Thema: Einstiegs Trekkingtour in Nepal gesucht  (Gelesen 3732 mal)

Fohlenboy

« am: 14. Februar 2016, 12:04 »
Hallo zusammen,

ich interessiere mich für eine organisierte Trekking Reise in Nepal. Hierzu recherchierte ich bereits sehr viel und bin mir auch ziemlich sicher, welche Touren für mich infrage kommen und welche (noch nicht).

Doch möchte ich dies gerne mit Experten wie Euch abklären und natürlich auch gerne über die jeweiligen Touren sprechen.

Ich bin Anfang 30 Jahre, 78kg schwer bei 184cm, gehe seit gut 7 Jahren sehr regelmäßig Laufen (aktuell 2* wöchentlich 10-15km in 60-75min), rauche nicht und trinke wenig bis gar keinen Alkohol.

So richtig gewandert bin ich tatsächlich erst 2015 auf Teneriffa und als Kind im Allgäu mit den Eltern. Auf Teneriffa verbrachte ich 14 Tage mit selbst organisierten Wanderungen zwischen 3,5 und 8 Stunden (Teide > aber auch inklusive gut 40min Pause am Gipfel). Meistens zwei Wanderungen am Stück (z.B. Montag/Dienstag) und dann einen Tag etwas Ruhe oder nur eine leichte Barranco Wanderung.

Organos Höhenweg, Kanalwanderung Punta del Hidalgo, Wanderung Cruz del Carmen nach Punta del Hidalgo, Bergwanderung auf den Guajara (hoch über die Südroute, herunter über die Nordwand http://www.hoehenrausch.de/berge/guajara ), Komplettbesteigung des Teide bis auf den Gipfel und zurück (http://www.hoehenrausch.de/berge/pic...eide/index.php) Cruz de Gala Besteigung und Masca Schlucht Wanderung (ein Weg runter). Dann verbrachte ich an einem Tag noch etwa 8 Stunden in den Canadas, also dem Bereich, wo der Teide und Guajara liegen auf etwa 2000-2200m Höhe und ich hatte keinerlei Beschwerden.

Glücklicherweise hatte ich die Chance, mit einem Trekkingführer zu sprechen. Die große Annapurna Tour mit dem Thorong La Pass würde er einem Neuling wie mir nicht empfehlen (traut es mir zwar körperlich durchaus aus, aber erste Fernreise + erste mehrwöchige Trekkingtour + wie reagiert Körper bei Schlaf auf die Höhe + 5400er Pass zum Ende hin).

Die kleine Poon Hill Runde sollte ich auf jeden Fall schaffen und die Annapurna Basislager Tour seit zwar einmal mit 4100m recht hoch (Übernachtung wohl auf mindestens 3500m), sei aber mindestens eine Stufe weniger hart als die große Runde und daher für mich sehr machbar erscheinend. Desweiteren bin ich auf die Helambu/Langtang Region aufmerksam gemacht worden.

Natürlich reizt mich auch sehr eine Kombination aus Everest und Annapurna, aber mein Budget liegt bei maximal um die 3000€. Außerdem könnte ich dann nicht noch die interessant klingende Verlängerung um Chitwan Nationalpark hinzunehmen, welche (je nach Anbieter) zwischen 250 und 600€ kostet.

1) Unabhängig von dem, was ich jetzt gleich noch schreibe; welche Touren würdet Ihr jemanden wie mir empfehlen?

2) Das hier wären die bislang recherchierten und wohl infragekommenden Touren:

http://www.nepal-trekking.at/gruppenreisen-langtang.php
> Langtang/Helambu mit Syra Peak und Laurebina Pass

http://www.nepal-trekking.at/gruppenreisen-langtang.php
> Langtang/Helambu mit Tsergo Ri

http://www.nepal-reisen.at/gruppenreisen-annapurna.php
> Annapurna Basislager mit Poonhill

Was denkt Ihr?

Everest Region fällt aufgrund der Tatsache heraus, dass es direkt auf 2800m startet und durch die zusätzlichen Lukla Flüge 300-400€ teurer wird; Chitwan ist dann nicht mehr drin.

