Thema: Auto: kaufen oder mieten?  (Gelesen 5128 mal)

northcape

« am: 22. September 2008, 09:46 »
Hi there,

wir werden voraussichtlich 2 Monate in Neuseeland reisen und spielen mit dem Gedanken, dies mit einem eigenen fahrbaren Untersatz zu tun; man ist einfach flexibler. Nun habe ich schon viel gelesen über die Möglichkeit einen Wagen bei einem Händler mit "buy back" Garantie zu kaufen und am Ende wieder loszuwerden. Hat jemand ERfahrungen mit der Variante oder kann Tipps geben? Unser freundlicher Reisebüromensch (der ziemlich fit ist und nicht der Typ, uns auf Teufel komm raus was aufschwätzen zu wollen) hat uns nämlich davon abgeraten.
Bei der Möglichkeit des Mietwagens würde mich interessieren, ob es günstiger wäre ihn von hier aus zu mieten oder ob es vor Ort vielleicht günstigere Konditionen gibt. Ich habe von einer Kollegin nämlich mal gehört, dass das, wenn man für einen längeren Zeitraum mietet, nur um die 13 Euro am Tag kostet. Und das hört sich ja schon nach einem ziemlichen bargain an?!
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karoshi

« Antwort #1 am: 22. September 2008, 10:19 »
Hi northcape,

die Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten. Es hängt von ein paar Dingen ab:
  • Zeitdauer: Je länger der Aufenthalt dauert, desto sinnvoller ist Kaufen. Bei dieser Variante gibt es aber zwei Fallen: erstens tragt Ihr das Risiko von Reparaturen selbst, und zweitens verliert Ihr Zeit mit dem Kauf und besonders mit dem Verkauf (denn Ihr wollt ja den Wagen auf jeden Fall wieder loswerden, müsst also rechtzeitig mit der Suche nach einem Käufer anfangen). Eine eventuelle Buyback-Garantie kann immer nur ein Rettungsfallschirm sein, weil dabei ein recht großer Verlust gemacht wird.
  • Saison: seid Ihr eher am Anfang der Reisesaison oder eher am Ende in NZ? Wenn Ihr in der Vorsaison kauft und am Anfang der Hauptsaison verkauft, werdet Ihr wahrscheinlich keine Probleme haben und vielleicht sogar noch Gewinn machen. Am Ende der Saison ist es eher umgekehrt. Das gilt natürlich ganz besonders für Campervans.
  • Wie viel versteht Ihr von Autos? Je besser Ihr Euch auskennt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass man Euch ein Wrack andreht. Der Vorbesitzer (wahrscheinlich auch ein Tourist) wird in den seltensten Fällen nach dem Verkauf noch zur Verfügung stehen.
Also ich denke, es ist nicht ganz schwarz oder weiß. Viele Leute kaufen für 2 Monate etwas, persönlich würde ich wahrscheinlich erst bei 3 Monaten ernsthaft drüber nachdenken -- oder wenn ich ein flexibles Ticket habe, bei dem ich den Rück-/Weiterflug notfalls verschieben kann, wenn das Auto noch nicht verkauft ist.

LG, Karoshi
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northcape

« Antwort #2 am: 22. September 2008, 13:25 »
Hi Karoshi,
wow, das war wieder mal schnell - danke!
Du hast mir da doch noch einige weitere Punkte zum Bedenken gegeben.
  • wir verstehen wenig von Autos
  • wir sind von Anfang Dezember bis Anfang Februar dort, also eigentlich mitten in der Saison
  • wie lange genau wir bleiben ist noch nicht ganz klar; zwei, vielleicht auch drei Monate
Nach allem, was Du schreibst, erscheint es mir aber doch mit zu vielen Risiken bzgl. des möglichen Verlustes behaftet; also wird es wahrscheinlich doch eine Kombination aus public transport und Mietwagen
Danke für die Tipps! ;D
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Carola

« Antwort #3 am: 22. September 2008, 17:29 »
Hi Northcape,

bin seit 2 Wochen aus Neuseeland zurück und wir haben die ganze Zeit einen Mietwagen gehabt. Wir haben bei einer Neuseeländischen Agentur (der größten) übers Internet gebucht, bereits zum 2. Mal. Das Auto hat inklusive guter Versicherung ca. 15€ am Tag gekostet und war völlig in Ordnung. Zwar kein Neuwagen, aber das ist bei staubigen Schotterpisten eher von Vorteil. Ich weiß nicht, ob ich hier den Namen nennen darf? Man ist mit einem eigenen Auto auf jeden Fall viel flexibler und spart sich eine Menge Zeit. Ich glaube nicht, dass sich für 2 Monate der Kauf eines Autos rentiert.

