Habe ja schon oft etwas zum Spanisch lernen geschrieben … bin selbst ein "Sprachkrüppel" in jeder Hinsicht.
Wichtig ist, dass du dich am Anfang nicht überforderst. Nicht, dass du anfangs nur die Grund-Grammatik lernst und sonst nichts. Sprechen und üben, anwenden und ausprobieren ist wichtig, das muss man dem Lehrer auch ganz klar sagen. Für die Basics braucht man ein paar Tage. Das 08/15-Spanisch stehet im Wortschatz hinten im Reiseführer. (Hallo, wieviel, wann, wo, bitte, danke, …). Das Schwierige ist die Überwindung zu reden… nach kurzer Zeit siehst du aber dass es funktioniert, notfalls auch mit Händen und Füssen. Recht schnell wirst du merken wie sich dein Wissen verbessert. Dann verstehst du was auf Schildern steht, Preise, Zahlen, Uhrzeit, einfache Bestellungen im Restaurant … alles geht einfacher. Du kannst noch keine Unterhaltung führen aber dein An- und Fortkommen organisieren. Nach dem Bus/Ort (von-nach), Fensterplatz, Plattforma, heißem Wasser, privat Bad-/Einzelzimmer (Dorm), teuer, billig, Ankunft und Abfahrt, Weg und Wohlbefinden fragen können und verstehen.
Wenn du länger in Lateinamerika unterwegs bist würde ich max. zwei Wochen Unterricht (mit viel praxisnaher Übung) am Anfang empfehlen. Z.B. zwei Stunden Einzelunterricht am Tag. Und dann ggf. unterwegs mehr, wenn du tiefer einsteigen möchtest. Dann wirst du sagen können, wer du bist, wo du herkommst, hin möchtest, wie lange du unterwegs bist, wie alt du bist, Name und Familie beschreiben und was du beruflich macht, wirst Vokabeln lernen und so setzt sich alles mit der Zeit zusammen. Bei Mitreisenden die Spanisch sprechen kann man sich einiges abhören und nachmachen …
Grundsätzlich reichen die Basics um durchzukommen, man muss sich halt bemühen. Die Basics lernst du notfalls auch unterwegs. Etwas Hilfe zum Einstieg ist aber sicher keine schlechte Idee und hilft. Nimm dir mal eine Woche mit 2 Std./Tag Zeit und schau wie dir der Unterricht taugt, ggf. verlängerst du und hängst was dran oder vertiefst später mit extra Unterricht.
An allen Touristen-Hotspots und in Hostels spricht man englisch!!! Bei der Touristeninformation auch, selbst bei großen Busterminals können die Ticketverkäufer ein bisschen englisch. (darauf würde ich mich aber nicht immer verlassen ;-) ) Ansonsten heißt es sich einfach Durchschlagen und selbst das wird einfacher als befürchtet.
Selbst bin ich damals mit brasilianischen Portugiesisch (erste Backpacker-Reise) ins "kalte Wasser" gesprungen. Nach 3 Wochen war ich für den Alltag fit (ganz ohne Unterricht). Spanisch hatte ich – bei meiner großen Reise – mit 4 Wochen intensiv-Einzelunterricht versucht und nach 3 Tagen explodierte mir bereits der Kopf vor lauter Überforderung. Also nichts vorbuchen. Vorort schauen was geht und wie es läuft.
Im Zweifel ist weniger mehr. Nicht gleich am Anfang alles können wollen. Und ich finde irgendwie gehört das auch dazu, das Lernen, das Durchbeißen, neue Kommunikation, neuer Kontinent, neue Kultur, neues Klima … Und die Leute sind auch alle hilfsbereit.
Hoffe, ich konnte dir etwas Sorgen nehmen. Auch ja, wichtig ist, dass du den ATM bedienen kannst, einfach das englische (inglés) Sprachemenü auswählen. Damit war ich damals gleich am Anfang am meisten überfordert. Konnte weder gutes englisch noch sonstnochwas.
ähmm … mein Fazit: Eine Woche, à 2 Stunden Einzelunterricht am Tag – mit praxisnahen Übungen (wichtig) – reichen für die ersten, einfachsten Grundkenntnisse. Zwei Wochen Unterricht sind gut für mehr Vokabeln, einfachen Satzbau und Selbstsicherheit bei der Anwendung. Alles mehr macht es einfacher, ist aber nicht unbedingt nötig. Auch so lernt man viel dazu während man unterwegs ist.
Kolumbien ist toll. Viel Spaß.
... in der Gegend noch etwas rumzureisen. Das traue ich mir mit keinerlei Spanischkentnissen aber irgenwie nicht zu ...
Mal abgesehen davon, dass in der Touristenbranche in SOA mehr Leute englisch sprechen als in Lateinamerika, würdest du dir auch nicht so viele Gedanken machen und versuchen thai oder indonesisch zu lernen um dort zu reisen. Oder kannst du thailändisch, indonesisch, vietnamesisch, laotisch, malaiisch, kambodschanisch sprechen? Fährst aber trotzdem hin.
Darum ist Reisen so wertvoll, man erweitert seinen Horizont und merkt wie viel mehr man packt. Einige Erwartungen und Befürchtungen werden übertroffen, andere erweisen sich als überflüssig/überschätzt. Ich denke das geht allen so … vor allem beim "ersten Mal".