3)  Was haltet Ihr ehrlicherweise von einer diesjährigen Oktober/November Tour im Helambu/Langtang Gebiet?
Die einen meinen, spätestens ab Herbst sei das absolut kein Problem mehr, die anderen meinen, man solle es als erste Reise ausschließen, weil die Zerstörungen zu stark gewesen sind und die Versorgung mit Lebensmitteln nicht sichergestellt sei.

4) Angeblich sei der Verlauf bei Helambu Touren von Kathmandu aus östlich nach Norden kommend landschaft und erlebnistechnisch nicht empfehlenswert. Besser sei es, mit dem Bus o.ä. bis nach Syabrubesizu fahren, dann Lama Hotel > Langtang > Kyanjing Gompa > Tsergo Ri >zurück Lama Hotel > Thulo Syabru> Lauribinayak > Gosainkunda > Sing Gompa bis nach Dhunche zu laufen und von dort aus dann zurück nach Kathmandu.

Eure Meinung?

5) Sind sowohl der Surya Peak als auch der Tsergo Ri inklusive dem dafür notwendigen Abstecher panoramentechnisch gleichwertig?

6) Welche Eindrücke kann man in der Helambu/Langtang Region mitnehmen und wie unterscheiden sich diese von der Annapurna Basis + Poon Hill Tour?
Gerne auch unter anforderungstechnischen Gesichtspunkten, denn die beiden Helambu Touren gehen ja schon deutlich über die 4100m des ABC.

Vielen Dank

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arivei

« Antwort #1 am: 14. Februar 2016, 15:33 »
Leider kenne ich in Nepal nur die Annapurna-Runde, aber die kann ich uneingeschränkt empfehlen (allerdings waren wir im Februar/März dort; dann sind wesentlich weniger Wanderer unterwegs aber dafür hatten wir ab Manang recht viel Schnee).

Die Runde stellt keine großen 'technischen' Ansprüche an den Wanderer - lediglich die Höhe macht manchen zu schaffen und anderen eben nicht. Im Aufstieg ist es daher ratsam es langsam angehen zu lassen, damit man sich an die Höhe gewöhnen kann und dann ab 3000m auch mal Tage für die Akklimatisierung mit Tageswanderungen in höhere Gebiete aber Übernachtung in 'tieferen Lagen' einzuplanen. Für jemanden der (halbwegs) fit ist und keine Probleme mit den Gelenken hat (die Abstiege können schon auf die Knie gehen, ein paar ältere Wanderer haben da schon ganz schön gejammert) finde ich die Runde machbar.

Eine organisierte Tour zu machen oder nicht ist Geschmackssache. Grade am Annapurna ist die Infrastruktur exzellent und es sind so viele Leute unterwegs, da bleibt man nicht lange allein (außer man will es ;)). Insbesondere bei Wanderungen muss man sich immer an den Schwächsten anpassen, kann nicht einfach mal einen Tag Pause machen, wenn man es will/bräuchte, kann sich evtl. nicht ausreichend Zeit für die Akklimatisierung nehmen (das haben wir bei einen britischen Pärchen gesehen, das von seinem Porter immer höher 'gescheucht' wurde, obwohl sie schon Anzeichen von Höhenkrankheit hatten), kann nicht mal eine kleine Tagestour abseits des Hauptweges machen... Ich finde die Nachteile überwiegen hier deutlich.
Für Touren in den Chitwan oder zu kulturellen Sehenswürdigkeiten sind Gruppentouren schon eher was - aber bei mehrtägigen Wanderungen würde ich - wenn überhaupt - höchstens einen eigenen Porter engagieren mit dem ein Tagessatz ausgehandelt wird (bei einem Festpreis für die ganze Tour ist der Anreiz sonst groß, das ganze so schnell wie möglich durchzuziehen, um dann den nächsten Auftrag annehmen zu können).

Zudem sind solche Gruppenreisen meist sehr viel teurer, als wenn du individuell reist. Wie lange willst du denn insgesamt in Nepal bleiben? Hast du nur 20 Tage oder ist eher das Budget beschränkt?