Grüße

Carola
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northcape

« Antwort #4 am: 22. September 2008, 18:09 »
Hallo Carola,

danke für die sehr interessante Info. Wie lange warst du denn unterwegs? 15 Euro am Tag hört sich wirklich gut an. Darf ich fragen, wie du sonst gereist bist? Musstest du sehr auf dein Budget achten bzw. wie hast du übernachtet? Interessant wäre in diesem Zusammenhang für mich, auf welche durchschnittlichen Tagesausgaben du gekommen bist, damit wir ein bisschen kalkulieren können (wobei mir gerade einfällt, dass sich ja bei zwei Personen der Preis auf sensationelle 7,50 reduziert  ;D).
Am Namen der Agentur wäre ich natürlich sehr interessiert!

Viele Grüße
Northcape
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karoshi

« Antwort #5 am: 22. September 2008, 18:18 »
Hi Carola, es ist kein Problem, den Namen hier zu nennen, wenn Du nicht für diese Firma arbeitest.
LG, Karoshi
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Carola

« Antwort #6 am: 23. September 2008, 06:57 »
Hallo Northcape,

wir waren 5 Wochen unterwegs. Da es Winter war und wir nicht sooo auf das Budget achten mussten, haben wir außer bei den Wanderungen, bei denen wir in Hütten geschlafen haben, Motelzimmer gemietet. Die kosten im Schnitt ca. 40-50€, haben aber eine Küche dabei, so dass wir immer selber gekocht haben. Lebensmittelpreise sind mit Deutschland vergleichbar, manches ist billiger (Fleisch), anderes teurer (Salat), so dass es im Durchschnitt auf das gleiche rauskommt.
Benzin kostet im Moment 1€ pro Liter. Ansonsten haben wir Geld gebraucht für sonstige Aktivitäten, z.B. Fahrt auf dem Milford Sound (?), Whale Watching (80€ p.P.) oder Wassertaxi für Wanderung im Abel Tasman (17€ p.P.). Das kostet zum Teil echt Geld.
Da du im Sommer fährst, würde ich z.B. auf den Campingplatz gehen. Diese Holiday Parks bieten in der Regel Übernachtungsmöglichkeiten in verschiedenen Preiskategorien an, z.B. Cabins (=Hüttchen) mit und ohne Dusche, mit und ohne Küche etc. Am billigsten sind natürlich Schlafsääle im Backpacker. Das liegt ganz an euch wie ihr das haben wollt. Man kann ja auch abwechseln.
Die Autovermietung heißt ACE Tourist Rentals. Geh einfach auf die Website und schau dir alles an. Lass dich aber nicht von dem sehr billigen Basispreis verführen! Die Versicherung ist glaub ich echt wichtig, auch für die Scheiben und die Reifen.
Ansonsten fand ich den Preis auch den Hammer, und das bei gutem Service (Abholung vom Flughafen, mehrere Agenturen auf beiden Inseln, immer jemand am Telefon, problemlose und kostenlose One-Way-Miete).

Grüße

Carola
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northcape

« Antwort #7 am: 24. September 2008, 19:28 »
Hallo Carola,

das hört sich ja gut an, da werd ich auf jeden Fall mal nachschauen. Aber sag mal: seid ihr denn auf beiden Inseln gewesen? Es soll doch tierisch teuer sein, das Auto mit auf die Fähre zu nehmen. Wie habt ihr das denn gelöst?
Der Tipp, dass man in den Motels auch selbst kochen kann, ist auch gut, wobei ich denke, dass wir vorwiegend in Backpackers gehen werden, zumindest soweit Doppelzimmer vorhanden. Kann jemand vielleicht darüber was sagen? Gibt es viele Hostels mit einer vergleichsweise großen Anzahl an private rooms? Aber auch der Tipp mit den Campingplätzen ist gut. Ich denke, wir werden wohl von jedem ein bisschen machen. Die meisten Leute lernt man sicher in Hostels kennen.
Anyway, hab auf jeden Fall lieben Dank!
Viele Grüße, Alex
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tohh

« Antwort #8 am: 24. September 2008, 22:22 »
Hallo,

ich würde dir auch noch mal nahe legen Reifen und Glas unbedingt zu versichern.

