Thema: Langzeitreise als Seniorin  (Gelesen 2272 mal)

Rose

« am: 02. September 2015, 00:20 »
Hallo Weit -und Weltgereiste,
ich plane ab Februar 2016 für 4 Wochen Neuseeland und 8 Wochen Australien. Nicht direkt Backpacker, aber doch ziemlich frei.
Nutzen möchte ich Bus und Zug evtl. den einen oder anderen Inlandsflug. (z.B. Kiwi experience, Ghan etc.). Schlichte Unterkünfte, aber nicht gerade gemischte Mehrbettzimmer.

Also im Prinzip nichts Besonderes; aber ich entspreche nicht gerade der Zielgruppe von Langzeitreisenden, denn ich bin bereits über 60!
Habt Ihr Erfahrungen mit älteren Gleichgesinnten? Hättet Ihr Probleme mit älteren Mitreisenden?
Viele Grüße aus NRW
0

Radlerin

« Antwort #1 am: 02. September 2015, 07:59 »
Hallo Rose,

willkommen im Forum und auf Reisen  :)

Also, das Rentenalter ist doch ein typisches Alter für Langzeitreisen  8)

Ich kann mich an einige nette Begegnungen mit älteren Reisenden erinnern und fand die Leute, die "in dem Alter noch so reisen" meist sehr cool ;)

Wie es als Backpackerin unter 25-jährigen ist, weiss ich jetzt nicht, aber man lernt ja alle paar Tage neue Leute kennen. Gerade in NZ fand ich es abends wenn man z.B. im Hostel zusammen kocht, sehr kommunikativ.

Ich hab mich schon mit Ü40 gefragt, ob die jüngeren Gleichgesinnten noch mit einem reden möchten - haben sie meistens gemacht :)
Bin gespannt auf die Antworten der jüngeren.
0

arivei

« Antwort #2 am: 02. September 2015, 10:44 »
In den Hostels sind schon überwiegend 'junge' Leute unterwegs. Aber das liegt daran, dass sich Ältere wohl eher mehr Komfort leisten wollen/können und nicht daran, dass sie dort nicht willkommen wären.
Wir hatten in Nepal, Neuseeland und Argentinien Senioren in unseren Hostels und die waren sehr cool. Sie hatten auf jeden Fall viel zu erzählen und es war lustig mit ihnen.

Wenn man älter ist, ist man im Hostel sozusagen ein Exot und daher in meinen Augen für andere interessanter als der 100ste andere 20jährige. Es dürfte also kein Problem sein in Kontakt zu kommen.
Erst neulich war in Hamburg eine Frau aus Singapur in meinem Hostel-Zimmer, die ich so um die 55 schätzen würde. Ich hab sie gleich angesprochen und sie hat sich gefreut, weil es ihre erste Übernachtung überhaupt in einem Hostel war und sie etwas nervös war...

Ob sich auch wer für gemeinsame Reiseabschnitte finden lässt, kann ich nicht sagen, da wir als Paar gereist sind und das für uns nie ein Thema war.

pad

« Antwort #3 am: 02. September 2015, 15:15 »
Ich hab schon einige Male etwas ältere Leute in Hostels getroffen, auch wenn es sicherlich eher die Ausnahme ist. Allerdings waren diese Leute dann in den meisten Fällen sehr interessant und hatten viel zu erzählen. Willkommen bist du da sicherlich, keine Frage.

Die andere Frage ist natürlich, ob du dich selbst wohl fühlst unter so vielen Jungen. Das findest du wohl vor Ort am besten heraus. Man muss einfach Wissen, dass besonders in Australien und Neuseeland in den Hostels die ganz jungen Backpacker unterwegs sind, das Durchschnittsalter liegt oft knapp über 20 (in SOA sind es dann ein paar Jährchen mehr und in SA nochmals ein paar). Liegt wohl daran, dass sich gerade Paare ab ca. 25 aufwärts oft einen Camper mieten und dann auf eigene Faust unterwegs sind. Klingt jetzt vielleicht etwas engstirnig, aber mir waren als damals 28-jähriger die Gäste in vielen Hostels schon etwas "zu jung". Auch der Ländermix bei den Gästen ist recht homogen, die allergrösste Mehrheit ist aus Deutschland, in Australien kommen noch viele Briten dazu. Ich habe natürlich absolut nix gegen diese Leute / Länder, finde es aber immer schöner, wenn die Leute im Hostel aus aller Welt kommen und viele Altersklassen vertreten sind.