Mangolassi

« Antwort #2 am: 14. Februar 2016, 16:54 »
Ich und mein Freund haben im Oktober 2013 auch den Annapurna Circuit gemacht, nur zu zweit, ohne Guide oder Porter. Wir waren zu dem Zeitpunkt Ende zwanzig und normal fit, ich hatte zuvor noch nie eine mehrtägige Trekkingtour gemacht.
Und es war eines der tollsten Erlebnisse meines Lebens!  ;D ;D
Klar, in manchen Momentan war's richtig hart, aber das war's total wert!
Ich glaube, du schaffst das locker! Erst recht, wenn dein Gepäck getragen wird!
Jeder muss selbst entscheiden, wie er in Nepal unterwegs sein will, so oder so wird es ganz großartig werden!

pad

« Antwort #3 am: 14. Februar 2016, 22:06 »
Hallo Fohlenboy
Ich bin sicher, du kannst die Annapurna-Umrundung problemlos meistern, sofern du keine grosse Probleme mit der Höhe hast. Ob die Höhe ein Problem für dich darstellt darstellt, ist weitgehend unabhängig vom Grad der Fitness und du kannst es auch schlecht vorher wissen. Wandererfahrung unter 3500m hilft hier nicht besonders weiter, ist entsprechend auch nicht Voraussetzung.

Die Runde ist technisch nicht sehr schwierig und die Tagesetappen und Höhenmeter pro Tag halten sich in Grenzen (Detailinfos in Wanderführern oder Online). Wenn du in den Alpen auf einen Berg wanderst oder eine mittlere bis längere Tageswanderung machst, ist das technisch oft schwieriger und auch mit mehr Höhenmetern verbunden.

Wie du auf die Höhe reagierst, findest du erst vor Ort heraus. Natürlich sollte man sich gut zum Thema Höhenanpassung informieren, dazu findest du hier im Forum, im Internet, in vielen Wanderführern und auch vor Ort gute Infos. Und solltest du echt Probleme haben, was bei Beachtung aller Regeln nicht besonders oft vorkommt, dann müsstest du notfalls halt vor der Passüberquerung kehrt machen. Auch dann hättest du immer noch eine landschaftlich sehr schöne Strecke gemacht und könntest einen weitgehend motorisierten Transport (oder Flugzeug) zurück organisieren. Alles kein grosses Ding.

Die Annapurna-Umrundung wird auch von Leuten in der Altersgruppe von 40-60 Jahren begangen, viele davon sicherlich wesentlich weniger fit als du, manche mit mehr als nur einigen Kilos zu viel auf den Rippen (hier oft in organisierten Touren / Gruppen). Rauchen hat sicher auch einen Einfluss. Ich bin überzeugt, du kannst das mit entsprechender Recherche problemlos alleine meistern, ohne Guide und Porter.

Das Tragen des ganzen Gepäcks (natürlich nur das nötigste, alles andere bleibt in einem Hotel) mag vor allem an den ersten zwei Tagen noch etwas anstrengend und ermüdend sein, man gewöhnt sich aber erstaunlich schnell daran.
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Jessy83

« Antwort #4 am: 15. Februar 2016, 17:21 »
Huhu!  :)
kann auch nur was zur Annapurna sagen:
Ich bin die Runde (mit diversen Abstechern) Oktober/November 13 gelaufen. Es waren schon einige Leute unterwegs, aber Probleme eine Unterkunft zu finden, hatte ich nie. Ich hatte den Rother Wanderführer dabei, da waren einige Alternativen zur Hauptroute drin, die dann auch wirklich einsam waren.
Zur Fitness: ich (w, 30) bin völlig untrainiert alleine mit meinem 14 kg Rucksack (inkl Wasser) los und hab es geschafft. Die höhe macht sich bemerkbar, natürlich, aber wenn man es langsam angeht und nicht allzu sensibel darauf reagiert, dann sollte das passen.
mein Fazit: Wenn ich das ganz allein geschafft habe, dann schaffst du das locker!! ;D
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Fohlenboy

« Antwort #5 am: 20. Februar 2016, 18:49 »
Hallo zusammen,

nach einigen weiteren Gesprächen sowie Recherchen bin ich nun von der Helambu/Langtang Tour abgekommen und zwar weil,...

