Thema: Als 18-jährige alleine backpacken?  (Gelesen 7009 mal)

Adrumfrenum

« am: 10. November 2015, 20:01 »
Hallo alle zusammen!
Da ich neu bin, will ich mich eben kurz vorstellen: Im Moment bin ich 18 Jahre alt und Schülerin eines Gymnasiums in Niedersachsen.
Weil es schon länger mein Traum ist, einmal backpacken zu gehen, habe ich mir gedacht, dass nach meinem Abitur nächstes Jahr der ideale Zeitpunkt ist, für mich in einem Zeitraum von ca. vier Wochen zu testen, ob mir diese Art des Reisens zusagt.
Mein angestrebtes Ziel ist Thailand, da es wohl DAS Backpackerland schlechthin ist und ideal für Einsteiger sein soll. Gestern habe ich mein Vorhaben meinen Eltern mitgeteilt, dabei war mir schon klar, dass diese nicht gerade begeistert sein würden, aber sie haben es für einen Scherz gehalten und sind dann aus allen Wolken gefallen. Sie meinten, ich solle zu Vernunft kommen und halten mich für völlig naiv. Natürlich habe ich mich schon im Vorfeld informiert zum Thema allein reisen (als Frau), Sicherheit und Organisation.
Nun meine Frage an euch: Ist das wirklich total abwegig, als 18 bzw. dann 19-jährige alleine nach Thailand zu fliegen? Bin ich echt zu naiv und blauäugig, wie meine Eltern es meinen?
Über eine objektive Einschätzung (klar ihr kennt mich nicht, von daher ist das auch ziemlich schwierig) von Leuten mit ein paar Erfahrungen würde ich mich sehr freuen! Danke im voraus!
Schöne Grüße,
Adrumfrenum :-)
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Stecki

« Antwort #1 am: 10. November 2015, 20:09 »
Klar dass sich Deine Eltern Sorgen machen, aber viele Backpacker sind noch unter 20, gerade in Australien, Neuseeland und Thailand. Und diese Länder sind auch nicht gefährlicher als Deutschland wenn man gesunden Menschenverstand walten lässt.

Ich hätte jetzt gesagt es muss ja nicht unbedingt gleich nach dem Abi sein, aber 3-4 Wochen sind ja nun wirklich nicht viel und da spricht wirklich nichts dagegen. Du wirst Eine unter Tausenden sein.
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gregor84

« Antwort #2 am: 10. November 2015, 20:24 »
Thailand ist voll mit 18 Jährigen "Backpackern"
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White Fox

« Antwort #3 am: 11. November 2015, 00:10 »
Also das ist heutzutage doch eine (relativ) normale Sache. Ich bin mit 19 alleine nach Kanada und mit 21 dann nach SOA. Und 4 Wochen sind jetzt auch nicht so lange. Die ängste deiner Eltern kenne ich auch. Sie sind damals sowohl bei Kanada also auch bei SOA kopfgestanden. Mittlerweile haben sie sich an meinen Lebensstil gewöhnt und haben bei Indien, Südamerika und Südafrika nicht mehr viel gesagt.
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Miku

« Antwort #4 am: 11. November 2015, 18:07 »
Als ich mit 18 den Plan "Weltreise" ausgepackt hab und dann als Startziel Indien genommen hab, waren meine Eltern auch eher nicht begeistert... ;) Hat aber alles geklappt, und gerade mit Smartphone/Laptop/Internet allg.  hat sich das auch recht fix gelegt :D Gerade Thailand ist wirklich voll mit vielen jungen Backpackern, auch die übrigen Länder SOAs sind gut bereist.
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TrippingJohnny

« Antwort #5 am: 11. November 2015, 20:01 »
Hallo Adrumfrenum,

Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich mich hier mit einklinke/einmische, denn  es geht mir (19,m) ähnlich wie Dir! Allerdings möchte ich nicht nach Thailand, sondern nach Sri Lanka.
Anfangs haben meine Eltern ebenfalls nicht viel dagegen gehabt, aber je näher das Abitur nächstes Jahr anrückt, desto eher wollen mich meine Eltern umstimmen doch lieber in ein westliches Land zu gehen; wo es sicherer ist. Ich verstehe durchaus die Sorgen meiner Eltern um mich. Aber ich kann einfach nicht ihre Ansichten über die asiatischen Länder teilen. Denn meiner Meinung nach legen sie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts viel zu sehr auf die goldene Waage und geben mir teils zu jedem Sicherheitshinweis "Praxisbeispiele". Es sei dort gefährlich und mir kann niemand helfen, wenn ich im Gefängnis lande (wegen untergejubelten Drogen und korrupter Polizei). Dass das passieren kann bin ich mir im klaren. Ich bin mir ebenfalls wie Adrumfrenum über die Sicherheit auf Reisen bewusst. Die Idee des Reisens kommt ja nicht von ungefähr und ich habe mir das gut überlegt. Ebenfalls fragen sie mich, ob ich mich diesem Risiko wirklich aussetzen will. Sie haben Angst, dass ich dort in brenzligen Situationen hilflos wäre (rechen sogar teils mit dem Tod) und sagen mir, ich solle mit einer Organisation reisen. Aber dabei fehlt mir einfach, dass was das Reisen meiner Meinung nach zum größten Teil ausmacht: die Freiheit. Ist rumreisen in Asien wirklich soo gefährlich und sind die medizinischen Standards im Ernstfall so niedrig?

Aber wie gesagt: Sie sind nicht generell gegen das Reisen; nur halt gegen das Bereisen von Asien, Süd- & Mittelamerika und  Afrika.
Aber ich will unbedingt nach Asien!