Oft gibt es auch günstige Fährtickets (bis zu 0,- NZD) bei den Autovermietungen, wenn man von Süd(insel) zurück nach Auckland den Wagen / Camper überführt.

Gruß tohh
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northcape

« Antwort #9 am: 24. September 2008, 23:35 »
Prima, danke für den Tipp!!!
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northcape

« Antwort #10 am: 24. September 2008, 23:45 »
Hi Carola,

jetzt hab ich doch nochmal ne Frage: welche Versicherung heißt "eine gute". ACE bietet da ja von Standard bis Platinum an. Muss es letztere sein oder reicht deiner Meinung nach Silber oder Gold auch aus?
Viele Grüße, Alex
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Carola

« Antwort #11 am: 25. September 2008, 15:11 »
Hallo Northcape,

die Gold-Versicherung reicht wohl aus, es geht vor allem darum, die Selbstbeteiligung zu reduzieren.

Die Fähre hat für Auto und 2 Personen 116 Euro gekostet, find ich jetzt für 3 Stunden Überfahrt nicht so schweineteuer. Man kann aber das Auto auch in Wellington abgeben, mit der Fähre nach Picton fahren und dort ein anderes mieten. Hab ich aber noch nie gemacht, weil wir nie wussten, wann wir übersetzen, da man im Winter die Fähre auch nicht großartig vorbuchen muss. Könnte billiger sein.

Grüße

Carola
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northcape

« Antwort #12 am: 28. September 2008, 11:17 »
Hi Carola,

da hast du recht, das ist nicht so teuer; ich hatte da eine andere Summe im Kopf. Habt ihr das denn über ACE gebucht oder individuell?
Viele Grüße
Alex
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Carola

« Antwort #13 am: 28. September 2008, 12:04 »
Hallo Alex,

die Fähre haben wir am Tag vorher in einem i-site (=Touristeninformation) gebucht. Man kann sie auch selber von jedem Computer  oder vom Campingplatz bzw. Backpacker aus buchen. ACE macht wahrscheinlich auch nichts anderes.

Die Preise können aber je nach Tag / Uhrzeit variieren! Bei großer Nachfrage kann es teurer werden, "blöde" Zeiten sind u.U. billiger.

Grüße

Carola
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riesiries

« Antwort #14 am: 22. Oktober 2008, 10:52 »
Hi northface :)!
Hatte dir eben auch schon einmal im Süadamerikadorum geschrieben. Ihr scheint eine ähnliche wie wir vor genau einem Jahr vor euch zu haben. Wir sind damals allerdings nicht in westlicher, sondern in östlicher Richtung gereist.
Bezüglich Mietwagen ist das so eine Sache. Denke mit zwei Monaten seid ihr genau an so einem Knackpunkt wo man nicht weiß was man machen soll. Falls ihr kauft uns verkauft. Plant entsprechend Zeit dafür ein. Für den Verkauf würde ich sicherlich mal vorbehaltshalber eine Woche als Puffer einplanen. Sonst kriegt ihr die Karre am Ende gar nicht oder nur zu einem schlechten Preis weg.
Solltet ihr euch fürs mieten entscheiden kann ich euch http://www.wendekreisen.co.nz/index.html ans Herz legen. Sehr gute Camper, spitzen Service (deutscher Inhaber) und klasse Preise! Wir hatten damals sogar gar nicht direkt bei Wendekreisen, sondern über http://www.campervan-rentals.com/Wohnmobile_Campervans_Australien_Neuseeland_Suedafrika_USA_Kanada.asp ggebucht. Ist ein Vermittler, Sitz in München. War letztendlich sogar günstiger als direkt beim Anbieter. Frag nicht wieso? K.A.. Jedenfalls hat Wendekreisen Stationen in Auckland und Christchurch. Keine One-Way-Gebühren. Bilder vom Camper gibts auf unserer Homepage.
Bei Fragen, einfach melden :)!

Johannes
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