a) mir das erstens mit dem Wiederaufbau/Versorgung/Komfort noch etwas zu heikel ist
b) Ich diese Links vom Tsergo Ri gefunden habe, denn soooo beeindruckend (auf einem hohen Niveau) finde ich die Bilder vom Tsergo Ri Gipfel jetzt tatsächlich nicht:
 
http://www.himalaya-info.org/images/Images%20Aussichtspunkte/Tsergo%20Ri%20S.jpg
http://www.himalaya-info.org/images/Images%20Aussichtspunkte/Tsergo%20Ri%20NW.jpg

Auch ansonsten scheint das panoramatechnisch für die erste(!!) Nepalreise nicht so die WOW-Momente zu haben und man ist eben schon sehr viel über 4000m unterwegs.

Daher bleibt die Annapurna Region.
Im Grunde hatte ich die Annapurna Runde aus anforderungstechnischen Gründen ausgeschlossen.Nachdem mich aber sehr viele Leute darin bestärkt haben, dass die Runde eine gute Aklimatisierung bietet, letztlich nicht so schwierig sei und viel zu bieten hat, schließe ich sie zumindest jetzt nicht mehr aus. Es sollte sich also nun zwischen der Annapurna Runde sowie der Basecamp + Poo Hill Tour entscheiden.

Daher einige Fragen:

1)Kann ich mir die Annapurna Basecamp + Poon Hill Tour so vorstellen, dass man von diesen Panoramen (vor allem, wenn man den Basecamp Abstecher mitnimmt) noch mehr/noch näher an solchen Bergen bekommt als diese Aufnahmen vom „nur“ Poon Hill...
http://www.himalaya-info.org/images/Images%20Aussichtspunkte/Poon%20Hill%20NO.jpg
http://www.himalaya-info.org/images/Images%20Aussichtspunkte/Poon%20Hill%20zum%20Dhaulagiri%20I.jpg

2)....und ist die Annapurna Runde panoramatechnisch „lediglich“ eine verlängerte Trekking-Reise, wenn man sie mit der Basecamp + Poonhill Runde vergleicht oder bekommt man da ganz andere Panoramen sowie Eindrücke?
Was eben dort definitiv fehlt, ist das Stehen in einem Bergkessel wie im Basecamp und man hat auch nicht so einen weit angelegten Panorama Aussichtspunkt wie am Poon Hill. Daher ist mir diese Frage auch so wichtig.

3) Mit der Bitte um eine ehrliche Antwort; ist der Straßenbau bei der Annapurna Runde eine massive Einschränkung oder nicht?
Was ich aufgenommen habe ist, dass es zwar mehr Straßen gibt, aber erstens könnte man (bis auf kurze Teilabschnitte) klassische Wanderwege abseits der Straßen gehen, zweitens gäbe es mindestens vier Trekkingtage ohne jede Straße in der Nähe und drittens würde diese Straße nur wenig befahren, kurz um, angeblich schränkt das den Erlebnisfaktor nicht ein.

4) Wer sollte die Annapurna Runde- und wer die Poon Hill + Basecamp Tour in Betracht ziehen, also unter welchen Gesichtspunkten?

5) Ich habe zuvor noch keine Afrika Safari unternommen, so dass ich diesbezüglich nicht bereits voreingenommen wäre. Lohnt sich ein Abstecher nach Chitwan oder nicht?
An sich stelle ich mir einen Dschungel samt Wanderung und Kanutour sehr interessant vor und wir sprechen von etwa 200-220€ mehr (mit dem Touristenbus).
Bei der Poon Hill + ABC Tour käme das kostentechnisch auch auf jeden Fall hin, sollte es die Annapurna Runde werden, müsste ich es mir genauer überlegen. Daher auch hier mit der Bitte um eine Aussage.

6) Geht Ihr von sehr belebten und vollen Wegen im Oktober/November aus? Meine Horrorvorstellung ist, dass man auf beiden Touren fast nie alleine unterwegs ist (Lodges ausgeklammert), es Staus gibt und sich Gruppen ständig gegenseitig überholen.

Herzlichen Dank

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GschamsterDiener

« Antwort #6 am: 20. Februar 2016, 22:22 »
Ich kenne nur die Annapurna-Runde, kann also nichts zum Vergleich mit Poon Hill bzw. ABC beitragen.