Hat vielleicht irgendjemand Tipps wie ich meine Eltern "aufwecken" kann oder dass das nicht gerade im Familienbruch endet?

Gruß,
Jackson
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Adrumfrenum

« Antwort #6 am: 11. November 2015, 21:53 »
Hallo nochmal,
erstmal danke für die Antworten euch allen, ihr habt mir echt Mut gemacht! Ich habe mir zwar schon gedacht, dass ich nicht die Einzige sein werde, aber dennoch haben mich meine Eltern echt verunsichert, was meine Pläne betreffen.
Über weitere Gleichgesinnte, Erfahrungen oder Tipps würde ich mich natürlich freuen!
Mit freundlichen Grüßen, Adrumfrenum :)
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steelydan

« Antwort #7 am: 12. November 2015, 16:23 »
Frag Deine Eltern doch mal, was sie bis jetzt von ihrem Leben hatten und was sie sich für die ihnen verbleibenden Jahre noch davon erwarten.
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WcPc

« Antwort #8 am: 12. November 2015, 16:47 »
Ich würde (und habe auch) die Eltern nicht "um Erlaubnis fragen" sondern einfach vor Tatsachen stellen, selbstsicher Auftreten. Also nicht reden wie: "Ja ich will diese (Welt)Reise machen und so, vielleicht nach der Ausbildung. Ich hab mir das überlegt und denke das ich das machen will."

Eher so: "Ich hab mich entschlossen nach der Ausbildung eine (Welt)Reise zu machen. Ich hab mir das gründlich überleg und bin mir sicher, dass mich das glücklich machen wird."

 Auf jedes "Wieso?" half "Wieso nicht?". Bei meinen Eltern hat bei den Diskusionen auch immer geholfen wenn ich gesagt habe "Ich mache das!", als Feststellung. Da haben sie immer gemerkt dass ich mich eigentlich schon entschieden habe und das machen werde, mit oder ohne ihre Unterstützung.

Bei mir war das ganze noch etwas heftiger weil ich gleich ein ganzes Jahr gehen wollte. Ich war beim Aufbruch noch 18.

Fang einfach an zu Planen, stell deine Route zusammen, ein Budget, Packliste, Impfungen, Versicherungskram, Klima-Recherche, Flüge, Visa usw. dann merken sie dass du es auch wirklich ernst meinst. Und wenn dieser Schalter mal umgelegt ist unterstützen sie dich.

Zumindest war das bei mir so.

Und sonst: Du bist 18, erwachsen. Ein freier Mensch. Du kannst tun was du willst, auch gegen den Willen deiner Eltern. Ich schlage nicht vor Krieg vorm Zaun zu brechen aber wenn du die Reise wirklich willst solltest du sie einfach machen, vor allem wenn es nur 4 Wochen sind. Wenn du (sonst) eine gute Beziehung zu deinen Eltern hast werden sie dich unterstützen, denn sie wollen nur dass du glücklich bist.

LG
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Juliata

« Antwort #9 am: 12. November 2015, 18:07 »
Hallo Adrumfrenum

Das Alleine-Reisen ist eigentlich gar kein Problem, so richtig alleine wirst du eh nicht die ganze Zeit sein!
Wegen den Eltern:
Mach dir nicht zu viele Gedanken. Ich bin vor einem Jahr auch "nur" vier Wochen in Australien (mit 19) gewesen und meine Eltern haben das relativ locker aufgefasst. Sie wussten ja, dass ich in absehbarer Zeit wiederkomme (meine Mama hatte dann am Flughafen doch ein oder zwei Tranchen in den Augen).
Vor zwei Monaten habe ich meine Eltern dann so richtig geschockt. Ich habe mit Ihnen meine Reisepläne für eine min. 1-jährige Weltreise besprochen. Während meine Mama eher besorgt aber unterstützend ist, merke ich doch wie mein Vater die Idee belächelt.
Ich denke, sobald die Reise konkreter wird, werden auch die Eltern einlenken und sich mitfreuen. Eventuell brauchen sie einfach etwas Zeit das ganze zu verdauen!

Mein Tipp also:
Sei ehrlich zu deinen Eltern und zeige ihnen die Reise und die Reiseplanung auf. Beziehe sie mit ein und frage nach ihrer Meinung. Wie WcPc schon erwähnt hat, sie wollen dir und deinem Glück sicher nicht im Weg stehen!

LG
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Trabbee

« Antwort #10 am: 13. November 2015, 11:47 »
Ist rumreisen in Asien wirklich soo gefährlich und sind die medizinischen Standards im Ernstfall so niedrig?

Aber wie gesagt: Sie sind nicht generell gegen das Reisen; nur halt gegen das Bereisen von Asien, Süd- & Mittelamerika und  Afrika.
Aber ich will unbedingt nach Asien!
Also: rundreisen in Asien ist nicht gefährlich, da wäre meiner Meinung nach Zentralamerika ein heißeres Pflaster. Aber auch da kann man mit genügend gesundem Menschenverstand ohne Probleme rumreisen, aber das nur am Rande. Was die Standards betrifft: In Ballungszentren wie z.B. Bangkok oder Kuala Lumpur ist die medizinische Versorgung kein Thema. Da gibt es auch genügend Privatkliniken. In sehr ländlich geprägten Teilen verschiedener asiatischer Länder ist das dann wieder was anderes. Da ist die Versorgung deutlich schlechter und die nächste Klinik vllt auch mal weiter weg.
Hoffe das hilft weiter.
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