ich wirklich nur so vorbei geflogen, obwohl mich sonst immer die ganzen Rentner noch überholen. Es macht also schon einen Unterschied. Ich kann einen Porterguide also nur empfehlen, habe 18 USD pro Tag gezahlt, aber es ist nicht notwenig. Die Route am ABC trek entlang kann man nicht verfehlen, das ist der Weg wirklich eindeutig. Bei dem Teilstück, das auf den Trek von Richtung Poon Hill rauf führt ist es nicht ganz so einfach, aber man kann sich ja durchfragen.

Am ABC trek können die Betten gerade in der Hochsaison schon schnell voll werden. Ich hatte Glück aber ich habe auch andere getroffen die an mehreren Tagen noch zum nächsten Dorf weiterlaufen mussten weil es nichts mehr gab. Und nimm unbedingt einen Schlafsack mit (kann man in Kathmandu oder Pokhara für 1 USD pro Tag mieten), du frierst dich sonst zu Tode! Du kriegst zwar eine Decke aber mir hätte das nicht gereicht.
2

waveland

« Antwort #6 am: 16. Juli 2017, 16:16 »
Ich bin relativ fit, beim Bergwandern überholen mich normalerweise nicht sehr viele andere Leute. Ich sehe den Punkt, dass man durch einen Porterguide die lokale Bevölkerung unterstützen würde, denke aber, dass ich lieber alleine mit maximaler Flexibilität, die Route spontan zu ändern, losziehen werde. Ein Schlafsack ist aber wohl schon empfehlenswert.

Mein größter Rucksack ist ein 20 Jahre alter Kofferrucksack, den ich nicht zum Trekking nehmen würde. Mein zweitgrößter ist ca. 42l und gut für ein Hüttenwochenende in den Bergen geeignet, aber mit Schlafsack dann wohl zu klein. Mein Schlafsack ist eher ein Billigmodell, da sehr selten im Einsatz, und recht voluminös. Also werde ich wohl noch einen Trekking-Rucksack kaufen. Restliche Ausrüstung ist vorhanden.

0

dirtsA

« Antwort #7 am: 16. Juli 2017, 20:31 »
Wenn du so viel Erfahrung hast, brauchst du ganz bestimmt keinen Porter oder gar Guide! Selbst ich als wenig Berg-Erfahrene hab den Annapurna Circuit damals locker ohne geschafft. Und wurde dabei auch nicht oft überholt ;)

Wollte nochmal das mit der antizyklischen Fortbewegung bestätigen: Auch wir haben damals am Circuit die Erfahrung gemacht, dass die Leute mit Guide/Porter eher in den gleichen Orten und gar großen Hütten absteigen, und erst nach einem Frühstück starten. Haben uns immer abends heißes Wasser in die Thermoskanne füllen lassen und Müsliriegel mitgebracht, sodass man in der Früh erst mal selbst versorgt war (und dann auch später unterwegs in einer Lodge gefrühstückt). Erst mal los... weg von den Gruppen. Hat immer ganz gut geklappt!

Ist natürlich nicht die gleiche Route, aber vorreserviert haben wir damals im November auch nie und es war nie etwas voll, sodass wir abgewiesen wurden.
1

waveland

« Antwort #8 am: 16. Juli 2017, 21:03 »
Das mit dem früh aufbrechen und später frühstücken klingt nach einem sehr guten Tipp, danke. In der Früh dürfte auch die beste Zeit zum Fotografieren sein :)
Gibt es denn unterwegs auch Müsliriegel etc. zu kaufen, oder sollte man diese aus Pokhara mitbringen?
0

GschamsterDiener

« Antwort #9 am: 16. Juli 2017, 21:19 »
Nahrung gibt es mehr als genug, aber die Preise steigen mit dem Höhenmeter.

Ich bin Annapurna ende November 2015 gegangen. Das war freilich kurz nach der Katastrophe am Thorang La Pass. Dennoch: Ich habe die oben mehrmals angesprochenen Probleme mit Gruppen, Lodges, etc. niemals gehabt. Eher fand ich starke Überkapazitäten vor. Mehrmals war ich der einzige Tourist nicht nur in einer Lodge, sondern in einem Dorf. Vielleicht war ich auch schon aus der Hauptsaison draußen...
1

waveland

« Antwort #10 am: 16. Juli 2017, 21:26 »
Und wie schaut es mit der Stromversorgung (und evtl. auch Internet) aus, zumindest ein paar Stunden pro Tag, damit man seine Gadgets aufladen kann? :D
0

GschamsterDiener

« Antwort #11 am: 16. Juli 2017, 21:59 »
Wifi am Annapurna Circuit: Theoretisch vorhanden, praktisch aber spätestens mit dem Eintreffen der koreanischen Wandergruppe tot. Davor: scheintot. In größeren Orten bzw. im Westen schaut es etwas besser aus.

Ähnlich sieht es mit den heißen Duschen aus.

Strom ist kein Problem.
1

White Fox

« Antwort #12 am: 17. Juli 2017, 07:43 »
Am Annapurna CIRCUIT gibt es keine Probleme mit den Unterkünften. Aber auf dem Annapurna BASE CAMP trek gibt es ab ca. Bamboo nur noch wenige "Dörfer" und jeweils nur 2-5 Lodges und die werden schnell voll. Auf diesem Trek brauchen die Lodge-Besitzer auch eine spezielle Genehmigung um eine Unterkunft eröffnen zu dürfen und die werden nicht so einfach verteilt. Also lieber früher am Tag wo absteigen falls was frei ist. Der Circuit und der Base Camp trek sind beim Thema freie Bette zwei Paar Stiefel. Wollte ich nur nochmal gesagt haben.
3

dirtsA

« Antwort #13 am: 17. Juli 2017, 09:37 »
Wollte noch was zu den Snacks sagen: Klar, Nahrung (gekochte Mahlzeit) bekommt man überall, wird halt immer etwas teurer je weiter rauf. Aber Snacks haben wir uns schwer getan, unterwegs gut und nicht recht teuer zu finden! Also wir waren schon froh über die mitgenommenen Nüsse und Müsliriegel. Wenn wir mal wo ein Snickers gefunden haben, hatte das oft schon das Ablaufdatum überschritten und sich in ein paar Einzelteile aufgelöst ;) Was ja nicht heisst, dass man es nicht mehr essen kann.
1

Tags:
 

Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz
OK