Aber dazu:


3) Mit der Bitte um eine ehrliche Antwort; ist der Straßenbau bei der Annapurna Runde eine massive Einschränkung oder nicht?
Was ich aufgenommen habe ist, dass es zwar mehr Straßen gibt, aber erstens könnte man (bis auf kurze Teilabschnitte) klassische Wanderwege abseits der Straßen gehen, zweitens gäbe es mindestens vier Trekkingtage ohne jede Straße in der Nähe und drittens würde diese Straße nur wenig befahren, kurz um, angeblich schränkt das den Erlebnisfaktor nicht ein.


Meine subjektive Meinung: JA, ist es. Besonders auf der westlichen Flanke wird man regelmäßig eingestaubt. Es gibt wohl Wege abseits der Straße, aber die sind teilweise nicht so leicht zu finden, umständlich und machen nicht immer Sinn. Ich habe dann irgendwann aufgegeben und den Bus nach Pokhara genommen (schlimmste Busreise meines Lebens).
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White Fox

« Antwort #7 am: 21. Februar 2016, 08:27 »
Zitat
Meine subjektive Meinung: JA, ist es. Besonders auf der westlichen Flanke wird man regelmäßig eingestaubt. Es gibt wohl Wege abseits der Straße, aber die sind teilweise nicht so leicht zu finden, umständlich und machen nicht immer Sinn. Ich habe dann irgendwann aufgegeben und den Bus nach Pokhara genommen (schlimmste Busreise meines Lebens).

Schade  :-\ - aber gut zu wissen. Damit fällt Annapurna für mich auch flach. Warum war aber es die schlimmste Busreise deines Lebens?
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pad

« Antwort #8 am: 21. Februar 2016, 08:34 »
Mein Eindruck:
Auf der Manang-Seite stört die "Strasse" nicht, es gibt sehr, sehr wenig Verkehr (Stand Frühling 2014) und schöne Alternativrouten. Auf der Jomsom-Seite herrscht mehr Verkehr, auch wegen den Pilgern, die recht zahlreich motorisiert anreisen. Hier hatte ich irgendwann auch nicht mehr so Bock, immer die Alternativroute zu suchen (sind halt oft auch mehr km und vor allem mehr Höhenmeter, weil man immer wieder aus der Talsohle aufsteigt und dann im nächsten Ort wieder runter kommt). Der Jomson-Trekk 'standalone' hat durch die Strasse wahrscheinlich schon an Reiz verloren, die Manang-Seite fand ich aber wirklich super.

Busfahrten in der Gegend sind wirklich haarsträubend.

Aber: Du kannst die Annapurna-Runde ja auch einfach etwas verkürzen und wenns dir doch gefällt, weiter gehen. Und: Toll, dass du dich hier informierst, aber wegen 1-2 Meinungen gleich die Route über Bord zu kippen, ist jetzt auch nicht so objektiv. Ich hab während der ganzen Wanderung dutzende Wanderer getroffen und keiner hat sich beklagt, dass es ihm/ihr nicht gefällt oder die Wahl der Route bereut.
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GschamsterDiener

« Antwort #9 am: 21. Februar 2016, 18:10 »
Zitat
Meine subjektive Meinung: JA, ist es. Besonders auf der westlichen Flanke wird man regelmäßig eingestaubt. Es gibt wohl Wege abseits der Straße, aber die sind teilweise nicht so leicht zu finden, umständlich und machen nicht immer Sinn. Ich habe dann irgendwann aufgegeben und den Bus nach Pokhara genommen (schlimmste Busreise meines Lebens).

Schade  :-\ - aber gut zu wissen. Damit fällt Annapurna für mich auch flach. Warum war aber es die schlimmste Busreise deines Lebens?

Die Ostseite ab ca. 2.500m bis Muktinath (Westseite, 3.600m) und Muktinath bis 3h vor Jomsom fand ich sehr schön und würde es jedem empfehlen. Tolle Panoramen, wunderschöne tibetanische Dörfer und auch ein tolles Kloster in Braga. Die Westseite, die dem Jomsom-Trek entspricht, wird mittlerweile von sehr vielen per Bus bis Poon Hill oder gleich bis Pokhara (via Beni) überbrückt. Viele fliegen auch direkt nach Pokhara aus.