Natürlich gibt es Hostels, die eher auf Party ausgerichtet sind und andere, die ruhiger und gemütlicher daher kommen. Du kannst das also steuern. In NZ findest du in vielen Hostels auch Einzelzimmer (oft mit Gemeinschaftsbad), die etwa 60%-100% mehr als das Dormbett kosten. Eine gute Wahl, wenn man etwas mehr Privatsphäre möchte. Auch AirBnB oder ggf. Couchsurfing kannst du in Betracht ziehen. Dort siehst du ja oft auch, wie alt deine Gastgeber etwa sind. In Australien wird es mit eigenem Zimmer, zumindest in grossen Städten, sehr teuer (teurer als in Deutschland und etwa so teuer bis wenig günstiger als in der Schweiz).

In NZ gibt es relativ viele sehr schön gelegene AirBnB-Unterkünfte in tollen Landhäusern. Diese Leute sind oft sehr aufgeschlossen, da ergeben sich sicherlich diverse sehr gute Gespräche. Australien kenne ich zu wenig, da können dir andere sicher weiter helfen.

Sehr viele Hostels sind auch auf booking.com gelistet, du kannst dich also vorab schon mal grob über das Preisniveau und Angebot in den jeweiligen Orten informieren.
0

SunshineReggae

« Antwort #4 am: 03. September 2015, 21:00 »
Hallo Rose,
mir geht's da ähnlich wie Radlerin. Man ist auch mit Ü40 oder so wie ich mit 36 von der Altersklasse nicht der "typische" Gast im Hostel. Meine Erfahrung ist, auch wenn man vielleicht dann nicht gleich ganz zum "inneren Kreis" eines Hostels gehört, so finden sich doch immer wieder Menschen, die entweder selbst ein nettes Gespräch beginnen oder zumindest darauf einsteigen, wenn man es erstmal ankurbelt ... egal, welchen Alters. Und mit zunehmendem Alter, so geht es zumindestens mir, legt man ohnehin mehr Wert auf die Qualität eines Gesprächs als auf die Anzahl der Gesprächspartner ;-). Dir alles Gute!

Geschichten, die berühren - Bilder, die bleiben
www.seelegrafieren.com
0

Vombatus

« Antwort #5 am: 03. September 2015, 21:05 »
Mit Karl (damals 65) bin ich 6 Wochen durch Laos (dort kennengelernt) und Thailand gezogen. In Kolumbien mit einem 80 jährigen Amerikaner den Dorm geteilt, mit einem 70 jährigen Franzosen in Vietnam abgehangen, einen (?) uralten Amerikaner immer wieder in Malaysia getroffen, dann war da noch die Dame in Chile und eine in Guatemala, usw. …

Nein, das Reisen macht nicht vorm Alter halt und ich habe auch keinen getroffen, der ältere Reisende dumm angesehen hat, im Gegenteil.

Nun war ich schon über 36 und da ist es vielleicht anders als mit 26?

Wie es nun speziell in Australien/NZ aussieht weiß ich leider nicht. Auf der Backpacker-Highways in SOA, und Mittel-/Südamerika habe ich nur positive Erfahrungen gemacht.
0

Rose

« Antwort #6 am: 04. September 2015, 23:27 »
Herzlichen Dank für die ausführlichen und Mut machenden Worte.
Das läßt mich doch hoffen und ich sehe etwas entspannter den spannenden Reisen entgegen.
Ende September werde ich schon mal üben und für 4 Wochen in San Francisco meine Englischkenntnisse erweitern. Dort wohne ich im Studentenwohnheim und ich gehe davon aus, dass es auch dort hauptsächlich junge Leute sind.:-)


0

Tags:
 

Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz
OK