Meine Busreise war wie folgt: Du wirst unglaublich eingestaubt und durcheinander gewirbelt. Irgendwann bricht der Bus für mehrere Stunden zusammen. Du kommst 4 Stunden später als vorgesehen in Beni an und musst dir einen Jeep mieten, um irgendwie in der Nacht in Pokhara anzukommen. Dort gibst du dir dann vollkommen die Kante, vergisst, in welches Hotel du eingecheckt bist und verbringst die Nacht in mehreren ATM-Foyers, aus denen dich regelmäßig die Polizei verscheucht. Um 6 Uhr früh findest du dein Hotel, schläfst wenig und wunderst dich 5 Stunden später, dass du nicht furchtbar verkatert bist. Denn mit Höhentraining kannst du gewaltig viel saufen!
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arivei

« Antwort #10 am: 21. Februar 2016, 19:25 »
Zitat
Meine subjektive Meinung: JA, ist es. Besonders auf der westlichen Flanke wird man regelmäßig eingestaubt. Es gibt wohl Wege abseits der Straße, aber die sind teilweise nicht so leicht zu finden, umständlich und machen nicht immer Sinn. Ich habe dann irgendwann aufgegeben und den Bus nach Pokhara genommen (schlimmste Busreise meines Lebens).


Das habe ich so überhaupt nicht empfunden! Die Wege abseits der Straße sind relativ gut Markiert. In der 2012er Karte von Himalayan Maphouse, die wir hatten, waren die neuen Wege auch sehr gut eingezeichnet.
Meist haben wir den Wanderweg und nicht die Straße gewählt und so kann ich zum Verkehr nicht viel sagen. Es stimmt, dass die Wege anspruchsvoller sind als die Straße - das soll beim Wandern ja auch so sein oder? :) Dann, wenn es keine Alternative zur Straße gab, fand ich es aber nicht sooo schlimm - wenn mal ein Fahrzeug vorbei kam hat es schon ordentlich gestaubt aber es ist bei Leibe keine vielbefahrene Straße (zumindest nicht als wir dort waren).

Zu Poon Hill und Annapurna Base Camp:
Der Trek zum Poon Hill ist Teil der Annapurna Runde (Tatopani-Ghorepani-Ghandruk...) Ab Tadapani oder Ghandruk kommt man dann zum Trek zum ABC. Wenn du dann also auch darauf noch Lust hast, kannst du es immer noch machen. (Pluspunkt ist, dass du dann schon akklimatisiert bist und der schnellere Aufstieg nicht schlimm ist)

Ich fand die Runde absolut super-abwechslungsreich! Vegetation und Landschaft waren auf den zwei Seiten des Thorung La total unterschiedlich und natürlich auch je nach Höhenlage nochmal verschieden. Wie gesagt - ich kann die Runde nur empfehlen.

Zu 6.) Bestimmt wird es im Oktober/November voll sein - viel voller als im Frühjahr. Allerdings sollen die Besucherzahlen seit dem Erdbeben gesunken sein.

koelnerzeilen

« Antwort #11 am: 22. Februar 2016, 21:39 »
Nur um noch mal etwas ganz anderes in die Runde zu werfen: Sikkim in Indien ist ein schönes Trekkinggebiet zum Einstieg dass auch noch nicht völlig überlaufen ist. Ansonsten: Die Annapurnarunde ist nach wie vor schön und dadurch dass sie durchgehend Lodges (und Wegbegleiter) hat auch gut zu machen. Musst Du natürlich selbst entscheiden und verantworten, aber der Fitnesslevel ist m.E. völlig ok um das anzugehen. Auch ist es in der Tat so, dass die Höhenverträglichkeit nichts mit der Fitness zu tun hat, ich kenne Menschen die Marathon unter drei Stunden laufen, aber oberhalb von 4000 Metern nur noch quer auf einem Esel liegen, das muss man (mit guter Akklimatisierung) einfach ausprobieren. Viel Spaß im Himalaya, er ist großartig!

Mangolassi

« Antwort #12 am: 25. Februar 2016, 14:43 »
Ich stimme arivei zu!
Wir waren im Oktober 2013 unterwegs und sind immer die Alternativrouten zur Straße gegangen, oft waren diese auf der gegenüberliegenden Talseite. Die Wege waren natürlich deutlich anstrengender, aber dafür super abwechslungsreich, wir sind durch wunderschöne Dörfchen und tolle Landschaften hindurchgewandert und wirklich oft waren wir zu zweit ganz alleine auf weiter Flur! Und das im Oktober! Der einzige Punkt, wo's sich gestaut hat, war die Lodge direkt vor der Passüberquerung.

Die Landschaft fand ich insgesamt beim Annapurna Circuit wahnsinnig beeindruckend, man startet bei 900 Höhenmetern zwischen Bananenpalmen und Zitronenbäumen, überquert 7 Tage später den verschneiten Pass und kraxelt dann durch eine Steinwüste ins Apfelanbaugebiet hinunter. Als Führer hatten wir dieses kleine gelbe Buch vom OUTDOOR Verlag dabei, da waren viele Routentips drin.
Wir sind übrigens die gesamte Runde bis Bieterin gelaufen, da bleibt einem dann auch diese schreckliche Busfahrt erspart.

Fohlenboy

« Antwort #13 am: 25. Februar 2016, 19:45 »
Bis vor kurzem dachte ich nicht, dass ein persönlicher Guide + ggf. Porter überhaupt finanzierbar wären. Tatsächlich scheint aber eine Einzeltour außerhalb der großen Anbieter günstiger als eine Gruppenreise zu sein.

Riskant ist eben nur, dass man sich dann komplett um den Flug kümmern muss.
Geht also bei der Reise etwas schief, muss man selbst zusehen, wie das mit dem Flug dann läuft.

a) Alternative 1: Was haltet Ihr denn von nepalesischen Anbietern vor Ort ohne jeden deutschen Kontakt hier vor Ort in Deutschland?
In verschiedenen Foren wird man teilweise direkt von diesen nepalesischen Agenturen angesprochen. Man bucht dort zwar dann eine Reise, der Veranstalter hat aber seine rechtliche Lokalität in Nepal. Entsprechend fällt man auch unter die dortige Rechtslage/sprechung. Dabei geht es nicht um die Krankenzusatzversicherung (die braucht man sowieso), sondern auch so etwas wie Haftpflicht des Veranstalters, Verantwortungsbewusstsein usw.

Ich halte das für sehr riskant oder was meint Ihr?

b) Alternative 2: Es gibt einige wenige kleinere deutsche Anbieter, die zwar auch mit lokalen nepalesischen Agenturen zusammenarbeiten, der deutsche Anbeter ist dann aber auch der Veranstalter und man fällt unter das deutsche Recht. Ist zwar wieder etwas teurer, aber doch sicherer oder was meint Ihr?

Vielen Dank
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dirtsA

« Antwort #14 am: 26. Februar 2016, 16:24 »
Was meinst du zwecks riskant mit der Flugbuchung? Verstehe ich nicht ganz.. Hier im Forum buchen gefühlt 99.99% ihre Flüge selbst und nicht ein komplettes Package. Das macht meiner Ansicht nach gar keinen Sinn mehr heutzutage (ausser man spricht überhaupt kein Englisch und könnte sich somit vor Ort nichts selbst organisieren).
Vielleicht bist du aber auch einfach anders unterwegs als der Rest hier?

m.A. nach muss man gar nichts vorbuchen, weder deutscher Anbieter noch nepalesischer. Lässt sich alles easy vor Ort organisieren. Am besten aktuelle Tipps von anderen Backpackern zu Guides/Portern holen, wenn man so etwas will. Wie in einem anderen Thread erwähnt ist weder Guide noch Porter notwendig. Jeder Mensch, der in der Lage ist eine dieser langen Trekkings zu gehen, sollte auch in der Lage sein 12kg am Rücken zu tragen. Wege sind klar und man kann sich einen kleinen Trekkingführer mitnehmen, wie ja schon empfohlen. Wir hatten übrigens den vom Rother Verlag (erstklassige Reiseführer von diesem Verlag!!) - kann ich nur empfehlen.
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